Lüge
Wollte er mir damit gerade sagen, dass er nicht tot ist?! Aber wie ist das möglich! Ich habs doch selbst gesehen. Ich war am verzweifeln. Dann hat er mich ja die ganzen Jahre...angelogen...Nein. Nein. Mir liefen die Tränen in Strömen über die Wangen. "Du. Du hast mich jahrelang in den Glauben gelassen, du seist tot?" Fragte ich enttäuscht und wütend, aber dennoch mit gebrochener Stimme. Er sah mich traurig an und nickte. Ich stand auf. Ich war wütend. Ich war verletzt. Doch am meisten war ich einfach nur enttäuscht. "Willst du mich verarschen?! Weißt du eigentlich, was du mir damit angetan hast? Hast du überhaupt eine Ahnung, was aus mir geworden ist, nachdem du ja angeblich gestorben bist! Ich hätte dich so oft gebraucht. Nie warst du da. Und jetzt erzählst du mir, dass du noch lebst und ich nicht komplett verrückt bin?!" Ich schluchzte heftig und wendete mich ab als ich auch bei ihm eine Träne sah, die sich einen Weg über seine Wange bahnte. "Es-es tut mir so Leid. Das Risiko war einfach zu groß." "Ach und jetzt nicht? Gibt es jetzt kein Risiko mehr?" Fragte ich mit leiser und schwachen Stimme. Ich lief los. Ich ging langsam weg. "Bitte, bitte nicht." Hörte ich ihn Flüstern. Ich konnte nicht anders. Ich lief immer vor meinen Problemen davon. Das war zu viel für mich. Jahrelang hat er mich angelogen. Ich musste soviel scheiße durchmachen. Da hätte ich meinen Freund gebrauchen können. Jemanden der für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Ich schluchzte erneut. Ich lief immer weiter weg von ihm. Ich wollte ihn nicht mehr sehen. Das könnte ich nicht ertragen. Was soll ich jetzt nur tun? Ich kann nirgendwo mehr hin. Ich wollte nur noch meine Ruhe. Ich lief somit zum Flughafen. Ich lief lange. Beruhigen, konnte ich mich nach einer Weile. Ich holte mir ein Ticket zurück nach Miami. Ich musste Sachen packen. Ich würde einfach abhauen. Irgendwo hin. Vielleicht Australien oder Neuseeland. Weit weg von alldem hier. Ich flog zwei Stunden später mit einem Flieger los. Am nächsten Tag kam ich wieder an und fuhr mit einem Taxi zu meinem Haus. Doch erwartet hätte ich etwas anderes. Vor meiner Haustür stand Jax. Ich wollte ihn jetzt nicht sehen. Nie wieder. Irgendjemanden. Als er mich sah, kam er sofort zu mir und umarmte mich. Ich umarmte nicht zurück. Ich war nur eine Hülle meiner selbst. Er merkte es. "Was ist passiert in München?" Ach ja. Da wären ja noch meine sogenannten Eltern. "Sie haben mich weggeschickt, weil ich anders war. Aggressiver und sowas." Ich lief auf meine Tür zu, öffnete sie und trat ein. Ich wollte sie gerade wieder schließen, da hielt mein Bruder seinen Fuß dazwischen. Ich seufzte und ging hoch in mein Büro. Ich holte Ordner raus um meine Papiere einzuheften. "Was ist noch passiert?" Fragte er mich besorgt und...traurig. "Geht dich nichts an." Sagte ich neutral. Ich heftete alles weg und ging in mein Schlafzimmer. Da holte ich meinen Koffer raus und fing an zu packen. "Wo willst du hin?" "Weg." Er lief mir nach. Er hielt mich an den Schultern fest, doch ich sah ihm immer noch nicht in die Augen. "Guck mir in die Augen und sag, dass du wirklich hier weg willst und wieder vor deinen Problemen davon laufen willst!" Sagte er fest und verletzt. Ich sah ihm neutral in die Augen. "Ich will wirklich hier weg und wieder vor meinen Problemen davon laufen." Er sah mich traurig an und ließ mich los. Ich packte weiter. Mir fiel ein, dass ich das Maik noch erklären muss. Ich seufzte und holte mein Handy raus. Ich wählte seine Nummer.
Gespräch zwischen Maik(M) und Adelina (A):
M: Ja?
A: Hier ist Adelina.
M: Was gibt es?
Ich habe ihm gesagt Adelina und nicht Werewolf, damit Jax nichts von meinem Assassinen Namen erfährt.
A: Ich bin raus. Ich hör auf. Ich kann nicht mehr.
M: Addy, du kennst die Regeln.
A: Ist mir egal. Schick mir so viele Assassinen auf den Hals wie du willst. Er lebt. Er lebt, Maik. Er ist persönlich zu mir gekommen. Er lebt, verdammte Scheiße!
Mir liefen schonwieder Tränen über die Wangen.
M: Das kann nicht sein.
Sagte er leise.
A: Und wenn ich es dir sage. Er hat mich jahrelang belogen. Ich kann so nicht weiter machen. Es geht einfach nicht. Das Wars.
Ich legte auf und zerstörte das Handy. Jetzt bin ich offiziell auf der Flucht. Ich muss mich beeilen. Mein Bruder steht immernoch im Türrahmen und beobachtet mich nachdenklich. Aber das war mir egal. Ich schloss meinen Koffer und brachte ihn nach unten. Genauso wie die anderen Sachen auch. Den Rest würde ich einfach neu kaufen. Ich öffnete die Haustür und wollte meine Sachen gerade raus bringen als ich da jemanden stehen sah. Das ist doch wohl jetzt ein Scherz. Nya. Ich ließ die Taschen fallen und sah geschockt in das Gesicht meiner ehemals besten Freundin. "Hallo, Addy." Ich riss mich zusammen. Ich schnappte mir meine Tasche erneut und lief auf mein Auto zu. "Addy, tu das nicht." "Und wo kommst du jetzt so plötzlich her?" Fragte ich sie spöttisch, weil ich genau wusste, dass sie von Vincent geschickt wurde. "Du kennst die Antwort." Ich knallte die Autotür zu und ging zurück zum Haus um abzuschließen. "Raus, Jax!" Er trat heraus, damit ich abschließen konnte. "Er liebt dich." Sagte Nya. Ich schnaubte verächtlich auf. "Sosehr, dass er mich jahrelang belügt? Tolle Liebe." Sie hielt mich so wie Jax vorhin an meinen Schultern fest, damit ich ihr in die Augen sah. "Bitte, Addy. Es würde euch beide zerstören. " "Ich kann das nicht, Nya! Es ist zu viel für mich. Außerdem muss ich sowieso weg, da ich Maik gesagt habe, dass ich aufhöre. Also hör auf mich davon abzuhalten." Ich entzog mich ihr, schluckte die Tränen runter und öffnete meine Autotür. Ich drehte mich nocheinmal um. "Werde ich dich wieder sehen?" Fragte mich Jax traurig. "Wenn die Vergangenheit mich einholt. Und versucht garnicht mich zu finden." "Es ist zwecklos." Beantworte Nya meinen Satz. Jax lief einfach los ohne sich nochmal umzudrehen. Ich sah nochmal zu meiner ehemals besten Freundin. Kurz ließ ich meine Maske fallen. Ich sah sie traurig, verletzt und enttäuscht an. "Irgendwann werde ich zurückkommen. Aber noch bin ich nicht bereit dafür. Sag ihm, dass er mich einfach in Ruhe lassen soll. Ich weiß, dass es nicht fair ist, wenn ich mir nicht mal anhöre, warum er seinen Tod vorgetäuscht hat. Aber es ist mir egal. Habt ihr überhaupt eine Ahnung, welche Scheiße ich durchmachen musste ohne irgendjemanden? Allein? Nein. Denn das könnt ihr garnicht. Egal wie viel ihr über mich forscht, manches bleibt geheim." Sie sah mich traurig an. "Ich weiß. Ich habe schon versucht etwas herauszufinden. Addy? Es tut mir Leid. Du glaubst mir das jetzt vielleicht nicht, aber so ist es. Es gab bestimmte Gründe, warum ich mich dir nie gezeigt habe, genauso wie es Gründe gab, dass Vincent seinen Tod vortäuschen musste. Und einer davon warst du. Er wollte dich in Sicherheit wissen. Er wollte einfach nur, dass du sicher bist. Dafür hat er ein großes Opfer auf sich genommen. Denk mal drüber nach. Ach und Addy? Ich bin trotzdem immer für dich da. Ab jetzt. Denn du warst es auch für mich. Pass bitte auf dich auf." Und somit ging auch sie. Genauso wie alles andere in meinem Leben auch.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro