Kapitel 3
Alles geschah wie in Zeitlupe. Das Blut das von den Fangzähnen der Bestie tropfte schien ewig zu brauchen bis es auf dem Boden aufkam. Das noch immer schwach schlagende, offen rumliegende Herz der Studentin Pochte so langsam dass man meinte es vergingen Stunden. Selbst das ein und ausatmen des Wesens schien enorm viel Zeit in Anspruch zu nehmen.
Mit einem mächtigen Schritt der ohrenbetäubend laut zu sein schien kam die Gestalt näher auf mich zu. Und je näher sie kam desto vertrauter wirkte sie. Ich war mir sicher dieses Ding schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Nein, nicht nur einmal, Ständig! Das... Das war doch...!
Ein schrei so laut dass es mir förmlich die Ohren zerriss ging von dem Wesen aus und hallte in sämtlichen Fluren der Uni wieder wodurch er kein Ende zu nehmen schien. Ich hatte jedoch keine Zeit mir die Ohren zuzuhalten da die Bestie plötzlich auf mich zu rannte und ich selbstverständlich von meinen Instinkten geleitet sofort vor dem Ding wegrannte.
Ein zweiter schrei erfüllte die Korridore, dieses mal war er jedoch von mir. Warum passierte mir das schon wieder? Ich hatte ein Deja-vu, die Situation war verdammt ähnlich wie die vor einer Woche. Wieso passierte ausgerechnet mir sowas?
Doch zum darüber nachgrübeln blieb keine Zeit. Ich rannte aus dem Flur und um die Ecke, weg von dem letzten Hörsaal in dem Thoma sein konnte. Das Monster weglocken war jetzt das letzte was ich noch für ihn tun konnte!
Ich war jedoch weder Spitzensportler noch ging ich regelmäßig ins Gym, also war ich schell außer Puste. Doch zum anhalten blieb keine Zeit, ich musste weiter rennen um zu überleben! Und auch wenn es so gut wie unmöglich war hier lebend wieder raus zu kommen wollte ich mein Möglichstes tun es trotzdem zu versuchen.
Meine Arme bewegten sich an der Seite meines Brustkorbes vor und zurück, im gleichen Takt wie ich meine Füße auf den Boden setzte um mich kraftvoll nach vorne zu drücken damit ich den Abstand zwischen mir und der Bestie vergrößern konnte. Ich hatte zum ersten mal in meinem Leben wirklich das Gefühl schnell zu sein!
Aber naja... wie schnell konnte man schon sein im Vergleich zu einem Monster das sich benahm und bewegte wie ein Tier. Jap, ich war eigentlich genau so schnell wie sonst auch. Naja gut, vielleicht ein bisschen Schneller als normalerweise aber definitiv nicht so schnell wie das Adrenalin das durch meine Adern rauschte es mich glauben ließ.
Durch den Flur, um die Ecke, an den Hörsälen vorbei, bis ich das Gefühl hatte nicht mehr sagen zu können wo links und rechts war. Auch ging mir langsam die Luft aus und ich musste immer tiefer atmen um nicht zu ersticken.
Mit der Zeit wurde ich langsamer bis meine Beine sich einfach nicht mehr bewegen wollten. Ich fiel zu Boden und lag schwer keuchend da. Das wars also... So würde ich sterben. Und ich wusste nicht mal mehr ob ich das Wesen letztenendes von Thoma weggeführt hatte oder er gerade vielleicht im Hörsaal nebenan war.
Das Wesen krabbelte über mich und vergrub seine Zähne in meinem Hals. Der Schmerzensschrei blieb mir vor Erschöpfung im Halse stecken. Doch noch bevor es irgendwas tun konnte riss jemand die Bestie von mir weg.
Sofort kroch ich nach hinten weg und hielt mir die schmerzende Bisswunde zu. Das Blut sickerte jedoch zwischen meinen Fingern hindurch und tropfte auf den Boden. Dort bildeten die einzelnen Tropfen eine langsam immer größer werdende Pfütze.
Doch das bekam ich überhaupt nicht mit da ich komplett fixiert war auf das was sich vor meinen Augen Abspielte. Zwei Männer versuchten an das Wesen heran zu kommen um ihm eine Spritze zu verabreichen. Die Bestie schlug aber um sich um keinen an sich ran zu lassen. Die Männer wichen den Schlägen geschickt aus. Es war ein anmutiges Schauspiel von dem ich meinem Blick einfach nicht abwenden konnte.
Einer von ihnen schlich sich an das Wesen heran während der andere es ablenkte. Ersterer wollte dem Monster gerade die Spritze verabreichen als die Bestie ihn bemerkte und kraftvoll wegstieß. Er flog durch die Luft und landete direkt auf mir. Dadurch stach er mir die Spritze beim aufkommen in meinen Arm. Durch sein Körpergewicht drückte er den Inhalt dieser Besagten Spritze direkt in meinen Arm.
Und verdammt wirkte das Zeug schnell! Es verging keine ganze Minute und ich fühlte mich so, als hätte ich wochenlang nicht geschlafen. Meine Augenlider wurden schwer und mein Körper klappte von der Sitzenden Position nach hinten.
„Verdammt..! Anzai!" hörte ich den Mann der auf mich geschleudert wurde rufen. Anzai? Diesen Namen kannte ich doch... woher kannte ich ihn nur? Ich war zu müde um mich zu erinnern. „Ja!" rief Anzai und ich sah wie ein schwarzhaariger junger Mann sich über mich beugte. Das war das letzte was ich mitbekam bevor ich einschlief.
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„Mmh..." grummelte ich als ich langsam wieder zu mir kam. Meine Sicht war noch leicht verschwommen und mein Körper so schwer, dass ich mich nicht aufsetzen konnte. Doch ich war nicht mehr außer Atem und auch meine Wunde am Hals schmerzte nicht mehr.
Ich wartete eine Weile bis das Schwere Gefühl aus meinem Körper wich und ich mich aufsetzen konnte. Von Schwindel gepackt musste ich mich festhalten doch er ging schnell wieder vorüber.
Ich ließ meinen Blick langsam durch den Raum in dem ich mich befand schweifen. Es war nicht meine Wohnung, dieses Zimmer kannte ich garnicht. Ein Krankenhaus Zimmer war es aber definitiv auch nicht. Das Zimmer erinnerte mich ein wenig an ein Hotelzimmer doch dafür war es recht schick eingerichtet.
Die Möbel waren nicht unbedingt Millionen wert aber deutlich teurer als der Schlichte kram der in normalen Hotels stand in denen man für eine Nacht blieb wenn man zum Beispiel in den Urlaub fuhr.
Neben dem Bett auf dem ich noch immer saß gab es hier einen Nachttisch, zwei riesige Schränke, ein kleines Regal mit Büchern drin, einige Pflanzen und eine Couch mit einem kleinen Tisch. Auch einen Fernseher gab es hier, die zugehörige Fernbedienung lag auf dem Tisch.
Unter dem Raum in dem ich war, hörte ich leise Stimmen die miteinander zu diskutieren schienen. Was genau sie sagten verstand ich nicht doch ich beschloss, neugierig wie ich gerade war dort hin zu gehen.
So richtig denken konnte ich noch nicht wirklich da ich noch immer etwas erschöpft war. Daher bedachte ich nicht dass das eventuell gefährlich sein könnte, je nachdem was mich dort unten erwartete.
Dennoch stand ich entschlossen auf und ging schwankend zur Tür. Ich hielt nochmal kurz inne bevor ich sie schwungvoll öffnete. Hinter dieser besagten Tür befand dich ein Treppenhaus das ich so leise wie möglich betrat. Ich hielt mich, aus angst durch die noch immer leicht vorhandene Müdigkeit zu fallen am Geländer fest als ich die Treppe hinabstieg.
Ich blieb im Erdgeschoss vor einer großen, aufwendig verzierten Holztür stehen und fuhr zögerlich über die golden lackierte Metallklinke. Die Stimmen die ich gehört hatte kamen aus dem Raum hinter der Tür.
Nun überkamen mich Zweifel und Unsicherheit doch die verdrängte ich so gut es ging. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und klopfte, angespannt was mich wohl hinter dieser Tür erwarten würde.
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