{Kapitel 15}
„Oh man, wir haben ja total die Zeit vergessen", sagte Naruto verlegen und kratze sich dabei am Hinterkopf. „Und wir durften jetzt schön unsere Zeit damit vergeuden, nach ihr zu suchen", giftete Ten Ten und faltete ihre Arme vor ihrer Brust mit einem genervten Blick zusammen, während sie mich böse anschaute. „Jetzt tu' nicht gleich so, als hättest du eine halbe Weltreise machen müssen, Ten Ten", konterte Sakura, woraufhin sich beide wütige Blicke zuwarfen. Ich schaute zu Boden - nun konnte ich mir also sicher sein, dass die beiden mich nicht mochten. Ich schaute runter auf meine Finger. Der Junge in den grünen Klamotten hielt sich vorerst raus, jedoch würde ich schätzen, dass er Neji und Ten Ten nicht einfach den Rücken zukehren würde. „Habt ihr denn keine Manieren? Wieso stellt ihr euch nicht erstmal vor, bevor ihr hier einen auf dicke Hose macht?", fragte Kiba dann und unterdrückte lautstark sein Knurren. „Warum sollte ich das tun?", fragte Neji dann mit seiner tiefen, rauen Stimme, sodass sich die Blicke von allen gespannt auf ihn richteten. „Vorstellen tut man sich, wenn man die Person, der man sich vorstellt, auch gerne wiedersehen möchte. Daran habe ich nur momentan kein Interesse", fuhr er dann fort und schloss mit einer emotionslosen Miene seine Augen. „Neji!", sagte Hinata dann ungläubig und hielt sich mit einer ihrer Hände erschrocken den Mund zu. „Hinata, hast du von deinem Vater denn noch überhaupt nichts gelernt?", zischte er sie anschließend an, woraufhin sie traurig zu Boden schaute. „Jetzt reiß dich mal zusammen Neji, was ist nur los mit dir?", schrie Naruto dann, weshalb ich ein wenig zusammenzucken musste. „Ich dachte du hättest diese widerliche Phase nach dem Kampf mit mir damals überwunden? Oder soll ich dir nochmal zeigen, wie es sich anfühlt, zu verlieren?!", ergänzte er, während er aufstand und seine Fäuste ballte. „Ich glaube, mittlerweile könnte ich sehr gut mit dir mithalten, aber das tut gerade überhaupt nicht zur Sache", lachte er dann und öffnete seine Augen wieder, bevor er die Situation abwinkte und sich etwas zur Seite drehte, um die Gegend zu beobachten. Naruto knirschte mit seinen Zähnen und wollte losrennen, jedoch hielt ich ihn, als er gerade an mir vorbei zischte, an seinem Ärmel fest und stoppte ihn somit von einem wahrscheinlichen Angriff gegen Neji.
Ten Ten musste grinsen. „Hast du einen neuen Bodyguard, Naruto?", lachte sie dann lautstark und senkte ihren Blick auf Sakura, die normalerweise wohl jetzt an meiner Stelle gewesen wäre. Ich zischte. Meinten die anderen nicht, dass das da ihre Freunde sind? So verhalten sich keine Freunde. Sie machten sie fertig, nur, weil sie mich akzeptierten und verteidigten. Das fand ich nicht korrekt, das machte mich wirklich sauer.
Ich stand auf und stellte mich vor Kiba, Sakura, Naruto und Hinata, richtete meine Aufmerksamkeit auf Neji und Ten Ten. „Schön, dann können wir ja los, nicht?", fragte Ten Ten anschließend ironisch und musste schief grinsen. „Ten Ten, es ist gut jetzt, vielleicht-" „Ruhe Lee, lass das mal meine Sorge sein", giftete sie nur zurück. Lee hieß der Junge also. Interessant. „Sie ist blind, was soll sie denn schon gegen uns ausrichten können? Wir sollen sie lediglich zurück zu Kakashi bringen, das ist alles", erklärte sie dann und drehte sich von mir weg, um sich auf den Weg zu Kakashi zu machen. „Mein Name ist Kinzoku", sagte ich nur und lächelte, woraufhin die Gruppe aus Neji, Lee und Ten Ten stehen blieb und mich fragend anschaute. „Kiba hat ihn vorgeschlagen, denn an meinen richtigen Namen kann ich mich noch nicht wieder erinnern", ergänzte ich und lächelte ihn über meine Schulter an - er erwiderte es. Ten Ten zog fragend eine Augenbraue hoch, währenddessen Neji mich nur monoton anschaute. Gerade als Lee seine Stimme erheben wollte, redete Ten Ten ihm wieder dazwischen. „Und wieso erzählst du mir das jetzt?", hakte sie dann nach und verschränkte ihre Arme wieder vor ihrer Brust. „Naja, Neji meinte eben, dass man sich Leuten nur vorstellt, wenn man sie gerne wiedersehen will..", begann ich und fasste mir mit meiner Hand an den Kopf - ich hatte Schmerzen. Nejis Blick hatte sich schon wieder verändert, doch gerade als ich seine Emotionen analysieren wollte, wurde ich durch ein lautstarkes Gelächter von Ten Ten abgelenkt - sie fand meine Aussage wohl sehr witzig. Ich wartete ab, bis sie sich wieder etwas eingekriegt hatte und begann zu überlegen, schloss dabei meine Augen.
„Außerdem würde ich mich an deiner Stelle nicht unterschätzen, auch trotz des blinden Auges", ergänzte ich, nachdem sie ihr Gelächter wieder in den Griff bekommen hatte. Meine Aussage fand sie wohl überhaupt nicht amüsant. Ich jedoch war damit beschäftigt, mit meinem Fingerschmuck rumzuspielen. Ich tippte jeden Ring an, fuhr mit meinem Finger an den Ketten entlang, die sie verbanden.
Platin am Daumen - korrosionsbeständig mit katalytischen Eigenschaften.
Wolfram am Zeigefinger - dehnbar mit hoher Schmelztemperatur.
Uran am Mittelfinger - selbstentzündlich und giftig.
Osmium am Ringfinger - höchste Dichte und strapazierfähig.
Cobalt am kleinen Finger - zäh und magnetisch.
Ich sah, dass vor allem Neji jede Bewegung von mir genauestens analysierte - er war genauso talentiert darin, wie ich es war - ich schmunzelte. In meinem jetzigen Zustand hätte ich wohl nicht viel gegen sie ausrichten können, ich war noch viel zu schwach, um wieder kämpfen zu können. Trotzdem wollte ich mich nicht so schlecht reden lassen.
Auch wenn man jemanden nicht mag, gibt es eine Sache die es niemals seinem gegenüber zu verlieren gilt - Respekt.
„Ach ja? Dann lass es uns doch gleich mal-", begann Ten Ten wütig, als sie bereits dabei war ihre Schriftrolle vom Rücken zu ziehen. Jedoch grätschte Neji ihr ins Handwerk und streckte seinen Arm vor sie, sodass sie nicht mehr weitermachen konnte - Ten Ten war verwundert. „Wa-" „Niemals jemanden angreifen, solange man nicht weiß, ob er Freund oder Feind ist. Hast du aus der Ninja-Akademie doch gelernt, Ten Ten", erklärte Neji kalt und fokussierte mich dabei. Sie schluckte, schaute anschließend beschämt zu Boden - sie hätte mich anscheinend wirklich gern angegriffen. Mittlerweile standen die anderen auch schon kampfbereit hinter mir, hätte Ten Ten einen Angriff gewagt, wäre ich nicht alleine gewesen - das stimmte mich fröhlich. So fühlte es sich also an, zu einem Team dazuzugehören.
Ten Ten packte ihre Schriftrolle mit einem zischen zurück auf ihren Rücken - jedoch änderte sich ihre Miene mir gegenüber erneut nach einigen Sekunden. Es schien, als hätte Nejis Ansprache nicht wirklich etwas bei ihr erreicht, jedenfalls nicht langwierig. Mit einem Mal zog sie ihre Schriftrolle doch wieder von ihrem Rücken, warf sie über sich, wendete ein Jutsu an mit den Worten "Tobidogu!", woraufhin sie aus ihrer Schriftrolle mehrere verschiedene Waffen beschwörte und ließ sie alle mit hoher Geschwindigkeit auf mich zufliegen.
Ich merkte, dass die anderen sich aus der Kampfbereitschaft hinter mir, vor mich bewegten, mit dem Ziel mich schützen zu wollen.
...
Jedoch war es völlig unnötig.
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