Kapitel 37 - Wolfsgeheul
Direwölfe sind große Rudeltiere. Wenn du einen Direwolf einzeln siehst, solltest du die Gegend nach dem Rest seines Rudels absuchen, wenn du nicht zu seiner Beute werden willst.
Im ersten Licht des Tages konnten wir erneut unsere Rucksäcke schultern und uns auf den Weg weiter nach Norden machen. Und heute mussten wir unser Tagesziel wirklich erreichen, denn es war an einem Fluss gelegen und das Trinkwasser wurde bereits knapp.
Sophie ging neben mir und ich machte mir nach wie vor Sorgen um sie. Einerseits wegen der Verletzung, natürlich, andererseits wegen ihrer Schuldgefühle. Ich hatte nicht vergessen, wie sie schon einmal damit umgegangen war. Ihre Haare reichten ihr nur noch ungefähr bis zum Kinn, aber sie waren ungleichmäßig abgeschnitten worden und sie sah allein deswegen sehr mitgenommen und durch den Wind aus.
Zumindest das Trinkwasserproblem fand eine überraschende Lösung: Kurz vor der Stelle, an der die Halbinsel das Festland traf, blieb die Vorhut stehen und wir erblickten einen einzelnen winzigen Compy, der aus einer Art großen Pfütze trank, die ich sonst für ein mit klarem Meerwasser gefülltes Gezeitenbecken gehalten hätte.
„Süßwasser?", fragte Nicky verwundert und wollte näher herangehen, wurde allerdings von Pablo aufgehalten.
„Die kleinen Mistviecher sind nie allein unterwegs", erinnerte er sie.
Unsicher blieben wir stehen und lieferten uns ein Blickduell mit dem Compy, der uns inzwischen bemerkt hatte und die Gruppe aus seinen kleinen Äuglein wachsam beobachtete.
„Wir haben keine Zeit für so was", murmelte Kemen und hörte sich in dem Moment so sehr an wie Lance, dass es mir einen Stich versetzte. Er hob einen kleinen Stein auf und ließ ihn in hohem Bogen hinter dem Compy ins Wasser platschen. Der Compy drehte sich hüpfend zu dem Geräusch um, stieß einen Schrei aus und sprintete zwischen unseren Beinen hindurch davon.
Wir warteten noch einen Moment ab, ehe wir uns ans Ufer des Beckens setzten und voller Erleichterung unsere Flaschen auffüllten.
Inzwischen brauchten wir uns an keine Karten mehr zu halten, denn wir marschierten auf direktem Wege nach Norden auf den blauen Turm zu. Zu unserer Linken befand sich das Meer, rechts der steinige und schwer begehbare Strand. Wir hielten uns nah am Wasser, wo der Sand fest und halbwegs frei von Hindernissen war. Nach einer Weile konnten wir wegen der felsigen Küste nicht mehr direkt am Meer entlanglaufen und wandten uns vorsichtig landeinwärts. Hier war auch der Strand zu Ende und wir genossen es, feste Erde und Gras unter unseren Sohlen zu haben. Zwar war das Gelände noch immer steinig und uneben, aber wir kamen schneller voran als im Sand. Abgesehen von einer Gruppe Triceratops und über dem Wasser kreisenden Seevögeln gab es hier nicht allzu viele Tiere. Im Unterholz hopsten einige dieser hässlich geratenen Robben umher, die Sophie Moschops nannte. Sie machten hin und wieder unterdrückt röhrende Laute, ließen uns aber ansonsten in Ruhe.
Wir passierten einen überhängenden Felsen und einen massigen Baum, blieben daraufhin kurz stehen, um das Gebiet vor uns zu überblicken. Wir befanden uns auf einer Anhöhe, von der aus wir freie Sicht auf den blauen Turm hatten, wie er über der Bergspitze des schneebedeckten Berges hing. Und zum ersten Mal bekamen wir auch die Umgebung des Berges zu Gesicht. Verschneite Wälder mit Nadelbäumen umgaben den Berg, Eisschollen trieben auf dem Wasser, Eisberge säumten die Ufer und mir kam eine Gänsehaut allein von der Vorstellung dieses Gebiet zu durchwandern.
„Wie kann das bitte sein?", fragte Himaya erbost. „Hier ist es richtig warm und man muss aufpassen, dass man nicht verdurstet und da hinten liegt Schnee? Der kann nicht echt sein."
Das hatte sie auch schon über den Dodo gesagt, am ersten Abend auf der Insel.
„Hier laufen Säbelzahntiger und Dinosaurier rum und der Schnee ist das, was dich wundert?", entgegnete Pablo halb belustigt.
„Künstliches Klima kann schon sein", meinte Diego, als die Gruppe sich wieder in Bewegung setzte. „Ist nur wirklich riesig, das Gebiet."
„Aber Himaya hat recht. Wie kann es hier noch so warm sein?"
Keiner hatte eine Antwort darauf, und es war auch eigentlich nicht wichtig. Nicht überlebenswichtig. Viele Fragen über die ARK hatten wir vernachlässigt, weil es nichts brachte, darüber zu fachsimpeln, wenn man in der Zeit auch jagen oder wandern konnte. Sich ablenken zu lassen konnte einen hier schnell das Leben kosten.
Wir kamen zurück zum Ufer und wenig später kam die Basis des gelben Stammes in Sicht. Schon von Weitem war zu erkennen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Die Hüttentür war aus ihren Angeln gerissen worden und lag einige Meter entfernt unter einer Palme. Irgendetwas Großes hatte sich Zugang zur Hütte verschafft und dabei gewaltsam Bretter aus den Wänden gezerrt. Im Holz waren riesige Kratzer und Zahnabdrücke sichtbar und auf den hölzernen Stufen am Eingang konnte man noch immer dunkel verfärbte Stellen sehen, wo viel Blut vergossen worden war.
Nastya blieb einen Moment fasziniert vor der Hütte stehen und wir anderen warteten nicht auf sie. Wir hatten bereits beschlossen, uns hier nicht aufzuhalten. Man konnte von hier bereits das Rauschen zweier Wasserfälle hören, die das heutige Tagesziel markierten.
Wir bauten unser Lager ein Stück flussaufwärts des ersten Wasserfalls auf, der eine Steilklippe herunter direkt ins Meer stürzte. Der Fluss war hier ruhiger, doch das Wasser war durch den zweiten Wasserfall noch weiter flussaufwärts noch so aufgewühlt, dass es braun und schmutzig wirkte. Die Steine um das Flussbett herum waren mit schleimigen grünen Algen und Moos bewachsen, weil sie wegen des umherspritzenden Wassers niemals richtig trocken wurden. Und ich wollte mich wirklich nicht beschweren, aber durch den Lärm der Wasserfälle, war es unmöglich, auf verräterische Geräusche zu lauschen. Selbst Nicky, die unschlagbar darin war, in der stillen Dunkelheit der Nächte gefährliche Laute aus der Kakophonie der Insel herauszufiltern, sah angesichts dieser neuen Umgebung alles andere als glücklich aus.
Heringe wurden in feuchten Uferschlamm gesteckt, trockenes Holz wurde mühsam herangeschafft, Speerspitzen wurden für die Jagd geschärft.
Nastya schloss sich wortlos der Dodojagd an, Nicky schnappte sich Diego und Pablo zum Fischen und ich sammelte Beeren und genügend Holz für die Nacht in der Nähe des Lagers.
Gerade kam ich mit den Armen voller Holz zurück zum Lagerfeuer, an dem Sophie aufpasste und wollte mich über einen Splitter in meinem Unterarm beschweren, als ein Heulen ertönte, das mir durch Mark und Bein ging. Vor Schreck ließ ich das Holz fallen und verschwendete wertvolle Sekunden, ehe meine Hand den Messergriff an meinem Gürtel fand.
Es war unverkennbar das Heulen von Wölfen.
Sophie stand wackelig auf und zog eine Pistole aus einem Rucksack heraus. Mit unsicheren Händen entsicherte sie die Waffe und ich musste Übelkeit herunterschlucken bei der Vorstellung, was der Rückstoß mit der Wunde an ihrem Arm anstellen konnte.
Angestrengt lauschten wir über das Rauschen und Plätschern des Wassers hinweg und nach einigen Minuten angespannter Stille ertönte das nächste Heulen, in das bald einige andere Wölfe einstimmten. Sophie und ich ließen die Waffen sinken und blickten gen Norden. Der vielstimmige Wolfsgesang hallte von den Bergen und Felswänden wider, doch er kam eindeutig aus dem verschneiten Gebiet, von dem uns immer noch einige Kilometer trennten.
Kühler Wind hinterließ eine Gänsehaut auf meinen Armen und ein Kribbeln in meinem Nacken.
Ich zupfte den Splitter aus meinem Arm und hob das Feuerholz auf, ehe ich einen Laut von mir gab.
„Wölfe." Meine Stimme war brüchig.
Sophie nickte mit großen Augen. „Und wenn ich die ARK richtig einschätze, dann sind das keine gewöhnlichen Wölfe."
Die Fischerei-Gruppe kam mit schnellen Schritten von Osten am Fluss entlang zu uns, wiederum mit leeren Händen.
„Habt ihr das gehört?", fragte Nicky und hielt sich die Seite. „Das Heulen?"
Wir nickten.
„Wie sollen wir uns gegen Wölfe wehren?", ereiferte sich Pablo. „Die jagen im Rudel! Wir haben keine Chance!"
„Wölfe jagen keine Menschen, normalerweise", gab Diego zu bedenken und setzte sich mit einem Seufzen ans Feuer.
„Aber das sind keine normalen Wölfe", wiederholte Sophie.
Die entstehende Diskussion erstarb erst, als auch die Dodo-Gruppe am Waldrand auftauchte und sich uns eine erstaunliche Sicht bot.
Es wurde heute kein toter Vogel an den Beinen zum Lager geschleift, sondern ein sehr lebendiges Schaf. Ich traute meinen Augen nicht, aber es war definitiv ein Schaf mit geschwungenen Hörnern und schmutzig-weißer Wolle. Hin und wieder blökte es fragend. Himaya führte das Tier an einer improvisierten Leine aus zusammengeflochtenem Efeu, und Kemen hielt ihm immer wieder eine Handvoll Beeren hin. Nastya bildete die Nachhut und richtete eine Pistole auf das Schaf, als hätte sie Angst vor ihm.
„Was zum Teufel?", fragte Pablo. „Was ist das?"
„Ein Schaf, du Idiot", gab Nastya hilfreich zurück.
„Das sehe ich. Wo habt ihr das her? Was sollen wir damit?"
Himaya hob die Schultern. „Wir dachten, wir schlachten es hier."
Eine Schrecksekunde lang sagte niemand etwas und dann plötzlich sehr viele Stimmen gleichzeitig.
„Wo habt ihr das Schaf gefunden?"
„Wir können es nicht einfach schlachten!"
„Wieso nicht?"
„Es ist wie ein Dodo, nur anders."
Währenddessen stand die Gruppe um das Schaf herum, das Gras mümmelte und ab und zu leise blökte.
„Seid mal still, bitte, alle!", rief ich in die Runde. „Woher habt ihr dieses Schaf? Ist es ein ... na ja, einfach ein normales Schaf?"
„Luana, keine Ahnung, Mann, es sieht wie ein normales Schaf aus, oder nicht?", antwortete Nastya ungeduldig.
Da konnte ich ihr nicht wiedersprechen, wenn ich ehrlich war. Nichts an dem Schaf wirkte prähistorisch oder auf sonst irgendeine Weise komisch. Die Dodo-Gruppe hatte es flussaufwärts beim Trinken gefunden und das zutrauliche Tier eingefangen.
„Es schmeckt bestimmt besser, als Dodo", meinte Himaya pragmatisch.
„Hmm", machte ich unschlüssig. Ja, es würde besser schmecken, zumindest, wenn wir es richtig schlachten und zubereiten konnten, aber Himaya kannte sich da ja sowieso aus. Aber irgendwie tat mir das Schaf mehr leid als ein Dodo.
„Muss es leiden?", fragte Sophie und kraulte dem Schaf den weichen Kopf. „Wenn du es tötest?"
„Wir erschießen es", erklärte Himaya, „das geht ganz schnell. Ausbluten und Häuten wird eine Weile dauern, aber das lohnt sich, glaubt mir."
„Können wir aus der Wolle irgendwas machen?", wollte Nicky wissen.
Himaya schüttelte den Kopf. „Zu aufwändig, geht nicht so einfach."
Keiner hatte ernsthafte Einwände gegen das Töten des Schafs, auch wenn die meisten von uns nicht so richtig begeistert davon waren. Himaya und Nastya waren da allerdings schmerzfrei und führten das Schaf flussabwärts, wo wenig später ein Schuss die Luft zerriss.
Meine Neugier war stärker als meine Vernunft und nach einer Weile ging ich in die Richtung der beiden, um mir das Ganze näher anzusehen.
Es hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass es nicht hübsch aussehen würde. Wir hatten ein einziges Jagdmesser, das so richtig scharf war, alle anderen taten gerade so ihren Job. Und einem Schaf mit einem stumpfen Messer das Fell abzuziehen, war wohl nicht so einfach.
Himaya stand in Unterwäsche über dem halb abgezogenen Kadaver des Schafs, von Kopf bis Fuß mit Blut bespritzt. Mit prüfend zusammengepressten Lippen musterte sie das tote Schaf und plante ihren nächsten Schnitt. Nastya indes schnitt Stücke vom Darm ab und warf sie für eine Schar Seevögel in die Luft.
„Wie läuft's?", fragte ich vorsichtig, weil mir im Angesicht dieser bizarren Situation nichts Besseres einfiel.
„Hm", machte Himaya. „Geh mal große Palmenblätter suchen, damit wir das Fleisch garen können."
„Wir wickeln es ein?", fragte ich.
„Am besten vielleicht in mehrere Schichten", gab sie zurück. „Sicher ist sicher."
Eine Minute schaute ich noch zu, wie Himaya dem Schaf die Haut abzog, ehe mein Magen mir zu verstehen gab, mich doch lieber nützlich zu machen, falls ich das Fleisch später essen wollte, ohne mich zu übergeben.
Im Lager wurde bereits daran gearbeitet, das Lagerfeuer zu vergrößern, damit wir in den heißen Kohlen das eingewickelte Fleisch garen konnten. Überraschenderweise war die Stimmung ziemlich gut: Die Aussicht auf ein buchstäbliches Festmahl hatte das Unwohlsein vollständig vertrieben. Himaya kam einmal kurz vorbei, um sich die Axt zu holen, weil das Messer nicht reichte, um das Schaf zu zerlegen.
Ab und zu war noch immer Wolfsgeheul in der Ferne zu hören, doch es schien nicht näher zu kommen. Trotzdem war jeder von uns auf die eine oder andere Art und Weise bewaffnet, während wir im Lager herumliefen und es bereit für die Nacht machten. Alle Fackeln, die wir hatten, wurden angezündet, egal wie mitgenommen und kurz vorm Auseinanderfallen sie inzwischen waren. Heute Nacht würde das Lager so hell wie möglich erleuchtet sein. Unter dem dunkler werdenden Himmel sortierten Nicky und Diego ein letztes Mal unsere komplette Ausrüstung. Noch vor dem Morgengrauen planten wir so viel wie noch nie zurückzulassen, denn morgen war der letzte Tag auf der Insel – so oder so.
Es dauerte jetzt nicht mehr allzu lange, bis Himaya und Nastya das zerlegte Schaf Stück für Stück zum Feuer brachten und es in eine Schicht aus Blättern eingewickelt und in die Glut des Feuers gelegt wurde.
Die Nacht versprach klar und kühl zu werden, in der Ferne hing der blaue Turm unheilvoll über der Bergspitze und warf sein gespenstisches Leuchten auf die blasse Landschaft darunter. Der Anblick machte es mir nicht leichter, das Festmahl aus Lammfleisch nicht als Henkersmahlzeit zu sehen.
Es war mit Abstand das beste Essen, seit wir auf der ARK aufgewacht waren. Das Fleisch war zart und saftig und hatte nichts von dem unangenehmen Beigeschmack, den Dodofleisch mit sich brachte. Die Stimmung wurde ausgelassener, während wir uns alle die Bäuche vollschlugen, da konnte auch die Aussicht auf den nächsten Tag nichts dran ändern. Und selbst wenn es eine Henkersmahlzeit war, war es einfach eine verdammt gute.
Am Endes des Tages wurde das übrige Fleisch bestmöglich in Blätter eingewickelt und verteilt. Wir rechneten nicht damit, auf dem Weg zum blauen Turm noch Nahrung zu finden, also musste das reichen, was wir jetzt hatten.
Nachtwachen und Zelte wurden aufgeteilt, aber ich glaube, in dieser Nacht wurde im Camp nicht viel geschlafen. Das Heulen der Wölfe zog sich durch die Nacht hindurch, der Wind frischte auf und ließ die Zeltwände rascheln. Es war nicht gut, unausgeschlafen loszuziehen, aber besser, als es gar nicht zu tun. Und so krabbelten wir vor dem Morgengrauen aus den Zelten, löschten das Feuer und zogen unsere Winterkleidung über.
Die Zelte wurden stehen gelassen, denn die letzte Nacht auf der ARK lag nun hinter uns. Es würde kein nächstes Camp geben, keinen Unterschlupf mehr. Keine Jagd und kein Sammeln.
Barfuß wateten wir durch den Bach und trockneten uns mit nun unbrauchbar gewordenen Kleidern die Füße ab, ehe wir in dicke Socken und Winterstiefel schlüpften.
Wir waren zu acht, als wir die Reise ins Schneegebiet antraten.
Der Himmel zog sich zu, graue Wolken schoben sich vor die Sonne und die Temperatur sank rapide, mit jedem Schritt, dem wir uns dem blauen Turm näherten.
Wir überquerten einzeln und sehr vorsichtig einen zugefrorenen Bach und das Eis knirschte unter den Sohlen der Stiefel. Der Sand am Ufer des Bachs war fest und kalt und ging bald darauf in ein richtiges Schneefeld über. Es war wirklich erstaunlich, wie wir gestern in der Sonne geschwitzt hatten und es uns heute Überwindung kostete, die Hände nicht in den Taschen der Mäntel zu vergraben.
Der Wind nahm weiter zu und wirbelte leichten Pulverschnee von den Bäumen, was die Sicht deutlich verschlechterte. Immerhin schienen hier nicht viele Tiere unterwegs zu sein, abgesehen von einigen Pinguinen am Strand in der Ferne kam nichts und niemand in Sicht.
Wir konnten nur raten, wann die Sonne aufging, denn die Wolken waren so dicht, dass das graue Licht nur unmerklich heller wurde. Die Kälte war bereits jetzt beißend und ich ging davon aus, dass es auf dem Berg nur noch kälter sein würde.
Und dann passierte, worauf wir hätten vorbereitet sein müssen, wovor wir mehr Angst hätten haben müssen.
Das Wolfsgeheul kehrte zurück und wenig später tauchte ein Wolf vor uns auf und starrte uns aus gelben Augen an.
Er war riesig. So groß wie ein Pony – ich hätte vielleicht wirklich auf diesem Monster reiten können, so groß war es. Reglos stand er im Schnee und blickte uns entgegen, wie wir wie angefroren dastanden und nicht wussten, was wir tun sollten.
Doch er war es nicht, der geheult hatte.
Das Heulen war von unserer Linken gekommen und auch von dort kam ein riesenhafter Wolf auf uns zu. Ebenso zu unserer Rechten. Ich drehte mich um, kämpfte gegen die aufsteigende Panik, doch auch der Rückweg war uns versperrt durch gleich zwei Wölfe.
Sie hatten uns umzingelt.
Und das Geheul begann von Neuem.
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