Siebzehn
Als das Taxi vor der Villa hielt, atmete Amani nochmal tief durch.
Sie war hell beleuchtet und überall standen luxuriöse Wagen, die die Gäste hergebracht hatten. Diese waren alle in feinen Kleidern und Anzüge gekleidet und komischerweiss kam Amani als erstes in den Sinn, dass es wohl ein Paradies für Taschendiebe sein musste.
Zögernd stieg sie aus und trat zum Eingang. Alles war mit kleinen Lichtern und Stoffen geschmückt. Blumengestecke reihten sich überall und tauchten die ganze Villa in bunte Farbenvielfalt.
Die meisten Gäste gingen zu dem Festsaal. Amani hatte ihn in den letzten Tagen schon ein paarmal gesehen, aber nun waren die blutroten Vorhänge an den deckenhohen Fenstern mit goldenen Kordeln verziert.
Kellner verteilten Sektgläser und ein paar kleine Fruchtkuchen. Ein Orchester spielte in der Ecke eine sanfte Melodie.
Ein Donnern von draußen riss sie aus ihren Gedanken. "Grässliches Wetter für einen so schönen Abend, nicht wahr?", hörte sie eine Stimme hinter sich.
Sie drehte sich um und starrte Nathan ins Gesicht. Der Gastgeber trug einen Anzug mit einem Einstecktuch. "Stimmt ... Danke für die Einladung, Monsieur."
Nathan lachte. "Ach bitte, Amani. Du warst von Anfang an eingeladen." "Woher wissen Sie dass ich es bin?"
"Deine Maske." Die Signatur. "Was meinen Sie damit?" Plötzlich wirkte Nathan ernst. "Ich kenne sie. Ich hatte deinen Eltern kurz nach deiner Geburt eine Einladung für eben so einen Maskenball geschickt. Die beiden hatten sich riesig gefreut und mir sogar Fotos von den Masken geschickt, die sie sich haben anfertigen lassen. Aber bevor der Ball stattfinden konnte, wurde deine Mutter..."
Er stutzte. Er musste auch nicht weiterreden.
"Aber das ist schon lange ... ah ... Amani, darf ich dir meinen Sohn vorstellen?" Lucian war neben seinen Vater getreten. Er trug ebenfalls einen Anzug mit einer blauen Krawatte und einer schmalen, blauen Maske, die seine Augen hervorhob.
Er schien genauso überrascht wie sie. Dann lächelte er breit. "Amani? Was tust du denn hier?" "Ihr beide kennt euch?"
"Ja, ich hab sie vor ein paar Tagen kennengelernt." Nathan wurde von einem anderen Gast begrüßt und abgelenkt. Das war die Gelegenheit, ihm die Wahrheit zu sagen.
Aber sie brachte kein Wort heraus.
Lucian streckte die Hand aus.
"Wollen wir tanzen?"
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