Eleven
M I C H A E L
"Well done Clifford, now bring it to an end", forderte mich Jacob auf.
Ich wusste genau was er von mir wollte, aber ausführen wollte ich die ganze Sache nicht. Er wollte, dass ich Arizona so sehr verletze, sodass sie mir nie wieder verzeihen würde. Ich hatte keine andere Wahl. Oder?
Er würde mich fertigmachen so wie er es auch früher mit mir getan hatte. Jacob und ich waren früher auf einer anderen Schule, haben danach aber beide gewechselt, weil wir letzendlich zu guten Freunden wurden. Es war nicht immer so. Früher war ich ein Außenseiter, hatte kaum Freunde, wurde gemobbt. So wie Arizona jetzt. Das Schlimmste ist, Arizonas Mobber war auch mein Mobber. Jacob.
"Do it!", befahl er und mir fiel fast das Handy aus der Hand, weil er mich ziemlich aus den Gedanken gerissen hatte.
- listen to me arizona. i hate u ok? don't even try to talk to me anymore-
Gesendet und somit mein Herz auch gebrochen.
"Great and now go out of my way", sagte Jacob und stieß mich unsanft beiseite. Ich hatte mich getäuscht, ich war immer noch sein Opfer und er hatte mich in der Hand. Ich würde nie frei sein solange ich noch diese Schule besuchte. Er würde immer etwas gegen mich in der Hand haben, er würde mich immer wieder fertig machen und ich konnte mich nicht wehren, da er klar der Beliebtere von uns beiden war.
Er wusste Sachen über mich, die meinen ganzen Ruf zerstören konnten. Er wusste genau wie er mich klein bekommen konnte, da ee wusste, ich hatte immer noch Angst vor ihm und war immer noch eines seiner Opfer.
Keiner wusste, dass ich einmal von ihm gemobbt wurde und das sollte auch so sein. Er drohte mir, dass er Videos versenden würde in dennen er mich niedermachte, in dennen ich um Gnade winselte.
Würden die Leute lachen? Würden sie erkennen, dass Jacob ein schlechter Mensch ist? Oder würden sie einfach nur lachen und Jacob dabei unterstützen mich fertig zu machen?
Auf diese Fragen wusste ich keine Antwort, leider. Arizona das anzutun war somit das egoistischte das ich jemals getan hatte.
Jacob ließ mich in meinem Zimmer alleine stehen und ich wusste, Arizona würde mir nie verzeihen. Wie könnte sie auch? Ich hatte ihr versprochen immer für sie da zu sein und sie niemals im Stich zu lassen und doch war es genau das was ich jetzt tat und das nur, weil ich ein rießen großer Feigling war.
Meine Mutter rief mich abens zum Essen, doch ich hatte keinen Hunger. Ich wollte nichts essen, ich wollte nicht schlafen, ich wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Den ganzen Tag verbrachte ich im Bett, starrte Löcher an die Wand, versuchte meinen Kopf frei zu bekommen, doch ich hatte immer noch Arizonas Gesichtsausdruck im Hinterkopf, wie ich ihr heute in der Schule nicht geholfen hatte, sondern wie ein Feigling einfach mitgemacht hatte.
Nun war es sowieso schon zu spät, ich konnte die Sache nicht mehr rückgängig machen und auch wenn ich mich bei ihr entschuldigen würde, würde ich nur Schaden daraus ziehen. Sie würde mir sowieso nicht verzeihen und ich würde von Jacob wieder wie der letzte Dreck behandelt werden und das wollte ich auf keinen Fall wieder erleben.
- hey clifford wanna hear our new plan for the fat cow?-
Jacob.
Natürlich wollte ich seinen neuen Plan nicht wissen, vorallem nicht, da er von Arizona handelte und ich der Meinung war, dass ich sie schon genug verletzt hatte, aber ich hatte keine andere Wahl, nicht mehr. Ich hatte eine, doch ich hatte mich für diesen Weg entschieden.
-sure tell me-
Ich bekam keine Antwort mehr, stattdessen rief er mich an und ich konnte ihm Hintergrund die Stimmen seiner zwei besten Freunde hören, die ihm nachliefen wie Schoßhündchen. Früher war ich auch so, da ich mich geehrt fühlte von einem Jungen wie Jacob, der an der Beliebtheitsskala ganz oben stand, gemocht zu werden, doch heute schämte ich mich dafür.
Früher zählte es für mich nur nicht mehr der Außenseiter ohne Freunde zu sein, doch heute erkannte ich was Jacob wirklich für ein Mensch war. Er brauchte das Gefühl andere schlecht zu machen um sich besser zu fühlen und das ist eines der schlimmsten Eigenschaften die man nur haben kann.
Er erzählte mir seinen neuen Plan und ich war geschockt. Sie mit Worten fertig zu machen und zum Weinen zu bringen war eine Sache, aber das was er vorhatte ging eindeutig zu weit.
Er woltte sie morgen vor der Klasse abfangen und sie ablenken, während einer seiner Freunde ihr unauffälig einen Spickzettel auf die Tasche kleben soll, den der Lehrer während des Tests bemerken soll und ihr somit eine schlechte Note geben soll.
Danach wollte er in ihr Essen Abführmittel mischen, damit sie peinlicherweise andauernd auf die Toilette laufen muss.
Das ging zu weit. Ich stimmte dem Plan zwar zu und tat sichtlich begeistert, doch in Wahrheit war ich alles andere als begeistern von diesem Plan. Schnell legte ich auf und ging erstmal ins Bad um mir mein aufgehitztes Gesicht zu kühlen. Mit eiskaltem Wasser wusch ich mein Gesicht und versuchte klare Gedanken zu fassen.
Was sollte ich tun? Ich musste morgen mitmachen, sonst würde Jacob merken, dass ich nur so tat als würde mir der Plan gefallen und dann würde er zum Schluss noch das selbe mit mir anstellen. Andererseits konnte ich Arizona nicht einfach so ins Messer laufen lassen. Das hatte keiner verdient und vorallem nicht sie. Ich mag sie, ich mag sie wirklich sehr, aber Jacob musste alles zerstören.
Nein, du hast dir selbst alles zerstört.
Meine innere Stimme hatte recht, ich hatte mir selbst alles zerstört. Ich hätte nur etwas Rückrad beweisen müssen und mich gegen Jacob stellen, dann wäre ich jetzt nicht in dieser scheiß Situation und müsste mich auch nicht mit Schuldgefühlen quälen.
Moment.
Mir kam die rettende Idee. Es half vielleicht nur die Sache auf ein zwei Tage zu verschieben, aber immerhin brachte es mir mehr Zeit ein mir eine bessere Lösung auszudenken.
Schnell schnappte ich mein Handy und tippte eine neue Nachricht für Arizona, die seit meiner letzten Nachricht nicht mehr online war.
- i know u hate me but please don't go to school tomorrow-
Wenige Sekunden später kam sie online, schreibte aber nicht zurück, sondern ging gleich wieder offline.
Was hatte ich anders erwartet? Das sie sofort das tun würde um was ich sie bat? Sicher nicht. Sie hatte keinen Grund dazu mir auch nur ansatzweise zu vertrauen, wie auch? Ich hatte sie schließlich verletzt, hintergangen und meine Versprechen gebrochen.
- ignore me. hate me or whatever but please stay at home tomorrow-
Ich schrieb ihr nochmal in der Hoffnung, dass sie mir nur dieses eine letzte Mal vertrauen würde und ich bekam tatsächlich eine Antwort von ihr.
-why should i trust u? maybe u just want me to stay at home that i lose my good marks-
Genau das wollte ich eben nicht, darum sollte sie auch zu Hause bleiben. Sie würde auf jeden Fall eine negative Note kassieren, wenn unser Lehrer den Spickzettel finden würde und wenn sie Pech hatte musste sie auch noch zum Direktor.
-no trust me. just stay at home. pleeeeeeeeeeeeease-
-we will see-
Diese drei Worte machten mir Hoffnung, dass sie meiner Bitte wirklich nachgehen würde, doch ich wusste nicht ob sie es nur sagte um mich loszuwerden.
Die ganze Nacht über drehte ich mich von einer Seite auf die andere, dachte darüber nach was passieren würde, falls Arizona meine Bitte ignorierte und mittlerweile heute wirklich in der Schule auftauchen würde.
Endlich erlöste mich der Wecker von meiner Unruhe und ich stand auf und machte mich fertig für die Schule. Dunkelblaue Augenringe zierten mein Gesicht und generell sah ich einfach nur müde und fertig aus.
"Everything okay sweetheart?", fragte mich meine Mutter beim Frühstück und musterte mich besorgt, ich nickte allerdings nur und setzte mich dann in mein Auto, indem ich danach zur Schule fuhr.
An meinem Parkplatz angekommen sah ich auch schon Jacob mit seiner Bande am Eingang auf mich warten. Ich schluckte einmal tief und steuerte dann auf sie zu.
"You look horrible Clifford", spottete Jacob, doch ich verdrehte nur die Augen. Sollte er mir doch den Buckel runter rutschen.
"Yeah whatever", murmelte ich nur. "Is she here already?", fragte ich und versuchte nicht all zu nervös zu klingen.
Jacob dürfte nichts von meiner Anspannung mitbekommen haben, da er nur den Kopf schüttelte und immer noch nach Arizona ausschau hielt.
Die ganze Zeit warteten wir am Eingang des Schulgebäudes darauf, dass Arizona vorbeigehen würde, doch sie kam nicht, sie hatte meinen Rat befolgt.
"Where the fuck is she?", schrie Jacob zornig, als es zur ersten Stunde klingelte und keine Spur von Arizona zu sehen war.
"Maybe she is ill?", fragte einer seiner Freunde, der dafür aber nur einen Todesblick zugeworfen bekam.
"Give me your phone", forderte mich Jacob auf und ich sah ihn mit großen Augen an. Ich wusste worauf er hinaus wollte.
"Why?", fragte ich unsicher doch er riss es mir einfach aus der Hand.
Er dursuchte meine Chatverläufe und gab es mir zufrieden wieder zurück. "Good for you that you didn't tell her."
Hätte ich die Chatverläufe gestern Abend nicht noch gelöscht wäre ich jetzt ziemlich im Arsch gewesen.
Wir beeilten uns um noch rechtzeitig in den Unterricht zu kommen und der restliche Tag verlief ruhig, da Arizona hier nicht mehr auftauchte.
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Möchte jemand die Widmung haben? :)
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