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Eine Ehrenrunde für die kotzenden Einhörner

[Oder aber auch von in den mitteteilenden Donuts und augenöffnenden Weisheiten]

„Bitte lieber Gott, mach das wir umdrehen!", bete ich verzweifelt. Die Fernsehwerbung ist schuld daran, dass Irujuki entschlossen hat, einen Fahrradausflug zu machen. Mit mir! In der knalligsten Mittagssonne im befülltesten Teil der Stadt. Altstadt.
„Mido, stell dich nicht so an!", meckert sie und zieht mich weiter am Arm. Aus der Bahn, über die Straße, den Bürgersteig entlang, in ein Gartengebiet, durch ein offenes Zauntor. Dort hängt, neben den mit Blumen bewachsenen Gummistiefeln, ein altes Metallschild. Fahrradverleih.

Als wir eintreten, begrüßt uns eine Windmühle, an der ein kleines Glockenspiel aufgehängt ist.
Ein dicklicher Mann mit Vollbart kommt aus einem Schuppen. Er nickt und begleitet uns in den hinteren Teil, wo verschiedene Fahrräder aufgestellt sind. Der hellblaugestrichene Holzbau, an dem die Farbe schon abgesprungen ist, ist zu dieser Seite offen. Auch hier hängt ein Schild, mit einer Auflistung der Preise für Rad, Anzahl und Dauer.
„Hallo", begrüße ich ihn. Er nickt zurück, in seinem Blick liegt keine Spur von Freundlichkeit. Tot. Er sieht aus, wie ein Toter.
Ich versuche, unbeirrt fortzufahren: „Zwei Fahrräder. Wie lange, ist noch unbekannt, wir zahlen einfach am Ende." Zwar blickt er mich verwirrt an, gibt mir dann aber zwei Schlüssel, mit denen ich die Schlösser an den Fahrrädern entsperren kann.
„Na dann Irujuki. Such dir eins aus", ich zeige auf die Räder. Die Hälfte davon sind einfach nur Blechgestelle, andere haben platte Reifen, ein kaputtes Licht, verbeulte Schutzbleche oder verrostete Körbe.
„Einen Moment!" Ich drehe mich um und lächele freundlich. Jetzt gibt es wahrscheinlich Ärger, weil es so aussieht, also ob wir die Fahrräder klauen wollen. Das sagt schon der prüfende Blick Irujukis.
Doch der Mann sieht mich nur an. Winkt ab. „Viel Spaß."

Da Madame sich geweigert hat, über ihren Blumenkranz einen verschwitzten Helm zu ziehen, der nebenbei auch noch ihre Frisur ruinieren sollte, flattern sie nun vor meinem Gesicht. Mein Blickfeld ist auf samtweiches Blond beschränkt.
„Hey!", Irujuki dreht sich unheimlich schadenfreudig zu mir. Ihr Fahrrad hat, im Gegensatz zu meinem, eine funktionierende Gangschaltung und Bremse, weshalb sie den Abhang deutlich geschickter besiegt. „Du hast ja Haare in der Fresse!"
„Ja!", nicke ich aggressiv zustimmend, „Deine Haare. Kannst du dir einen Zopf machen?!"
„Mit bitte noch viel lieber", flötet sie.
„Bitte."
Irujuki macht keine Anstalten, ihr Haar zusammenzubinden.
„Bitte bitte?!", frage ich. Ich kann ja schließlich nicht auf die Knie gehen, jedenfalls nicht bei dem rasanten Tempo. Also nehme ich wackelig eine Hand vom Lenker. Und umfasse ihn wieder sicher. Einen Unfall kann ich mir, will ich mir, nicht leisten.

Kurz darauf, nachdem die kurvige Landstraße Richtung Altstadt unsere Fahrt bremst, hält Irujuki mit viel zu lauten, quietschenden Bremsen. Ich fahre ins Gras, dank der nicht funktionstüchtigen Bremsen. Langsam nimmt sie einen goldgelben Zopfgummi aus einer Kleidtasche und bindet die Lockenpacht, mit der man im Sommer sicherlich viel zu viel schwitzt, zu einem unordentlichem Zopf so geschickt, dass der Kranz nicht hinunterfällt.
„Du siehst ein bisschen aus wie ein Klavierpionier", bemerke ich.
„Ja, ich mag den Mozartzopf auch nicht. Der lässt mein Gesicht immer so rundlich aussehen."
„Du hast Probleme." Langsam nehmen wir wieder Fahrt auf.

Nach einer Weile -einer viel zu langen Weile- in der meine Muskeln, die scheinbar doch existieren, nach Aufmerksamkeit geschrien haben, kommen wir in den baufälligeren, durchaus hässlicheren Teil der Stadt.
„Ich finde, wir waren schon ziemlich lange unterwegs. Wollen wir nicht eine Pause machen?"
„Mido, das waren 10 Minuten!", empört sich Irujuki. Wir fahren im Schneckentempo nebeneinander, sie auf dem Bürgersteig, ich auf dem markierten Fahrradweg. Irgendwie schafft sie es, alles Hindernissen geschickt auszuweichen, sei es eine Laterne, ein Hund oder eine ältere Frau mit Kinderwagen.
„Das hier ist sehr, naja..., „Irujuki überlegt, „Altmodisch."
Spöttisch frage ich; „Wer hat vorgeschlagen, die Altstadt zu besuchen?"

Einkaufsläden, die überfüllt sind mit Leuten, Parkplätze, in denen es von jugendlichen Möchtegern wimmelt, Gebäudetrümmer, von denen Touristen scheinbar magisch angezogen werden, Blumenstände, voll von

Blumenkategorien!!

Einfach alles ist von Menschen umgeben, Alt und Jung, wie die Fahrräder in allen Größen und Formen. Düster hänge ich meinen Gedanken nach, bis Irujuki eine sagenhafte Entdeckung macht.
„Donuts!!"
„Was?! WO?!" Hektisch blicke ich mich um. Das zieht –natürlich- mehr Blicke auf uns, als Irujuki Freudenrufe.
Vor dem Donut-Laden steht nur eine kleine Schlange, darum können wir schnell die Auswahl im der Auslage begutachten. Mein Kopf muss –warum auch immer- gerade jetzt anfangen, dröhnende Signale an mich selbst zu senden und mir vergeht der Hunger. Für Irujuki wähle ich eine rosaglasierte Kalorienbombe mit Schokofüllung (Angaben ohne Gewähr!).
„Hier", meint sie freundschaftlich, „Wir teilen. Du nimmst die Mitte, ich den Rest."

Nachdem unsere viel zu kurze Pause vorbei ist, schwingen wir uns mehr schlecht als Recht zurück auf die Räder und drehen, mit Irujukis Worten ausgedrückt, eine Ehrenrunde für die kotzenden Einhörner.
„Durst!", krächze ich irgendwann.
„Hunger!", stimmt Irujuki mit ein.
„Schlaf!"
„Schokolade!!!!"
„Ich habe trotzdem Durst."
„Dann trink was."
„Welche augenöffnende Weisheit! Und wie bitte schön?!" Ich schiebe die Schuld auf meinen trockenen Hals, die schmerzenden Oberschenkel und die anhaltenden Kopfschmerzen, weshalb ich so sauer bin.
„Mit dem Mund", bringt das Fass zum Überlaufen. Beinahe. In Gedanken mache ich Ommmmm und atme tief ein und aus.
„Mit welchem Wasser?"
„Dem in meiner Tasche?" Irujuki hinterfragt wie so oft meine Dummheit.
Ich trinke mehrere große Schlucke und reiche sie dann zurück.
„Guck mal!", meint sie, „Ich kann zaubern."
Sie zeigt mir die Flasche, die sie in der einen Hand hält: „Hier sehen wir eine halbleere Flasche."
Interessant, wie du wir sagst."
„Unterbrich mich nicht!", sauer fährt sie fort, „Hier sehen wir also eine halbleere Flasche. Und jetzt, nur mit einem Fingerschnipsen, werde ich die Flasche wieder auffüllen." Sie schnipst. Dezent auffällig unauffällig dreht sie die 500ml Plastikflasche. Das Wasser reicht bis zum roten Deckel.
Überhaupt nicht begeistert klatsche ich.
„Tja", sie tut es mit einem charmanten Lächeln ab, „Ich bin halt genial."

„Ufff!" Das Bettlager unter mir gibt einen dieser, in letzter Zeit häufiger auftretender, Geräusche von sich. Schon in der Bahn, nachdem wir die Räder abgegeben und eine beträchtliche Summe bezahlt haben, sind mir mehrmals die Augen zugefallen und Irujuki musste mich wie ein kleines Kind, dass an meinem T-Shirt zupft, aufwecken.
„Meine Beeeeeeeeeeeeeeine!!!!", meckert sie, mehr an sich selbst gerichtet, ehe sie im Bad verschwindet.
„Ich finde, wir haben für die nächsten 2 Monate genug Sport gemacht!", rufe ich ihr noch hinterher.
„Das waren nicht mal 20 km!!! Du bist einfach nur unsportlich!"

[1061.03.04]

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