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Ich sehe nur noch so einen verrückten Strauß neben mir

[Oder aber auch von Radiorechten und viereckigen Ketchupflaschen]

Irujuki lacht vor sich hin. Wir waren gestern im Second-Hand-Laden und haben einiges mitgenommen.
Als sie jetzt aus dem Bad tritt, muss auch ich lachen.
„Wie siehst du denn aus?!", frage ich spöttisch.
„Was denn?" Irujuki hat sich über ihrem himmelblauen Kleid einen weinroten Mantel gestreift, durch den sie breiter als mein Vater aussieht. Eine dunkelgrüne Wollmütze auf dem Kopf, einen violetten Schal um den Kopf gebunden, gelbe Wollsocken, die bis zu den Knien reichen, schwarze Lederschuhe, die offen sind.
„Die Aufgabe eines Weihnachtsbaumes hast du erfüllt", meine ich, „aber du bist ein bisschen spät dran."
„Wenn ich ein Weihnachtsbaum sein wollen würde, dann hättest du mich ja geschmückt haben müssen."
„Genau, und wenn ich mich selbst hätte verwirren wollen sollen können, dann.... Ich bin verwirrt."
„Das war zwar nicht mein Plan, aber gut."
„Du weißt schon, dass es Juli ist?", werfe ich ein.
„Ja, mit doch egal! Ich zeig dir jetzt mal meinen Trick."
„Du meinst die geniale Idee von vor einer Woche?"
„Was? Nein! Die habe ich vergessen. Aber ich mache mich unsichtbar!" So, wie sie gerade aussieht, ist sie alles andere, aber nicht unauffällig. Irujuki zieht ein lustiges Gestell aus einer der Jackentaschen. Es ist eine pinke Brille, mit dem Band einer Skibrille und einer Sonnenbrille mit herzförmigen Gläsern, die mit Klebeband an dem restlichen Gestell befestigt ist.
„Ich versuch es mal, ganz höflich zu formulieren: Hattest du eine kreative Phase, willst du das Scheitern einer Revolution darstellen, oder den nahen Vollmond ansehen?"
„Du verstehst es nicht."
„Tut mir leid, du bist einfach zu dumm für mich."
Irujuki blickt mich finster an: „Komm, wir gehen raus."
„In dem Outfit?!", frage ich ungläubig.
„In den Outfit."
„Am heißesten Tag des Jahres?!"
„Stockdumm wie ein Sandwich und schlau wie ein alter Esel", meint Irujuki, „Ich zeige dir das Wunder der Magie."

Als wir vor der Haustür stehen, setzt Irujuki sich dramatisch langsam wie eine Schnecke ihre Bastelei auf. „Ich bin unsichtbar!", ruft sie.
„Das stimmt. Ich sehe nur noch so einen verrückten Strauß neben mir", sage ich.
„Wir gehen jetzt zum Supermarkt. Wetten wir, dass niemand fragt, was diese Aktion bedeuten soll?"
„Die denken sich wahrscheinlich, da will jemand ein bisschen rebellisch sein"
„Gut, wir wetten um das Recht des Radios für die nächsten drei Tage."
Da ich weiß, dass ich diese Wette nur gewinnen kann, stimme ich zu.
„Warte, tun wir jetzt wirklich so, als hätte das Radio Rechte?", frage ich.
„Deine Dummheit in allen Ehren, aber das hättest du vorher fragen müssen."

Wir spazieren eine Weile, bis wir an einem neueröffnetem Netto stehen bleiben.
„Was brauchen wir denn alles?", frage ich. Je länger wir vor dem Eingang stehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man uns bemerkt.
„Ach, wir lassen uns treiben."
„Alles klar, Frau Schneemann." Ich hebe die Hand an den Kopf und salutiere. Menschen, beachtet uns doch endlich! Dieses eine Mal, wo es möglichst viele Menschen geben soll, sind nur zwei Krähen da.
„Schneefrau."
„Scheint nicht zu laufen, der Laden", meine ich.
Entschlossen gehen wir rein. Ich folge Irujuki, wie sie einen Korb greift und anfängt, den Laden unstrukturiert durchzumisten.
„Ich mag deine Art, einzukaufen", lobe ich sie.
Sie läuft weiter. Wir kommen zu der Pasta-Abteilung. Hier stehen Ketchupflaschen in verschiedenen Größen.
Ich sehe Irujuki an und frage: „Warum gibt es keine viereckigen Kechupflaschen?"
„Keine Ahnung."
„Das wäre doch viel leichter zu produzieren. Man müsste sich gar nicht so anstrengen, dass Glas in eine runde Form zu bringen."
„Das machen doch eh alles Maschinen", sie schreitet weiter und ich nehme die Flasche mit, „Außerdem würde der Inhalt ja an den Ecken haften bleiben."
„Das Etikett wäre auch viel leichter anzubringen!"
„Weißt du Mido", sie bleibt stehen, dreht sich um und sieht mich an, „Wenn Gott viereckige Ketchupflaschen gewollt hätte, dann würdest du fragen, warum es keine runden Flaschen gibt."
„Wenn Gott uns nicht hätte diskutieren sehen wollen, dann hätte er einfach viereckige Ketchupflaschen gemacht!", rufe ich aufgebracht. Ich sehe, wie einige die Köpfe recken. Aus Versehen lasse ich die Flasche fallen.
„Schlaues Bürschen", flüstert Irujuki als ein Mitarbeiter zu uns kommt, „aber das wird nichts bringen."
„Entschuldigen Sie? Waren Sie derjenige, der das Desaster angerichtet hat?" Der Mitarbeiter blickt mich finster an. Ich deute mit dem Finger auf Irujuki: „Sie war's!"
Der Mann folgt kurz meinem Finger und sieht mich dann wieder an. Irujuki würdigt er keinen Moment.
„Hören Sie auf, sich rauszureden. Sie werden den Preis bezahlen müssen. Das da", er zeigt kurz auf den Boden, wo scheinbar blutige Scherben liegen, „mach ich weg."

Als wir wieder zu Hause sind, fängt Irujuki an, zu gackern: „Das Radio gehört mihir!!" Sie zieht sich die Mütze vom Kopf, den Schal entwirrt sie aus dem Kampf mit ihren Haaren, die Schuhe, Wollsocken und Jacke landen auf der Sessellehne.
Nur mit dem Brillengestell sieht sie noch mehr aus wie ein verrückter Wissenschaftler. Aber im Endeffekt ist es doch die Irujuki, die sich das Radio schnappt und den Klassiksender auf volle Lautstärke stellt.

[829.24.02]

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