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5. Die Ratte im System

Nachdem Vergnügen, lag er keuchend neben ihr. Jesemy lächelte ihn immer noch hinter einem Vorhang aus Haaren an und er strich sie ihr sanft aus dem Gesicht. Sie war absolut perfekt geschrieben, genau nach seinen Wünschen. In ihr fand er manchmal, was er in einer realen Person nicht finden konnte. Es war schwer zu beschreiben, vermutlich ein winziger Datenfehler, der nur ab und an auftrat, etwas, was er in ihren Augen sah. Auch heute war der Fehler wieder da; ein leichtes Zittern in ihrer linken Iris.

Anfangs hatte er es kaum glauben können, wie viel Sympathie er für ein lebloses Wesen hatte entwickeln können - ausgerechnet er, der sich gern darüber lustig machte, wenn andere zu sehr an materiellen Dingen hingen.

Dennoch konnte Malik seine Gefühle irgendwann nicht mehr leugnen. Nein, er liebte das Programm natürlich nicht, aber er schätzte ihre Gesellschaft und vermisste sie, wenn er länger arbeiten musste.

Sie war im Moment seine einzige Freude im Leben.

Liebevoll nahm er ihr Gesicht zwischen die Hände und betrachtete sie nachdenklich; das Zittern in ihrer linken Iris verstärkte sich noch.

»Was?«, fragte sie irgendwann neckisch. »So interessant kann mein Gesicht doch gar nicht sein ...«

Maliks Mundwinkel wanderten empor und sie schmiegte ihre Wange noch enger in seine Handinnenfläche hinein. »Was ist los? Hattest du einen schlechten Tag?«

»Ich bin nur etwas verstimmt, weil es eine kleine Ratte geschafft hat, mein bis gestern unüberwindbares Sicherheitssystem zu überwinden.«

»Das tut mir leid«, erwiderte Jesemy ehrlich betroffen. »Das muss sehr frustrierend für dich sein.«

»Ist es«, bestätigte er mit einem Seufzer und setzte sich auf, den Blick nachdenklich auf den Sternenhimmel gerichtet, der sich ihm durch die Glasscheibe zeigte.

Er verstand immer noch nicht, was diese Eindringlinge in diesem Entsorgungslager gesucht hatten ... wollten sie Beweismittel sammeln und damit an die Öffentlichkeit gehen? Da gab es doch viel interessantere Ziele, welche, die viel geeigneter waren und wichtiger, die ein viel niedrigeres Sicherheitsniveau besaßen ... was also ...

»Es ging gar nicht um die Klone«, murmelte er abwesend. »Die wollten nur einen direkten Zugang in unsere Cloud ... die haben irgendwas gesucht ...«

Für einen Sekundenbruchteil glaubte er, so etwas wie pure Feindseligkeit wahrzunehmen, doch als er den Kopf drehte, lächelte Jesemy wie immer. Ein eisiger Schauer durchfuhr ihn. Was war das eben für ein komisches Gefühl?

»Programm beenden«, sagte er und Jesemy löste sich augenblicklich auf.


»Scheiße«, murmelte Lew, als er aus dem System gekickt wurde und seine Gedanken und Empfindungen zurück in seinen realen Körper flossen.

Das war gar nicht gut ... Ihr Einbruch war noch keinen Tag her und Malik Orlaith war ihnen bereits beunruhigend dicht auf den Fersen.

Aber wenigstens konnte Lew ihn auf diese Weise ein bisschen im Auge behalten ...

Es war echt nicht einfach gewesen und hatte all sein Können erfordert, in das zu Hause des mächtigsten Mannes der ganzen Welt einzudringen. Aber es war ihm gelungen, auf sehr spezielle Weise, indem er sich schamlos in das Programm eingehackt hatte, mit dem Orlaith gerne vergnügliche Stunden verbrachte.

Anfangs war das echt schräg gewesen, mit seinem Bewusstsein in einem Programm zu stecken, aber die Erkenntnisse, die er dadurch bereits gewinnen konnte, wogen die Strapazen auf.

Und für Lilith, wäre er ohnehin bereit, jedes erdenkliche Risiko einzugehen.

Seufzend stand er auf, entriegelte die Dachluke und stieg die Metalleiter empor, die unter jedem seiner Schritte klickte. Es war nicht gerade angenehm, in stillgelegten U-bahnschächten zu hausen, zwischen Ratten und herausgerissenen Kabeln. Aber hier unten gab es weder festgelegte Kontrollen noch Kameras, nur Drohnen, die die Tunnel ab und an nach Lebewesen durchscannten.

Als Hauptquartier fungierte eine stillgelegte Belüftungsanlage. Es standen alle möglichen Möbelstücke herum, auf denen sich elektronischer Kram sammelte. Juna saß im Schneidersitz auf dem vergitterten Boden vor einer Metallkapsel und schlug in die Tasten ihres antiken Laptops.

»Wie geht es ihm?«, fragte Lew und starrte mit gerunzelter Stirn auf das kreisrunde Loch, was die obere Hälfte von Dags Gesicht preisgab. Sein Körper schwamm in grünlicher Flüssigkeit.

»Strenggenommen bin ich Biologin und keine Ärztin für Humanmedizin«, erinnerte die Koreanerin ihn nicht zum ersten Mal. »Aber ich würde sagen, den Umständen entsprechend - wahrscheinlich wird er es schaffen.«

Lew nickte. Das waren gute Neuigkeiten, nach dieser eher wenig zufriedenstellenden Datenauswertung. Sie hatten zwar eine Menge Daten erhalten, aber allein für die Encodierung würde er wahrscheinlich Wochen benötigen. Und sollte es ihm misslingen, waren die erbeuteten Daten wertlos.

Nein ... natürlich würde er es schaffen, das war er Lilith schuldig.

»Du solltest mal nach ihr sehen«, meinte Juna in seine Richtung und Lew blinzelte verwirrt.

»Nach wem?«

»Amara, du Blindgänger. Sie ist am bodenzerstört.«

»Weshalb? Die Mission war doch erfolgreich?«, entgegnete er irritiert und Junas Getipple verstummte.

Wortlos zeigte sie auf den Elefanten im Raum, den Behälter. »Unternimm gefälligst was, du weißt wie empfindlich ich auf Schuldgefühle reagiere ...«

»Warum ich?«

»Weil Dag im Heilkoma liegt und irgendwer seine Vitalwerte überwachen muss ... Außerdem bist du das Gehirn unserer Gruppe und somit automatisch auch für das Wohlbefinden der einzelnen Gruppenmitglieder verantwortlich.«

Als er darauf nichts erwiderte, verdrehte sie genervt die Augen und blaffte: »Geh einfach zu ihr und sag ihr, das Dags Zustand nicht ihre Schuld ist ...«

»Strenggenommen ...« »Dann lüg!«, fuhr Juna ihm dazwischen. »Bitte? Ich krieg' echt Kopfschmerzen von all diesen negativen Schwingungen hier. Dieser Arbeitsplatz ist echt nicht sehr Empathen-freundlich. Warum haben wir eigentlich keinen Kummerkasten für Beschwerden, wo ich eine Beschwerde über all den Kummer hier einreichen kann? Jeder von euch ist ständig wegen irgendwas aufgebracht - das nervt.«

»Sorry«, murmelte Lew und meinte es auch so. Er war wirklich stets bemüht, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Aber es war wirklich schwer - nichts zu fühlen. Jede Form von Wut, Enttäuschung, Trauer zu unterdrücken. Gefühle waren nun mal Teil des menschlichen Daseins. Juna war nur Empfängerin und rückkoppelte nicht. In Lilith' Nähe wäre es anders. Da konnte nur ein Hauch von Missgunst, schnell in unbändigen Hass umschlagen. Deshalb war in Junas Nähe zu sein eine gute Übung für ihn, um seine eigene Selbstkontrolle besser einschätzen zu lernen. Aber es war auch ... frustrierend. Denn egal wie viel er meditierte und versuchte, sich von allen menschlichen Gefühlen so weit es ging zu distanzieren, um auf eine rein sachliche Denk- und Handlungsebene zu gelangen, merkte er spätestens an seinen Alpträumen, die ihn so gut wie jede Nacht plagten, dass er noch sehr intensiv fühlen konnte - und der Hass immer noch präsent war.

Er warf noch einen letzten Blick auf Dag, bevor er den Raum durchschritt und eine weitere Metalleiter hinaufkletterte.

Amara mochte keine unterirdischen Orte, weshalb sie sich so weit wie möglich in der Nähe der Oberfläche eingenistet hatte, unter einem der nicht mehr aktiven Ventilatoren. Es vermutete, es hing mit ihrer Vergangenheit zusammen, hatte aber nicht genauer nachgefragt. Sie war erst seit knapp sieben Monaten Teil des Teams und um ehrlich zu sein, konnte er es immer noch nicht richtig fassen, wie menschlich sie sich verhielt. Ja, sie besaß genmanipulierte Reflexe und Heilkräfte und hatte in Gefahrensituationen Nerven aus Stahl. Sie war unglaublich nützlich für ihre Unternehmungen, aber sie war keine KI, welche man mal eben überschreiben konnte. Sie dachte, handelte und entschied völlig eigenständig. Sie hatte eine Persönlichkeit. Sie lebte.

Alles was L-Scott der Öffentlichkeit gegenüber behauptete, war eine Lüge. Kein Wunder also, dass sie sich ihnen sofort bereitwillig angeschlossen hatte, an ihrer Stelle, wäre er wohl genauso auf Rache aus.

»Lew«, wisperte sie, als er sich ihrem Schlafplatz näherte. Ein paar Decken und Kissen, mehr hatte sie nicht gewollt.

Er setzte sich neben sie und legte den Kopf in den Nacken. Durch die Lüftungsschlitze an der Decke fiel spärliches Tageslicht und in den herabfallenden Strahlen, schwebten Milliarden kleine Staubpartikel.

»Es war nicht deine Schuld, Amara. Verletzt oder getötet zu werden, ist immer ein einkalkuliertes Risiko bei unserer Arbeit. Dag wusste das.«

»Hat Juna dir aufgetragen, mir das zu sagen?«, vermutete sie sofort und der Hacker musste schmunzeln. Genau diese Momente bewiesen doch mehr als eindeutig, dass sie kein seelenloses Ersatzteillager war.

»Vielleicht. Scheinbar gehört das neuerdings zu dem Aufgabenbereich des Teamgehirns. Zumindest solange Dag im Heilkoma liegt.«

Sie nickte verstehend. »Du hast den Primärcode nicht bekommen, oder? Also war alles umsonst?«

»Nicht ganz«, gab der Dunkelhaarige zögernd zu und krampfte die Zehen in seinen abgetragenen Boots. »Nur Teile davon. Vielleicht auch mehr, aber die Encodierung wird dauern.«

»Aber so viel Zeit hast du nicht, richtig?«, fragte sie ihn überraschend und er blinzelte sie fragend an. »Was meinst du?«

»Dag hat es mir erzählt. Deine Schwester ist eine Omega-Empathin und steht in L-Scotts schwerstgesichertsten S4 Labor unter strengster Beobachtung. Deshalb benötigst du diesen Code, um sie zu befreien, richtig?«

»Dag redet zu viel«, knurrte der Hacker verstimmt. »Aber ja, ich will Lilith da rausholen. Sie hat es nicht verdient, ein Leben als Laborratte zu fristen.«

»Dann lass uns einen Deal machen«, schlug Amara überraschend vor und ihre hellgrünen Augen fixierten ihn aufmerksam. »Ich helfe dir, deine Schwester da rauszuholen und du mir Rache an meinen Erschaffern zu nehmen. Und wenn einer von uns beiden stirbt, bevor wir beides geschafft haben, bringt der jeweils andere es zu Ende. Deal?«

»Bist du sicher, dass du das machen willst? Ich meine ... ich könnte dir auch einen falschen Pass besorgen und du könntest dein restliches Leben in Freiheit genießen.«

»Ich bin sicher«, bestätigte sie ihm mit einem traurigen Lächeln. »Unsere Motivation unterscheidet sich vielleicht, aber wir haben dennoch das gleiche Ziel: wir müssen an die Daten innerhalb des Zellcodes gelangen. Du tust es aus Liebe für deine Schwester, ich um diejenigen zu rächen, dir vor mir erschaffen und überschrieben wurden.«

»Aber ohne den restlichen Code, sind uns quasi die Hände gebunden.«

»Dann besorgen wir uns den Rest«, antwortete die Klonin mit fester Stimme.

»Das wird nicht so einfach. Die Dauer der Doppelmeldungsanalyse war unser einziges Schlupfloch, aber das wird kein zweites Mal funktionieren.«

»Muss es vielleicht auch nicht. Wenn es keine Doppelmeldung gäbe.«

»Du meinst ...?«

»Warum nicht?«, lächelte Amara verschlagen. »Es war ohnehin mein Schicksal, ihr Leben weiterzuleben. Dafür müssen wir mein Original einfach nur verschwinden lassen und ich kann an ihre Stelle treten. Als führende Wissenschaftlerin, wird es dann nicht mehr besonders herausfordernd sein, an den Code zu gelangen.«

»Das ist ziemlich gewagt«, warf Lew nachdenklich ein, »aber, wenn wir es gut genug vorbereiten ... ja, vielleicht ist das sogar unsere einzige verbleibende Option.«

Ein Plan begann sich in seinen Gedanken zu formen, wenn sie es klug genug anstellten ... hatten sie vielleicht eine Chance.




***

Huhu ihr Lieben,
leider hat sich Arche_Noah_Projekt nicht für die nächste ONC-Runde qualifiziert. Ich bin ganz ehrlich ein bisschen traurig und es trübt aktuell auch noch bisschen meine Freude darüber, dass „Lost Boy" eine Runde weiter ist🥹🧚‍♀️🤷‍♂️

Ich war mir relativ sicher das „Arche_Noah_Projekt" weiterkommt und „Lost Boy" rausfliegt, aber so kann man sich irren😱😆

Na ja, davon lasse ich mir aber nicht meine Schreibfreude vermiesen, die Jury konnte ich nicht überzeugen, aber ich glaube an diese Geschichte und werde sie unabhängig vom ONC weiterschreiben🖤🔥

Auch die Updates kommen weiterhin regelmäßig, da der Plot schon fast fertig ist🙌

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