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Kapitel 8 - Rätsel


Halte die Augen offen.


Sophie hatte die Hände erhoben und die leeren Handflächen mir zugewandt. Ihr Lächeln war entschuldigend.

„Habt ihr das Rätsel gelöst?", fragte ich, nachdem ich durch eine seichte Stelle im Fluss gestakst war.

Sie schüttelte den Kopf und sagte: „Die anderen sind aber genauso Feuer und Flamme wie wir." Ihre Augen leuchteten, dann senkte sie den Blick. „Sie hatten Angst, du willst mir eine Falle stellen."

Ich lachte unfreiwillig. „Das dachte mein Stamm auch von dir."

„Sie sind mitgekommen", gab sie zu und schaute rechtzeitig hoch, um in meinem Gesicht den Anflug von Angst zu erkennen, den ich nicht verstecken konnte. Wieder hob sie die Hände. „Wir wollen dir nichts tun, wir wollen nur einen Vorschlag machen. Wenn du nicht willst, dann geh wieder, okay? Keiner wird dir folgen."

Ich straffte die Schultern und schüttelte den Kopf. Es mochte leichtsinnig und riskant sein, doch ich folgte ihr zu einem Fels etwa zwanzig Meter den Strand entlang. Dahinter wartete der blaue Stamm auf uns. Ihre Speere steckten im Sand und alle drei hatten die Hände frei und hielten sie so, dass ich es sehen konnte. Das Ganze war gut abgesprochen.

Sophie stellte mir alle drei vor. 

Der eine Junge hieß Pablo und war etwas jünger als ich. Er hatte dunkle Haut und kräftige Arme. Seine Hände waren die eines Arbeiters.

Der andere Junge war breit gebaut. Mit seinen kurzen blonden Haaren und dem kantigen Kiefer sah er bedrohlich aus, aber er lächelte, als er sich mir als Tim vorstellte. Neben ihm wirkte das andere Mädchen winzig, sie war sogar noch kleiner als Sophie und sie sah zerbrechlich aus wie eine Elfe. Ihr Name war Yin.

Ich erinnerte mich, die drei auf der Hügelkuppe gesehen zu haben, unter dem Monsterturm.

„Wir tun dir nichts", sagte Tim, der meine Nervosität spürte. „Wir haben einen Vorschlag."

Ich nickte.

„Wir wollen uns mit euch verbünden", erklärte Yin ernst. Sophie, die neben ihr stand, strahlte mich an. „Wir wollen das Rätsel alle zusammen lösen. Das verdoppelt unsere Chancen. Und erhöht die aller anderen."

Was gab es dazu groß zu sagen? Eine Minute später machten wir uns zu fünft auf den Weg zu unserer Basis. Der blaue Stamm hatte bereits alles Wichtige eingepackt. Sie hatten es geschafft, ein paar andere Früchte als Beeren aufzutreiben, aber als ich ihnen von unseren geschlachteten Dodos erzählte, bekamen sie alle leuchtende Augen. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, wie sie sich nach Tagen ohne Fleisch fühlten. Ich wusste im Augenblick nicht einmal, wie lange wir schon auf dieser Insel waren.

Heute war mein Stamm auf meine Rückkehr vorbereitet. Sie waren hinter Lance' Zaun in Stellung gegangen und hatten sich bis an die Zähne bewaffnet.

„Sie wollen sich mit uns verbünden, Lance!", rief ich genervt durch das dichte Geflecht aus Pflanzen und Holz. „Kommt raus, nehmt die Waffen mit, wenn ihr unbedingt wollt."

„Erst, wenn sie ihre abgeben!"

Ich wollte protestieren, aber Sophie drückte mir ein Messer und ihren Speer in die Hände. Die anderen taten es ihr ohne zu zögern, aber leicht angefressen, gleich.

„Okay, ich habe die Hände voller Waffen und kann keine davon benutzen, weil ich total überladen bin, danke, Lance."

Himaya und Nicky kamen bewaffnet aus der Katzenklappe und musterten den blauen Stamm interessiert. Dann grinste Himaya den Jungen (Pablo?) an.

„Wir sind zusammen gestartet", sagte sie. Irgendwie bedeutete das nicht nur mir und Sophie etwas. Wie sich herausstellte, waren Lance und Yin auch zusammen gestartet, aber Lance tat so, als würde er sie gar nicht kennen. Trotzdem war die Spannung gebrochen. Ich gab den anderen ihre Waffen zurück und alle Speere von beiden Stämmen landeten auf einem Haufen neben der Hütte. Lance versuchte den Anführer raushängen zu lassen, aber es half nicht - alle Fragen von Sophies Stamm wurden an mich gerichtet. Himaya nahm Yin und Tim mit auf Dodojagd, während der Rest bei mir blieb und Inventur machte.

Der blaue Stamm hatte auch eine Versorgungssonde gefunden und besaß zwei Schlafsäcke, ein Fernglas, Messer, und ein Kartenstück, das einen Teil der Insel etwas detaillierter abbildete, als die Karte in den Notizbüchern. Auf die Rückseite hatte Sophie mit dem Saft der schwarzen Beeren die fett gedruckten Wörter aus den Büchern geschrieben.

Ich starrte sie eine Minute lang an, aber es setzte sich nicht auf magische Weise ein Satz vor meinen Augen zusammen.

„Okay", sagte ich schließlich und blickte unsere Truppe an. „Nicky, kannst du den anderen die Klamotten zeigen, die wir übrig haben, oder vielleicht noch was daran machen?"

Nicky holte die Kleidung, die wir in der Sonde gefunden hatten, unter einem der Betten hervor. Wir hatten noch drei Schuhe und ein paar andere Sachen - man hatte anscheinend einfach irgendwelches Zeug in die Sonde geworfen. Lance räumte die neuen Schlafsäcke weg und folgte uns dann nach draußen. Sophie und Pablo durchsuchten den Kleiderhaufen, während wir anderen uns die Wörter auf dem Papier genauer anschauten.


„Das Wort Fleischfresser auf der Liste gefällt mir nicht", merkte Lance an. 

Er erntete allgemein zustimmendes Gemurmel.

„Vielleicht geht es gar nicht um die Wörter", vermutete Pablo. „Vielleicht sind das Anagramme, oder es geht um die Anfangsbuchstaben."

Wir versuchten alles Mögliche, bildeten Anagramme, lasen Wörter rückwärts, nahmen immer die letzten Buchstaben oder die ersten oder sonst welche, aber es kam nie etwas Hilfreiches dabei raus. Irgendwann unterbrachen Himaya und Yin uns und meinten, wir sollten endlich etwas essen, während die beiden weiter machten. Es wurde langsam etwas eng in der Hütte. Yin und Himaya motivierten sich irgendwie gegenseitig und weigerten sich, schlafen zu gehen. Ich lag in einem Schlafsack neben Sophie auf dem Boden, alle Betten waren voll, und wir schliefen beide schnell ein, zum Gemurmel der beiden Mädchen am Feuer.

Als ein Aufschrei uns weckte, war es draußen noch dunkel. Ich packte sofort mein Messer und setzte mich auf.

„Wir haben was gefunden!", rief Himaya mit einem triumphierenden Lächeln. „Über das Rätsel haben wir ganz die Karte auf der anderen Seite vergessen."

Nicky rieb sich verschlafen die Augen. „Und?"

„Es gibt im Norden eine Insel", erklärte Yin. Selbst im schwachen Schein des Feuers konnte man erkennen, dass sie hektische rote Flecken im Gesicht bekommen hatte. Ihre Augen leuchteten. „Sie heißt Carnivore Island - Fleischfresser Insel."

„Die Fleischfresser Insel im Norden!", rief Sophie und sprang auf. „Das gibt's doch nicht!"

„Wir wissen allerdings immer noch nicht, was der Rest bedeuten soll. Irgendwas mit sieben Steinen vielleicht, keine Ahnung." Himaya schüttelte den Kopf und warf dem Rätsel einen genervten Blick zu.

„Ganz egal, wir wissen, wohin wir müssen", entgegnete Sophie und strahlte die beiden an. „Ihr seid so schlau, das ist kaum zu fassen, ich bin so stolz auf euch!"

Ihre Euphorie war ansteckend und erfasste uns alle, obwohl es mitten in der Nacht war. Dann allerdings stellte Lance die Frage der Fragen. „Und wie bitte sollen wir zu dieser Insel hinkommen?"


„Ich kann ein Floß bauen", sagte Pablo mit einem Schulterzucken, als wäre das keine große Sache.

„Du kannst was?", fragte Nicky beinahe fassungslos.

Pablo zuckte wieder mit den Schultern. „Du kannst Klamotten nähen, ich kann Sachen bauen."

„So ein richtiges Floß?" Himaya starrte Pablo ungläubig an. „Eins, das nicht untergeht?"

„Hab ich schon mal gemacht", erwiderte er. „So schwer ist das gar nicht. Ich brauche nur viel Holz. Und Seile. Aber ich hab euren Zaun ja gesehen, das müssten wir doch schaffen." Er lächelte zaghaft.

„Aber wenn wir ein Floß bauen können", sagte Lance eindringlich und blickte angestrengt einen nach dem anderen an. „Vielleicht sollten wir das mit dem Rätsel vergessen und direkt von hier weg. Irgendwo kommt dann schon wie - AU GOTT VERDAMMT NOCH MAL!"

Er fiel aus dem Hochbett und landete beinahe auf Sophie. Zusammengekauert blieb er liegen und hielt sich den Arm. Durch seine Finger leuchtete sein Implantat grell weiß.

„Das war ein Stromschlag, oder?", fragte ich aufgeregt. Ich erinnerte mich daran, dass Asnee dasselbe passiert war, als er sich geweigert hatte, zum Turm zu gehen.

Lance blickte mit Tränen in den Augen auf und nickte.

„Die wollen uns wohl noch hier behalten", murmelte Sophie. „Wir werden ein Floß bauen und nach Carnivore Island fahren", sagte sie dann herausfordernd und hielt ihr Implantat hoch. Nichts geschah. Solange wir also nicht übermütig wurden, sollte das zu schaffen sein.

„Lance", sagte ich eindringlich. „Wiederhol das, was Sophie gesagt hat."

„Wir bauen ein Floß und fahren nach Carnivore Island", sagte er und ich konnte mich nur kurz darüber wundern, wie schnell er auf mich gehört hatte, bevor das Implantat wieder seine alte violette Farbe annahm.

„Asnee hat gekotzt, als sie ihn geschockt haben", merkte Sophie an. „Vielleicht gehst du kurz raus."

Lance nickte und stand schwankend auf. Er zitterte wie Espenlaub. So elend hatte er nicht mal nach unserer ersten Begegnung mit einem Dilo ausgesehen.

„Ich begleite dich", bot Pablo an und auch Tim kletterte aus seinem Bett. Alle nahmen sich Messer und Speer und gingen vor die Tür. Innerhalb einer Minute hörten wir die gedämpften Geräusche von Lance, der sich in den Sand übergab.

***


Wir waren zu acht. Und das gab uns allen neuen Mut.

Im Morgengrauen saßen alle mehr oder weniger müde aber aufgeregt vor der Hütte im feuchten Gras und ließen Himayas Schalen mit gebratenem Dodofleisch rumgehen.

Nicky nähte mit Nadeln aus Dodo-Knochensplittern an den Klamotten herum und Yin studierte das Kartenstück.

„Wir gehen erst nach Osten und dann nach Norden", verkündete sie unvermittelt. „Immer am Strand entlang. Ist am sichersten."

Da keiner etwas einzuwenden hatte, war das ab sofort der Plan. Lance und ich konkurrierten wie fast immer um das Kommando, aber er riss sich zusammen und zickte mich nicht grundlos an. Wahrscheinlich hatte der Elektroschock sein Gehirn geschmolzen.

„Wir müssen Essen auf Vorrat mitnehmen."

„Wenn wir vor Sonnenaufgang losgehen, schaffen wir es vielleicht bis abends an der Küste vor Carnivore Island zu sein."

„Wir sollten die Speere noch verbessern."

„Und Fackeln wären eine gute Idee."

Ideen hatten wir genug. Und außerdem hatten wir inzwischen genug Leute, um sie auch umzusetzen. Nicky blieb im Lager und arbeitete weiter an den Kleidern. Lance und Tim gingen jagen. Pablo und Himaya arbeiteten an Fackeln und versuchten sich daran, Harz von den Bäumen anzuzünden. Yin, Sophie und ich versuchten uns an stabileren Speeren und überlegten, was wir für die Reise noch brauchten, und verteilten ein paar Rollen auf der Reise.

Tim und Lance waren die Stärksten und würden die Vorhut bilden. Nicky, Sophie und ich würden uns mit Himayas Hilfe die Schlafsäcke auf den Rücken schnüren und in der Mitte gehen. Yin wollte das Fernglas nehmen und Späherin sein. Himaya und Pablo waren für Fackeln, Feuersteine und Essen zuständig und sollten die Nachhut bilden.

Am Abend hatten wir aus den Schlafsäcken improvisierte Rucksäcke gebaut. Himaya hatte außerdem mit Pablo Fackeln aus Holz, getrocknetem Gras und klebrigem Baumharz gemacht.
Tim löste gerade Yin als Wache ab, als die beiden beschlossen, es wäre hell genug um loszugehen. Sie weckten uns und jeder übernahm seine Aufgabe. Dann sammelten wir uns alle draußen vor der Hütte und blickten mehr oder minder nostalgisch zurück. Wir wussten nicht, wann oder ob wir die Basis je wiedersehen würden.

Wir wussten überhaupt nicht, was auf uns zukam.

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