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Ein Kinderbuch fürs unterste Niveau


[Oder aber auch von Meinungen und Filmmarathons]


„Irujuki?!" Ich bin panisch.
„Ja?" Sie sitzt entspannt am Esstisch und liest in einem Buch, während nur die Küchenlampe warmes Licht auf den dicken Wälzer lenkt.
„Hast du das Internet ausgemacht?"
„Wieso? Ist es weg?"
„Natürlich! Sonst würde ich nicht fragen."
„Na siehst du. Noch einer, der deine Gesellschaft nicht aushält", den letzten Teil murmelte sie vor sich hin, „Dann mach doch was Anderes." Ich möchte mir Musik anmachen, doch jeder Musikplayer, den ich vom Fernseher, Computer und dem Handy probiere, zeigt mir an: „Bitte überprüfen sie ihre Internetverbindung."
„Argh! Es funktioniert nicht." Irujuki lacht vor sich hin, während ich in meinen Aggressionen versuche, zu malen, keine Ideen und Vorlagen finde und langsam verzweifle.
„Immer wieder traurig zu sehen, wie abhängig die Menschen doch von der Technik sind. Lies ein Buch. Sei mal ein bisschen abgeschottet vom Rest der Welt. Genieß die Unerreichbarkeit, ignorier die fordernde Aufmerksamkeit anderer und den Zwang sozialer Medien. Akzeptier die Stille einfach."
„Und was, wenn die Stille einfach nur die Ruhe vor dem Sturm ist?"
„Oho! Wird der gute Mido langsam poetisch?", neckend sieht sie mich an.
„Naja, das hab ich ja irgendwie studiert", eine kurze Pause, „Wieso muss ich mich eigentlich immer dafür rechtfertigen, was ich sage? Meine Meinung ist meine Meinung!"
„Und meine Logik ist meine Logik! Da gibt es nichts zu hinterfragen!"
„Das hat doch jetzt gar nichts damit zu tun!" Ich werde wütend.
„Ich weiß. Aber das wollte ich irgendwie al ansprechen. Du denkst dir doch immer wieder, wie ich auf sowas komme, oder? Hinterfrag es einfach nicht, dann musst du dich auch nicht rechtfertigen." Die aufgebrauste Atmosphäre hat sich in eine wabernde Menge Ehrlichkeit entwickelt. Diese Ehrlichkeit verwirrt mich.
„Was liest du da eigentlich?" Ich linse zu ihr rüber, um irgendwas Erkennbares an dem Buch zu finden, aber es ist einfach nur in rotes Leder gebunden. Und dick. Es ist unfassbar dick und ich vermute eine Seitenzahl von über 2000.
„Krieg und Frieden. Von Tolstoi."
„Aha. Interessant. Und was passiert gerade?"
Irujuki blättert eine Seite um, ehe sie vorliest: „Und aus ihrer Stimme klang ein so schwermütiger Ernst, ein solches Leiden, dass das Vogelgezwitscher augenblicks verstummte. Sie sahen die großen, schönen, gedankenvollen, jetzt mit Tränen gefüllten Augen, die sie mit einem so unmissverständlichen Flehen ansahen, und sie begriffen, dass es zwecklos, ja sogar grausam wäre, weiter in die Prinzessin einzudringen."
„Kenn ich nicht. Aber das es so sexuell geprägt ist, hätte ich nicht gedacht."
„Dein gesunder Menschenverstand ist gerade stiften gegangen."
„Was?"
„Hast Recht, dein Menschenverstand ist nicht gesund. Es geht doch darum, dass Marie ganz schlicht gekleidet werden soll."
„Hm, Harry Potter find ich besser. Da kann man fast nichts falsch verstehen."
„Harry Potter? Was ist das? Ein Kinderbuch fürs unterste Niveau?"
Ich starre sie entsetzt an: „Du kennst Harry Potter nicht?! Die aufgebaute Zauberwelt von J.K. Rowling? Das ist Kultur! Ein Muss!!"
„Okay, reg dich nicht auf! Wenn es so bekannt, und beliebt, ist, gibt es davon auch eine Verfilmung?"
„Eine? Nein, acht."
„Können wir die gucken?"
„Wenn wir Internet hätten, könnte ich die besorgen. Musst dich aber gedulden."
„Okay, ich geh das Internet wieder anmachen." Ein freches Mädchen, das ist sie!

„Hier!" Ich reiche ihr eine kleine Portion Chips und Schokolade. Dann wickele ich mir meine Decke um den Körper. Während draußen die ersten Motten ihren Tanz um das Laternenlicht veranstalten –Motten sind so schön dumme Tiere- beginnen wir unseren Harry-Potter-Marathon.
Wir schaffen vier Filme, ehe auch Irujuki die Müdigkeit überrollt.
„Wie fandest du den letzten Teil?", frage ich Irujuki. Sie wirkte irgendwie mehr oder minder interessiert.
„Düster. Aber okay."
„Naja, du hast ja auch die Bücher nicht gelesen. Solltest du aber."
„Hab ich nicht", langsam reibt sie sich über die Augen und versucht, das Gähnen zu verstecken.
„Wir reden morgen drüber, ist okay." Ich bin ein wenig aufgedreht und beginnen meine übliche Aktivität. Das Ins-Nichts-Starren. Irujuki scheint das zu bemerken.
„Sag mal, was genau ist dein Ziel?"
„Ich werde Ins-Nichts-Starren-Weltmeister!"
„Aha. Interessant", Irujukis vorgetäuschte Begeisterung schwindet, aber ich rede trotzdem weiter.
„Eine sehr schwieriges Hobby! Du brauchst nicht nur Übung und Geduld, sondern auch einen Haufen Gedanken, damit es nicht anstrengend wird."
„Du musst es ja wissen."

Am nächsten Morgen verschwinde ich in die Bibliothek, um Irujuki die ersten vier Bände von Harry Potter auszuleihen. Sie sitzt da, und blättert weiter in ihrem Buch.
„Hier!" Der Stapel der Bücher kommt geräuschvoll auf dem Tisch auf. Sieschreckt hoch und verzieht das Gesicht.
„Was genau soll das?", fragt sie misstrauisch.
„Naja, du sollst die Bücher lesen."
„Ich lese aber das."
„Na und? Man kann auch mehrere Bücher gleichzeitig lesen."
„Ich nicht. Ich lese das Buch zuerst!"
„Aber das hat 2000 Seiten!"
„Nein, 2284."
„Bitte? Ich hab das nur für vier Wochen ausgeliehen!" ich fange an zu flehen.
„Nö."
Ich gehe auf die Knie: „Biiiiiitte!"
„Okay. Aber nur, wenn ich dafür Schokolade bekomme."
„Ja!"
„Wir können uns auch noch die Trailer zu den anderen Teilen ansehen."
„Muss ich?"
„Das war eine Aufforderung."
Kurzerhand sitzen wir vor dem Fernseher und ich lasse den Trailer für Teil 5 „der Orden des Phönix" abspielen.
„Ich mag die Umbridge!", lacht Irujuki, „Snape auch! Und Ron! Ron ist so schön dumm."
Irujuki beginnt in Lachkrämpfen aufzugehen. Im Trailer des sechsten Teils schlägt Hermine Ron mit einem Block. Ich kann mich beim besten Willen nicht an diese Szene erinnern.
„Voldemort hat Draco Malfoy für eine Mission auserwählt", wiederholt Irujuki verheißungsvoll die Worte des Sprechers.
„Wir leben in verrückten Zeiten!", rufe ich genauso, wie Slughorn.
„Das tun wir auf jeden Fall", stimmt Irujuki mir zu.
„Wieso ist der siebte Teil zweimal da?"
„Weil die Produzenten Lust und Laune hatten. Und weil sie Geld bekommen wollten. Durch die doppelten Kinoeinnahmen", meine ich.
„Aha." Wir beide sind so fasziniert von dem Trailer, das wir nicht kommentieren oder gar etwas bemerken, als der nächste Trailer (7 Teil 2) läuft.
Irujukis helles Lachen setzt ein. „Komm schon Tom. Beenden wir es so, wie wir es angefangen haben. Zusammen." Dann stürzen Harry und Voldemort den Turmhinunter.
„Das ist doch kompletter Bullshit!", ruft Irujuki. Sie schüttelt sich vor Lachen. „Warum sagen alle, er sei ein Held?! Er hat sich umgebracht!"
„Nein, er überlebt das. Und er bringt Voldemort am Ende um. Darum ist er der Held."
„Hm, so wie ich das mitbekommen habe, haben seine Freunde ihn aus allen brenzligen Situationen gerettet."
„Ja. Aber das interessiert doch den Großteil der Leser nicht."
„Naja, wie man's macht, macht man's falsch." Irujuki zuckt mit den Schultern.

[1080.18.02]

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