Der Troll
Gerade hatten wir Zauberkunst. Wir übten in Paaren den Schwebezauber. Ich hatte Neville als Partner. Vermutlich, weil Filius bereits wusste, dass er nicht so gut im Zaubern war und ich es bereits aus dem FF konnte.
"Also, Neville, lass mal sehen!", sagte ich.
"Wi - Wingardium Leviosa.", sagte Neville. Doch seine Handbewegung war komplett falsch.
"Denk an die Handbewegung! Mach die doch nochmal ohne Sprechen!", sagte ich. Ich sah zu und es war eigentlich ganz in Ordnung.
"Okay. Jetzt mach das Ganze nochmal mehr aus dem Handgelenk. Du verkrampfst dich dabei so.", meinte ich. Neville versuchte es erneut und diesmal sah es tatsächlich lockerer aus.
"Gut! Und jetzt zum Zauberspruch: Versuch mal, nicht so hastig zu sprechen und es gleichzeitig mit der Zauberstabbewegung zu machen. Also, so:", sagte ich und hob den Zauberstab. "Wingardium Leviosa!"
Ich übertrieb etwas mit den Betonungen, damit Neville das hörte und ließ die Feder dann über die Klasse schweben. Doch ich war nicht die Einzige.
"Sehr gut! Alle mal hersehen! Miss Granger hat es geschafft!", rief Filius und gab Hermine 5 Punkte für Gryffindor. Ron, der neben Hermine saß, sah scheinbar gegen seinen Willen beeindruckt aus.
"So, jetzt du, Neville.", sagte ich. Neville verzerrte vor Anstrengung sein Gesicht und sagte:"Wingardium Leviosa."
Seine Feder erhob sich für einen Moment, doch er war scheinbar so von seinem Erfolg überrascht, dass die Feder gleich wieder auf den Tisch zurück fiel.
"Sehr gut!", sagte ich. Es gongte und ich ging zu Harry und Ron herüber, während Neville sich zu Seamus und Dean gesellte, welche auch in Harrys und Rons Schlafsaal schliefen. Ron ließ sich gerade über Hermine aus, mit der er ja hatte arbeiten müssen.
"Kein Wunder, dass niemand sie ausstehen kann!", sagte er. "Ehrlich gesagt, sie ist ein Alptraum!"
Ich wurde plötzlich von jemandem angerempelt. Es war Hermine. Und sie weinte.
"Ich glaube, das hat sie gehört.", sagte Harry.
"Ron!", sagte ich.
"Was denn? Ihr muss selbst schon aufgefallen sein, dass sie keine Freunde hat!", sagte Ron.
"Sag mal, bin ich Keiner, oder was? Natürlich hat sie Freunde!", empörte ich mich. Wie konnte Ron nur!
Als Hermine dann zur nächsten Unterrichtsstunde nicht erschien, wusste ich, dass Ron sie hart getroffen hatte. In der nächsten Pause beschloss ich, sie zu suchen. Ich lief zuerst zu unserem Schlafsaal, doch dort war sie nicht und auch sonst konnte ich sie nirgendwo finden. Allerdings lief ich auf dem Weg in die Bibliothek Fred und George über den Weg.
"Was suchst du?", fragte George.
"Hermine.", sagte ich kurz angebunden und eilte weiter. Doch ich wurde aufgehalten.
"Hast du etwa..."
"Schon vergessen..."
"Wie man Leute am schnellsten auftreiben kann?", fragten die Zwillinge und Fred zog die Karte des Rumtreibers hervor.
"Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.", sagte George und die Karte wurde sichtbar.
"Zeige Hermine Granger!", sagte ich mit dem Zauberstab auf die Karte deutend. Einer der zahlreichen Punkte auf der Karte leuchtete rot auf. Hermine war in einer Toilette im zweiten Stock.
"Danke!", sagte ich und lief los. Ich warf unterwegs noch einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass das Festessen zu Halloween in 10 Minuten losging. Aber Hermine und ich konnten uns auch später etwas aus der Küche holen. Ich betrat die Toilette und hörte ein Schluchzen aus einer der Kabinen.
"Hermine?", fragte ich vorsichtig.
"Wer ist da?", schniefte diese.
"Ariane. Kann ich zu dir reinkommen?", fragte ich. Ein Riegel wurde zurück geschoben und die Tür der Kabine ging auf. Hermine hatte ganz verweinte Augen und sah einfach nur elend aus. Ich nahm sie in den Arm und sagte in einem sanften Ton, aber mit Nachdruck:"Und rede dir ja nicht ein, keiner könne dich ausstehen!"
"Ron ist einfach nur..." Doch Hermine brach ab und zog mich in die Klokabine. Auf dem Gang waren Schritte zu hören.
"Da stampft aber jemand gewaltig!", sagte ich. Die Tür zur Toilette krachte auf und jemand, oder etwas, schlurfte herein. Doch es hörte sich nun eindeutig nicht mehr nach Mensch an. Plötzlich hörte man ein Klicken. Die Tür war verschlossen.
"Und jetzt?", flüsterte Hermine panisch. Auch ich wurde nervös, versuchte aber, mir etwas zu überlegen.
"Die Tür können wir mit 'Alohomora' öffnen. Dafür müssen wir es aber erst mal bis dahin schaffen.", sagte ich skeptisch die Tür der Kabine beäugend.
"Was ist da?", fragte Hermine.
"Ich glaube, es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.", sagte ich und atmete tief durch. Eine schlechte Idee, denn, was auch immer da war, stank erbärmlich. Angeekelt rümpfe ich die Nase, dann schloss ich die Kabine auf, nur, um sie im nächsten Moment wieder zuzuschlagen.
"Troll!", japste ich. Nun bekam ich genau wie Hermine Panik. Plötzlich knallte die Tür der Toilette erneut auf und ich hörte die Stimmen von Harry und Ron. Ich wollte gerade rufen, sie sollten verschwinden, doch ich hatte nun ein anderes Problem. Der Troll näherte sich der Kabine. Ich konnte vor meinem inneren Auge sehen, wie er die Keule hob.
"Deckung!", schrie ich und zog Hermine mit nach unten. Holz zerbarst über uns. Der Troll riss die Kabinen ein.
"Hermine!", rief Ron.
"Ariane!", rief Harry synchron.
"Nichts passiert! Lenkt den Troll ab! Wir müssen hier raus!", rief ich zurück und versuchte, mir einen Toiletten Pfosten vom Bein zu heben. Doch er war zu schwer. Ich legte meinen Oberkörper frei, doch mein Bein bekam ich nicht los. Ich sah, wie Harry dem Troll etwas gegen den Kopf schleuderte und dann sofort in Deckung unter ein Waschbecken gehen musste, um nicht von der Keule des Trolls erwischt zu werden.
"Ich stecke fest!", rief ich. Hermine, die inzwischen an der Wand hinter mir stand, wirkte wie eingefroren. Der Troll ging jetzt auf Ron los, der ihn ebenfalls beworfen hatte und Harry rief:"Ich helfe dir!"
Doch kaum hatte Harry ein paar Schritte in meine Richtung gemacht, drehte der Troll sich wieder um.
"So kommen wir nicht weiter!", rief ich. "Hermine!"
Doch Hermine rührte sich nicht. Ich blickte wieder zu dem Troll und stellte entsetzt fest, dass Harry auf seinen Schultern saß.
"Harry! Was zur Hölle tust du da?!", schrie ich und sah hilflos zu, wie Harry hin und her geschleudert wurde. Dann sah ich, warum der Troll Harry bemerkt hatte. Ein dünner, holzfarbener Stab steckte in seiner Nase. Harrys Zauberstab.
"Ron, tu 'was!", schrie Harry.
"Aber was?!", kam es von Ron. Jetzt war Hermine endlich aus ihrer Schockstarre erwacht.
"Wutschen und Wedeln!", rief sie Ron zu. Dieser zog seinen Zauberstab und schrie fast:"Wingardium Leviosa!"
Die Keule des Trolls blieb mitten in der Luft hängen. Der Troll blickte nach oben und die Keule wurde von dem völlig überraschten Ron direkt in sein Gesicht fallen gelassen. Der Troll wankte. Dann fiel er um. Direkt auf Hermine und mich zu. Hermine rannte aus dem Weg, ich hatte keine Zeit mehr, zu reagieren. Im nächsten Moment roch ich die stinkende Kleidung des Trolls, dann verlor ich das Bewusstsein und alles war schwarz.
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