Kapitel 52
Oben seht ihr das Lied, welches ihr bei diesem Kapitel hören solltet.
Während im ersten Teil der Song "Human" der Titelsong ist, so wird dieser Song oben der Titelsong des zweiten Buches sein.
"Sam, was machst du da?", fragte Harry erschrocken, kurz nachdem er sich von ihm zurück zog.
Er hatte nicht damit gerechnet dass Sam ihn einfach so küssen würde.
"Ich...Es tut mir leid. Ich hätte das nicht machen sollen", entschuldigte Sam sich, und hätte sich in diesem Moment am liebsten selbst dafür geohrfeigt, dass er sich nicht unter Kontrolle hatte.
Es war noch zu früh, das wusste Sam, dennoch überkam es ihn in diesem Moment einfach.
"Ja, du hättest das nicht tun sollen", stimmte auch Harry zu. Schuldbewusst sah Sam zu Boden. Er hoffte er hatte sich nach diese Aktion nicht alles versaut.
"Ich hatte gedacht du magst mich vielleicht. Denn ich tue es. Ich weiß, wir sind Freunde, aber in den letzten zwei Monaten haben sich meine Gefühle für dich geändert. Ich wünschte du würdest es sehen, und uns beiden eine Chance geben." Harry runzelte die Stirn. Dies war mal wieder einer dieser Momente, in denen er einfach nur überfordert war.
"Ich mag dich auch Sam. Du und Liam seid meine besten Freunde. Ich denke nicht ich das kann. Und Louis, er-" Harry unterbrach sich selbst als er eine dünne Gestalt im Schatten stehen sah.
"Louis?", rief er erschrocken, und sofort drehte auch Sam sich in diese Richtung.
Doch noch bevor auch nur ein weiteres Wort gesagt wurde, drehte Louis sich um, und rannte davon.
"War das wirklich Louis?", fragte Sam mehr zu sich selbst, als er die Gestalt sah. Es erschrak ihn wie Louis aussah. Und hätte Harry nicht seinen Namen gesagt, hätte er ihn wohl kaum erkannt.
"Warum läuft er weg?", murmelte Harry und senkte seinen Blick. Auch wenn er noch immer wütend auf Louis war, hatte er dennoch ein seltsames Gefühl im Magen, als dieser einfach davon lief.
"Ich muss mit ihm sprechen." Harrys Worte kamen überzeugt über seine Lippen, als er ansetzte Louis zu folgen.
Er liebte Louis noch immer, da war er sich sicher, und auch wenn Sam ihn von schlechten Gedanken fern hielt, musste er noch immer oft an Louis denken.
"Aber wir waren doch gerade dabei zu sprechen", hielt Sam Harry auf und nahm dessen Hand in seine.
"Sam, ich kann das nicht. Du bist mein bester Freund, aber ich muss jetzt zu Louis." Mit diesen Worten entzog er seine Hand und ließ einen enttäuschten und niedergeschlagenen Sam zurück.
*
Mit vor Tränen verschleierte Sicht, rannte Louis die dunklen Straßen entlang.
Immer wieder sah er vor seinen Augen wie Sam Harry küsste.
Wie konnte er auch nur darauf hoffen das Harry ihn vermisste. Das Harry vielleicht auch ein klein wenig den Schmerz empfand den Louis selbst seit drei Monaten spürte.
Doch Harry dachte nicht eine Sekunde an ihn, da war er sich sicher. Harry hatte ihn vergessen, mit ihm abgeschlossen, und in Sam seinen neuen Partner gefunden.
Wenn Louis bis gerade dachte, dass er nicht noch mehr Schmerz verspüren konnte, wurde er eines besseren belehrt. Am liebsten hätte er geschrien, all diese Schmerzen aus sich heraus geschrien, in der Hoffnung sie nie wieder zu spüren.
Er hatte das Gefühl innerlich zu verbrennen. Verzweifelte Schluchzer entflohen ihm, und das atmen fiel ihm immer schwerer. Sein Kopf brummte, und Louis hatte das Gefühl als würde er jeden Moment explodieren. Das beklemmende Gefühl in seinem Brustkorb wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer.
Louis wollte dass dieser Schmerz aufhörte, egal wie, er sollte einfach nur verschwinden.
Mit einem lauten knall schlug die Tür gegen die Wand, als er sie mit Schwung öffnete.
Verzweifelt stand er in seinem Zimmer, drehte sich mehrmals, versucht einen Punkt zu finden an dem er sich halten konnte, aber alles was er versuchte in seinem Blickfeld anzuvisieren, verschwamm augenblicklich.
Seine Wut vernebelte seine Sinne, ließ ihn nicht mehr klar denken. Er musste sich von ihr befreien.
Blind vor Wut trat er gegen Schränke, schrie, schmiss Stühle und andere Gegenstände durch das Zimmer, bis seine Wut langsam abebte.
Er hasste sich, sein Leben und seine ganze Existenz.
Kraftlos ließ er sich auf die Knie fallen, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und ließ sie danach zu seinen Haaren gleiten, um schmerzhaft an ihnen zu ziehen.
Er ließ seinen Blick noch einmal durch den Raum schweifen, bis er die kleine Kiste unter Lucas Bett sah, die er dort immer versteckte.
Mit letzter Kraft kroch er zur besagten Kiste, zog sie unter dem Bett hervor, und öffnete sie.
Er wollte dass der Schmerz aufhörte. Für immer.
*
Atemlos, da er den ganzen Weg vom Kino gerannt war, kam Harry am Wohngebäude von Louis an. Er lief durch die dunklen Gänge, bis er an Louis Tür stehen blieb und klopfte. Doch niemand öffnete.
"Was willst du denn hier?" Harry erschrak als Lucas plötzlich neben ihm auftauchte. " Zu Louis ", antwortet er leise. Kopfschüttelnd öffnete Lucas die Tür. "Er wird wohl nicht da-" Lucas unterbrach sich selbst, als er das Zimmer betrat und das Chaos sowie den bleichen Louis auf dem Boden liegen sah.
Auch Harry starrte auf den leblos wirkenden Jungen. Starr als wäre er eingefroren, blieb er stehen. Alles was sich ab dieser Sekunde abspielte, wirkte auf Harry wie in Zeitlupe.
"Fuck", fluchte Lucas und rannte auf Louis zu. Er musterte Louis und sah die Nadel, die noch in seinem Arm steckte. " Du krepierst mir hier sicher nicht", sagte er, als würde Louis ihn hören.
Er lief ins Badezimmer, durchwühlte die Schränke, nach dem was Louis das Leben retten würde.
Schnell fand er das besagte Mittel, welches er für Notfälle aufbewahrte und lief zurück um Louis das Mittel zu spritzen.
"Was tust du da?", schrie Harry als er die Spritze in Lucas Hand sah. Er lief zu Louis, stieß Lucas zur Seite und zog den bewusstlosen Jungen in seine Arme. "Wach auf Louis", hauchte er, doch Louis regte sich nicht.
"Verpiss dich du Idiot. Louis hat eine Überdosis, und ist in ein paar Minuten Tod, wenn ich ihm dieses Zeug nicht Spritze." Lucas stieß Harry zu Seite, schnappte sich Louis Arm und gab ihm die Spritze.
Alles was danach geschah, bekam Harry nur zur Hälfte mit. Lucas Worte, das Louis sterben könnte, versetzten ihn in eine Schockstarre.
Er bekam nicht mit, wie Lucas einen Krankenwagen rief, nur ein paar Minuten später Sanitäter das Zimmer betraten, Louis beatmeten und ihn kurz darauf aus dem Zimmer und in ein Krankenhaus brachten.
Harry saß noch immer auf dem Boden, sein Blick auf die Stelle gerichtet an der Louis zuvor noch lag.
Harry dachte nichts, sein Kopf war leer. Und auch dass Sam, durch die Menschenansammlung angelockt, das Zimmer betrat und mit großen Schritten bei Harry war, bekam dieser nicht mit.
***
Für alle die sich jetzt fragen, was Lucas Louis gespritzt hat, hier die Erklärung.
Um die Wirkung des Heroins bei einer Überdosis aufzuheben, muss man ihnen innerhalb von Minuten z.b. das Mittel Naloxon verabreichen.
Wenn man es nicht rechtzeitig schafft, dann ist man innerhalb von ein paar Minuten tot. Z.b. durch Atemlehmung
Da Lucas ja auch kein Problem hat an alle möglichen Sorten von Drogen zu kommen, hatte er auch bei diesem Mittel kein Problem. Denn eine Überdosis ist schnell genommen, und in den meisten Fällen nicht einmal beabsichtigt.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro