Kapitel 33
a r c t i c u s
»«
„Arctic."
.
Die Bewegungen der Twi'lek waren geschmeidig, elegant. Das kurze Oberteil und der Rock ließen nur wenig zum Fantasieren übrig. Mit einem verschmitzten Lächeln ließ sie sich neben die beiden Klone sinken - Elite Trooper. Die hatte man nicht alle Tage in der Bar. Sie waren ein guter Fang, deshalb rissen sich viele der Frauen um diese.
Wenige Gespräche, keine emotionale Bindungen und man traf sie nie wieder. Was wollte man mehr?
Umso empörter reagierte die Twi'lek, als der Trooper sie von sich schob und auf die Tanzfläche deutete: „Such dir einen Anderen." Mit dieser Abfuhr hatte sie nicht gerechnet und gekränkt verließ sie die Sitzecke. „Alter." Bear sah seinen Commander verständnislos an. „Vielleicht wollte ich sie ja." Stellte er fest und Arctic stöhnte: „Musst du dich jedes Mal mit Frauen ablenken?" „Sie sind das einzig Schöne in dieser Welt." Der Spion neben ihm verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Und entlocken dir Geheimnisse." Entgegnete der Elite Trooper.
„Paranoid wie eh und je. Nicht an jeder Ecke sitzt der Feind." Brummte Bear genervt und starrte sehnsüchtig der schönen Dame von vorhin hinterher. „Außerdem helfen wir ihnen dabei, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren." Fügte er noch hinzu und Arctic lachte tonlos auf: „Bist du ein Schattentruppler oder ein Reg?" Der spottende Ton war kaum zu überhören. „Du weißt genauso gut wie ich, dass die Tänzerinnen 90% ihrer Einnahmen an ihre Besitzer abgeben müssen."
„Empfindest du jemals etwas wie Spaß?" Stöhnte Bear und rieb sich angestrengt die Stirn. „Ausbeutung von Unschuldigen ist nicht mein Typ Humor." Entgegnete Arctic kühl. „Das meinte ich auch nicht." Sein Bruder seufzte schwer: „Ich gehe mal die nette Dame suchen." „Wehe du verspätest dich morgen zum Training." „Verstanden Sir!" Äffte der Null Arc und salutierte theatralisch. „Ich meine es ernst, Bear." Hörte der Trooper noch seinen Commander sagen, doch er ignorierte ihn gekonnt.
Mürrisch blickte Arctic auf das Glas vor sich. Das Gespräch mit dem Kanzler ging ihm nicht aus den Kopf und der Umstand, jemanden wie Nari zu verraten belastete ihn mehr, als es sollte. Sein Blick wanderte durch die Bar, in welcher es von Klonen nur so wimmelte. Sie lachten und hatten Spaß. So, als würden sie den Krieg vor ihren Augen kurz vergessen. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz zu wissen, dass viele dieser Männer nächste Woche nicht mehr am Leben sein würden. Sie lebten für die Republik und sie starben für diese. Es war der Lauf der Dinge und doch störte es ihn.
Seine Brüder waren das Allerwichtigste für ihn. Sie waren nicht nur seine Einheit, sondern auch seine Familie. Im Gegensatz zu den anderen Klonen in dieser Bar, konnte Arctic Kamino nicht seine Heimat nennen - nein. Seine Brüder waren sein Zuhause. Sie waren das Einzige, zu dem er immer wieder zurückkehren konnte und die ihn so verstanden und nahmen, wie er war.
Auch wenn sie ihn für seinen ernsten Charakter aufzogen, wussten sie weshalb er so war. Es war ein bedeutender Unterschied zu allen anderen. Sie wussten, was ihnen blühte wenn sie aus der Reihe tanzten und als Commander unterlag es Arctics Verantwortung, seine Einheit zu erhalten.
Er konnte sich nicht erlauben, Spaß zu haben.
Zu lachen, zu weinen, zu fürchten oder zu lieben.
Seine Einheit war auch der Grund, weswegen er der Person Schaden zu fügen würde, die es am wenigsten verdiente. Wut, resultierend aus Hilflosigkeit brodelte in seinem Herzen - doch er ignorierte sie gekonnt. Erschöpft stand er auf, legte dem Service Droiden eine handvoll Kredits auf den Tisch und verließ die 79. Jede Menge betrunkene Klone taumelten vor der Bar - er hörte ihr Lachen noch weit in die Straße hinein. Nachdenklich schlenderte er den kurzen Fußweg zurück bis zu seinem Speeder.
Er mied den Blick in die Schaufensterscheiben - das letzte was er sehen wollte, war ein Mörder. Vielleicht war er wirklich nichts anderes als das. Er dachte zurück an Naris Worte. Damals hatten sie ihn aufgewühlt und er wollte ihr aus einem unerklärlichen Grund das Gegenteil beweisen. Doch jetzt? Jetzt musste er sich eingestehen, dass sie Recht hatte.
Die Barracken der GAR waren etwas entlegener vom Stützpunkt. Es war die Abteilung der Brigade für Spezialoperationen - das, was er wohl am ehesten als sein Heim bezeichnen würde. Hier hatte Skirata ihn und seine Brüder ausgebildet und hier war der Ort, an dem sie außerhalb ihrer Einsätze hausten. Schweigend schritt er an den Wachposten vorbei und tippte den Zugangscode ein. Warme Luft schlug ihm entgegen - es roch nach Schweiß, Blut und Verzweiflung. Der Trainingsraum. Routiniert griff er nach den Waffen und begann damit, seine Fertigkeiten zu trainieren.
„Tut es weh Kadett?" Hämisch lachte der Kopfgeldjäger auf. Das Messer steckte tief in der Hand des jungen Klons und dieser verbiss sich mit aller Kraft einen schmerzenden Schrei. „Und was tust du jetzt?" Der Abednedo neigte den Kopf zur Seite während er sich offensichtlich an den Schmerzen des Kadetten erfreute. „Weißt du was du bist, 0013? Fehlerhaft. Es ist eine gute Entscheidung dich und deine Brüder zu entsorgen." Seine Mundtentakel wandten sich während er Sprach.
Der Kadett wusste nicht was es war, doch plötzlich schien sein Kopf wie leer gefegt und der Schmerz in seiner Hand verblasste. Das einzige was er verspürte, war eine eisige Kälte welche sich in seinem gesamten Körper ausbreitete. Ohne die Miene zu verziehen, griff er nach dem Messer und zog es aus seiner Hand. Erschrocken weiteten sich die Augen des Kopfgeldjägers und den Überraschungsmoment ausnutzend, wendete der junge Klon das Messer flink in seiner Hand ehe er es mit rauer Brutalität in seinen Hals rammte.
Die Augen des Trainers weiteten sich in Terror. Panik spiegelte sich in ihnen wieder. „Niemand bedroht mich oder meine Brüder." Flüsterte der Kadett eisig, während der Mann unter ihm seine letzten Atemzüge röchelte.
Hände umgriffen seinen kindlichen Körper und zerrten ihn aus der Halle. Immer wieder spürte er harte Schläge in sein Gesicht und Strom, wie es durch seinen Körper floss. Die Volt Anzahl hätte ihn zum Schreien bringen müssen, ihn zum Zittern bringen müssen - doch er blieb regungslos.
„Gebt ihn frei." Ein Mann betrat die Zelle - der Kadett wusste nicht wie lange er sich in dieser bereits befand. „Er hat gutes Potenzial, so wie der Rest der Truppe. Es wäre ein Fehler, sie zu töten." Befand dieser Fremde dann und der Kadett runzelte die Stirn. Wer war er? „Hallo, Kleiner." Der Unbekannte trat auf ihn zu und mit einem Klicken öffneten sich die Fesseln. „Mein Name ist Skirata und deiner lautet ab heute Arctic." Ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen und im Gegensatz zu all den Anderen, die 0013 kannte - erreichte es
seine Augen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro