{Kapitel 11}
Kakashi war nun wirklich schon einige Zeit lang weg. Langsam verließen mich meine Kräfte, ich war nunmal noch nicht wieder fit. Keine Ahnung, warum es so lange dauerte - was erzählte Kakashi Tsunade denn alles? So viel hatte ich jetzt auch nicht von mir preisgegeben, dass man ein ganzes Buch daraus schreiben konnte. Ich entschied mich dazu, mich erschöpft gegen die Hauswand zu lehnen, während ich auf ihn wartete - dabei schloss ich meine Augen. Ich revidierte alles, was bis jetzt bereits passiert ist - seit ich das erste mal im Krankenhaus aufgewacht bin. Ich revidierte alles, was ich bis jetzt schon über mich preisgegeben habe und musste schmunzeln - die Leute hier machten sich wahrscheinlich große Gedanken über mich, ob ich vielleicht nicht hierhin gehöre, ein böser Mensch bin. Ich zischte. Die Menschen machten sich einen Kopf und ich stand hier, friedlich gegen die Wand des Hauses des Hokage lehnend - ironisch, nicht?
Mir schoss in den Kopf, dass ich mich für die Hilfe bei Tsunade noch gar nicht bedankt hatte. Auch zu Kakashi habe ich noch nichts gesagt - geschweige denn zu den anderen, die ebenfalls dabei waren. Ich würde sie gerne mal kennenlernen. Oder verachteten sie mich auch?
Ich schloss meine Augen und lauschte der Umgebung. Ich konnte den Wind durch die Bäume rascheln hören, die Dorfbewohner sich unterhalten. Einige Kinder waren am spielen, ich konnte einige Haustiere hören. Ich atmete tief ein, es duftete nach vielen verschiedenen Gerichten. Meine Hand wanderte fast automatisch zu meinem Bauch - sie krallte sich in meine Kleidung, als mein Magen leicht anfing zu knurren. Ich hatte das Krankenhausessen wirklich satt. Vielleicht kann Kakashi mir ja gleich zeigen, wo es hier etwas leckeres zu Essen gibt. Und dann konnte er mir ja die Geschichte über sein Sharingan erzählen, oder? Ich seufzte. Meine Augen öffneten sich leicht, als ich Stimmen wahrnahm, die immer näher kamen. Als ich meine Augen vollständig öffnete, fixierte ich drei Personen, die allem Anschein nach auch in das Gebäude des Hokage wollten, genau wie Kakashi es tat. Sie sahen freundlich aus - jedoch verdunkelte sich die Miene von zweien, als sie mich erspähten.
Es waren zwei Jungs und ein Mädchen. Der eine Junge schien sich um meine Präsenz gar nicht richtig zu scheren, er trug einen grünen Ganzkörperanzug und hatte schwarze Haare - einen Topfschnitt. Er trug keine Waffen bei sich. Entweder er hatte Fähigkeiten wie ich, oder er war ein Nahkämpfer. Ich schmunzelte. Das Mädchen schaute mich mit einer dunklen Miene an - fast schon, als wäre sie angewidert. „Zwei...", flüsterte ich zu mir selbst. Sie war die zweite Person, die mich nach Shikamaru nicht leiden konnte, ein Jammer. Sie hatte braune Haare und trug diese zusammengebunden in zwei Dutts, rechts und links auf ihrem Kopf. Ihren Körper verzierte ein längeres Gewand. Sie hatte Dinge auf dem Rücken, die so aussahen wie Schriftrollen - eine Fernkämpferin. Der andere Junge schaute mich nicht angewidert an, eher einfach nur abwertend. Er war der größte von den dreien, hatte dunkle lange Haare, die allem Anschein nach hinter seinem Rücken zusammengebunden waren. Er trug relativ helle Kleidung, nicht eng am Körper anliegend. Seine Ärmel waren länger als seine Arme, ich konnte gerade noch so seine Fingerspitzen erkennen. Er trug ebenfalls keine Waffen. Bevor ich einen endgültigen Entschluss über ihn zog, fielen seine Augen in meinen Fokus - ich schnaubte. Seine Augen waren weiß, keine Pupille war zu erkennen. Das Byakugan würde ich überall erspähen - ich musste grinsen. Also gab es tatsächlich mindestens einen Ninja, der mich sehr schnell durchschauen könnte - wie interessant. Er sah sehr gepflegt aus. Kombiniert mit seiner hellen Haut, strahlte er fast.
Ich bemerkte, dass die beiden immer angespannter wurden, je näher sie mir kamen. Das Mädchen sagte etwas zu dem Jungen mit dem Byakugan, allerdings waren sie noch zu weit weg, als dass ich in der Lage wäre, es zu verstehen. Ich hätte trotzdem wetten können, dass es etwas negatives gegenüber mir war. Ich empfand nicht oft negative Emotionen, allerdings fühlte ich mich gerade ein wenig eingeschüchtert. Die Blicke der Gruppe durchlöcherten mich, wobei der Junge mit dem grünen Ganzkörperanzug relativ freundlich drein schaute. Ich senkte meinen Kopf zu Boden. Als die drei an mir vorbei gingen, spürte ich den Luftzug des Jungen mit dem Byakugan - wieder erwischte ich mich dabei, zu schmunzeln. Als die Tür hinter der Gruppe zu fiel, schnaubte ich erneut. „Drei...", flüsterte ich wieder zu mir selbst, während ich meinen Kopf nach hinten and die Wand kippen ließ.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, kam Kakashi wieder aus dem Gebäude raus. Er schaute sich nach mir um. Als er mich an der Hauswand sah, lächelte er müde. „Zwei Leute mehr, die mich nicht mögen", erzählte ich trocken und tippte gegen meinen Kopf - Kakashi schnaubte. „Du meinst Ten Ten und Neji?", fragte er mich und drehte sich zur Tür des Gebäudes, aus welchem er eben rausgekommen ist. „Sie sind einfach etwas vorsichtiger", versuchte er mir zu erklären, aber irgendwie glaubte ich ihm nicht. Das gleiche hat er mir bei Shikamaru auch schon verklickern wollen. Ich glaube schlicht und ergreifend, dass sie mich nicht mögen. Auch gut - immerhin mochte Kakashi mich. Oder?
Ich schwieg. „Bist du auch vorsichtig mir gegenüber?", fragte ich ihn. Er zögerte kurz, das war eigentlich schon Antwort genug. „Ein gewisses Maß an Vorsicht gehört aufgrund deines Erscheinens dazu, denke ich", begann er, was mich meinen Kopf enttäuscht etwas absenken ließ. „Aber ich habe mich mit dir jetzt schon sehr nett unterhalten, und das habe ich ehrlich gesagt lange nicht mehr mit jemandem getan - also mach dir keine Gedanken", fuhr er fort, weshalb sich mein Kopf euphorisch wieder erhob, ich lächelte. „Danke, Kakashi", sagte ich nur und schaute ihm zufrieden ins Gesicht.
„So und jetzt wirst du die anderen kennenlernen, die dich mit mir gefunden haben. Tsunade hat Sakura schon Bescheid geben lassen", klatschte er in die Hände und ging bereits vor, sodass ich ihm folgen musste. „Sakura? Hattest du nicht erzählt, dass sie in deinem Team ist?", fragte ich, als ich ihm hinterher lief. Ich sah zwar nur seinen Rücken, jedoch spürte ich, dass er grinste. „Wie gesagt, du bist wirklich aufmerksam", sagte er nur, als wir weiter in Richtung Treffpunkt mit den anderen gingen.
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