Es war der letzte Tag vor Schulbeginn. Morgen würde ich endlich wieder zu tun haben. Ich saß beim Abendessen in der Großen Halle und unterhielt mich mit Minerva. Wir redeten über den kommenden Tag.
''Kommen nicht schon wieder neue Weasleys nach Hogwarts?'', fragte ich.
''Ja. Zwillinge. Fred und George. Ich habe die Briefe erst vor zwei Wochen verschickt.'', antwortete Minerva.
''Kann ich beim Fest irgendwas machen?'', fragte ich.
''Hmm....'', machte Minerva.
''Das könntest du. Du kannst bei der Auswahl helfen. Den Hut in die Halle bringen. Was denkst du?'', schlug Albus vor.
''Gerne!'', sagte ich begeistert. Immerhin. Ich würde nicht nur rumsitzen.
''Kann ich den Hut vielleicht auch den Erstklässlern aufsetzen? Dann muss Minerva nur noch die Namen sagen.'', versuchte ich es weiter. Albus lachte:''Warum nicht?''

Am nächsten Tag bekam ich eine Art Einführung von Minerva in das, was ich tun sollte. Im Grunde war es eine leichte Aufgabe, aber nervös war ich trotzdem. Am Abend kamen dann die Schüler an und während Minerva alle Erstklässler in Empfang nahm, ging ich in Albus' Büro und holte den Sprechenden Hut und den Stuhl nach unten. Minerva wartete mit den Erstklässlern in einem kleinen Raum. Als ich herein kam, sagte Minerva:''Gut. Wir können los.'' Sie öffnete eine Tür und ich trat als eine der ersten in die Große Halle. Ich stellte den Stuhl ab und sah den Erstklässlern zu, die sich vor Minerva und mir aufstellten. Fred und George erkannte ich auf den ersten Blick. Beide schauten aufgeregt und mit genau dem gleichen Gesichtsausdruck auf den Hut, der jetzt sein Lied anstimmte. Dann begann Minerva, die Namen aufzurufen.
''Acrilbe, Marlene!'' Ich setzte dem Mädchen den Hut auf und wurde überrascht, als der Hut, der Marlene sofort über die Augen rutschte, leise anfing, mit ihr zu reden. Ich konnte alles mithören, wenn ich mich darauf konzentrierte.
''Ah. Sehr schlau bist du. Ja. Genau, wie die Eltern. Also dann......RAVENCLAW!'' Ich nahm Marlene den Hut vom Kopf und sie lief zu den Ravenclaws an der Tisch. So lief das bei einigen anderen. Bei Angelina Johnson erwähnte der Hut etwas mit Streichen und bei Tina Moudgen hörte ich ihn etwas von Ruhm sagen, bevor er sie nach Slytherin schickte. Als schließlich Fred und George dran kamen, hörte ich ebenfalls mit.
''Wie viele Weasleys wollen hier denn noch kommen?'', wunderte sich der Hut bei George. Er schickte alle beide nach Gryffindor und nachdem Robert Zunero ein Hufflepuff wurde, verstummte der Hut. Ich brachte ihn nach oben in Albus' Büro und verpasste so Albus' Rede und den Anfang vom Festessen. Schnell begann ich zu essen und schaffte gerade noch meinen Nudelsalat zu Ende, da erschien auch schon der Nachtisch. Nach dem Essen schickte Albus alle zu Bett und ich beschloss, die Weasley-Zwillinge kennenzulernen und sie morgen in den Unterricht zu begleiten. Wenn mich niemand anders brauchte, jedenfalls. In der ersten Woche passierte es öfters, dass ein Erst- oder Drittklässler (Die Drittklässler bekommen ja neue Fächer) den Weg zu einem Klassenzimmer nicht fand und mich um Hilfe bat. Viele fragten lieber mich, als ältere Schüler, das galt vor allem für die Drittklässler, da ich das gewohnt war und nie lachte, wenn mich jemand fragte. Die Zwillinge waren sehr lustig. Bill, Charlie und Percy erzählten zu Hause scheinbar viel von mir und so wussten die beiden, genau wie Percy damals, wer ich war. Die beiden machten gerne Späße und ich beschloss gleich, sie öfter zu begleiten. Außerdem konnte ich nie sagen, wer jetzt Fred und wer George war. Keine Chance. Und die würden die Lehrer auch nicht haben. Das machten Fred und George sich am Tag darauf gleich zu Nutzen. Sie tauschten, wenn der Lehrer nicht hinsah, Plätze und korrigierten den Lehrer dann mir den Namen, so dass der arme Filius am Ende der Stunde richtig verwirrt war. In Geschichte der Zauberei brachten die beiden mir Zauberschach bei. Sie wussten im Voraus, dass Professor Binns todlangweilig war und hatten das Schachfeld und Figuren mitgenommen. Am Nachmittag wollten die beiden noch Hagrid kennenlernen und möglichst viel vom Schloss sehen. Wie ich herausfand, als ich zum Pokalzimmer abkürzte, indem ich durch einen Wandteppich lief, mochten die beiden die Geheimgänge besonders gern. So zeigte ich ihnen fast alles vom Schloss. Nur die Geheimgänge, die aus dem Schloss führten, ließ ich aus. Viele davon hatte ich durch Zufall gefunden, als ich noch jünger war. Doch so neugierig, wie Fred und George waren, würden sie diese Gänge sicher auch bald entdecken. Schon in ihrer Zweiten Woche brachten die beiden es fertig, sich mit Filch Ärger einzuhandeln. Fred hatte eine Stinkbombe im Korridor losgehen lassen. Doch als sie von Filchs Büro zurückkamen, strahlten die beiden zu meiner Verwunderung.
''Rate mal, was wir gefunden haben!'', sagte Fred.
''Was denn?'', fragte ich ahnungslos. George holte ein Stück Pergament heraus.
''Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.'', sagte er und Fred tippte mit dem Zauberstab auf das Blatt. Ich sah, wie sich Linien aus Tinte auf dem Blatt ausbreiteten. Und sie bildeten die gesamte Schule ab. Mit Personen, die darin herum liefen.
''Wow. Wo habt ihr die her?'', fragte ich.
''Wir mussten ja in Filchs Büro.''
''Da gab es eine Schublade mit der Aufschrift:''
''Beschlagnahmt und Gemeingefählich.''
Ich wusste sofort, was Sache war.
''Ich habe Filch mit noch einer Stinkbombe abgelenkt und George.....''
''Hat die Karte rausgeholt.'', grinste ich.
''Und das beste daran'', sagte Fred. ''Ist folgendes:'', sagte George. Fred löschte die Karte wieder, indem er ''Unheil angerichtet'' sagte. George sagte daraufhin:''Zeige dich für Severus Snape!''
Ich starrte auf die Karte. Dort erschienen folgende Wörter:

Mr. Moony erweist Professor Snape die Ehre und bittet ihn, seine erstaunlich lange Nase aus den Angelegenheiten anderer Leute herauszuhalten.

Mr. Krone kann Mr. Moony nur beipflichten und möchte hinzufügen, dass Professor Snape ein hässlicher Schaumschläger ist.

Mr. Tatze wünscht sein Befremden kundzutun, dass ein solcher Dummkopf jemals Professor wurde.

Mr. Wurmschwanz wünscht Professor Snape einen schönen Tag und rät dem Schleimbeutel, sich die Haare zu waschen.

Das war zu viel des Guten. Die Zwillinge und ich brachen in Gelächter aus.
''Wir haben es vorhin mit McGonagall probiert. Das war nicht halb so gut.'', sagte George. ''Tja. Mit dieser Karte steht euch Hogwarts offen.'', sagte ich. Damit wussten sie alles über das Schloss. Wenn ich nur wüsste, wer die Hersteller sind....
''Wir haben übrigens eine Idee für einen Streich.'' , sagte Fred.
''Und die wäre?'', fragte ich.
''Wenn der Lehrer ein vorher festgelegtes Wort sagt, stehen alle auf und rufen: Tabu!'', erklärte George.
''Bei welchem Lehrer wollt ihr das machen?'', fragte ich besorgt. Manchmal waren die Zwillinge etwas übereifrig mit ihren Streichideen.
''Binns. Der leiert alles runter und wenn wir den Überbegriff von dem Stoff mit einem Tabu belegen, wird das garantiert klappen.'', meinte Fred.
''Gut. Bei Minerva oder Severus wäre das Selbstmord. Aber bei Binns, da mach ich mit. Wann?'', fragte ich. Ein wenig Abwechselung könnte nicht schaden.
''Möglichst morgen. Da haben wir ne Doppelstunde. Wir müssen nur die anderen aus der Klasse verständigen.'', sagte George.
''Okay. Welche Stunden sind das?'', fragte ich.
''Dritte und vierte.'', antwortete George.
''Dann bis Morgen! Ich geh in mein Zimmer.'', verabschiedete ich mich mit einem Grinsen und ging hinauf zu Albus' Büro.