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◇ Kapitel 17 ◇

"Wieso fragst du mich das?", wollte ich unsicher wissen, woraufhin Kaemon zögernd gestand: "Weil es rein theoretisch möglich wäre, dass auf der Welt mehr existiert, als nur Menschen und Tiere.", erklärte er mir vorsichtig, doch ich war gerade einfach nur verwirrt. "Hast du Angst vor der Wahrheit?", fragte Kaemon weiter und durchlöcherte mich mit seinen durchdringenden Blicken. Daraufhin antwortete ich ehrlich: "Nein. Warum? Sollte ich?", stellte ich eine Gegenfrage, die Kaemon zum Schmunzeln brachte. Dann meinte er: "Ja, vielleicht."

"Ist jetzt der Moment gekommen, in dem du deinen Fehler wiederholst und mir etwas erzählst, das niemand wissen sollte?", hakte ich neugierig nach, er bejahte meine Frage erneut und entgegnete darauf: "Nur diesmal ist es kein Fehler, weil ich dir vertrauen kann, weil du mich gewählt hast und weil du nicht die Tochter eines Terroristen bist. Das ist ein großer Unterschied. Als ich mich Nolan damals geöffnet habe, musste ich das bitter bereuen, aber das wird nie wieder vorkommen. Du wirst mein Vertrauen nicht missbrauchen, stimmt's?", wollte er sich noch einmal versichern und als Antwort nahm ich Kaemon fest in den Arm und legte meinen Kopf an seinen. Dann fügte ich hinzu: "Ich bin nicht er. Und das hier ist nicht deine Vergangenheit, sondern die Gegenwart, in der du die Chance hast, es besser zu machen und den richtigen Personen zu vertrauen.", ergänzte ich noch, ehe Kaemon aufstand und mich hochzog: "Okay. Komm mit!", wies er mich an und wir verließen zusammen das Haus.

Es war bereits sehr spät, draußen umhüllte die Schwärze des finsteren Nachthimmels unser Dorf und die großen Tannen am Waldrand neigten sich gezwungenermaßen zur Seite, wenn der Wind erbarmungslos dagegen peitschte. Die gebogenen Baumwipfel, direkt neben der Straße warfen düstere Schatten vor unsere Füße. Der Wald auf den wir unmittelbar zusteuerten, weckte dunkle Erinnerungen in mir und ich musste wieder an Nolan denken und daran, wie viel Angst er in jener Nacht gehabt hatte - er war so hilflos gewesen und immer wenn mein Blick auf seine fesselnd blauen Augen getroffen war, die gänzlich von Furcht erfüllt waren, hatte ich das Bedürfnis gehabt, irgendetwas für ihn zu tun. Es war schon merkwürdig, wie viel Mitleid ich für einen Mörder empfinden konnte.

Da es Kaemon offenbar die Sprache verschlagen hatte, fragte ich nach einer Weile: "Wo gehen wir hin?". Er nahm auf einmal meine Hand, die eiskalt und definitiv schon rot vor Kälte war. Es sah so aus, als würde er ebenfalls frieren, dennoch setzten wir unseren Weg fort, der direkt in den Wald führte, wo ich selbst fast gestorben wäre, als Nolan noch scharf drauf war, seine Killerinstinkte auszuleben. Ich war zwar froh, dass er sich geändert hatte, doch das war eigentlich sowieso egal, wenn er nie wieder frei sein würde. Er war eingesperrt - einsam, verängstigt, wehrlos und vermutlich verletzt. Diese Erkenntnis zerriss mir das Herz in tausend Stücke.

"Wir gehen in den Wald - dort sind wir allein. Auf keinen Fall darf jemand die Wahrheit über mich erfahren.", gab er ernst zurück und ich merkte erst jetzt, dass er immer noch meine Hand hielt und sie allmählich durch seine Wärme auftaute. So liefen wir minutenlang händchenhaltend durch die Straßen dieses kleinen Dorfes und erreichten schließlich den Waldrand. Kaemon zog mich plötzlich an sich heran und küsste mich auf die Wange. Während ich mit klopfendem Herzen in den pechschwarzen Wald hineinsah und versuchte, etwas zu erkennen, wollte er noch einmal wissen: "Hast du jetzt Angst?". Etwas perplex blickte ich ihn an und schüttelte dann jedoch den Kopf, ehe ich hinzufügte: "Wie könnte ich Angst haben, wenn du bei mir bist?". Auf einmal umfasste Kaemon meine Hüfte und hob mich schlagartig nach oben, als wäre ich federleicht. Daraufhin küsste er mich noch einmal und änderte meine Position, um mich besser tragen zu können. Ich kam mir seltsam vor, wie ich mich einfach auf Kaemons Armen durch den dunklen Wald tragen ließ und nach gewisser Zeit fragte ich mich auch, ob ich ihm nicht langsam zu schwer wurde. Deshalb bot ich an, selbst zu laufen: "Du kannst mich jetzt abstellen. Meine Beine funktionieren noch recht gut." "Daran hab ich nie gezweifelt. Aber ich trage dich gerne und außerdem will ich nicht, dass du unterkühlst.", erklärte er lächelnd und presste meinen Körper an seine Brust, sodass ich die Wärme deutlich spüren konnte. Ich räusperte mich verlegen und meinte dann stotternd: "Ähm...o-okay". Das war peinlich..."Es sei denn, du willst das nicht.", fuhr er fort und sah mich fragend an. "Ist schon okay so.", antwortete ich leise und bemerkte kurze Zeit später, wie ich zu zittern begann. Es war ziemlich kühl und auch wenn Kaemons Körperwärme bestehen blieb, wurde mir immer kälter. Er seufzte daraufhin und stellte fest: "Das war echt eine maximal dumme Idee, nachts bei dieser Kälte in den Wald zu gehen." "Na klar. Ist ja auch deine gewesen.", neckte ich ihn, woraufhin er mich herunterließ und meinte: "Ich glaube, dass wir nicht weiter in den Wald hineingehen sollten, sonst müssen wir Hänsel und Gretel spielen.", scherzte er und ich grinste nur. Dann fragte ich: "Was machen wir jetzt hier?". Kaemon holte auf einmal ein paar Dinge aus seiner Jackentasche heraus. Das eine war eine Taschenlampe, die er anmachte und mir danach in die Hand drückte. Der andere Gegenstand war ein...Messer?! 

"Was soll das?", wollte ich nervös wissen, doch Kaemon erwiderte nur: "Und hast du jetzt Angst?". Das war dieselbe Frage, die er mir davor schon zweimal gestellt hatte und die mir unsagbar auf den Wecker fiel, aber nun war meine Antwort eine andere: "Wenn du mitten im Wald, mitten in der Nacht mit einem Messer herumhantierst, dann schon!", rief ich aufgebracht, denn ich fragte mich wirklich, was er von mir hören wollte. Zu meinem Erstaunen entgegnete er ruhig: "Wovor genau hast du Angst, wenn wir nachts im Wald sind und ich ein Messer bei mir habe? Hast du Angst vor der Dunkelheit, vor dem Wald, in dem du deinen schlimmsten Albtraum erlebt hast, vor dem Messer oder vor mir?", differenzierte er seine Frage für mich. Plötzlich spannten sich meine Muskeln an und ich antwortete: "Das alles macht mir Angst.", gab ich noch immer zitternd zu und auf einmal zuckte ich schreckhaft zusammen, als Kaemon meine Hand berührte. Daraufhin erklärte er mit sanfter Stimme: "Du musst keine Angst haben - schon gar nicht vor mir.", sprach er. Jedoch  forderte er meine Angst geradezu heraus. Wie sollte ich denn sonst reagieren, wenn jemand einfach so grundlos ein Messer auspackte und ich ganz alleine bei völliger Dunkelheit im Wald stand?! Wie sollte man sich dann fühlen?! Angst schien mir die angemessenste Emotion für solch eine Situation zu sein. Er zerlegte seine Ursprungsfrage noch ein weiteres Mal in Einzelteile, um eine genauere Antwort von mir zu erhalten: "Hast du Angst vor dem Messer, vor mir oder vor der Kombination aus beidem? Macht es dir Angst, dass ich ein Messer bei mir habe?", wollte er wissen und ich nickte daraufhin. Er hatte wohl recht - genau diese Tatsache erfüllte mich mit Angst. Trotzdem ließ er noch nicht locker: "Kannst du mir auch sagen, wieso du davor Angst hast? Befürchtest du, dass ich es einsetzen könnte?", hakte er weiter nach und ich gab abermals nur ein unscheinbares Nicken von mir. "Gut, dann habe ich endlich herausgefunden, wovor du dich fürchtest. Nicht vor dem Wald, nicht vor dem Messer an sich, erst recht nicht vor der Dunkelheit, sondern vor mir. Es versetzt dich in Panik, dass du alleine mit mir an einem Ort bist und ich einen gefährlichen Gegenstand bei mir habe. Wo genau der Ort sich befindet und was das für ein gefährlicher Gegenstand ist, spielt keine Rolle. Du hast nur Angst vor mir und davor, was ich tun könnte. Das liegt daran, dass du mir nicht vertraust und mir sogar zutrauen würdest, dass ich dich verletze. Und das ist wirklich keine gute Voraussetzung, wenn ich dir meine größten Geheimnisse offenbaren soll. Ich vertraue dir, aber du vertraust mir nicht, weil du Angst hast, doch das hatte ich bereits geahnt. Du siehst immer wieder dieses Bild vor Augen, wie ich Nolan fast getötet hätte, als ich dich damals retten wollte. Deshalb denkst du, ich wäre brutal und hätte keine Skrupel und kein Mitgefühl. Josy, du traust mir zu, dass ich Menschen ermorde - genauso wie Nolan es getan hat!", er warf mir kurz einen vorwurfsvollen Blick zu, der mich erschaudern ließ, ehe er fortfuhr: "Ich bin nicht er! Diesen Satz hast du selbst zu mir gesagt und vielleicht solltest du auch mal verstehen, dass ich ebenso wenig wie Nolan bin! Du gibst vor, dass ich dir vertrauen kann, aber insgeheim hältst du mich für einen Killer und hast Angst!", rief er, doch ich unterbrach ihn: "Nein, das stimmt nicht. Ich weiß doch, dass du kein Mörder bist. Sonst wäre ich wohl kaum mit dir in den Wald gegangen.", versuchte ich ihn zu beschwichtigen, was ziemlich erfolglos war, da meine Worte einfach an ihm vorbeirauschten und er mir offenbar noch nicht einmal zuhörte. Aufgebracht sprach er weiter: "Ich bin normalerweise nicht so, wie du mich bei Nolan erlebt hast. Das war nur eine Ausnahme, denn bei Nolan ist es anders. Er hat etwas getan, wofür er den Tod vielleicht verdient hätte, aber ich habe nach diesem Vorfall als er dich entführen wollte, trotzdem kein weiteres Mal versucht, ihn umzubringen. Du musst mir glauben, dass ich nicht so bin wie er! Ich hätte niemals einen Menschen getötet und ich würde dich NIEMALS verletzen. Alles, was ich je wollte und immer noch will, ist dich zu beschützen, weil ich dich liebe!", schrie er und ich konnte einfach nicht anders, als auf Kaemon zu zu rennen, ihn wie ein tollwütiger Hund anzuspringen und ihn dann total euphorisch zu küssen. Sofort wurde ich wieder von seiner wohltuenden Wärme umgeben und spürte seine Hände, die mich während des Kusses, verlangend umklammerten. Ich hatte meine Arme um seinen Hals geschlungen und hielt ihn ebenfalls fest. Der Kuss war einfach so unbeschreiblich leidenschaftlich, hemmungslos und perfekt, so als hätten wir das schon tausendmal geübt. Unsere Lippen verschmolzen miteinander und ich fühlte mich mit ihm verbunden, auf eine Weise, die ich niemals hätte beschreiben können. Es war zu perfekt, sodass ich meine Augen geschlossen ließ, in der Hoffnung, dass ich nicht träumte und dieser wunderschöne Moment real war. Kaemon hatte das unvergleichliche Talent zu küssen und zwar nicht nur durchschnittlich, sondern voller Hingabe, Zuneigung und grenzenloser Leidenschaft.

Jetzt wusste ich endlich, was das für ein unglaubliches Gefühl war, welches sich mit jeder Sekunde verstärkte und mich gänzlich einnahm. Dieses eine Gefühl drängte alle anderen Emotionen Beiseite und war so immens, dass ich nichts Anderes mehr wahrnehmen oder fühlen konnte. Es war unfassbar vereinnahmend und gleichzeitig zutiefst befreiend - Liebe.

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