Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

2. Synchronisatonsprobleme

Das biometrische Prüfsystem bestand aus einem Augenscan. Amara beugte sich vor und wartete auf den Abgleich.

Der Bildschirm neben dem Scanner leuchtete grün auf und eine elektronische Frauenstimme bestätigte freundlich ihre Identität: »Amara Lombardi. Zutritt gewährt.«

Die Schleuse öffnete sich zischend und Amara trat in einen eckigen Durchgang.

»Du weißt, was du als Nächstes machen musst?«, fragte Lew.

»Ich habe weniger als zwanzig Minuten, bis die vollständige Überprüfung des Systems abgeschlossen ist, welche die Fehlerquelle ermittelt«, antwortete die Klonin nüchtern. »Bis dahin muss ich in die Cloud eingedrungen sein, den Code ausfindig machen und mich in den Abschnitt C des Fuhrparks begeben haben.«

»Sobald dem System auffällt, dass zwei Amaras sich gleichzeitig an unterschiedlichen Orten aufhalten, wird es alles abriegeln«, betonte Lew überdeutlich.

»Nicht, dass wir dir irgendwelchen Stress machen wollen«, witzelte Juna flach und im nächsten Moment hörte sie das saugende Geräusch eines Strohhalms.

Diese ganze Neurolinksache war ihr immer noch nicht ganz geheuer. Es war, als hätte sie ein schlecht eingestelltes Radio in ihren Kopf implantiert bekommen - es rauschte von Zeit zur Zeit und die Qualität der Stimmen variierte sehr stark. Einzig Junas Stimme schien nie viel von ihrer Klarheit einzubüßen - doch womöglich hing dieses Phänomen auch mit ihren empathischen Fähigkeiten zusammen.

So oder so, sie bekam Kopfschmerzen davon.

Und allein die Vorstellung, dass drei andere Personen alles mitbekamen, was sie sah und hörte, ohne körperlich anwesend zu sein, trug auch nicht unbedingt zu einer inneren Gelassenheit bei.

»Sie ist nervös«, kommentierte Juna jetzt auch noch unverhohlen ihren Gefühlszustand.

»Kein Wunder«, blaffte Dag. »Wir hätten sie niemals hierzu überreden dürfen - Lew, das ist alles deine schuld!«

»Niemand musste mich hierzu überreden«, widersprach Amara grimmig. Ihre schnellen Schritte klickerten über metallischen Untergrund und kamen ihr selbst verstörend laut vor. »Ihr habt mich nicht nur vor der Auslöschung bewahrt, hierdurch erhalte ich außerdem noch die Chance mich an denen zu rächen, die mir das antun wollten. Und anderen wie mir antun werden.«

Sie erreichte das Ende der Schleuse, durch die sie in einen stählernen, fensterlosen Korridor gelangte. Auch hier spendeten an Decke und Wänden verlaufende Neonröhre künstliches Licht. Alles war erleuchtet und verbannte jede Dunkelheit. Ein schauriges Gefühl breitete sich in Amara aus; es erinnerte sie an die ebenso grell ausgeleuchteten Untersuchungsräume ihrer Kindheit zurück. Die Klonin schluckte schwer und verdrängte schnell die unliebsame Erinnerung.
Jetzt war nicht die Zeit dafür, sie musste sich konzentrieren.

Die Cloud musste in unmittelbarer Nähe sein, doch weiter als auf diese Etage hatten sie den genauen Aufenthalt nicht eingrenzen können.

»Was jetzt?«

»Schließ die Augen«, orderte Lew knapp. »Die Cloud ist organisch. Sie ist dahingehend programmiert, dass du aus kurzer Distanz ein Signal wahrnehmen müsstest - wie ein kalter Schauer.«

Amara spürte es. Ein Hauch von fremdartigen in ihren Gedanken, der, wie Lew sagte, kalte Schauer durch ihren kompletten Körper hindurchjagte.

»Je näher du der Cloud kommst, desto intensiver wirst du es fühlen.«

»Heilige Scheiße«, sagte Juna fröstelnd. »Davon bekommt man ja Gänsehaut!«

Amara konnte der Beta-Empathin nur zustimmen. Trotzdem fehlte ihr die Zeit, um zimperlich zu sein. Sie musste sich beeilen, bevor dem System der Fehler auffiel.

Sie lief im Eilschritt den Flur entlang - dem immer stärker werdenden Pulsieren hinterher. Wie eine Motte, die vom Licht angezogen wurde. Selbst in dem Wissen, dass dieses Licht ihre zarten, membranartigen Flügel flambierte.

Dann erstarrte sie abrupt. Die Tür zu ihrer rechten schien sie beinahe schon magnetisch anzuziehen.

»Hier ist es«, teilte sie den anderen flüsternd mit und drückte beide Handflächen gegen die kühle Stahltür. Das Pulsieren dahinter war fast greifbar.

»Beeil dich«, drängte Dag und Amara nutzte erneut den Augenscann, um sich Einlass zu verschaffen. Die Tür öffnete sich bereitwillig und gab den Blick in ein weißes Nichts preis. Weder Boden noch Decke waren erkennbar, noch gab irgendwelches Mobiliar Auskunft darüber, wie hoch oder weitläufig dieser Raum verlief. Es gab nichts außer der Cloud. Eine schwebende Masse mitten im Nirgendwo.

Nachdem Amara einige Schritte hineinwagte, verriegelte sich die Tür hinter ihr automatisch. Schon in Ordnung, versuchte sie sich selbst Mut zu machen. Es ist kein bisschen furchteinflößend hier drin eingesperrt zu werden, falls jeden Moment der Alarm losgeht ...

»Du musst in die Wolke fassen, um dich mit ihr zu verlinken«, erklärte Lew ungeduldig.

Die Klonin schluckte und betastete vorsichtig die durchdringende Substanz. Sie fühlte sich überraschend weich an und besaß eine angenehme Temperatur. Dann spürte sie die Verlinkung. Ein leises elektronisches Knistern in ihrem Kopf - während die Enden ihrer Synapsen mit dem System synchronisierten.

»Du bist dran!«, sagte Dag und Amara fühlte augenblicklich, wie eine gewaltige Datenmenge durch ihren Kopf jagte, als Lew seinen Hack begann. Das Ganze ging viel zu schnell, um irgendwas davon erfassen zu können. Es war wie ein bunter Gewittersturm aus bruchstückhaften Bildern und fragmentierten Eindrücken. Trotz ihrer verbesserten Genetik, drehte sich ihr bei dieser ungefilterten Informationsflut der Magen um und ihr wurde kurz schwarz vor Augen.

»Nicht schlappmachen«, flötete Juna fröhlich und schlürfte den Bodensatz ihres Getränks leer. »Lew, dreizehn Minuten bis zur Vollendung der Fehlerquellenanalyse.«

»Ich brauche vielleicht länger.«

»Sobald das System schnallt, dass Ratten eingedrungen sind, wird es sämtliche Zugänge abschotten und Amara sitzt in der Falle.«

»Lass dir etwas einfallen«, verlangte der Hacker nachdrücklich.

»Klar, sonst noch Wünsche? Ein Strandhaus auf den Bahamas vielleicht?«

»Juna«, knurrte Lew drohend und endlich hörte Amara wie sie das Glas klirrend abstellte und selbst in die Tasten schlug. In dieser Hinsicht war sie wirklich oldschool. Das Gegenteil von Lew, der mittels Projektionen arbeitete. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie der Hacker in diesem Moment im hinteren Teil des Lieferwagens umgeben von seinen Hollogrammen hockte und sich wie ein Dirigent durch die immense Datenmenge navigierte.

»Alles in Ordnung bei dir?«, erkundigte sich Dag besorgt. »Wenn es dir zu viel abverlangt, musst du abbrechen.«

»Dann war die ganze Mission umsonst«, bemerkte Lew finster. »All die monatelange Planung für nichts.«

»Wenn sie das Bewusstsein verliert, ist sie erledigt«, schnappte Dag zurück.

»Mir geht's gut, Dag«, behauptete Amara schwach. »Ein paar Minuten noch.«

Doch der Klonin war bewusst, dass sie log. Ihr Verstand quoll über vor ungefilterten Informationen. Dinge, die sie nicht im Geringsten verstand. Die irgendwo haltlos in ihrem Verstand herumschwirrten und ihr eigenes Selbst zu überschatten drohten.

Wird es sich so anfühlen?, fragte sie sich stumm. Wenn die echte Amara die Kontrolle übernimmt?

»Lew! Amaras Vitalwerte ...!«, hörte sie noch Juna japsen.

Dunkelheit umhüllte sie und endlich herrschte wieder Ruhe und Frieden in ihren Gedanken.


»Amara ...«

»Amara ...!«

Sie blinzelte ins Licht.

»Verdammt Kleines, du musst aufwachen!«

Dag?

»Wie lange noch bis zur Verriegelung?«, fragte Lew.

»Acht Minuten«, schmatzte Juna. Irgendwann während ihrer Besinnungslosigkeit musste sie sich einen Kaugummi in den Mund geschoben haben. Ihre Finger klackten immer noch munter über die Tastatur.

»Au«, klagte Amara und versuchte sich aufzusetzen. »Was ist passiert?«

»Du bist inmitten der Übertragung umgekippt«, antwortete Lew leicht vorwurfsvoll.

»Wir haben keine Zeit für Erklärungen!«, brüllte Dag erregt. »Amara, lauf!«

Die Klonin gehorchte und rannte in Richtung des Ausgangs, der sich glücklicherweise sofort gefügig öffnete. Hinaus in den Flur und den schier endlos langen Durchgang entlang.

»In etwa einhundert Metern kommt ein Fahrstuhlschacht. Mit dem fährst du ins Zweite Untergeschoss«, konstituierte Lew.

»Verstanden«, bestätigte Amara und zwang sich dazu, das Tempo weiter zu erhöhen. Das freigesetzte Adrenalin trieb sie zur Hochleistung an - diese Parts der Mission lagen ihr eindeutig mehr im Blut.

Der Aufzug kam in Sicht und sie kam schlitternd zum Stillstand.

»Das ist schlecht«, bemerkte Juna. »Wo ist das Scanfeld?«

Leicht panisch realisierte Amara, worauf die Biologin hinauswollte. Es gab weder Knöpfe oder Schalter, noch irgendwas Vergleichbares, mit dem sie den Aufzug in Betrieb setzen konnte.

»Was soll ich tun?«

Stille.

»Lew!«, rief Dag leicht panisch.

»Ist er das etwa? Der legendäre Moment, wo du ausnahmsweise keine Antwort mehr parat hast?«, fragte Juna und ließ fast zeitgleich ihre Kaugummiblase dramatisch platzen.

»Irgendetwas muss es geben«, befand der Analytiker schließlich nach einer weiteren schrecklichen Sekunde. »Kannst du nichts ertasten?«

»Du meist sowas wie einen geheimen Mechanismus?«
Amara tastete die Wand ab.

Nichts.

Wie lange noch bis das Sicherheitssystem den Fehler entdeckte? Minuten? Sekunden?

Frustriert donnerte sie mit der Faust auf den Fahrstuhl ein.

»Das bringt doch nichts«, seufzte Juna.

»Ich weiß!«
Natürlich brachte es nichts - die Mission war gescheitert, weil sie nicht stark genug gewesen war.

Weil sie versagt hatte.

»Bleib ruhig«, forderte Lew sie auf. »Es gibt immer noch eine weitere Alternative.«

»Und zwar?«

»Siehst du irgendetwas in der Nähe, was dir helfen könnte, den Aufzug aufzustemmen?«

»Du meinst sowas wie ne Brechstange?«, entgegnete Amara zweifelnd und sah sich hektisch um. Ihr Blick streifte Stahlwände und Türen - doch hinter welcher würde sich tatsächlich etwas nützliches verbergen?

»Bist du verrückt?«, knurrte Dag. »Damit lösen wir doch sofort den Alarm aus!«

»Schon, aber eine andere Möglichkeit bleibt uns nicht mehr. Juna, kannst du dich in die elektrische Türsicherung hacken und lösen?«

»Möglicherweise. Aber ich kann nicht gleichzeitig das machen und den Hauptserver bekriegen.«

»Überlass den Zentralserver mir.«

»Dieser Plan hat eine gewaltige Schwachstelle«, bemerkte der Soldat der Truppe trocken. »Es gibt weit und breit nichts, was sie als Hebel verwenden könnte.«

»Dann eben auf die klassische Art«, beschloss Amara, ertastete die schmale Ritze und versuchte krampfhaft, diese auseinanderzuziehen.

»Die Sicherung, Juna«, murmelte Lew fordernd.

»Bin dran!«

Sekunden vergingen und ihre ohnehin von Brandblasen geschundene Hand begann dank der Anstrengung unheimlich zu schmerzen. Sie presste den Kiefer hart zusammen und spürte, wie ihre Fingernägel kleine Halbmonde ins Metall formten.

Komm schon, flehte sie stumm.

»Sicherung ist draußen«, verkündete Juna triumphierend und endlich schaffte Amara es, den Spalt zu vergrößern - genau im selben Moment als der Alarm losbrach.

»Beeil dich, Kleines!«, forderte Dag und die Klonin schöpfte ihre letzten Kraftreserven aus - bis sie es endlich schaffte, den Schacht weit genug zu öffnen, um hineinschlüpfen zu können. Keuchend brach sie zusammen. Unzählige Kabel und Drähte baumelten wie die Gedärme einer Bestie vor ihr in die Tiefe.

»Amara?«, hauchte Dag besorgt den Namen ihres Originals.

»Mir geht's gut«, log sie schlapp.

»Zwei Stockwerke, Kleines - dann lad ich dich in meinen Transporter ein.«

Zwei Stockwerke.

Amara holte tief Luft und sprang, erwischte eines der dickeren Kabel mit beiden Händen und zog sich daran hoch, wobei sie die Füße hilfestellend an der Wand abstützte. So musste es hinhauen. Zwei verdammte Stockwerke ...

Ihre linke Hand brachte sie fast um - die Blasen waren aufgeplatzt und das blutig eiternde Sekret machte das Kabel rutschig.

Amara kämpfte sichverbissen weiter hoch, bis sie den richtigen Ausstieg erreichte, den siediesmal dank Junas gelöster Sicherung deutlich einfacher aufbekam. Einweiterer, mit zwei parallel-laufenden Lichtröhren erhellter Durchgangerstreckte sich vor ihr. Der Alarm heulte verstörend laut an den Wänden wieder.Sie griff sich mit der unverletzten Hand an den Kopf und holte tief Luft. IhreWelt schien nur noch aus hallendem Schmerz zu bestehen und dazwischenwiederholte eine elektronische Stimme monoton: »Warnung, Sicherheitsrisikoin Sektor B.2 festgestellt. Bitte begeben Sie sich in den nächstgelegenenSicherheitsraum. Die nächste Säuberung beginnt in Kürze.«



***

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro