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Kapitel 115

Zielstrebig ging Jin schnellen Schrittes an den Türstehern vorbei durch den wie immer diffus beleuchteten Gang. Die Musik wurde lauter, je näher sie der Tanzfläche kamen. Die Bässe tiefer.

Tief grub der gleichmäßige Rhytmus sich in seine Eingeweide, verstärkte den eh schon unangenehmen Druck, den er seit heute morgen auszublenden versuchte.

Suchend blickte er sich um.

Bereits jetzt war der Club schon wieder so überfüllt, dass ein Durchkommen nur schwer möglich war. Geschweige denn jemanden unter den hunderten Tanzwütigen ausfindig zu machen.

Alles, was er ausmachen konnte, waren verschiendenfarbige Haarschopfe, die immer wieder kurz im Neonlicht aufzuckten.

Er war hier. Sie hatten Taemin in dem Club verschwinden sehen.

Sicher war es ein Leichtes, ausgerechnet an einem Ort wie diesen unerkannt zu entkommen. Unterzutauchen in der Masse, die sich im Takt hin und her bewegte wie das aufbrausende Meer.

Doch selbst der tiefste Ozean war nicht in der Lage, eine so schillernde auffällige Person wie Taemin für immer zu verbergen.

Früher oder später musste er einfach in Jins Blickfeld auftauchen. Wie eine Lichtgestalt, ein kleiner Funken im Augenwinkel, der seine Aufmerksamkeit erregen würde.

Zumindest, falls er sich noch in dieser Etage befand.

Aber wenn er nicht hier unten war, blieb im Umkehrschluss nur eine Möglichkeit übrig. Und die gefiel Jin überhaupt nicht.

Er wusste, dass es eine Verbindung zwischen Taemin und Taehyung gab. Nicht nur geschäftlich, wenn der Sänger bei einer der zahlreichen Veranstaltungen im Purple Heart auftrat.

Der Clubbesitzer hatte Jin damals mehr als deutlich zu verstehen gegeben, Taemin stehe unter seinem persönlichen Schutz.

Nur warum?

Etwa, weil Taehyung der Killer war und Taemin sein Helfer?

War er deswegen hier? Um ihm mitzuteilen, dass ihm die Polizei auf den Fersen war?

Wäre dann aber ein Anruf nicht wesentlich einfacher gewesen?

Oder wollte er ihn zur Rechenschaft ziehen, weil ihm nun ausgerechnet Jimin zum Opfer gefallen war?

Den Ausdruck in Taemins Augen, als dieser vom Tod des Jüngeren erfahren hatte, würde Jin wahrscheinlich nie mehr vergessen können.

Purer Schmerz, Entsetzen und Verzeiflung. 

Beinahe schämte sich Jin dafür, nicht ebenso extrem reagiert zu haben. 

Ja, er hatte geweint. Er hatte geschrien und sich mehr als einmal übergeben. Jedoch dauerte dieser ganze Prozess der Schockbewältigung vielleicht eine halbe Stunde.

War er einfach schon zu abgestumpft oder war das lediglich ein Sicherheitsmechanismus seines Körpers, um nicht endgültig durchzudrehen?

Schob sein Hirn die Tatsache, dass sein bester Freund auf brutalste Weise ermordet wurde, ganz nach hinten, bis es sich nur noch wie ein schlechter Albtraum anfühlte?

Zumindest so lange, bis die Erkenntnis ihn dann irgendwann mit voller Wucht treffen würde und er erneut zusammenbrechen würde.

"Jin, mit dir hätte ich heute abend gar nicht gerechnet."

Verwirrt drehte der Reporter den Kopf in die Richtung, aus der die ihn angesprochene Stimme kam.

"Eric.", stellte er ernüchtert fest.

"Ich wusste, dass dir noch was an mir liegt.", grinste dieser breit.

Verständnislos legte Jin den Kopf schief. Er verstand erst, als sein Gegenüber ihn auf ein Poster aufmerksam machte, dass an einer Wand direkt neben ihnen klebte.

"Eric Nam, das Comeback.", las der Reporter vor, hob dabei die Augenbrauen.

"Taehyung hat mir versprochen, dass ich Punkt Mitternacht meinen neuen Song präsentieren kann. Und du bist auch gekommen, als du davon gehört hast. Oder?", fragte der Sänger. Erwartungsvoll schaute er ihn an.

"Eigentlich nicht.", gab Jin zu. Und eigentlich wollte er auch gar nicht hier sein. Vor allem nicht jetzt. Es gab gerade wichtigeres als einem jämmerlichen Auftritt vor betrunkenen Clubbesuchern beizuwohnen. 

Besonders, da es absehbar war, um was für einen Song es sich wahrscheinlich handeln würde. Schließlich hatte Eric seinen Stil in all den Jahren nicht verändert. 

"Können wir weiter?", war es nun Namjoon, der seine Hände auf Jins Rücken legte, ihn mit sanfter, aber drängender Stimme aus seinen Gedanken riss.

Der Reporter nickte nur stumm.

Zum verrückt werden, wie er sich immer wieder ablenken ließ durch unwichtige Kleinigkeiten, statt sich auf das eigentliche Ziel zu konzentrieren.

"Ich kann verstehen, dass du einfach nicht von mir los kommst.", stellte sich Eric ihm erneut in den Weg. "Mir geht es ja genauso."

Es dauerte einige Augenblicke, bis die Bedeutung der Worte aus dem Mund des Sängers bei ihm angelangten und er verstand. Oder eher nicht verstand, blickte er sein Gegenüber doch ungläubig an.

"Das ist nicht der Grund, warum...", Jin schüttelte nur fassungslos den Kopf, beendete nicht einmal seinen Satz, sondern drängte sich ohne weitere Worte an Eric vorbei. 

"Du kannst es ruhig zugeben, wenn dein Bulle es dir nicht richtig besorgt. Ich weiß doch, was du eigentlich willst.", flüsterte der Sänger so leise an Jins Ohr, dass nur dieser es hören konnte.

Im Inneren des Reporters zog sich alles zusammen. Nicht nur aufgrund des Satzes. Allein die Tatsache, dass Eric ihm so nah war, er dessen Atem an seinem Hals spürte, löste einen Ekel in ihm aus, der seinesgleichen suchte.

Angewidert wich er vor ihm zurück, stolperte rückwärts.

Vielleicht hätte er anders reagiert, wenn Eric nicht auf die Idee gekommen wäre, ihn am Unterarm zu packen.

Vielleicht hätte er ihn einfach stehen lassen ohne eine Entgegnung auf seinen einfach nur saudummen Satz, der so surreal war, dass Jin sich zwangsläufig fragte, wie der Sänger ein so dermaßen überzogenes Selbstbild entwickeln konnte.

Aber die Berührung war einfach zuviel.

Nach allem, was in den letzten Stunden passiert war. Nein, nicht nur in diesem Zeitraum. Auch all das, was davor geschehen war. Die ganzen Situationen, in denen Eric mehr oder weniger involviert waren und die in diesem Augenblick einer Explosion gleich auf Jins Gedanken einprasselten, ließen ihn schlichtweg ausrasten.

Mit einem beinahe schon animalisch wirkenden Schrei riss er seinen Arm aus der Umklammerung los, um im gleichen Atemzug mit der anderen Hand auszuholen und diese dem Sänger ins Gesicht zu schmettern.

Jin hörte es nicht, aber spürte dafür, wie die Knochen unter seiner Faust brachen.

Was er stattdessen hörte, war der Aufschrei von Eric. Eine Mischung aus Überraschung, Entsetzen und eindeutig Schmerz.

"Meine Nase!", kreischte er, hielt sich das stark blutende Riechorgan. "Du hast sie zerstört!"

Erst beim Anblick der roten Körperflüssigkeit, die wasserfallartig durch Erics Finger lief, realisierte er sein Tun.

"Bist du bescheuert, du dämlicher Schwanzlutscher? Weißt du, was die gekostet hat?", schrie Eric sich in Rage. Sein ehemals weißes Hemd war am Kragen bereits dunkelrot gefärbt.

Mit einem wütenden Funkeln in  den zu Schlitzen verengten Augen, trotz oder wahrscheinlich wohl eher wegen der Schmerzen, setzte er zum Sprung an, wollte sich auf Jin stürzen.

Gerade noch rechtzeitig trat Namjoon einen Schritt vor, stellte sich schützend vor den Reporter.

Auch wenn man es nicht sehen konnte, man spürte, mit welch eisigem Blick der Ermittler sein Gegenüber bedachte.

"Habe ich dir nicht versprochen, dass er sich alleine zur Wehr setzen kann?", knurrte Namjoon. Seine Stimme war so tief, dass sie dem Bass der Musik glich, welche ohne Unterlass die tanzende Menge zum Johlen brachte.

Die Wärme, die sich in Jins Magengegend ausbreitete, schien allerdings aufgrund der Worte seines Partners zu entstehen. Wusste er doch, dass dieser ihn auch beschützt hätte, wäre er selbst nicht so treffsicher gewesen. 

Dennoch war es ein befriedigendes, ja befreiendes Gefühl.

Jin wusste, dass mit diesem Schlag jegliche Verbindung zu Eric gelöst wurde. Nie wieder würde er auch nur ansatzweise auf die leeren Versprechungen und schmeichelnden Worte des Sängers reinfallen.

"Lass uns zu Taehyung gehen.", bat Jin schließlich, legte seine Hand beruhigend auf Namjoons Rücken, ehe dieser noch auf die Idee kommen sollte, selbst nochmal seinen Standpunkt gegenüber Eric zu unterstreichen.

Obwohl der Sänger höchstwahrscheinlich keinerlei Interesse daran hatte, sich ausgerechnet mit dem weitaus größeren und obendrein auch noch breiteren Ermittler einen Schlagabtausch zu liefern. Im wahrsten Sinne.

Hatte er doch bereits bei der letzten Auseinandersetzung der beiden bereits das Nachsehen gehabt.

Ohne weitere Umschweife drehte Namjoon sich um, folgte Jin vorbei an der wild tanzenden Menge. Auch wenn es vielleicht ein paar Sekunden länger dauerte, würde Jin diesmal diesen Umweg in kauf nehmen und sich nicht wie bei ihrem letzten Besuch quer durch die wabernden Massen schlagen.

Dennoch musste er das ein oder anderer mal ausweichen. Entweder, weil ihm sonst jemand den Inhalt eines Glases über das Hemd gekippt hätte oder er von einem wild knutschenden Pärchen umgerannt worden wäre.

Alle hier drin hatten Spaß. Wussten sie doch nicht, wie kaputt diese Welt da draußen eigentlich war. Zu was Menschen in der lage waren.

Selbst Jin hatte es bis vor kurzem nicht gewusst, war er doch selbst ein Teil dieser homogenen Gruppe gewesen, die sorglos in den Tag hinein lebten und sich ohne darüber nachzudenken, allen möglichen Gelüsten hingaben.

Auch er hatte sich sicher gefühlt. Sein angenehmes luxuriöses Leben schien perfekt. Nie hätte er geglaubt, dass es noch eine andere, weitaus dunklere Seite geben könnte. Und dass ausgerechnet diese düstere Realität ihm etwas gab, was er insgeheim schon viel zu lange vermisst hatte.

War das der Grund, warum er und scheinbar jeder in seinem Umfeld sich irgendwann in diesen gefährlichen Kreisen aufhielt?

Lag es an diesem Unbekannten, dem Mysteriösen und Geheimnisvollen, von dem sich alle so angezogen fühlten?

Wahrscheinlich wäre Jin selbst von dieser lichtlosen Welt verschlungen worden, wäre er nicht Namjoon begegnet.

Wie hätte es geendet, wenn der Ermittler keinen so ausgeprägten Gerechtigkeitssinn sein eigen nenn könnte? Wenn er stattdessen ebenso selbstgefällig und korrupt gewesen wäre wie manch andere hochrangige Persönlichkeiten, denen er in den letzten Wochen begegnet war?

Vielleicht hätte all das Leid verhindert werden können, wenn auch Taemin jemanden gehabt hätte, dem er sein Leben anvertrauen kann.

Stattdessen waren sie nun alle hier gestrandet. In dieser vordergründig falschen und fast schon künstlich anmutenden Welt.

"Hoffen wir, dass wir etwas interessantes erfahren.", meinte Namjoon plötzlich, die Hand bereits auf die Klinke zu Taehyungs persönlichem Refugium direkt über der Tanzfläche gelegt.

Jin nickte nur stumm.

Mit klopfendem Herzen blickte er in den weitläufigen Raum hinter der sich öffnenden Tür.

Er wurde direkt geblendet. Die Beleuchtung hier drinnen war zwar ebenso atmosphärisch wie im Club an sich, jedoch wesentlich heller.

Blinzelnd versuchte Jin, seine Augen an den plötzlichen Lichtwechsel zu gewöhnen, so dass er in der Lage war, nach und nach etwas zu erkennen.

Taehyung war nicht zu entdecken. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Dafür jedoch Jungkook. 

Der schwarzhaarige Schüler lag auf einem der Ledersofas. Den Kopf in den Nacken geworfen kniff er die Augen zusammen, biss sich auf die Unterlippe, als hätte er Schmerzen.

Allerdings war Jin sofort klar, dass sein jugendlicher Freund etwas ganz anderes verspürte, als quälende Pein.

Jungkook war nackt. Auch wenn sein Unterleib mit einem lilafarbenen Laken bedeckt war und nur der entblößte Oberkörper zu erkennen war, konnte man davon ausgehen, dass die im Raum verstreuten Kleidungsstücke ihm gehörten. Ihm und Taehyung.

Der sich augenscheinlich unter dem erwähnten Laken befand. Mit dem Kopf zwischen Jungkooks Beinen. In eindeutiger Pose und noch eindeutigeren Bewegungen.

Die beiden schienen so vertieft in ihr Tun, nahmen sie doch keinerlei Notiz von ihren Beobachtern.

Erst als Jungkook den Mund zu einem heißeren Schrei verzog, seinen kompletten Oberkörper durchstreckte und wie durch Zufall zur Eingangstür des Büros blickte, zuckte er schockiert zusammen.

"Seokjin!", schnappte er Schüler atemlos.

"Ist das euer Ernst?", der Angesprochene stand fassungslos im Türrahmen, nicht fähig sich zu rühren und starrte einfach nur auf das fast schon ironisch anmutende Schauspiel vor sich.

War es erst Jungkook gewesen, der ihn selbst mit Namjoon in eindeutiger Pose überrascht hatte, wiederholte sich das Szenario nun erneut. Nur andersum.

Und ausgerechnet mit Taehyung.

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