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Kapitel 14 - Artefakt


Raptoren sind schnelle und tödliche Jäger.


Tief atmete ich die salzige Luft ein und rieb mir die Augen. Für einen Moment war ich ganz allein mit dem Ozean und meiner aufsteigenden Panik, dann packte mich etwas am Arm.
Schreiend und schlagend drehte ich mich im Wasser und verpasste Lance aus Versehen einen Kinnhaken. Er ließ mich los und fluchte. 

„Tut mir leid", sagte ich zitternd. 

Er sagte nichts, sondern schwamm zurück zur Klippe, wo Tim sich bereits befand. Anscheinend gab es nichts zum Festhalten, aber sie bot zumindest etwas Schutz. Blinzelnd blickte ich nach oben. Von den Raptoren war nichts mehr zu sehen. 

Eilig schwamm ich zu den Jungs, jeder Schwimmzug entflammte den Biss in meinem Arm aufs Neue. Ich wollte gar nicht wissen, wie Lance' Bein sich anfühlen musste. 

„Habt ihr das gesehen?", japste ich, bei den beiden angekommen. „Da ist etwas im Wasser, unter uns." Panisch klammerte ich mich an einer herausstehenden Kante in der Wand fest. Hier aus dem Wasser zu klettern war ausgeschlossen. 

Die beiden starrten mich an. „Kein Hai, oder?", fragte Lance. „Bitte sag mir, dass es kein riesiger ausgestorbener Superhai war." 

„Nein, es war – es war riesig." 

„Wie riesig?", hakte Tim nach. 

„Keine Ahnung! Ich hab es nur kurz gesehen." 

Aber die paar Sekunden hatten gereicht, um den Eindruck zu vermitteln, dass dieses Viech beide Flöße mit einem Bissen vernichten konnte. Ich hatte mich nie mit Dinosauriern beschäftigt und wusste nur das, was ungefähr jeder wusste. T-Rex, Raptor, Triceratops. Mit prähistorischen Seeungeheuern kannte ich mich nicht aus. Einen Hai hätte ich noch erkannt, oder einen Wal, aber das Monster sah nichts und niemandem ähnlich. Es war unglaublich groß, und es hatte an jeder Seite zwei lange Flossen, die es auf und ab bewegte. 

„Wir schwimmen an der Klippe entlang zu den anderen", entschied Tim und machte sich auf den Weg. Lance und mir blieb nichts anderes übrig, als zu folgen. Immerhin hatte Tim den Rucksack beim Aufprall aufs Wasser nicht verloren. Er schleppte also noch zusätzlich zu seinem Schock den seltsamen Stein mit sich herum. 

Wie sich herausstellte, waren die anderen mit den Flößen bereits in unsere Richtung unterwegs und wir wurden bald eingesammelt. Sie hatten gar nicht daran gedacht, uns auf Carnivore Island zurückzulassen. Völlig erschöpft ließen wir uns von den anderen auf die Flöße ziehen und ich brach erst mal zusammen. Ich wagte nicht, mich hier sicher zu fühlen, nicht nach dem, was ich gesehen hatte. 

Um mich herum redeten alle durcheinander, Sophie saß neben mir und strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Sie blickte dabei hoch und verfolgte das Gespräch. Bei mir kam nur Rauschen an. Die sanften Wellen, die das Floß schaukelten, hatten nichts Beruhigendes mehr an sich, seit mir klargeworden war, welche Monster sie beherbergten. Wir mussten schnell wieder an Land. 

Ich setzte mich auf, aber dabei wurde mir schwindelig und ich plumpste gegen Sophie.
„Wir müssen weg von hier", nuschelte ich. 

Sophie nickte und reichte mir einen Trinkschlauch. Dankbar hob ich ihn an die Lippen. Danach ging es mir schon ein bisschen besser, aber die nagende Angst verschwand einfach nicht. Zum Glück waren die anderen aber nicht dumm und ruderten bereits wieder um die Insel herum, Richtung Festland. Nicky benutzte etwas von unserem wertvollen Trinkwasser, um Lance' und meine Wunden zu reinigen und nahm für meinen Biss übrig gebliebene Stofffetzen als Verband. Der Biss pochte unangenehm. 

„Was hat dich gebissen?"

Ich erkannte Sophies Stimme und merkte erst da, dass ich die Augen geschlossen hatte und weggedöst war. 

„Das war so ein kleines Viech mit Flügeln. Aber kein Vogel." 

Sophie beugte sich über mich und blockte die Sonne. „Das müssten Microraptoren gewesen sein", murmelte sie und betastete meinen Arm. „Eigentlich sind die nicht giftig."

„Ihr fehlt nichts", meldete sich eine tiefere Stimme zu Wort. „Sie hat nur einen Schock." 

„Schlimm genug", entgegnete Sophie kühl. Vermutlich redete sie mit Lance, den konnte sie genauso gut leiden wie ich. 

„Sie meinte, sie hat irgendwas im Wasser gesehen. Ein Monster oder so." Das war Tims Stimme, er war auf dem anderen Floß und ruderte trotz allem schon wieder mit. 

Jetzt verlor Sophie ihre Geduld mit mir und richtete mich auf. „Reiß dich zusammen, Luana", befahl sie mir. „Was hast du gesehen?" 

Irgendetwas in ihren eindringlichen blauen Augen, half mir dabei, in die Realität zurückzufinden. Ich erwiderte ihren Blick, bevor ich flüsternd antwortete: „Ich weiß es nicht." 

Sie ließ mich das Ungeheuer beschreiben – wie lang, wie sahen die Flossen aus, hatte es einen langen Hals? War es gepanzert? Und obwohl ich unzureichende Antworten lieferte, konnte sie die Auswahl an Tieren eingrenzen. 

„Es war kein Plesiosaurier, aber vielleicht ein Liopleurodon. Obwohl die kleiner sind, glaube ich. Ein Pliosaurus?", überlegte sie und ich tauschte ratlose Blicke mit Lance. 

Er hob die Schultern. „Ist mir egal, wie es heißt. Solange wir ihm nicht begegnen." 

Sophie warf ihm einen kühlen Blick zu. „Ich finde es ziemlich wichtig zu wissen, von was wir bedroht werden." 

„Bei Landviechern vielleicht, aber mit denen im Wasser können wir uns sowieso nicht anlegen", entgegnete Lance achtlos. „Hey", fügte er an Himaya gerichtet hinzu, „gib mir dein Ruder. Ich bin fit, ruh dich aus."

***

Wir erreichten den Strand bei Einbruch der Dunkelheit. Trotz Yins Karten und ihrem Orientierungssinn mussten wir die Flöße noch gut einen Kilometer im seichten Wasser bis zu unserer Hütte schieben, weil das immer noch einfacherer war, als zu rudern. Der Mond ging über dem Meer auf, als wir uns endlich hinter dem Zaum ins Gras fallen ließen. Priscilla, Himaya und Diego hatten unerklärlicherweise noch genug Energie, um die Fackeln und das Lagerfeuer anzuzünden. Unsere letzten Vorräte wurden verteilt, es war nicht genug, um uns alle satt zu machen, aber jeder bekam immerhin etwas. Morgen würden wir wieder jagen, sammeln und fischen gehen. Das war das Ziel, das uns nach dem Ausflug nach Carnivore Island geblieben war. Es hatte uns allen gutgetan, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, alle Kräfte zu vereinen, um es bis zur Insel zu schaffen. 

Tim öffnete seinen Rucksack und zog den seltsamen Stein heraus. Er leuchtete noch immer schwach blau. Alle versammelten sich um das Teil, wegen dem wir unsere Leben riskiert hatten. Es erweckte in uns allen eine gewisse Ehrfurcht – das dachte ich zumindest, aber Himaya nahm es an sich und machte es direkt kaputt. Die runde Mitte des Steins, die leicht angehoben war, löste sich fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. 

„Ein Geheimfach", flüsterte Yin. 

Himaya trug den Stein näher ans Feuer und in seinem Inneren kamen mehrere Dinge zum Vorschein. Sie nahm den ersten Gegenstand heraus und wog ihn in der Hand. Es war ein Ei, noch ein bisschen größer als das Dodoei und viel dunkler gefärbt. Im Licht des Feuers waren die Farben schwer zu erkennen. 

„Oh Gott", sagte Himaya und legte das Ding eilig ins Gras. „Ist das ...?" 

„Deswegen wollten die Raptoren mich nicht sofort töten", sagte Tim tonlos. „Sie wollten das Ei zurück." 

Die Dinosaurier wurden also genauso manipuliert und als Spielfiguren benutzt wie wir. Keiner von uns war scharf darauf, das Ei anzufassen. Essen wollte es erst recht niemand, nicht einmal Lance. Der Vorschlag, es zu vergraben erschien in Ordnung, bis jemand fragte, ob es dann vielleicht schlüpfen würde. 

„Ein Baby-Raptor überlebt doch allein nicht lang", gab Sophie zu bedenken. 

„Überlasst es einfach mir", meldete sich Priscilla zu Wort, die sich bisher zurückgehalten hatte. „Ich kümmere mich darum." 

„Bist du sicher?"

„Es ist ein Ei", sagte sie und rümpfte die Nase. „Nur ein verdammtes Ei." 

Vorerst blieb das Ei liegen, wo es war und Himaya zog den nächsten Gegenstand aus dem Hohlraum des Steins. Es war ein kleiner Fetzen Papier. 

„Artefakt der Starken", las sie vor. 

Der Stein war also ein Artefakt. 

„Sieben Steine", sagte Sophie. „Sieben Artefakte. Aber wofür?" 

Für einen Weg nach Hause. Das hatten sie uns in der Geheimbotschaft der Notizbücher versprochen. Es gab nur einen Weg, wie mehr als vier Leute von der Insel herunterkamen und dieser Weg war von Rätseln gepflastert. Sie würden uns die Antworten nach und nach herausfinden lassen. Vielleicht hatte Sophie doch recht und wir waren Teil einer gigantischen, tödlichen Realitiy TV Sendung. 

Im Inneren des Artefakts befand sich ein weiterer Zettel. Er war blutverschmiert.

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