Sechzehn
Mirbel fragte nur einmal was los sei.
"Ich hab mich in den Falschen verliebt.", war Amanis Antwort.
Dann wurde geschwiegen.
Bis Madame Dubois zurück war.
Die Ladenbesitzerin betrachtete zusammen mit Amani Mirabels Werk im Spiegel.
Dann nickte sie zufrieden und setzte sich neben Amani.
"Tust du mir einen Gefallen, Mäuschen?", fragte sie vorsichtig.
Amani wischte sich die letzten Tränen weg und sah sie neugierig an. "Natürlich."
"Gut. Geh heute Abend auf die Gala!" Erschrocken blickte sie Madame Dubois an.
"Das ist nicht Ihr Ernst!" Die Dame grinste. "Natürlich ist es das. Was spricht dagegen?"
Amani klappte der Mund auf.
"Na, erst mal, dass ich das gar nicht darf. Dann, dass ich kein Kleid habe. Und außerdem bin ich nicht eingeladen."
Nun grinsten sie sowohl Madame Dubois, als auch Mirabel und Adéle an.
"Erstens: Niemand kann dir etwas verbieten. Dein Leben gehört nur dir. Zweitens: Wegen dem Kleid mach dir mal keine Sorgen. Und drittens: Ich kenne Nathan Montfalcon persönlich. Er würde dich sehr gerne als Gast auf seinem Ball begrüßen."
Falls es überhaupt möglich war, klappte Amanis Mund noch weiter auf. Sie wollte etwas sagen. Irgendwas.
Aber heraus kamen nur gestotterte Worte, was die drei erst recht zum Lachen brachte.
"Hast du eine Maske?", fragte Mirabel. Wie betäubt zog Amani die Maske, die Monsieur Albenise ihr geschenkt hatte, aus ihrer Tasche.
Adéle zog sich hoch und schob sie zur Umkleidekabine. "Wir haben genau das passende Kleid für dich!"
Zehn Minuten später stand Amani vor einem mannshohen Spiegel. Ein cremefarbenes Kleid mit Tüllrock und Perlen verziert, schmiegte sich wie angegossen an ihren Körper.
Mirabel hatte ihre vom Weinen geröteten Augen mit ein wenig Make-up überdeckt.
Draußen war es inzwischen dunkel geworden und Madame Dubois bestellte ihr ein Taxi.
"Wie ... wie kann ich mich je dafür bedanken?", fragte Amani sprachlos, als das Taxi vor dem Laden hielt.
Madame Dubois zwinkerte. "Hab einfach Spaß. Oh, und bring das Kleid bitte bis Mitternacht zurück. Dann schließen wir. Alles Gute, Amani!"
Mit diesen Worten stieg sie ein. Plötzlich übermannte die Traurigkeit sie.
Vielleicht ist das die einzige, letzte Chance, mit meinem Prinzen zu tanzen. Unter der Maske erkennt er mich nicht. Und selbst wenn... Einen Abend lang kann ich jemand anderes sein
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