Kapitel 17
a c t a, n o n v e r b a
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„actions
not words"
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Die Küste trieb einen kühlen Wind hinauf in den Palastgarten. Die blauen Blätter der Bäume raschelten und die hohen Grashalme bogen sich sachte. Die Palastwachen verfolgten jeden Einzelnen seiner Schritte. Die Brücke vor ihnen war imposant, strahlend wie der restliche Palast. Die riesigen Türen des Schlosses öffneten sich lautlos und das einzige was in den leeren Hallen zu hören war, waren die Stiefel der Reisenden.
„Waffen." Ein Wachmann baute sich vor dem Klon auf und misstrauisch musterte Arctic seine Umgebung. Würde etwas schieflaufen, wäre er vollkommen aufgeschmissen. Aber welche Wahl hatte er schon? Genervt seufzte er und begann, sein Waffenarsenal auf den Tisch zu legen - die großen Augen der einheimischen Frau ignorierend. „So viel." Hörte er sie leise feststellen und zuckte mit den Schultern. „Man muss auf alles vorbereitet sein." Flink wendete er das Messer in seiner Hand und legte es ebenfalls ab. „Das wars." Er richtete sich wieder zu dem königlichen Soldaten welcher nickte. „Folgt mir."
Der Gang erschien ihm ellenlang. Vorsichtig warf er einen Blick zu Nari - diese schien die Hallen des Palastes zu kennen, denn weder wirkte sie beeindruckt noch strichen ihre Blicke neugierig umher, wie sie es sonst immer taten. „Wart Ihr oft hier?" Wollte er wissen und überrascht sah sie zu ihm. „Ich führte eine gute Freundschaft mit dem Kronprinzen." Erklärte sie knapp und der Soldat runzelte die Stirn: „Ihr könnt eine Freundschaft führen?" „Ihr seid so lustig." Genervt wandte sie sich ab und ein kurzes Schmunzeln zog sich über sein Gesicht.
Goldenes Tageslicht durchflutete die Kronhalle und ließ den beeindruckenden Thron noch majestätischer wirken. Auf diesem prunkte ein Mann, dessen Erscheinung nicht wirklich in die Umgebung passte. Tiefe Falten zierten sein Gesicht und seine Haare schienen verfilzt - doch was Arctic am meisten störte war der wahnhafte Blick, der nun auf ihm lag. „Eure Majestät." Erklang die weiche Stimme seiner Begleiterin und aus dem Augenwinkel sah er, wie sie sich verbeugte. Zögerlich ahmte er die Bewegung nach und blickte wieder hoch. Der Kaiser schwieg. Die Stille lag schwer auf ihrer Haut und verunsichert suchte er wieder den Blickkontakt mit der einzigen Vertrauten, die er hatte. Doch Nari blickte starr zu dem verfallenen Mann vor ihnen.
„Sejan cen Cyiuru jan Helaa." Hallte es flüsternd durch die Hallen und alarmiert bemerkte Arctic die Soldaten welche sich auf ihn zu bewegten. „Arctic." Erklang sein Name und endlich erwiderte sie seinen Blick. „Vertraut Ihr mir?" Wollte sie leise wissen und er spannte seinen Kiefer an. „Sollte ich das?" Brachte er ebenso gedämmt hervor. „Ja. Folgt den Wachen. Es wird alles gut, ich gebe Euch mein Wort."
Grobe Hände umfassten seine Rüstung und aus Reflex wollte er bereits zur Gegenwehr ansetzen, doch entschied sich eines besseren. Er hatte keine andere Wahl, er musste der Einheimischen vertrauen. „In Ordnung." Stimmte er zu und ließ sich von den Soldaten protestlos abführen.
Die schweren Türen der Kronhalle fielen zu und verzweifelt versuchte er sich, die Augen der jungen Frau einzuprägen. Sie hatte ihn nicht soweit gebracht, um ihn dann zu hintergehen. Oder? Das würde sie nicht tun. Wer war dieser Kaiser? Und vor allen Dingen, welche Rolle spielte Nari in dem Ganzen?
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