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✘12. Hast du etwa Angst?✘

Als Louis wieder aufwachte, hielt er seine Augen vorerst geschlossen. Er musste eingeschlafen sein, dachte er, während er feststellte, dass die Musik noch immer durch seine Kopfhörer in sein Ohr rauschte.

Deutlich hörte er die durchdringende Melodie seines Lieblingsliedes – Helena von My Chemical Romance.

„Wie lange fahren wir denn noch?", fragte er, während er sich einen Kopfhörer aus dem Ohr nahm und einen Blick nach rechts zu Harry warf. Als Louis seine Augen jedoch aufschlug, bemerkte er, dass der Wagen gar nicht fuhr, sondern an einer Straßenseite geparkt hatte. Harry konnte er ebenfalls nirgends entdecken.

Mit Helena noch immer in ihrem Ohr, stieg er aus dem Wagen aus und fand sich plötzlich vor einer Straße wieder, von der aus man das Meer direkt sehen konnte. Groß, und gewaltig lag es plötzlich vor ihm und schien sich tiefblau über unendliche Weiten auszudehnen.

Ein Grinsen breitete sich auf Louis' Gesicht aus, ohne dass er es wirklich merkte. Ein Glücksgefühl stieg in ihm nach oben und ergriff gänzlich Besitz von seinem gesamten Körper. Sie mussten da sein – für einen Moment lang vergaß Louis sogar, weshalb er eigentlich ausgestiegen war: Um Harry zu suchen.

Als er sich jedoch weiter umsehen wollte, stellte er sich diese Frage erneut. Er nahm seine Kopfhörer aus dem Ohr und packte das Handy zurück in die Tasche, bevor er sich umsah.

„Harry?", er rief seinen Namen immer und immer wieder, während ein roter Bus an ihm vorbeifuhr, dessen Dach offen war. Dutzende Touristen saßen auf ihm und fuhren mit ihm durch die Stadt. Diese Busse erinnerten sie aus London – auch dort gab es diese roten Busse, die wohl jeder kannte. Im Laufe der Zeit hatten sie sich zum Markenzeichen der Stadt entwickelt.

„Harry?"

Noch immer keine Spur.

Louis seufzte kurz auf, bevor er begann, sich ernsthafte Sorgen um Harry zu machen. Er war gerade erst aufgewacht und hatte keine Ahnung, wie lange er schon weg war. Er wusste noch nicht einmal, wann sie angekommen waren und wie lange er geschlafen hatte.

Louis konnte sich gar keine Zeit für die ganzen neuen Eindrücke nehmen, die diese Stadt mit sich brachte, weil er nach Harry suchen musste.

„Harry?"

Plötzlich allerdings sah er, wie jemand mit einer Sonnenbrille im Gesicht den Strand nach oben kam, der exakt aussah wie Harry – und eine Eiswaffel in der Hand hielt. Louis rollte beide Augen und rannte ihm begeistert entgegen. Ohne zu zögern, schlang er beide Arme um seinen Hals und ignorierte dabei die Eiswaffel, die er in seiner Hand hielt.

„Du bist wach", stellte Harry grinsend fest, „Sehr wach sogar."

Als Louis sich wieder von ihm löste, sah er richtig glücklich aus. „Wir sind wirklich hier."

„Ich habe dir doch versprochen, dass wir an den Strand fahren werden", Harry zuckte beide Schultern, als wäre das völlig selbstverständlich, und deutete auf sein Eis, „Hast du Hunger?"

Als er ihm zunickte, schloss er zufrieden die Tür des Wagens, sperrte ihn ab und zeigte auf die verschiedenen kleinen Häuschen am Strand. „Da unten ist ein kleines Café."

Louis kam das alles so unwirklich vor. Er wollte noch nicht wirklich begreifen, dass sie tatsächlich aus dem Krankenhaus weggelaufen und an den Strand nach Spanien gefahren waren. Das Ganze war doch sehr riskant gewesen.

Aber dieser Moment, in dem er seine Schuhe auszog und barfuß durch den weichen Sand ging und ihn bewusst unter den Füßen spürte, machte alles wieder gut. Er vergaß die Tränen, die er vor drei Stunden vergossen hatte. Er vergaß die Klinik und seinen Suizidversuch und war zum ersten Mal richtig froh, noch zu leben. Und all das hatte er Harry zu verdanken – den er, so absurd es auch klingen mochte, im Krankenhaus kennengelernt hatte.

Auch Harry hatte die positive Änderung in Louis' Stimmung bereits während der Autofahrt wahrgenommen. Die Erleichterung in ihm, dass sein Vorhaben nicht komplett nach hinten losgegangen war, verlieh ihm in diesem Moment eine grenzenlose Unbeschwertheit.

In dem kleinen Café angekommen, ließen sie sich beide kurz nieder, um nach ihrer fast zweitägigen Reise etwas kühles zu trinken und den Anblick auf den Strand zu genießen.

Harry beobachtete Louis dabei, wie er sich die langen Haare aus dem Gesicht strich, wenn der Wind sie ihm ins Gesicht wehte.

Er ist wunderschön, dachte Harry.

Nachdem sie beide etwas gegessen und getrunken hatten, sahen sie eine Weile wortlos auf das Meer, das nun noch viel breiter vor ihnen zu liegen schien. Louis' strahlende Augen waren kaum zu übersehen.

Das Blau in ihnen war eins mit der Farbe des Meeres.

„Es ist hier so viel wärmer als in London", stellte er fest, als er seine Weste auszog. Harry nickte zustimmend.

„Allerdings", pflichtete er seinem Gegenüber bei und nahm einen Schluck seines kühlen Wassers.

„Weißt du was?", er sah Louis herausfordernd an.

„Was denn?", ein amüsiertes Grinsen umspielte dessen zufriedenes Gesicht. „Lass uns wetten, wer zuerst am Meer ist."

„Du verlierst sowieso", zeigte Louis ihm seine Zunge und Harry hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass er seine ganzen Sorgen im Wagen gelassen hatte. „Da wäre ich mir nicht so sicher", gab er zurück, stand auf und sprintete vorraus.

Innerhalb kürzester Zeit hatte Louis ihn allerdings eingeholt und war ihm weit voraus. Das machte ihm allerdings nichts aus, weil der Anblick eines glücklichen Louis, der so schnell er konnte zum Strand rannte, etwas wirklich Schönes war. Also beschloss er, einfach so lange hinter ihm zu bleiben, bis sie den Strand erreicht hatten.

„Selbst meine Großmutter ist schneller als du", grinste Louis, als Harry keuchend neben ihm zum Stehen kam.

„Das wage ich doch sehr zu bezweifeln", gab er schließlich grinsend zurück und stellte sich mit beiden Füßen in das kühle Wasser. Er legte seinen Kopf in den Nacken und stieß einen glücklichen Seufzer aus. „Das ist wirklich das angenehmste, was ich seit meiner Einweisung in das Krankenhaus gespürt habe."

Louis stellte sich neben ihn und nickte. „Das tut wirklich gut."

Geschickt zog Harry sich sein Shirt aus, ließ es achtlos hinter sich in den Sand fallen und schmiss seine Sonnenbrille direkt daneben.

Louis erwischte sich bei dem Gedanken, dass Harry trotz der beinahe unerträglich scheinenden Hitze kaum besser hätte aussehen können.

Während dieser bereits bis zu beiden Knien im Wasser stand, hatte Louis sich noch keinen Millimeter weit bewegt.

„Worauf wartest du?", wieder befand sich dieses herausfordernde Grinsen auf dem Gesicht des Jüngeren, „Hast du etwa Angst?"

„Nein", er schüttelte seinen Kopf und ging einige weitere Schritte in das kühle Nass hinein, bis er direkt neben Harry stand, vielleicht sogar ein Stück weiter.

Nur eine einzige Sekunde später fand er sich plötzlich über dem Wasser wieder und brauchte eine Sekunde lang um zu begreifen, dass Harry ihn nach oben gehoben hatte und ihn mit beiden Armen festhielt.

„Harry", protestierte Louis kichernd, „Lass mich wieder runter."

Während dieser einen Schritt vor den anderen setzte, ignorierte er Louis' Zappeln. Er stand bereits bis zum Bauchnabel im Wasser, während bei Louis nur ein Teil seiner Beine und sein Rücken nass geworden waren.

„Lass mich los", lachte er schließlich, während er den Kontrast zwischen Harry's warmem Oberkörper und dem kalten Meerwasser deutlich spüren konnte.

„Bist du sicher?", scherzte Harry, „Du bist unendlich leicht, ich könnte dich noch eine ganze Weile lang tragen."

„Ich will, dass du mich loslässt", wiederholte er, klang dabei allerdings nicht fordernd oder wütend, sondern belustigt. Als würde er sich amüsieren – und irgendetwas sagte Harry, dass er das auch tat.

Schließlich zuckte Harry beide Schultern. „Okay."

Im nächsten Moment hörte er Louis' Aufschrei, als er ihn in das kalte Wasser fallen ließ.

„Du Idiot!", rief er aus, wischte sich hastig die Haare aus dem Gesicht und boxte spielerisch auf seine Brust.

„Du hast gesagt, ich soll dich loslassen", verteidigte Harry sich schulterzuckend, ohne eine Miene zu verziehen, während er Louis näher zu sich zog.

Komischerweise fiel diesem erst jetzt auf, dass er gar keine Badekleidung trug, sondern noch immer seine Jeans und das schwarze Shirt, auf dem das Bandlogo von My Chemical Romance abgebildet war.

Harry sah ihm gern dabei zu, wie er lachte. Irgendwie hatte es seit der Flucht aus der Klinik etwas sehr Natürliches, was ihn noch viel schöner machte als diese traurige Ausstrahlung, die er dort die ganze Zeit gehabt hatte.

Nicht, dass er Louis dort nicht schon wunderschön gefunden hätte – aber dieses ehrliche Lächeln, das er nun, wahrscheinlich ohne es selbst zu merken, ununterbrochen trug, gab dem Meerblau in seinen Augen eine ganz neue Bedeutung.

Und mit einem Mal beschloss Harry, ihm das zu sagen. Weil er fand, dass er das wissen sollte.

„Louis?"

„Ja?", er sah zu ihm auf, ohne das Grinsen aus seinem Gesicht verschwinden zu lassen.

„Hat dir schon einmal jemand gesagt, wie schön du bist?"

Louis ließ seine Schultern hängen, bevor er sie kurz zucken ließ. „Eigentlich nicht."

„Dann werde ich dir das jetzt sagen", lächelte Harry, als er eine kurze Pause machte.

„Du bist wunderschön."

Louis' Gesichtsausdruck schien plötzlich noch unbeschwerter zu sein. Auch wenn Harry das nicht beabsichtigt hatte, freute er sich darüber. Man konnte Louis förmlich ansehen, wie sehr er diese Worte zu schätzen wusste.

„Danke", flüsterte er schließlich, gerade so laut, dass er es hören konnte.

In diesem Moment berührten sich ihre Nasenspitzen, so nah waren sie sich. Spielerisch stupste er Louis einmal an, bevor er dessen Oberkörper noch näher zu sich zog.

Nur einen Moment später spürte Louis, wie ihre Lippen erneut aufeinander lagen – und er hätte nicht mehr sagen können, wer wen geküsst hatte. Er Harry – oder Harry ihn?

Louis verwarf den Gedanken sofort wieder, denn es war überhaupt nicht relevant. In diesem Moment zählte nur dieses Glücksgefühl, das beide durchströmte. Das kalte Wasser um ihre Beine, der Strand, die heiße Sonne, die vom Himmel brannte und die Reise, die sie hinter sich hatten – das alles schien diesen Moment perfekt zu machen.

Manchmal muss man eben erst von London bis nach Barcelona fahren, um einen solchen Moment erleben zu dürfen, dachte Louis, während er gleichzeitig versuchte, nicht zu denken.

Er spürte Harry's Lächeln, das sich keine einzige Sekunde lang von seinen Lippen zu lösen schien. Niemand hätte übersehen können, wie glücklich er in diesem Moment war und Louis konnte nicht glauben, dass er der Grund dafür war, dass es irgendjemandem gut ging.

Noch nie in seinem bisherigen Leben hatte er das Gefühl gehabt, jemanden glücklich gemacht zu haben.

Erst als sie sich wieder voneinander lösten bekam er eine Vorstellung davon, wie glücklich Harry aussah. Louis wusste nicht, ob Harry klar war, wie sehr man ihm seine Stimmung ansehen konnte, doch diese Frage stellte er sich in diesem Moment auch gar nicht.

Niemand auf dieser Welt würde ihnen diesen Moment je wieder nehmen können.

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So Kinders - tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich bin ziemlich gestresst gewesen, durch diese ganze Corona-Geschichte, ich weiß ja nicht, wie es bei euch aussieht, aber bei uns ist eine ziemlich apokalyptische Stimmung.

Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch trotzdem und ich freue mich auf eure Meinungen!

All the love,

Helena xxx

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