
Thirteen
M I C H A E L
Die letzten zwei Stunden hatte ich Biologie und überhaupt keine Lust darauf. Die ganze Zeit schwebte mir nur Arizona im Kopf herum. Die ganze Zeit dachte ich darüber nach, was sie wohl gerade tun würde.
Hatte ich sie zum Weinen gebracht? Ich hoffte nicht, denn das war es was ich nie wollte. Im Gegenteil ich wollte sie in den Arm nehmen und ihr die Tränen wegstreichen, doch ich war so feige. Ob sie sich noch an ihren Diätplan hält?
Ich bekam Kopfschmerzen und musste unbedingt mit jemanden über alles reden, bevor ich noch durchdrehte und ich wusste auch genau mit wem ich reden konnte, mit meiner Großmutter. Sie wohnte in der Nähe von mir und auch in der Nähe von Arizona.
Arizona.
Sofort war sie wider Mittelpunkt in meinem Gehirn. Ich musste raus aus der Schule. Weg von Jacob und seinen Schoßhündchen, die alles taten was er wollte.
"I don't feel very well", sagte ich meinem Lehrer und wartete nicht mal mehr auf eine Antwort, sondern stürmte aus der Klasse und machte mich direkt auf den Weg zu meinem Auto.
Ich startete das Auto und fuhr mit viel zu schnellem Tempo nach Hause. Dort parkte ich mein Auto und machte mich zu Fuß auf den Weg zu dem Hause meiner Großmutter.
"Would be better if you would look like that", hörte ich jemanden spotten und wendete meine Aufmerksamkeit den Glascontainer, die vor dem Haus meiner Oma platziert waren.
Ich blieb angewurzelt stehen als ich erkannte zu wem die Stimme gehörte, Arizona.
"What are you doing here?", zischte sie mich an und ich wich einen Schritt zurück. Diese Seite an ihr kannte ich garnicht und ich wünschte mir, sie würde sie öfters gegen Jacob verwenden.
"It's my grandmothers house here", verteidigte ich mich und zeigte auf das schöne, große Haus hinter ihr.
Sie dachte nach, dass kannte ich ihr am Gesichtsausdruck an, sagte aber nichts.
"I have to go", stotterte sie und machte sich auf den Weg zurück nach Hause.
Am liebsten würde ich ihr nachschreien, nachlaufen, mit ihr reden, sie in den Arm nehmen und ihr einfach alles erklären, doch so einfach würde es nicht sein. Ich musste mit meiner Oma reden, schnell.
Ich läutete und sie war begeistert mich zu sehen. "Mikey!", rief sie erfreut und die alte Frau zog mich in eine herzliche Umarmung. "So nice to see you again."
"Nice to see you too Granny", lachte ich und folgte ihr in die Küche.
"Do you want a piece of cake? I just baked it."
Lächeln nickte ich, obwohl ich nicht wirklich hungrig war. Omas Kuchen war aber der Beste und konnte meine Laune immer wieder aufhellen. Diese Frau hatte so eine Ausstrahlung auf mich, unglaublich. Sie konnte mich mit ihrer herzlichen Art immer wieder zu besserer Laune stimmen, egal wie schlecht es mir auch ging.
Sie stellte mir einen Teller mit ihrem frischgebackenen Kuchen darauf auf den Tisch und machte mir zusätzlich noch eine Tasse heißer Schokolade, so wie ich es als Kind immer geliebt habe und noch immer tue.
"You are the best", sagte ich grinsend und sie musste lachen.
"Now tell me what's wrong Mikey", sagte sie und setzte sich gegenüber von mir. Sie hatte mich gleich durschaut, dass erkannte ich an ihrem besorgten Blick.
Also begann ich zu erzählen. Ich erzählte ihr wieder von Jacob und wie er mich auf meiner alten Schule gemobbt hatte. Sie wusste bereits das Meiste aus dieser Zeit, dachte aber nie, dass es wirklich so schlimm war. Dann begann ich von Arizona zu erzählen und das sie nun Jacobs neues Opfer war. Ich erzählte ihr auch von unserem Date und unserem Kuss.
"You are inlove", sagte sie grinsend.
"I am not", verneinte ich sofort.
"That's why you are red like a tomato I see."
Ich spürte wie mir die Hitze immer mehr ins Gesicht stieg und meine Großmutter konnte ich sowieso nicht belügen.
"Maybe I am a bit."
"That's great!", stieß sie glücklich aus, doch meine Miene verfinsterte sich.
"What's wrong?"
Als erzählte ich weiter, von Jacobs Drohung und den Sachen, die er noch mit ihr vorhatte. Ich erzählte ihr auch die Sachen die ich zu ihr gesagt habe, die mehr als nur unfreundlich waren. Sie waren verletztend und das wusste ich auch selber.
"I am a bit disappointed Michael."
Ouch. Wenn sie mich Michael und nicht Mikey nannte, hatte ich es echt verbockt. Ich hatte diese Worte noch nie aus dem Mund meiner Großmutter zu mir sagen hören und dementsprechend schmerzte es auch, doch diesen Schmerz hatte ich verdient, da ich Arizona noch viel mehr weh getan hatte.
"Now it's your decision. Do you want to fight for the girl or hide like a little child behind a person you aren't."
Sie hatte recht. Wollte ich mich wirklich hinter einer Fassade verstecken, die ich garnicht war? Wollte ich wirklich dem Mädchen, die mir so viel bedeutete immer wieder aufs Neue weh tun nur um mich selbst zu schützen? Nein!
"Thank you Granny", sagte ich, sprang vom Tisch auf, gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und rannte aus dem Haus.
Ich musste Arizona finden und ihr die ganze Sache erklären bevor es zu spät ist, wenn es das nicht schon längst war. Ich lief die Straße bis zu ihrem Haus und läutete dann Sturm bei ihr.
Nicht wie erhofft sie selbst, sondern ihre Mutter öffnete mir die Tür und sah mich komisch an.
"Uhm is Arizona at home?", fragte ich und kratzte mich nervös am Hinterkopf.
"Wait here, I get her downstairs."
Sie schloss die Tür wieder und ich wippte nervös auf meinen Fußsohlen auf und ab. Nach nur kurzer Zeit kam ihre Mutter wieder, hatte aber einen Gesichtsausdruck wie wenn sie gerade einen Geist gesehen hätte.
"Is something wrong Madam?", fragte ich sie besorgt und sie schluckte heftig.
"She is gone", flüsterte sie und eine Träne rannte ihr über die Wange. Sie ließ mich hinein und ging mit mir in ihr Zimmer, dass leer war, keine Arizona.
Arizonas Mutter begann zu weinen und ich nahm sie in den Arm, da ihr Mann anscheinend nicht zu Hause war. Ich fühlte mich sichtlich etwas unwohl bei der ganzen Sache, aber ich konnte sie ja nicht einfach so heulend stehen lassen.
"We will find her", sagte ich ihr beruhigend und versprach ihr, dass ich ihr bei der Suche helfen werde. Die Polizei einzuschalten würde nichts bringen, da sie noch keine 48 Stunden verschwunden war und nach ihrer Meinung vermutlich wieder auftauchen wird.
Ihre Mutter versuchte ihren Vater zu erreichen, doch der ging nicht an sein Telefon. Wir teilten uns auf. Ihre Mutter suchte in der Innenstadt nach ihr, während ich vorschlug mich eher an den Strand und die Parks zu halten.
Ich stieg in mein Auto und fuhr mit höchster Geschwindigkeit davon. Fast hätte ich eine Katze überfahren, die gerade die Straße überquerte, doch ich konnte noch rechtzeitig bremsen.
Nach etwa zehn Minuten kam ich am Strand an und parkte mein Auto. Schnell lief ich hinunter und den Strand entlang.
Von weitem aus sah ich etwas im Wasser treiben und erhöhte mein Tempo.
"Arizona!", schrie ich mit voller Kraft, doch die treibende Person rührte sich nicht. Sofort legte ich einen Zahn zu und rannte auf die treibende Person zu.
Ich kickte mir die Schuhe von den Füßen und rannte ins Wasser. Sofort erannte ich Arizonas Pullover, da sie den gleichen getragen hatte als ich sie das erste Mal sah.
Sie war schon ziemlich weit am Ufer, deswegen musste ich nicht weit ins Wasser laugen, sodass ich gerade mal bis zur Hüfte im Wasser stand.
Ich nahm den schlaffen und kalten Körper Arizonas aus meine Arme und sah, dass ihre Lippen bereits total blau unterlaufen waren.
Ich legte sie ans Ufer und rief sofort einen Krankenwagen.
Ich spürte keinen Puls mehr und verfiel in Panik. Schnell rief ich meine Grunschulkentnisse wieder in meinen Hinterkopf, da ich zur dieser Zeit einen erste Hilfe Kurs belegt habe.
Ich begann mit einer Herzrythmus-Massage und versuchte alles mögliche um sie wieder zum Atmen zu bringen.
"C'mon Arizona you can't leave me now!", jammerte ich.
Als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte begann sie plötzlich zu husten und Wasser zu spucken. Genau in diesem Moment kam auch schon der Krankenwagen und hielt vor dem Strand an. Einige Rettungssanitäter rannten mit einer Trage auf uns zu und hielten bei uns an.
Sie legten Arizona vorsichtig auf die Trage und brachten sie zurück in den Krankenwagen. Ich informierte Airzonas Mutter über den Fund ihrer Tochter und ihren derzeitigen Aufenthaltsort. Da sie unfähig war in diesem Zustand mit dem Auto zu fahren, holte ich sie vor ihrem Haus ab und fuhr danach ins Krankenhaus.
Ich wollte wieder fahren, doch sie bat mich mitzukommen, immerhin wüsste sie, dass Arizona ziemlich froh sein würde wenn sie mich sehen würde.
Wenn sie nur wüsste.
Ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen weswegen ich lieber nicht mitkommen wollte, da sie mich aber ziemlich fertig ansah wollte ich sie nicht alleine lassen und betrat mit ihr gemeinsam das Krankenhaus.
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Möchte jemand die Widmung? :)
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