XI
Noch wartete ich ab, bis die Schiffe besser zu erkennen waren. Es könnten ja auch nur Händler sein, oder verirrte Schiffsleute. Doch dann sah ich das Wappen Trojas. Mit der lautesten Stimme, in der ich jemals gesprochen hatte, schrie ich: „Sie sind da! Macht euch bereit“ Es hallte über die ganze Küste. Direkt im Anschluss gingen die Fackeln in den Zelten wieder an und das Leben erwachte. Rüstungen wurden angezogen, Schwerter bereit gestellt. Bogenschützen traten an den Klippenrand und warteten, bis die Schiffe näher kamen. Ich sah Hektor auf einem der Boote, er zielte mit einem Bogen auf uns. Noch bevor er diesen abfeuern konnte, schleuderte ich einen Speer in seine Richtung. Hinter mir hörte ich Geschwätze. „Das ist doch zu weit weg, der Speer ist verschwendet“, doch ich traf genau seinen Bogen, sodass dieser zerbrach. Hektor selber verpasste ich leider nur eine kleine Schnittwunde.
pov stegi
„Das ist doch zu weit weg, der Speer ist verschwendet“ Noch nie zuvor hat irgendjemand den König in Frage gestellt. Muss wohl ein neuer Soldat sein. Die Flotte kam immer näher und näher. Ich hatte meinen Bogen locker in der Hand und wartete auf das Signal. Als die Schiffe in einer erreichbaren Nähe waren, kam es. „Bereitmachen“ Die Stimme war über den ganzen Küstenstreifen zu hören. Ein Jeder Bogenschütze spannte seinen Bogen, nachdem er die Pfeilspitze in Feuer hielt. „Schießt“ Damit flogen die brennenden Pfeile über die Klippe und das Wasser hinweg und landeten schlussendlich auf den Schiffen. Panik machte sich bei den Trojanern breit, doch das Feuer breitete sich nicht schnell genug aus. Die Schiffe konnten trotzdem anlegen und das Heer von Bord gehen. Schnell legte ich meinen Bogen beiseite, stattdessen nahm ich mir mein Schwert. Jetzt wurde es ernst, dachte ich.
Die Trojaner rannten den steinigen Weg zu uns nach oben und kamen mit Gebrüll auf uns zu. Wir bewegten uns ebenfalls vorwärts, so kam es hart auf hart. Von der einen auf die nächste Sekunde war eisernes Klirren und Geschrei zu vernehmen. Die ersten Verluste gab es schon. Während ich mit einem Gegner ein Duell hatte, sah ich im Hintergrund Hektor stehen. Er war kaum zu verwechseln, größer und muskulöser als jeder andere hier, auch Basti. Doch dieser brauchte keine Muskeln, er war immerhin der Aristos Archaion. Als ich mein Gegenüber zu Fall brachte, drehte ich mich zu Basti um, doch er stand einfach nur da. Er und Hektor starrten sich gegenseitig durch das Schlachtfeld an. Wollen sie sich so bekämpfen? Wer als erstes wegschaut, dem gehört das Land? Ein fliegender Speer weckte Basti aus seiner Trance. Gerade noch so konnte er ausweichen. Mit wütend glänzenden Augen suchte er den Werfer, doch es war unmöglich ihn auszumachen. Er kam auf jeden Fall von einem normalen Soldaten, nicht von Hektor.
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