{Kapitel 29}
Diesmal waren die Umstände etwas anders, als die von letzter Nacht. Das Wetter hatte sich verändert, es hat relativ früh angefangen zu regnen un diesmal mussten wir uns also doch unsere Zelte aufbauen. Es war wirklich kalt, damit hatten wir wohl alle nicht so wirklich gerechnet. Ebenso anders als gestern war, dass wir alle nicht zusammen saßen, um noch ein bisschen zu reden und so den Abend ausklingen zu lassen. Ganz im Gegenteil, jeder machte sein eigenes Ding. Nachdem Kakashi uns vor möglichen Angriffspunkten informierte, schlugen wir alle unsere eigenen Wege ein und machten das, worauf wir Lust hatten - alleine. Sakura untersuchte ihre Proben, die sie gefunden hatte. Kakashi las in seinem Buch und Neji war dabei, seinen Rucksack zu ordnen. Diesmal war die Reihenfolge für die Wache etwas anders. Ich sollte beginnen, Neji löste mich ab, danach kam Kakashi und zuletzt Sakura. Durch den Vorfall letzte Nacht hatte ich bereits jetzt schon Bammel vor meiner Wache. Nachdem wir eine Kleinigkeit aßen, machten sich die anderen auch schon auf den Weg in ihre Zelte und wünschten mir eine gute Wache. Kakashi bat mich noch darum, ihn zu wecken, sollte wieder etwas sein.
Und schon war ich wieder alleine. Langsam hatte ich mich aber an den Regen gewöhnt, weshalb es mich nicht wirklich kümmerte, nass zu werden. Ich stand also vor meinem Zelt und überlegte, wo ich mich am besten platzieren sollte. Ich entschied mich relativ schnell für einen Platz unter einem Baum ganz in der Nähe. Durch sein Blätterkleid war ich etwas vor dem Regen geschützt, jedoch aber auch nicht vollständig und nach einigen Sekunden spürte ich immer wieder einigeTropfen auf meinen Körper fallen. Ich setzte mich gemütlich auf einen dicken Ast des Baumes und lehnte meinen Kopf gegen den Hauptstamm. Der Tag machte mich wirklich müde und erschöpft. Aber ich denke, Kakashi teilte mich in die erste Schicht ein, damit ich dann so lange wie möglich schlafen konnte. Ich seufzte. Meine Gedanken schweiften wieder von meiner eigentlichen Aufgabe ab. Ich bekam diese Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich wollte den Mörder des Kindes finden, ihm das gleiche Leid antun, wie er es dem Kind angetan hatte. Ich fragte mich, was es mit dieser Puppe auf sich hatte. Die Puppe passte einfach überhaupt nicht in das Bild. Ich versuchte Kausalzusammenhänge zu erschließen, jedoch kam mir nichts in den Kopf, ich war zu wütend und zu emotional - rational denken konnte ich momentan einfach nicht. Ich wurde schließlich auch noch wütend auf mich selber, da ich die einzige aus unserem Team war, die damit anscheinend nicht wirklich plausibel umgehen konnte. Ich fiel negativ auf, das tat meinem Perfektionismus überhaupt nicht gut. Ich zischte.
„Vielleicht solltest du dir etwas wärmeres anziehen, bevor du durch den Regen noch krank wirst", hallte es dann rau neben mir, was mich aufschrecken ließ. Es war Neji, der mit verschränkten Armen neben mir stand und friedlich den Mond betrachtete. Ich verdrehte nur genervt meine Augen. Seine bescheuerten Kommentare reichten mir langsam wirklich und seine ständige Abwehrhaltung mir gegenüber genauso. Ich schnaubte. „Ich werde nicht krank", murrte ich nur zurück und setzte mich etwas aufrechter hin, damit ich nicht noch drohte, an dem Baumstamm einzuschlafen. Ich saß und blickte in Richtung der Zelte, Neji stand und schaute in die andere Richtung, hoch zum Mond. Er schwieg, reagierte nicht einmal auf meine Antwort. Was wollte er überhaupt hier?
„Du hast keine Wache", appellierte ich indirekt an ihn, was er hier denn wolle. Kurz blieb es still. „Du bist so durch den Wind, da dachte ich zwei Augen mehr bei der Wache sind vielleicht keine schlechte Idee", antwortete er mir nur mit einem leichten Unterton. Ich zischte. „Nein, du denkst einfach nur, dass ich das hier alleine nicht hinkriegen würde", verbesserte ich ihn trocken. Neji schnaubte, doch es hörte sich an, als würde er schmunzeln. „Vielleicht", antwortete er mir nur und zuckte dabei gleichgültig mit seinen Schultern. Immer noch blickten wir in unterschiedliche Richtungen. „Immerhin hast du mich ja auch nicht kommen hören", unterstützte er nur amüsiert sein Vorhaben. „Wenn du mir jetzt nur blöde Sprüche an den Kopf werfen willst, kannst du dich gleich wieder in dein Zelt verziehen. Ich muss mich schon mit genug anderem Zeug herumschlagen", zischte ich in seine Richtung. Er machte mich wirklich sauer und einen langen Geduldsfaden, durch meine derzeitige emotionale Lage, hatte ich ohnehin schon nicht. Wieder reagierte Neji nicht, immerhin war es aber still und ich musste mir nicht noch weitere Dinge von ihm anhören. Neji seufzte und drehte sich kurzerhand zu mir um, bevor er sich auch schon neben mich auf den Stamm setzte - ich schaute ihn nur verwirrt an. Was war los mit ihm? So kannte ich ihn ja gar nicht.
„Wenn du die Sache mit dem Kind meinst, dann nein, das ist keine große Sache", schüttelte er meine Ansprache ab, woraufhin ich ihn nur ungläubig ansah. War das gerade wirklich sein ernst? Ich ballte Fäuste, Neji schloss dabei seine Augen. „Bitte was?", fragte ich ihn nur und runzelte dabei wütig meine Stirn. Wollte er mich wirklich noch wütender auf ihn machen, als ich es sowieso schon auf ihn war? Neji seufzte und öffnete seine Augen wieder. „Es ist wichtig, dass du dir vor Augen hältst, was wir hier eigentlich gerade tun", erklärte er mir auf der Basis meiner Frage, was mich nur noch verwirrter machte, als ich es sowieso schon war. „Sag mir, was ist unser Ziel auf dieser Mission?", sprach er mich anschließend direkt an und warf mir einen fordernden Blick zu. „Naja...", begann ich nur und schaute ihm ebenfalls in die Augen. „Wir sollten die Karawane ausfindig machen, das haben wir geschafft", begann ich, woraufhin Neji nur eine Augenbraue hochzog und mir so signalisierte, ich solle weitermachen. „...dann nach Hinweisen suchen, die Angreifer aufspüren und sie dann erledigen" „Falsch", grätschte er mir dann nur in meinen Satz und atmete lautstark aus. Ich fühlte mir auf den Schlips getreten und verzog nur eine dunkle Miene, die er allerdings nicht erwiderte. Es schien, als hätte er auf diese Antwort gesetzt.
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