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Kapitel 17 - Ohnmacht

Die bittere Stimbeere kann gegessen werden, um Ausdauer und Hunger zu regenerieren, außerdem ist sie ein Aufputschmittel und wird benutzt, um die Ohnmacht zu verkürzen. Sie dehydriert dabei allerdings stark.


Auf der Plattform in der Mitte des Lava-Sees befand sich eine Art Steinsarg.

„Das Artefakt", stellte ich fest, als niemand ein Wort sagte. Alle schwitzten nur stumm vor sich hin.

„Ich gehe es holen", sagte Sophie, reichte mir die Fackel und begann auf den See zuzuschreiten.
Kemen und Tim hielten sie sofort zurück.

„Das schaffst du nie", sagte Kemen und zerrte Sophie mit Gewalt zur Gruppe zurück. „Das sind mehr als zwei Meter, Sophie, so weit springst du mit deinen Beinchen niemals!"
Sie murmelte irgendetwas, das im Zischen der Lava unterging, aber ich glaubte sie sagen zu hören „Ist mir egal".

Kemen übergab sie in die Obhut von Lance und musterte dann prüfend den Lava-See. „Ich schaffe das", teilte er uns mit.

Eine Weile sagte niemand ein Wort. Dann: „Wie?"

Kemen versuchte zu grinsen, aber es ging ordentlich daneben. „Zuhause bin ich ein ziemlich guter Sportler, ob ihr es glaubt oder nicht."

Er begann, seinen Rucksack von den Schultern zu schieben.

„Kemen! Das ist zu weit, es muss –"
Kemen legte die Hände auf Chiyos Schultern und schüttelte den Kopf. „Es gibt keine andere Lösung, Kleines. Ich muss es versuchen. Keiner außer mir würde das schaffen." Er seufzte und schaute Chiyo tief in die Augen. „Wenn ich scheitere, dann versucht es nicht weiter."

Niemand hielt ihn auf, als er ein paar Meter näher an die Lava heranging. Ehe er Anlauf nahm schrie Chiyo: „Du darfst nicht scheitern, Kemen!"
Er nickte kurz, dann trippelte er kurz auf der Stelle, holte tief Luft, nahm Anlauf und sprang.

Ich konnte nicht hinsehen, aber die Reaktionen der anderen sagten alles. Chiyo krallte sich an Tims Arm fest und dann gab es von allen Seiten triumphierendes Brüllen.

Ich wagte einen Blick und sah gerade Kemen aufstehen und in Siegerpose die Arme in die Luft strecken.
Von der plötzlich aufgeladenen Stimmung angsteckt rannte ich mit den anderen zum Rand des Sees aus Feuer und schaute gespannt zu, wie Kemen die Steinplatte von dem Sarg schob und das Artefakt herauszog. Er riss es in die Höhe und brüllte wie ein Tier, das gerade einen Feind getötet hatte.

Tim spielte zuhause an seiner Schule Football und war daher sehr talentiert darin, Dinge zu fangen. Kemen warf ihm das Artefakt zu und es wurde sicher in einem Rucksack verstaut.

In der Kiste befanden sich noch zwei weitere Gegenstände. Kemen holte beide heraus und hielt sie ratlos hoch.

„Was soll das sein?", fragte Priscilla und kniff die Augen zusammen. „Masken aus Glas?"

Mir rutschte das Herz in die Hose.
„Das sind Kiemenmasken", erklärte ich und musste wegsehen. „Die neuste Technologie zum Tauchen."

„Tauchen?!"

Ich setzte gerade zu einer Erklärung an, als Kemen einen Schrei ausstieß. Sein Blick war auf etwas hinter uns am Durchgang zur anderen Höhle gerichtet. Dort war es dunkler als direkt beim Lava-See, aber alle konnten sehen, wie sich etwas Großes in der Dunkelheit bewegte.

Zuerst dachte ich es wäre eine riesenhafte Spinne, aber als das Geschöpf sich in den Lichtschein der Lava bewegte, mussten wir alle feststellen, dass es etwas viel, viel Schlimmeres war.

Ein Skorpion.

Acht Beine, zwei tödliche Greifscheren, ein langer, zuckender Stachel und von oben bis unten gepanzert. Das Vieh war bestimmt einen Meter lang und der Stachel reichte mir bis zum Bauchnabel. Der Skorpion gab zischende, abgehackte Laute von sich, während er sich gnadenlos auf unsere Gruppe zubewegte. Nach hinten ausweichen war keine Option, Kemen lag völlig richtig damit, dass niemand außer ihm gut genug war, um auf die Lavainsel zu springen.

Panik breitete sich aus, alle schulterten ihre Rucksäcke und die anderen Sachen und stoben auseinander. Kemen joggte auf der Stelle, um bereit für den Sprung zu sein. Der Skorpion drehte sich um sich selbst und glitt dann zielstrebig auf Pablo zu, der Probleme mit seinem Rucksack und dem Schlafsack hatte. Er zückte sein Messer, aber damit ließ sich das Vieh nicht vom Leib halten. Pablo stolperte rückwärts und schrie auf, als der Skorpion ihm seinen Stachel in den Bauch stieß.
Die Zeit schien stillzustehen.

Blut rann an Pablos Beinen hinab, nachdem der Skorpion seinen mit Widerhaken besetzten Stachel wieder herauszog. Pablo ging ein paar wackelige Schritte in unsere Richtung, ehe er auf die Knie fiel und zusammenbrach.

Der Skorpion krabbelte mit seinen ekelhaft wimmelnden Beinen und hektisch klickenden Greifscheren auf Pablo zu, aber Tim hatte bereits all sein Gepäck fallen gelassen und war zur Stelle. Mit einem Schrei setzte er seinen Speer auf den Übergang des Kopfpanzers zum Rückenpanzer und stieß zu. Ein schrecklicher rauer Schrei ertönte, bevor grünliches Blut aus dem Körper des Skorpions spritzte und er über dem leblosen Körper Pablos zusammenbrach.

Niemand sprach und niemand rührte sich, außer Kemen, der endlich zurücksprang und sich sofort an Pablos Seite fallen ließ. Mein Herz schlug bis zum Hals und ich wagte es nicht, näher heran zu gehen.

Sollte es heute endlich so weit sein? Hatten wir einen Verbündeten verloren, nachdem wir einem anderen Stamm einen genommen hatten? Würden heute wir diejenigen sein, die mit Tränen in den Augen um ihren gefallenen Freund trauerten?

Die Stille wurde unerträglich, bis Kemen sich endlich aufrichtete. „Er lebt, aber sein Puls ist sehr schwach. Wir müssen ihn an die frische Luft bringen."

Tim und Lance waren die stärksten und trugen Pablo zu zweit. Wir anderen übernahmen ihre Rucksäcke und Waffen und so waren alle bepackt wie Maultiere. Es dauerte Gott sei Dank nicht lange, bis wir aus der Höhle zurück ins Freie kamen. Draußen war es kühl im Vergleich zur Halle mit dem Lava-See.

Pablo wurde ins Gras vor dem Höhleneingang in die stabile Seitenlage gebracht und Nicky und Kemen wuschen seine Wunde aus und benutzten Stoffstreifen, um sie zu verbinden.

Lance lief unruhig im Kreis herum und stieß immer wieder Büsche mit seiner Axt an. Ich dachte, er suche den Dschungel nach Bedrohungen ab, aber dann sagte er: „Wir brauchen die weißen Beeren."

„Warum?", fragte Kemen, aber mir fiel unser erster Morgen auf der ARK wieder ein. Lance und ich hatten Beeren gesammelt und zusammen herausgefunden, welche genießbar waren und welche nicht. Es kam mir ewig her vor.

„Stimbeeren enthalten irgendeinen Stoff, der angeblich die Ohnmacht verkürzt und dabei dehydriert", erklärte Lance und ich nickte.

Hektisch blickten sich nun auch einige der anderen nach den weißen Beeren um und wir fanden tatsächlich einen Strauch in der näheren Umgebung. Yin allerdings hatte Bedenken. „Wenn er dann dehydriert – wir sind Meilen vom nächsten Fluss entfernt und haben so gut wie kein Trinkwasser mehr."

„Dann müssen wir eben welches suchen gehen", gab Lance zurück. „Wir schaffen es nicht, ihn den ganzen Weg durch den Dschungel zu tragen."

„Und wenn uns die Dunkelheit überrascht bevor wir den Strand erreichen, sterben wir wahrscheinlich alle", fügte Chiyo hinzu.

Kemen nickte, nahm die Beeren entgegen und zerdrückte ein paar zwischen seinen Fingern. Er ließ vorsichtig den weißen Saft auf Pablos Zunge tropfen. „Wenn man bewusstlos ist, hat man keinen Schluck- oder Hustenreflex mehr", erklärte er. „Wir können ihm die Beeren also nicht einfach so geben, sonst erstickt er."

Unruhe breitete sich aus wie ein Blutfleck auf hellem Stoff, erst tröpfchenweise, dann unübersehbar. Niemand wagte die Frage zu stellen, die uns allen durch den Kopf ging. Was, wenn Pablo nicht mehr aufwachte? Wenn sein Puls doch noch nachließ, wenn das Gift des Skorpions nicht nur betäubend, sondern tödlich wirkte? Der Gedanke, ihn zurückzulassen, war unerträglich, aber die Angst in der Dunkelheit im Dschungel zu sein, schnürte mir die Luft ab.

Chiyo begann laut zu überlegen, wie viel Zeit wir noch hatten bis wir spätestens aufbrechen mussten, wie das so ihre Art war. Es war schwierig die Zeit im Auge zu behalten, ohne Uhr, aber Himaya war darin recht zuverlässig. Wir brauchten geschätzt zwei Stunden zurück zum Strand, also blieb uns etwa eine Stunde, wenn wir nicht im Dschungel von der Dunkelheit überrascht werden wollten. Und das war eine großzügige Rechnung.

Es gab in unserer Gruppe eine gewisse Dynamik, wie das üblich ist in Gruppen. Es gibt Wortführer und Zuhörer. In dieser Gruppe waren vor allem Lance, Chiyo und ich die Anführer und es hatte mir noch nie so wenig behagt wie jetzt gerade.

Niemand wollte eine Entscheidung treffen, auch nicht als die veranschlagte Stunde sich ihrem Ende neigte.

Kemen hatte Pablos Seite nicht verlassen und tastete alle paar Minuten nach seinem Puls. Immer wieder hatte er es mit dem Stimbeerensaft versucht, aber bisher hatte es keine Wirkung gezeigt.

„Wir könnten eine Trage bauen", schlug Himaya halbherzig vor.

„Pablo ist der einzige von uns, der das gut genug hinkriegen würde", entgegnete Kemen ohne sie anzusehen. „Bei uns würde es zu lange dauern."

Er schaute hoch zu Chiyo. Es war an der Zeit für eine Entscheidung.
Chiyo erwiderte Kemens Blick und holte gerade tief Luft, als Pablo hustete und die Augen fest zukniff, ehe er sie öffnete.

Kemen schrie, Chiyo ließ sich gegen einen Baum sacken und vergrub das Gesicht in den Händen. Der Druck fiel von uns allen mit einem Schlag ab und hinterließ eine Gruppe von Teenagern mit Beinen aus Wackelpudding.

Pablo hatte zwar Schmerzen und presste eine Hand auf die Wunde in seinem Bauch, aber er konnte laufen. Kemen kümmerte sich um ihn und trug sein Gepäck, während er ihn gleichzeitig am Arm hielt, falls er Hilfe brauchte.

Es dauerte nicht lange, bis alle wieder voll bepackt und in Formation auf dem Weg zurück zum Strand waren.

„Du hast das gemerkt, oder?", murmelte Lance, der sich neben mir eingereiht hatte.

„Was?"

„Kemen hat Chiyo angesehen, nicht dich. Weil sie im Gegensatz zu dir in der Lage ist, eine gute Entscheidung zu treffen."

Ich stieß hörbar Luft durch den Mund aus. „Und was soll das heißen?"
Er hatte den Nerv, zu grinsen. „Du hättest ihn nie zurückgelassen. Du würdest das Wohl der ganzen Gruppe für das eines Einzelnen riskieren."

Ehe ich antworten konnte, schob er sich an mir vorbei an die Spitze des Zuges, wo er mit der zweitbesten Waffe hingehörte.

„Das ist nichts Schlechtes, weißt du?", sagte jemand hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte Nicky.

Ob es schlecht war oder nicht, das wagte ich nicht zu beurteilen. Aber ich war felsenfest davon überzeugt, dass Lance unrecht hatte. Chiyo hätte Pablo nicht einfach so zurückgelassen. Sie hätte eine bessere Lösung gefunden, die mir nicht mal eingefallen wäre.

Die Kiemenmasken gingen auf dem Weg zurück zum Strand von einem zum nächsten und wir redeten uns ein, das musste nicht unbedingt das bedeuten, was wir alle sofort gedacht hatten: Das nächste Artefakt war unter Wasser versteckt.

Im Artefakt selbst war sicher wieder ein Hinweis verborgen, aber wir wollten es erst öffnen, wenn wir aus dem Dschungel raus und – hoffentlich – wieder bei den Flößen angekommen waren.

Es war früher Abend, als das passierte und zum Glück begegnete uns im Dschungel nichts Gefährlicheres als ein Paar Dilos, die nur angriffen, wenn man entweder allein oder ein kompletter Idiot war, so wie Lance.
Die Sonne hing bereits tief am Horizont, als Yin einen Stachel des Artefakts ablöste und einen eingerollten Zettel herauszog. „Das Artefakt der Flammenhüter", las sie vor.

Der zweite Zettel beinhaltete das nächste Rätsel. Ich hielt den Atem an, als Yin es entfaltete und das Artefakt auf eins unserer Flöße legte.

„Wir können doch nicht einfach im Meer tauchen gehen", sagte ich fassungslos und musste natürlich direkt wieder an das Ungeheuer denken, welches ich gesehen hatte. Wie hatte Sophie es genannt? Lio– oder Pliosaurus? So ähnlich?

„Eins nach dem anderen", sagte Himaya ruhig und schaute Yin über die Schulter, um das Rätsel ebenfalls zu lesen. „Erst mal müssen wir herausfinden, wo wir überhaupt hinmüssen."

„Aber das ist doch offensichtlich", meldete sich Diego zu Wort. Er schien jedes Mal ein bisschen dünner zu sein, wenn ich ihn ansah. „Der sichere Hafen ist dort drüben." Mit ausgestrecktem Arm zeigte er aufs Meer hinaus zu einer weiteren Insel, ein ganzes Stück kleiner als Carnivore Island.

„Er hat recht", stellte Yin fest. „Wir sind schon in der Bucht mit Blick auf den Hafen. Die Insel dort heißt South Haven."

Wir hatten allerdings keine Zeit, das ausgiebig zu besprechen. Die Sonne verschwand gerade hinter einer Bergkette und wir hatten noch nichts vorbereitet. Eilig teilten wir uns in Gruppen auf und entfachten das Lagerfeuer und die Fackeln. Unsere Frischwasservorräte gingen zur Neige und um das Essen stand es nicht viel besser. Zum Glück waren Nicky und Diego furchtlos genug, im Meer nach Fischen zu suchen. Die Exemplare, die es hier gab waren zwar mickrig, aber besser als nichts.

Priscilla versuchte mit dem Fernglas irgendetwas auf South Haven zu erkennen, aber die Insel war viel zu weit weg und es war bereits zu dunkel.

Am Ende wurde beschlossen, morgen zumindest probehalber nach South Haven zu fahren. Man konnte erkennen, dass die Insel viel grüner war als Carnivore Island, also würden wir dort hoffentlich zumindest Früchte zum Essen finden. Vielleicht sogar Trinkwasser. Wenn nicht, mussten wir umkehren und möglichst bald einen Fluss auf dem Festland erreichen. Es würde anstrengend werden, aber wir mussten es versuchen. Vielleicht bedeuteten diese Strapazen den Ausweg für uns alle.

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