Kapitel 15
Zwei Wochen waren vergangen seit Louis das Versprechen gab sich zu ändern. Leider blieb es ein leeres Versprechen. Zwar sahen die beiden sich täglich, anders als vor dem Besuch bei ihren Eltern, dennoch schlief Harry meist bereits, wenn Louis zu ihm ins Zimmer kam. Er legte sich dann meist einfach nur noch ins Bett, roch nach Rauch und Alkohol und schlief ohne ein weiteres Wort ein.
Harry beobachtete ihn meist im schwachen Licht des Mondes. Louis Gesicht hatte sich verändert. Seine Haut sah fahl aus und Augenringe zierten sein sonst so makeloses Gesicht. Ein schmerzendes Ziehen, was Harry nicht deuten konnte, breitete sich dann immer im Bereich in der sein Herz sich befand aus.
Er wusste, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, aber er verstand nicht wie er darauf reagieren sollte, weswegen er einfach schwieg und alles so hin nahm.
"Hey Harry, du sitzt schon den ganzen Tag hier auf deinem Bett. Wann wollte Louis da sein?" Harry sah kurz auf seine Uhr nur um festzustellen, dass Louis bereits vor zwei Stunden da sein sollte. Sam sah Harry die Enttäuschung an weswegen er seufzte und sich zu Harry an das Fußende setzte. "Er ist wieder zu spät richtig?" Harry nickte und schaute auf seine Hände, die mit dem Saum seines Pullovers spielten. "Harry, das kann so nicht weiter gehen. Du kannst nicht jeden Tag hier sitzen und verzweifelt auf ihn warten. Er wird nicht kommen. Begleite mich." Harry runzelte die Stirn, sah auf und in Sams Richtung. "Wohin?", wollte er wissen. "Ich habe einen Termin bei Sharks Ink, das ist ein Tattoo Studio. Du kannst mir Gesellschaft leisten, während ich tattowiert werde." Der Lockenkopf war sich unsicher, er wusste nicht einmal, dass Sam Tattoos hatte. "Und was ist wenn Louis kommt?" Sam schüttelte den Kopf. "Dann bist du eben nicht da. Du musst lernen, dass es nicht okay ist, was er mit dir macht. Ich verstehe ja, dass er hin und wieder feiern gehen möchte, aber es ist nicht richtig dich dafür so zu vernachlässigen. Und es wird Zeit, dass du ihm das langsam mal klar machst." Harry zögerte, doch bevor er antworten konnte hatte Sam in bereits an der Hand gepackt und ihn aus dem Zimmer gezogen. "Sam, Bitte...Louis er...", weiter kam er nicht, denn Sam unterbrach ihn. "...er wird nicht kommen Harry. Du kommst jetzt mit und keine Widerrede. "Okay", seufzte Harry ergeben und ließ sich von Sam zu dessen Auto mitziehen.
*
"Hey, Sam." Eine junge Frau mit schulterlangen weisblonden Haaren, die sicher einen Kopf kleiner war als Harry, grüßte die beiden Jungs, als sie den Tattooladen betraten.
"Hey, Louise", grüßte Sam freundlich und umarmte die kleine lächelnde Frau. Harry schaute sich verlegen um und betrachtete die vielen Fotos, die an den Wänden hingen. Überall waren Leute abgebildet, die Ihre frisch gestochenen Tattoos der Kamera presentierten. Harry verzog hin und wieder das Gesicht, als er die Motive sah. Wer bitte ließ sich ein Tattoo stechen, das aussah als würde ein Zombie die Haut aufreißen und heraus gekrochen kommen. Es war unheimlich wie Harry fand.
"Hey, Harry." Sam rief ihn und Harry drehte sich wieder zu seinem Freund, der ihn leicht anlächelte. "Ich möchte dich gern vorstellen", fuhr er weiter fort und deutete auf Louise. Harry nickte zögerlich und lief wieder auf die beiden zu. "Harry, das ist Louise. Louise, das ist Harry mein Mitbewohner." Harry nickte nur freundlich und drehte sich dann wieder zu den Bildern. Er fand sie faszinierend und abschreckend zugleich. "Er ist etwas distanziert fremden Menschen gegenüber", flüsterte Sam an Louise, die Harry musterte. "Kein Problem", antwortete sie freundlich und ging zurück hinter den Tresen vor dem sich einige Stühle befanden. Sam ließ sich auf eine kleine rote Couchgarnitur, die sich mitten in Raum befand nieder und blätterte in ein paar Magazinen, während er hin und wieder schmunzelnd Harry beobachtete, der die Bilder zu studieren schien. "Tom kommt gleich, er steht im Stau", teilte Louise mit, als sie auf ihr Handy sah. "Kein Problem", antwortete Sam lächelnd und legte die Zeitschrift zur Seite. Er erhob sich und ging auf Harry zu. Dicht hinter ihm blieb er stehen und betrachtete das Foto, welches Harry gerade musterte. Es war ein großer Schmetterling, Sam gefiel er.
"Gefällt er dir?", Harry zuckte zusammen, als er Sam so nah hinter sich spürte. Er war völlig in Gedanken versunken und hatte ihn gar nicht bemerkt. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken." Sam sah entschuldigend zu Harry, der ihn leicht anlächelte. "Also was ist, gefällt er dir?" Harry nickte und betrachtete erneut den Schmetterling. "Vielleicht solltest du ihn dir stechen lassen." Harry riss die Augen auf. "Nein, das tut sicher weh." Sam zuckte nur leicht mit den Schultern. "So schlimm ist es nicht. Vielleicht solltest du mit etwas Kleinerem anfangen?" Harry überlegte, Louis hatte mal gesagt, dass es ihm gefallen würde, wenn er Tattoos hätte. Vielleicht würde Louis ihn dann wieder mehr mögen, dachte er sich. Was natürlich völliger Unsinn war, aber das war Harry nicht klar.
"Und was?", fragte Harry unsicher. Sam schien zu überlegen. "Das musst du für dich entscheiden. Etwas, was dich wiederspiegelt vielleicht? Wer du bist, wie du bist." Harry gefiel der Gedanke, doch was würde ihn widerspiegeln?
*
"Es passt perfekt zu dir", stellte Sam fest, als er Harrys Arme betrachtete. Die Schriftzüge "Things I can und Things I can't", zierten nun in schwarzer Farbe die Innenseite seiner Unterarme.
Harry lächelte zufrieden, er war überrascht, da es wirklich weniger schmerzte als er angenommen hatte. Am Anfang hatte es Harry viel Überwindung gekostet, sich von Tom tätowieren zu lassen. Flehend hatte er zu Sam gesehen und gefragt, ob nicht er das Tattoo stechen könnte, doch Sam lachte nur und sagte, dass er das nicht könnte und Harry danach sicher nicht zufrieden wäre, weswegen dieser dann seufzte und zuließ, dass Tom ihn berührte.
"Es drückt wirklich aus, wer du bist. Es gibt eine Menge Dinge die du kannst, aber auch viele die du auf Grund von deinem Asperger nicht kannst." Harry nickte, genau das dachte er sich. "Denkst du, Louis gefällt es?", wollte er wissen, als sie gerade im Auto saßen und zurück zum Campus fuhren. Kurz sah Sam zur Seite und lächelte bevor er seinen Kopf wieder auf die Straße wendete. "Da bin ich mir sicher." Harry strich noch einmal über seine Arme, die von Folie bedeckt waren, bevor er sich lächelnd im Sitz zurück lehnte. Er konnte es kaum erwarten, Louis seine Tattoos zu zeigen.
***
Updates meine Nutellamäuse (Ich hatte auch schon mal bessere Einfälle O.o)
Hoffe es hat euch gefallen, ich bin wieder gesund, und in Schreiberlaune. Das Wetter ist toll, so macht schreiben Spaß :D
Habt ein tolles Wochenende
All the Love ❤
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