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Zum ersten Mal ein Verräter

Über Begrifflichkeiten kann man streiten.

Oder man wählt sich eine der vorhandenen passenden Optionen aus.

Sophia hatte also die Qual der Wahl. 

Also, was darf es sein? 

Agent, Spion, Saboteur? Was passt am Besten von allem zu dem, was Sophia wollte?

In Sophia's Meinung war es der Begriff 'Verräter'. 

'Verräter' traf es fast zu einhundert Prozent.

Sophia verriet nun absichtlich und zum ersten Mal auch mit Außenwirkung all das, was sie mit geschaffen und aufgebaut hatte. Es war auch das Gesamtwerk, was ihr Vater vor ihr lebte bis zu seinem Tod und was viele Menschen auf der Welt für richtig halten. Sophia war im Begriff, wesentliche Informationen der Templer an deren Todfeind weiter zu geben. Und all dies nur, um über sich selbst und die erlebten Geschehnisse in Madrid nun endlich vielleicht doch Klarheit zu erhalten. 

Doch dazu war ein - vielleicht auch mehrere - Zeichen des guten Willens gegenüber den Assassinen notwendig.

Sophia wollte dieses Zeichen setzen- in Form von Verrat.

Über Art und Weise hatte sich Sophia grade in der letzten Zeit sehr viele Gedanken gemacht. Zu ihren Gedanken durfte sie jedoch keinerlei Niederschriften anfertigen. Zu groß war die Gefahr der Entdeckung. Doch hatte sie zwei alternative Pläne, welche zur Verfügung standen und möglichst wenig Gefahren für sie selbst oder Dritte in sich bargen.

Von diesen Alternativen entschied sie sich für die Einfachste. Diese Variante war jedoch teuer. Doch Sophia konnte es sich leisten.

Hintergrund war, dass ihr Vater seinerzeit Kontaktdaten über verschiedene Assassinen führte, um diese bei Bedarf in das Madrider Programm hinein zu bringen- egal mit welchen Mitteln. 

Von den anderen Templern hatte sich niemand so recht nach dem Ableben von Alan Rikken für diese Kontaktlisten interessiert. Diese Informationen wurden schlicht und ergreifend durch die Templer ignoriert- wohl auch, weil nur ihr Vater auf den zwei persönlichen Rechnern damit arbeitete, ohne die Daten auf Servern zu hinterlegen oder zu speichern. 

Sophia hatte über die persönlichen Passwörter ihres Vaters den Zugang auf diese Rechner und die Dateien erhalten, denn Alan Rikken war- wie jeder Mensch- zumindest in dieser Hinsicht bequem und durchschaubar.

Doch Sophia musste hier am Standort Istanbul den richtigen Moment abwarten, um ihr Spiel zu beginnen. 

Denn danach gab es vielleicht kein Zurück. 

Und die Gelegenheit kam nach Sophia's  Ansicht schneller, als erwartet.

An ihrem zweiten freien Wochenende verließ Sophia Rikken die Abstergo- Anlage am Schwarzen Meer. Ein Hotel in Istanbul hatte die Abstergo- Gruppe für sie gebucht. Die Abstergo- Fahrbereitschaft schaffte sie in einem Kleinbus nach Istanbul und würde sie am Sonntag mittags, wie vereinbart, wieder am Hotel abholen. 

Sophia hatte überall kundgetan, dass sie sich die Metropole Istanbul ein wenig ansehen wollte. Sie teilte jedem der bereit war, mit ihr ein Pausengespräch zu  führen, dass sie das orientalische Flair der Stadt zu genießen gedachte.

Am Freitag Abend tat sie es allen Touristen gleich: nach einer Taxifahrt an den Bosporus flanierte Sophia über Märkte und durch Gassen der Stadt, bis sie sich in einem kleinen Restaurant mit Ausblick niederließ, um einen Salat zu genießen und bei einem Wein ein Buch zu lesen. Hier und dort nahm sie Flyer an sich- Boots- Rundfahrten, Angebote, Veranstaltungsübersichten.

Sophia nutzte jedoch dieses Flanieren durch Gassen und Menschenaufkommen auch ganz gezielt aus, um zu sehen und zu beobachten, ob sie hier in Istanbul unter fremder Beobachtung stand. Zu ihrem großen Erstaunen war keine Security oder irgendwelche Abstergo- Verfolger erkennbar auf sie angesetzt. 

Günstiger konnte es nicht werden.

Daher wollte sie 'Phase Eins' ihres Verrates am Samstag einfach angehen.

Zum Frühstück kaufte sie sich an der Rezeption des Hotels einen recht genauen Stadtplan und lies sich von dem Angestellten mehrere Sehenswürdigkeiten auf das Genaueste beschreiben.

Dann brachte ein Taxi Sophia ins Zentrum, wie am Vortage schon. Sie flanierte erneut durch Gassen, sprach hier und dort Menschen nach dem Weg zu den Highlights der Stadt an und bewegte sich dann in diese Richtung weiter, um kein Aufsehen zu erzeugen. 

Erst als sich Sophia recht sicher sein konnte, auch heute nicht verfolgt zu werden, startete 'Phase Zwei'. 

Sie ging in eine Shopping Mall, kaufte sich das unauffälliges Outfit einer grauen Maus, um ihr auffälliges Sommerkleid darunter verschwinden zu lassen. Dann erwarb sie ein Netbook bei einem Großanbieter für Technik, sowie einen Pre-Paid- Stick für Internet sowie eine dazu passende Einmal- Karte. Headset eingesteckt und schon konnte es in einer Umkleidekabine losgehen.

Gemäß dem Agenten- Grundsatz - das Auffälligste wird gern übersehen durch Security - hatte sie die erforderliche Mailadresse und ihre Fake- Skype- Einwahl auf einen Zettel in der Geldbörse versteckt- buchstabenverkehrt auf einem Einkaufszettel als Positionen neun und elf, denn dort liest niemand mehr genau, wenn man etwas von Damen- Pants der Größe xy an Position eins und Mascara, Firma xy und Variationen a oder b an Position zwei schreibt. 

Spätestens bei Position Neun schaut keiner mehr genau hin.

Aus den Zahlen der Einkaufsliste bastelte sich Sophia eine Telefonnummer. Die Telefonnummer gehörte zu einem Anschluss in Bulgarien- in Varna. Sophia verhängte die Kamera und das Mikro mit einem Tuch und zog sich ein Kopftuch darüber um noch mehr wie eine graue Maus zu wirken.

Es klingelte an der Skype- Adresse.

Ob der Anschluss noch aktiv war? Für Sophia als Agentinnen- Laie sah es so aus, zumindest wirkte es so.

Und tatsächlich: Ein dürrer Mann zeigte sich auf dem Skype- Bildschirm- nicht in der besten Qualität, aber nach kurzem Einzittern erkennbar. 

Die Stimme war klar zu hören: "Prosyjem?", fragte der dürre Mann verdutzt, zumal er wohl auch kein gutes Bild von Sophias Tuch bekam.

Sophia nahm all ihren Mut jetzt zusammen- dies war nun der Moment, auf den sie fünf Jahre gewartet hatte. 

Der Mann schien verunsichert, überlegte wohl, was diese seltsame Maskerade auf Skype solle? Auf Bulgarisch fragte er noch etwas, was unbeantwortet blieb. Das Verhalten des Manns zeigte kurz darauf, dass der Mann wohl die Verbindung zu kappen gedachte.

Nun also musste Sophia handeln.

"Bitte! Nicht auflegen! Warten Sie bitte!", sprach Sophia auf Englisch.

Der dürre Mann rollte die großen Augen. Auch wenn er vielleicht genervt war, von dieser Scharade- er war neugierig genug, um abzuwarten.

"Was wollen Sie?", hakte er kurz und gebrochen nach.

"Ich brauche einen Freund des KREDO, wenn sie verstehen, was ich damit meine."

"Wer sind sie? Was soll das?"

"Ich brauche einen Freund des KREDO! Es ist sehr wichtig, dass wir uns da verstehen."

"Was wollen Sie?" Der dürre Mann schien irritiert.

"Ich habe nicht viel Zeit! Ich habe wichtige Informationen! Und ich benötige einen Kontakt zu einem Freund des KREDO, wenn sie mich verstehen können!", forderte Sophia.

"Ich verstehe Sie nicht.", log das dürre Gegenüber wenig effektiv. "Woher haben sie meine Account- Daten? Wer sind sie?"

Sophia holte lang und tief Luft.

"Sie sind Stepanov, ein Händler für Malereibedarf aus Varna. Stimmt dies?"

"Ja."

"Dann sind sie auch 'Kontaktmann Nummer Eins für Südost- Europa und Balkan' der Assassinen. Ihre Account- Daten habe ich aus dem Rechner eines führenden Templers. Seit zwei Jahren liefere ich Ihnen immer wieder Informationen- als Oneway, ohne auf eine Gegenantwort zu erwarten - unter dem Kontaktnamen "Sluschy4711". Es ist wichtig, dass ich einen Kontakt zum KREDO erhalte, denn ich habe wichtige Erkenntnisse zu den Absichten der Templer im Nahen Osten. Und .... ich bin damit dabei, all das zu verraten, was ich mein Leben lang  als Templer für richtig hielt. Ich will eine Antwort- jetzt! Sind Sie dieser Mann? Habe ich mich an den 'richtigen' Mann gewandt?"

Sophias Schilderungen waren sehr hastig. Sie war aufgewühlt, denn von der Antwort auf diese Schilderungen hing alles ab- Zukunft, Auskommen, Hoffnungen und vielleicht sogar das eigene Leben.

Der Dürre blieb stumm. Er schien nachzudenken, blickte nur ab und zu in die Kamera.

"Hallo? Haben sie alles verstanden?"

"Ja. Nehmen sie bitte die Abdeckung von der Kamera.", forderte der Mann ruhig und sachlich knapp.

"Was soll ich?"

Nochmal widerholte sich der dürre Mann- allerdings nun ganz langsam: "Nehmen sie bitte die Abdeckung von der Kamera, damit ich sie sehen kann!"

"Aber ich habe doch extra... ", rechtfertigte sich die Anfänger- Verräterin Sophia Rikken vor dem Mann, der ihr jedoch ins Wort fiel.

"Wenn ich Ihnen vertrauen soll, dann müssen sie mir ein Zeichen ihres Vertrauens geben. Nehmen sie bitte die Abdeckung von der Kamera, damit ich ihr Gesicht sehen kann und weiß, mit wem ich rede!" 

Sophia überlegte- allerdings nur kurz. Dann zog sie das Tuch weg, welches über die Kamera gehängt war. Hierbei fiel ihr erst auf, dass die Stelle, wo die Kamera angebracht war, mit einem dicken bläulich schimmernden Klebeband vom Hersteller überklebt worden war. So ist dies nun einmal bei neuen Geräten. Hastig zog sie auch das Klebeband ab und polierte einige Male mit dem Daumen der rechten Hand über die Kamera nach, um nun ein klares Bild zu geben. 

"Besser?", fragte Sophia nach.

"Viel besser." , versicherte der dürre Mann gegenüber. "Und obwohl es mich beunruhigt, dass sie so viel über mich zu wissen scheinen- ich bin Maxim Stepanov aus Varna. Und mit Malereibedarfen handle ich im Übrigen auch."

"Und?"

"Und ich hätte nun gern ihren Namen als letzten Vertrauensbeweis, bevor wir weiterreden.", sprach der dürre Mann ruhig und vertrauensvoll.

"Ich bin Sophia Rikken, Tochter von Alan Rikken."

"Gut. Sophia also. Und was bietet Sophia für Informationen?"

"Ich bin derzeit im Abstergo- Komplex Istanbul eingesetzt. Ich habe mich mit verschiedenen Forschungen zu befassen. Ich biete den Freunden des KREDO meine Informationen an, wenn sie mir im Gegenzug ihre Hilfe bei etwas anbieten. Dazu benötige ich einen Kontakt." 

Sophia hörte im Gang der Umkleidekabinen die Schritte mehrerer Personen nahen. Daher tuschelte sie nun mehr schlecht als recht in die Richtung des kleinen Mikrophon- Punktes.

Auch das dürre Gegenüber schien wegen der Hintergrundgeräusche aufmerksamer zuzuhören.

"Sophia? Wo sind sie?"

"Umkleidekabine!"

"Gut Sophia. An welche Art von Kontakt haben sie gedacht?", fragte der Dürre.

"An das Team von Dr. Layla Hassan und Dr. Victoria Bibeau. Das komplette Team mit kompletten Equipment." 

Die Antwort von Sophia kam wie aus der Pistole geschossen. Sophia hatte bei den Berichterstattungen schnell begriffen, dass dieses Team wohl das Beste sei für ihre Anliegen und Überlegungen. Wenn nur ein Bruchteil der Gerüchte wahr ist, so ist Layla Hassan ebenso schlau, wie sie erfolgreich ist in der Nutzung der Animus- Technologien.

"Was? Das ist unmöglich! Was soll dieses Team denn leisten?", hinterfragte der dürre Mann- fast entsetzt über das forsche Anliegen von Sophia Rikken.

"Es muss sein, verstehen Sie?"

"Nein! Warum? Nennen sie mir einen vernünftigen Grund?"

Sophia schwieg. Sie lauschte auf den Korridor zu ihrer Umkleidekabine. Dort waren immer noch Schritte.

"Hallo? Sophia? Wenn sie mich hören können- warum sollte ich mich für sie verwenden? nennen sie mir einen Grund!"

"Ich habe zwei- vielleicht sogar drei gute Gründe für sie: zum Ersten: Das Team von Dr. Hassan und Dr. Bibeau soll eine Reise in die Vergangenheit vorbereiten, die von immenser Wichtigkeit ist. Und während ich den dritten Grund noch für mich behalte- meinen Zweiten Beweggrund kann ich Ihnen bereits jetzt nennen: Ich bin vermutlich... ein Freund des KREDO. Wenn es stimmt, was Callum Lynch in seiner Regressionsphase gesehen hat, dann... , dann bin auch ich vielleicht ein Assassine! Haben sie mich verstanden Stepanov?"

Der dürre Mann überlegte kurz. 

"Hallo?", fragte Sophia leise nach. Stimmen waren im Korridor- wohl eine türkische Familie.

"Ja. Ich habe sie verstanden. Ich verspreche nichts, okay? Wann und wie? Beziehungsweise wo?"

Sophia überlegte kurz. 

"Strand von Tel Aviv in Israel- Mittelteil- in zwei Monaten. Nur eine der Zwei wird für das erste Gespräch reichen, um Details zu besprechen. Dann werden sie auch sehen, warum es so wichtig ist. Nachmittags, immer ab Vier bis Sechs Uhr nachmittags- bitte über zwei bis drei Wochen, falls ich nicht sofort aufkreuzen kann."

"Ist gut. Man wird sie erkennen.", bestätigte Stepanov.

"Gut."

"Viel Glück!", sagte der dürre Mann noch, dann beendete er das Gespräch-

Sophia war nun wieder allein in ihrer kleinen einsamen Umkleidekabine.

'Das lief doch besser, als ich angenommen hatte. Hoffentlich ist das kein Fake der Templer und ein Echtkontakt. Ich werde es sicherlich schneller erfahren, als mir lieb ist. wenn es so ist.', dachte Sophia bei sich. Nur noch das Laptop und die Technik sowie die Sachen entsorgen und dann zurück auf die Touristen- Routen der Stadt, fall mir doch noch jemand nachspürt.

Obwohl sich Sophia schlecht fühlte- sie war vermutlich einen großen Schritt weiter gekommen.



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