Kapitel 36
Zayn sah, dass Louis wutentbrannt auf ihn zukam, und wusste genau, dass nichts gutes dabei rauskommen konnte. Auch Harry spannte sich an.
Die beiden trennten noch circa 10 Meter als Lucas zu Louis eilte, da er ahnte was passieren würde wenn er Louis nicht aufhielt.
"Louis, stopp. Wenn du jetzt das tust, was ich vermute, fliegst du aus dem Team." Lucas krallte Louis am Oberarm, so dass dieser sein Plan nicht umsetzten konnte. Mit wütendem Blick schaute Louis zu Lucas.
"Lass mich los, du hast keine Ahnung wer das da neben Harry ist. Dieses Arschloch hat Harry, mich und unsere Freunde fertig gemacht und gedemütigt. Er hat viel mehr verdient als das, was ich mit ihm machen werde", fuhr er Lucas an und versuchte sich loszureisen.
"Du kannst später mit ihm gerne tun was auch immer du willst, aber nicht hier. Nicht auf dem Spielfeld vor dem Coach und all den Leuten." Louis ließ seinen Blick über das Spielfeld und die Zuschauer gleiten. Viele Blicke lagen auf ihm, jedoch schauten die meisten dem weiteren Spielverlauf zu.
"Okay", gab Louis sich geschlagen und atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen.
Lucas ließ Louis los, schaute ihn noch einmal prüfend an und konzentrierte sich dann wieder auf die letzten Minuten des Spiels.
*
Louis hatte sich nach dem Spiel so schnell wie möglich fertig gemacht. Die Dusche, die er sicher nötig hatte, ließ er aus und entschied sich dazu sie später nachzuholen.
Gerade als er seine Tasche schnappte, war es erneut Lucas, der ihn von seinem Ziel abbrachte.
"Denk daran, wir treffen uns in einer halben Stunde. Hast du den Zettel noch, den ich dir gegeben habe?", wollte Lucas wissen. "Jaja, hab ich. Ich werde da sein, keine Sorge." Mit diesen Worten ließ er Lucas zurück und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
Gerade wollte er die Tür öffnen, als die Stimme des Coachs ihn erneut aufhielt. "Tomlinson", rief er und Louis stöhnte frustriert auf. Konnten ihn nicht einfach alle in Ruhe lassen? Er wollte doch einfach nur zu Harry.
"Coach, bitte. Ich hab jetzt wirklich keine Zeit für ihre Moralpredigt." Louis ignorierte den Protest seines Coaches und verließ nun endlich die Umkleidekabine.
Draußen schlug Louis der kalte Wind um die Ohren und der Himmel wurde langsam in ein Orangeton getaucht. Louis' Blick ging suchend über die Menge von Menschen, die nach und nach den Sportplatz verließen, doch sein Harry konnte er nirgends sehen.
"Louis" Eine ihm bekannte Stimme ließ ihn herum fahren, und er erblickte direkt vor ihm Zayn, der sich gerade von der Wand abstieß, an die er zuvor gelehnt hatte.
"Du", knurrte Louis und spürte erneut die Wut in sich aufkochen. Seine Hände ballten sich unmerklich zu Fäusten, als er auf Zayn zulief.
Zayn ging einen Schritt zurück, und hob abwehrend die Hände. "Bevor du auf mich los gehst, bitte lass mich kurz etwas sagen. Danach wirst du mich nie wieder sehen", bat Zayn, jedoch ließ Louis sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.
Viel zu sehr kontrollierten ihn noch immer die Drogen in seinem Körper. Er packte Zayn am Kragen seiner Jacke und drückte ihn somit gegen die Wand.
"Dass du dich nach allem was du getan hast auch noch hier her traust, zeigt mir, dass du nicht wirklich Grips in deinem Kopf hast. Hatte ich dir nicht klar gemacht, dass mich das, was du zu sagen hast, nicht im geringsten interessiert? Ich bin fertig mit dir, Zayn. Für immer. Was dachtest du was passiert wenn du hier aufkreuzt? Dass du mir vorspielen kannst wie leid dir alles tut und am Ende versuchst du uns wieder fertig zu machen? Oh, und eine Frage habe ich noch, warum zum Teufel bist du mit Harry hier?" Louis presste seine Worte durch zusammen gepresste Zähne. Er hatte große Probleme sich zurück zu halten, um nicht direkt auf Zayn einzuschlagen.
"Ich weiß, dass du mich hasst. Du hast jedes Recht dazu, aber ich habe mich geändert, das schwöre ich dir", begann Zayn zu sprechen, jedoch unterbrach Louis ihn. "Ich will den Scheiß nicht hören. Warum bist du mit Harry hier?", fragte Louis erneut und presste Zayn fester gegen die Wand.
"Wir haben uns ausgesprochen. Er hat mir verziehen und ich bin nur hier, um mich bei dir zu entschuldigen. Außerdem habe ich gehört, dass du Probleme hast." Zayn wusste zwar, dass es nichts bringen würde Louis darauf anzusprechen, aber er wollte es zumindest versuchen.
"Das einzige Problem, das ich habe, ist, dass ich deinen Anblick ertragen muss. Halte dich von Harry und mir fern, wir brauchen so jemanden wie dich nicht in unserem Leben." Mit diesen Worten stieß er Zayn ein letztes mal gegen die Wand und ließ dann von ihm ab, um schnellst möglich zu verschwinden.
"Lass dir helfen, Louis, für Harry. Er hat es nicht verdient so von dir behandelt zu werden", rief Zayn hinterher und ließ Louis in seiner Bewegung inne halten. Langsam drehte er sich um, seine Augenbrauen zusammen gezogen.
"Du willst mir also sagen was Harry verdient und was nicht? Du, der ihn jahrelang gedemütigt, geschlagen und ihn am Ende noch gevögelt hat?", fragte er Zayn wütend, doch, dass das, was er gerade sagte auch auf sein Verhalten seit dem Beginn des Colleges zutraf, realisierte er nicht.
Zayn allerdings schon. Er ging einen Schritt auf Louis zu, hielt jedoch einen Sicherheitsabstand.
"Ich weiß was ich getan habe, doch was hast du mit ihm getan? Anders als du, weiß ich, dass ich eine Menge Fehler gemacht habe. Was ist mit dir? Bereust du es, dass du gegen seinen Willen fast mit ihm geschlafen hättest? Dass du ihn Dinge an den Kopf geworfen hast, die du lieber hättest nicht sagen sollen? Dass du ihm nicht nur psychische Schmerzen zugefügt hast, sondern auch physische?
So wie du jetzt bist, bist du kein Stück besser als ich es war. Und nur zur Erinnerung, du hast ihn früher ebenso fertig gemacht."
Zayns Worte streuten reichlich Salz in die Wunden.
Louis dachte an die Momente zurück, in denen er Harry Unrecht tat.
Die vielen Verabredungen zu denen er einfach nicht auftauchte, die Versprechen die er brach, die negativen Gedanken, die er hin und wieder hatte, selbst den Wunsch, dass er es sich nicht zur Aufgabe gemacht hätte Harry damals zu helfen, als Anne ihn darum bat, hatte er einmal. Louis hasste sich für seine Gedanken, doch noch viel mehr hasste er es, dass er Harry nicht so behandelte wie er es verdiente. Und dies jetzt alles von Zayn, seinem größten Feind, zu hören, brachte das Fass zum überlaufen.
Mit einem wütenden Schrei, schloss er die paar Meter die Zayn und ihn trennten und stieß Zayn mit aller Kraft nach hinten, so dass dieser zu Boden fiel.
"Du hast keine Ahnung. Verschwinde und lass dich hier nie wieder blicken!", schrie er und wandte sich zum gehen. Er hätte Zayn jetzt gern ein paar Veilchen verpasst, aber er wusste, dass Zayn es nicht wert war. Ihn zu schlagen hätte Louis weniger Genugtuung gebracht, als zu wissen, dass Zayn sich ewig mit einem schlechten Gewissen herumschlagen musste.
Circa zwanzig Minuten später traf Louis am Treffpunkt von Lucas ein. Es war mittlerweile Dunkel geworden und die Kälte war so eisig, dass es schmerzte. Louis schloss sein Auto ab, was er eine Straße vom Treffpunkt entfernt abstellte, und vergrub sein Gesicht tiefer in seinem Schal, den er glücklicherweise noch im Auto hatte.
Louis schaute noch einmal auf den Zettel, um die Adresse zu überprüfen und schaute sich das Gebäude erst einmal genauer an. Es wirkte nicht sonderlich anders als die Häuser drumherum. Eigentlich wirkte es ganz normal, als dass es ein Treffpunkt von verschiedenen Drogendealern aus ganz London darstellen sollte. Okay, Louis wusste natürlich dass es logisch war nicht aufzufallen, denn welcher Drogenring würde in dicken roten Buchstaben 'Hier hausen Drogendealer' an die Hauswand schreiben.
Louis schüttelte kurz lachend den Kopf, bevor er auf die Tür zuging. Er hoffte einfach dass er schnell wieder da raus konnte, um zu Harry zu fahren. Er musste ihn unbedingt sehen und mit ihm sprechen.
Louis klopfte an die braune Holztür, und hört kurz darauf Schritte die näher kamen. Aus Reflex ging er einen Schritt zurück, hatte ein mulmiges Gefühl.
Die Tür öffnete sich und ein blondhaariger Typ mittleren Alters, der sicher fast zwei Köpfe größer als Louis selbst war, stand vor ihm. Louis Herz schlug schneller, als noch ein paar Momente zuvor, als er den prüfenden Blick auf sich spürte.
"Ich...Ähm, ist Lucas da?", stammelte Louis und sah unsicher nach oben.
Der Typ erwiderte nichts, ging einfach einen Schritt zur Seite, damit Louis das Haus betreten konnte.
Louis stellte fest, dass such im Haus auf den ersten Blick normal wirkte. Er konnte bereits ein paar Stimmen hören, die aus einem der Zimmer kamen.
"Immer den Stimmen nach", wies ihm der Unbekannte an, als könnte er Gedanken lesen. Louis tat wie ihm gesagt und lief auf einen Raum zu, wo er die Stimmen vermutete.
Den ersten, den er sah, war Lucas, der sich angeregt mit einem Schwarzhaarigen unterhielt. Neben den beiden waren auch noch drei weitere Männer in diesem Raum und Louis stellte fest, dass er einen von ihnen kannte.
Lucas hob den Blick und grinste als er Louis sah. "Louis, pünktlich auf die Minute", begrüßte Lucas ihn und stand von der Couch auf. Louis sagte nichts, nickte einfach nur.
"Also, dann stelle ich dir die anderen mal vor. Das sind Chris, Scott, Jackson und Josh kennst du ja." Ja, Josh kannte er nur zu gut, immerhin zählte dieser sich zu Louis neuen Freundeskreis. Obwohl Louis und Josh sich nicht wirklich ausstehen konnten. Zumindest seit Louis den Platz von Josh im Fußballteam einnahm.
"Leute, das ist Louis. Er wird uns ab heute ein wenig unterstützen", sprach Lucas weiter und grinste in die Runde.
"Okay Louis, setz dich. Wir sind gerade dabei die nächsten Deals zu besprechen. Für heute wirst du noch verschont, ab morgen geht es dann los." Louis nickte, auch wenn er am liebsten davon gelaufen wäre. Er wusste, dass das, was hier vor sich ging, alles illegal war und sollte auch nur einmal etwas schief laufen, könnte er dafür ins Gefängnis wandern.
Er erinnerte sich noch genau wie Niall ihn damals beichtete, dass er mit Drogen gedealt hatte. Er konnte kaum glauben, dass er selbst den Fehler jetzt ebenfalls tat. Doch er hatte keine große Wahl.
Lucas hatte ihm klar und deutlich gesagt was passieren würde, wenn er seine Schulden nicht bezahlen könnte, und sollte er auf die Idee kommen zur Polizei zu gehen, würde er es bereuen.
Louis musste nicht nachfragen was genau Lucas mit den Worten "Wir wollen doch nicht,dass deinen Liebsten etwas passiert" meinte. Lucas wusste genau wer Louis am Herzen lag. Harry. Und Louis würde alles tun um Harry vor Lucas Drohungen zu schützen.
***
Wer hilft mir Lucas vor den nächsten Zug zu stoßen?
Ist ja nicht zum aushalten hier, wer kommt auf die Idee sowas zu schreiben?... Oops :-x
All the Love ❤
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