Depression
In dieser Nacht hatte ich meinen ersten Alptraum. Schreiend bin ich aufgewacht, total panisch. Als ich dann plötzlich Hände auf mir spürte, brannten diese auf meiner Haut und schreiend bin ich in die nächste Ecke geflüchtet. Ich weinte und versteckte meinen Kopf in meinen Knien. "Addy, ich bin's. " Ängstlich nahm ich meinen Kopf hoch und sah in überaus besorgte Augen von Jack. Abwehrend hielt er seine Hände hoch. Meine Wangen wurden rot als ich erkannte, dass ich gerade vor Jack geflüchtet war. Ich senkte meinen Blick. Er legte seine Hände auf meine Schultern. Ich wimmerte. "Alles ist gut. Hörst du? Alles ist gut." Dann nahm er mich in den Arm und hielt mich fest. Ich weinte stumm. Irgendwann döste ich langsam ein und auch Jack schien das zu bemerken. Er hob mich hoch und legte mich ins Bett. Dann legte er sich dazu. "Danke." Flüsterte ich. Ich war ihm so dankbar, dass er sich ohne zu fragen zu mir legte. In dieser Nacht hielt er mich im Arm und ließ mich nicht allein. Das war die erste Nacht.
Die nächsten Wochen verliefen nicht anders. In der Nacht hatte ich immer einen Alptraum. Dadurch fehlte uns beiden der Schlaf. Ich sah es Jack an. In der Bar schlief er während er bei mir war. Ich arbeitete. Ich würde dünner und hatte tiefe Augenringe. Eddy sprach mich täglich drauf an, wie es mir geht. Und auch mein Chef merkte langsam, dass es nicht besser wurde. Doch er ließ mich in Ruhe.
Dann erreichte ich meinen Tiefpunkt. Ich hatte meinen Alptraum und wollte zu Jack. Es war noch Recht früh in der Nacht. Doch er war nicht da. Entsetzt sah ich mich im ganzen Haus um. Dann fing ich an zu weinen. Er war auch gegangen und hatte mich allein gelassen. Ich hatte Schmerzen, tief in mir drinnen. Ich ging in mein Badezimmer. Ich setzte mich auf den Boden und nahm mir eine Klinge. Ich starrte sie an. Jetzt ließ mich nichts mehr hier. Ich setzte an. Bevor ich zu tief schneiden könnte, wurde meine Tür schnell geöffnet. Vor Schreck ließ ich die Klinge fallen. Angsterf7llt starrte ich nach oben. "Addy, was hast du gemacht?" Besorgt kniete Jack sich zu mir runter. Weitere Tränen verließen meine Augen. "D-du warst weg." Schluchzte ich. Er sah mir reuevoll in die Augen. "Es tut mir so Leid. Ich war nur einkaufen. Ich lass dich nicht allein." Er nahm mich in den Arm. Dann Verband er mir meine Hand. Er legte sich zu mir ins Bett und tröstete mich die ganze Zeit.
Am nächsten Morgen als ich Aufstand und in die Küche ging, staunte ich nicht schlecht. Er hatte Frühstück gemacht. Eine Menge. Er sah mich an, mit gleichem entschlossenen Ausdruck in den Augen wie damals als er hier auftauchte und sagte er würde bei mir bleiben. "So geht das nicht weiter und das weißt du. Also iss. Heute wirst du nicht arbeiten gehen. Ich habe dich schon krank gemeldet. Die nächsten Tage werde ich dafür sorgen, dass du wieder dein normales Gewicht erreichst. Dann sehen wir weiter." Ich war ihm dankbar, dass er nicht die Geduld mit mir verlor. Schließlich war mir klar, dass ich Recht anstrengend war. Also war ich wirklich froh um seine Bemühungen. Und tatsächlich. In wenigen Tagen hatte ich schon etwas zugenommen. Meine Haut bekam die selbe Farbe wie vorher und auch ich selbst leuchtete ein Stück mehr. In dieser Nacht hatte ich wieder einen Alptraum. Ich bin nicht schreiend aufgewacht. Ich war einfach nur müde und erschöpft. Stumm weinend lief ich zu Jack. Er hörte mich und sah kurz zu mir, dann machte er mir Platz und nahm mich wieder in den Arm.
Am nächsten Tag schleppte er mich in ein Boxstudio. Zweifelnd sah ich ihn an. Er sah mir in die Augen. "Du brauchst eine Motivation. Was willst du erreichen? Was willst du haben?" Ich müsste nicht lange überlegen. Ich wollte zurück. Zurück zu Vincent. "Vincent." Er lächelte. Somit fing es an, dass wir jeden Tag zum Studio gingen und ich mir meine Muskeln wieder aufbaute. Denn Jack hatte Recht, obwohl er es nicht aussprach. So könnte ich mich Vincent nicht zeigen. In dieser Nacht hatte ich das erste Mal keinen Alptraum.
Und so ging es ein paar Wochen. Und eines Tages, wo ich in der Nacht erneut keinen Alptraum hatte, ging ich frühs zu Jack in die Küche. "Ich möchte zurück." Stellte ich entschlossen klar. Er lächelte mich stolz an, nahm mich in den Arm und war einverstanden. Und so kümmerten wir uns die nächsten Tage, darum, dass ich in der Bar wieder kündigte. Mein Chef gewöhnte sich anscheinend langsam dran. Er hielt den Job für mich warm, meinte er. Ich verabschiedete mich von ihm. Dann von Eddy. Auch er hätte Fortschritte gemacht . Er hatte eine feste Freundin, einen guten Job und kam nur noch selten in die Bar. Dann kündigte Jack das Boxstudio. Schließlich packten wir unsere Sachen, buchten den Rückflug und verließen das Haus. Das Haus wollte ich behalten. Er war einverstanden. Im Flugzeug schlief ich nicht. Ich dachte nach. Ich hatte mich sehr verändert. Den einzigen den ich wirklich an mich ran ließ, war nur Jack. Irgendwann hatte ich sogar das Vertrauen gehabt und ihm alles erzählt. Und damit meine ich auch alles. Ich war stolz drauf. Zu anderen war ich kühl. Ich war nicht so wie am Anfang, dass ich sie direkt beleidigte. Ich machte einfach nur indirekt klar, dass ich keine Konversationen suchte. Ich war froh über diesen Fortschritt. Als die Durchsagen kam, dass wir gleich landeten, weckte ich erst Jack, der neben mir eingeschlagen ist. Langsam wurde ich nervös. Ich hatte die anderen schließlich für fast drei Monaten nicht gesehen. Jack hatte ebenfalls keinen Kontakt mehr zu ihnen. Mein Handy ging irgendwie schon vor Monaten verloren. Wir landeten. Zuerst Rügen wir ein Taxi, da wir ja kein Auto hatten. Wir führen nicht lange und der Taxi Fahrer setzte uns ab. Wir bezahlten und standen schlussendlich vor dem Haus. Entsetzt sah ich es an. Jack legte mir seine Hand auf die Schulter. Das konnte nicht war sein. Ich ging sofort rein. Die Tür war offen. Ich suchte das ganze Haus ab. Schweren Herzens würde mir klar, dass hier schon lange keiner mehr wohnte.
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