"Wann dürfen wir denn nun endlich unsere Geschenke öffnen, Mutter?", fragte Thor ungeduldig. Frigga schmunzelte. Sie wusste, sie hatte auf der Erde das Richtige für ihre Jungs gefunden. Was Odin dazu sagen würde, war ihr genau genommen egal. Im Herzen würden ihre Jungs immer Kinder bleiben und das sollten sie auch."Erst einmal gibt es Essen. Und dann könnt ihr sehen, was ich euch mitgebracht habe.", sagte sie entschieden. Loki sagte zwar nichts, schlang das Essen aber mindestens genauso schnell runter, wie Thor. Wenn auch mit etwas mehr Manieren. Frigga hingegen aß betont langsam, was Thor bald zur Weißglut trieb. Schließ lich holte sie die Geschenke endlich raus und überreichte jedem der Brüder eines. Während Loki feinsäuberlich die Klebestreifen löste und das Papier vorsichtig abwickelte, riss Thor sein Geschenk ohne Rücksicht auf Verluste auf. Jeder von ihnen holte einen Pullover aus dem Geschenk. Loki einen in Blau und Thor einen in Geld. Sie hatten kleine Ohren auf den Kapuzen und waren unglaublich weich und bequem. Sofort wurden sie angezogen. Frigga hatte sie zum Glück in weiser Voraussicht bereits waschen lassen. Herzlich umarmten die Brüder ihre Mutter für dieses Wundervolle Geschenk.

"Bist du so weit Thor?", fragte Loki leise. Die Beerdigung ihrer Mutter würde gleich stattfinden. Thor wollte nicht da raus. Wollte nicht wahr haben, dass seine Mutter tod war und sein Bruder in der Zelle verschmorte. Nur hier in seinem Zimmer konnte er mit Loki reden. Loki hörte, was er dachte. "Ich vermisse sie auch." Tränen standen beiden in die Augen geschrieben. Thor war unfassbar dankbar für diese telepathische Verbindung zu Loki. Er konnte ihm Dinge anvertrauen, über die er sonst mit niemandem reden konnte. Er räumte noch etwas in den Schrank und wollte gerade gehen, als sein Blick auf einen gelben Pullover fiel. Er war schon etwas älter und oft getragen worden. Doch es war immer noch sein Lieblingspullover. Denn Mutter hatte ihm diesen geschenkt. Loki hatte sie einen blauen geschenkt. Plötzlich machte sich Entschlossenheit in Thor breit. Er nahm den Ppullover aus dem Schrank und zog sich um. Dann holte er den Blauen Pullover raus und verschwand in Richtung Kerker. "Was hast du vor?", fragte Loki misstrauisch. "Sie war auch deine Mutter. Wir haben beide das Recht, ihrer Beerdigung beizuwohnen." Er ließ Loki aus der Zelle und reichte ihm den Pullover. Loki wusste nicht, was er sagen sollte. Tränen liefen über seine Wangen, als er den Pullover überzog und sich schutzsuchend an seinen großen Bruder schmiegte. Dieser hielt ihn im Arm und streichelte durch seine schwarzen Haare. Dann nahm er ihn mit und setzte sich mit ihm etwas abseits auf einen Felsen, von dem sie die Beerdigung gut beobachten konnten. Eine Weile saßen sie einach nur da, Arm in Arm und weinten.