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Ich muss meine Dummheit ja nicht auf einem silbernen Tablett auspreisen


[Oder aber auch von kleinen Wunder und harten Schatten]


Die Bahn verkündet die Station, an der wir aussteigen müssen.
„Hach, das war ja aufregend!", freut sich Irujuki.
„Warum genau?"
„Ich hab gar kein Ticket gezogen!"
„Der Kontrolleur dachte wohl, dass du ein unschuldiges Engelchen bist." Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass er sie übersehen hat. Doch das behalte ich für mich.
Wir gehen weiter. Zu unserem Ziel sind es noch einige Laufminuten, jedenfalls laut Google Maps.
Das erste, was ich sehe, sind die Menschen. Überall. Neben dem Künstlerladen steht eine Gärtnerei. Die scheint ziemlich beliebt zu sein, denn eine Schlange bildet sich bis auf die Straße.
Irujuki lässt sich nicht irritieren, schreitet durch die milchglasige Tür des kleinen Geschäfts und lässt die Türklingel tönen. Wohl oder übel folge ich ihr. Im Laden herrscht sofort eine andere Stimmung. Keine Hektik und nicht überfüllt, es ist geheimnisvoll und wie ein kleines Wunder. Auch ein wenig verstaubt, aber voller Kreativität.
Eine junge Verkäuferin empfängt uns. Ihre auffällig grünen Haare sind zu einem lockeren Knoten hochgebunden. Der gelbe Mantel, den sie trägt, ist übersät mit Farbklecksen. Kleine Tupfer tropfen auch auf den Boden und hinterlassen eine bunte Spur.
„Wundervoll!" Irujuki breitet die Arme aus und dreht sich um die eigene Achse.
„Hallo", begrüße ich die Frau, „Wir suchen eine Staffelei."
„Das ganze Set?"
Ich blicke Irujuki an. Sie nickt.
„Ja."
„Gut, dann kommen Sie mit." Wir beide folgen ihr in einen weiteren Raum. Hier stehen Leinwände in allen möglichen Formen und Größen: Meterhoch, handflächengroß, herzförmig. Es gibt eine große Auswahl. Bereits bemalte Bilder hängen an der Wand, wo noch Platz ist, stehen Holzgerüste, durch die man im Stehen malen kann. Überall, wo man eigentlich langgehen sollte, auf Boden und an der Wand, stehen und hängen Schränke und Regale, überfüllt mit Pinseln, Acryl-, Öl-, Wasser-, Aquarellfarben, einfach allem.
„Wow!" In einem Comic würden jetzt Herzen in Irujukis Augen stehen.
„Sehen Sie sich in Ruhe um. Wenn Sie etwas Passendes gefunden haben, rufen Sie mich einfach. Bei Fragen bin ich natürlich immer da. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, ich muss mein Bild noch beenden."
Ich lächele sie an: „Keine Sorge, wir werden sicherlich das Richtige finden." Sie dreht sich nochmal um und mustert mich mit einem unbestimmten Blick.

„Weißt du", Irujuki klettert zwischen den Materialien, auf der Suche nach irgendwas, „diese Bilder sind sehr interessant", sie bleibt stehen und deutet auf einen gelben Hund, „Das da, ist ein Bild von Franz Marc. Liegender Hund. Expressionistischer Stil. Siehst du, wie raffiniert er den 3D-Effekt angewendet hat? Wundervoll! Ein wahrer Künstler. Wie die Farben harmonieren, und doch eine klare Botschaft überbringen. Ich habe das selbst mal ausprobiert. Mein ist nur so semi geworden, aber das ist einfach unglaublich. Gefällt mir nicht, die Schatten sind mir zu hart, aber es sieht irgendwie cool aus."
„Aha. Ich hab nur bis ‚Interessant' verstanden." Eigentlich habe ich nur bis ‚Weißt du' verstanden. Aber ich muss meine Dummheit ja nicht auf einem silbernen Tablett auspreisen.
„Generell sind Schraffierungen bei Bildern lustig anzusehen. Bei manchen Grafiken im Internet sind die Schatten schwachsinnig gesetzt. Oder bei dem hier", sie deutet auf ein Bild mit zwei strichartig gemalten Figuren, „das hat einfach gar keine Schatten."
„Man macht sich das Leben eben leicht."
„Das gefällt mir!" Sie hält eine mittelgroße Leinwand hoch. Dazu wählt sie eine Staffelei aus Buchholz.
„Ein schönes Modell. Jueyan Akademiestaffelei, wenn ich mich nicht irre."
„Du bist gut informiert." (A/N ich habe für das Kapitel eine halb Stunde recherchiert!)
„Nein, lediglich interessiert."
„Sonst noch irgendwas?"
„Ja, warte." Nach kurzem Überlegen greift sie nach einer großen Packung Acrylfarben und ausgewählten, mehreren Arten von, Pinseln mit Nylonborsten. Auch zwei Stupfpinsel drückt sie mir in die Hand. „Das müsste alles sein", meint sie.
Also rufe ich die nette Dame und bezahle den happigen Preis.
„Wie wollen Sie das transportieren? Haben Sie ein Auto?" Das ist eine gute Frage, zwar kann man die Staffelei einklappen, auch wenn sie trotzdem noch groß ist, aber Leinwand und die Tüte sind trotzdem zu auffällig. Damit dürfen wir wahrscheinlich nicht in die Tram und laufen, das kommt nicht infrage. Die Frau scheint mein Zögern zu bemerken, denn sie sagt freundlich: „Ich könnte Sie fahren. Das ist eine Dienstleistung, die im Preis mit inbegriffen ist. Wo wohnen Sie?"
Irujuki hält sich zurück, als wir in den kleinen, sehr altmodischen, Käfer steigen. Die Fahrt verläuft still und nur das Radio düdelt vor sich hin.

Ich bedanke mich und Irujuki hilft mir beim Tragen. Als ich die Wohnung aufschließe, ruft sie sofort: „Das Bad ist besetzt!" Ich kann es mir nicht verkneifen, die Sachen irgendwo abzustellen und ins Bad zu gehen.
„Ey!", ruft sie aufgebracht.
„Was denn?", frage ich unschuldig, wie sie es meistens tut, „Ich wollte doch nur kurz das Licht anmachen." Betont langsam drücke ich den Schalter und verschwinde zurück ins Wohnzimmer.
„Ich wollt ja nur kurz... Tze! Ich wollt ja nur kurz Petersilie für die Suppe kaufen und jetzt steht die Wohnung in Flammen!"

[812.21.02]

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