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Flug M720 nach Tokio, Narita


Ich bin jetzt 22 und mir ist klar, dass es nun Zeit ist, für eine Veränderung.

Dieser Gedanke traf mich, wie ein Blitz und ließ mich ausgeliefert und verwirrt zurück, nachdem er über mich herein gebrochen war.

Seit dem bin ich nicht mehr die Selbe.

Für viele mag es einfach klingen, stellenweise vielleicht sogar leicht banal.

Veränderungen, ... ein großes Wort, dem bin ich mir bewusst, aber manch einer würde vielleicht sogar behaupten, dass in meinem Alter das ganze Leben bloß aus Veränderungen besteht.

Und dem habe ich nicht einmal groß etwas entgegen zu setzten.

Aber das trifft auf Andere zu, vielleicht, möglicherweise, ... ich kann es nicht sicher sagen, denn wissen tue ich es ja nicht.

Immerhin rede ich kaum noch mit Anderen, der Kontakt zu den meisten Freunden ist abgebrochen, oder dermaßen eingeschlafen, dass ich vermutlich an einem Asthmatiker Anfall zu Grunde gehen würde, täte ich den Versuch Wagen, ihn zu entstauben.

Dass ist ein weiteres Problem, mit den psychischen Krankheiten.

Man sieht sie dir nicht an.

Also, ... zumindest ist auch das oft der Fall und ich verspreche euch eines: Solange ihr nicht aus allen Körperöffnungen blutend am Boden liegt, werden die meisten Menschen euch ihr Mitleid verwehren.

Aber dafür bekommt ihr ein entnervtes Augenrollen und ein herzliches: „Jetzt stell dich mal nicht so an."

Der geneigte Leser weiß, wovon ich rede.

Und irgendwann reicht es dir.

Irgendwann reicht es dir, dich erklären zu müssen, teilweise schon argumentieren zu müssen, weshalb du eine BERECHTIGUNG auf deine subjektiven Empfindungen und Eindrücke hast.

Es nervt dich, immer und immer wieder deine Laien psychologischen Vorträge zu halten, wieso und weshalb und warum, damit du am Ende genau das zu hören bekommst, was du in diesem Moment absolut nicht gebrauchen kannst: „Du darfst dich auch nicht so reinsteigern."

Danke, Capitan Obvious, leider ist genau das der springende Punkt einer Angst- und Panikstörung.

Man mag es kaum für möglich halten, aber der Begriff STÖRUNG kommt genau daher.

Eines Tages wachte ich auf und glaubte zu wissen, was der nächste, richtige Schritt war: Ich musste hier weg.

Weg, aus dieser Stadt, aus diesem Land, weg von diesen Leuten, die glaubten mich besser zu kennen, als ich mich selbst, weg von alle dem, was forderte, aber gleichzeitig selbst nichts zu geben vermochte.

Meine Arbeit hatte ich bereits einen knappen Monat zuvor gekündigt.

Beziehungsweise war es eher ein recht einseitiger Kompromiss, seitens meiner Chefin, denn sie könnte es nicht länger erlauben, dass ich mich mindestens einmal die Woche krank meldete.

Was sollte sie denn den anderen Mitarbeitern erzählen, wenn diese „wirkliche mal krank" wären und dann trotzdem zu kommen hätten, da meinetwegen so viel Arbeit übrig blieb?

Ich glaube den Rest der Unterhaltung brauche ich euch nicht zu erörtern, das Thema war verhältnismäßig schnell vom Tisch, nachdem ich mein Namensschild und meine Schürze abgegeben und anschließend gesenkten Hauptes das Bistro verlassen hatte.

Und nachdem meine Mutter diesen Vorfall mit: „Du bist es manchmal auch selbst Schuld, Genshi. Was hast du erwartet?" zu kommentieren wusste, da war es für mich klar: Dieser Ort gibt mir nichts.

Beziehungsweise trägt daran weniger der Ort selbst die Schuld, als vielmehr die Menschen, die sich in seinem Inneren bewegen und ihrer trockenen Alltäglichkeit nachgehen.

Und diese doch sehr verkürzte Zusammenfassung, der Geschehnisse, der letzten paar Monate, führen uns zum eigentlichen Anfangspunkt der eigentlichen Erzählung.

Und diese beginnt genau hier, am Flughafen Düsseldorf.

Und ich kann euch sagen, es war wahrhaftig eine Tortur hier herzukommen, nicht, weil für mich als gebürtige Düsseldorferin der Weg unvorstellbar weit, oder aber unzumutbar kompliziert gewesen wäre, sondern es ist vielmehr der Tatsache geschuldet, dass es für mich bereits ein immenser Kraftakt ist, überhaupt das Haus zu verlassen.

Mit einem Bus zu fahren, ein öffentliches Gebäude zu betreten, oder eine Straße entlang zu laufen - Das alles mag dem Ein oder Anderen wie eine Banalität erscheinen, doch für mich ist es jedes Mal ein Kraftakt.

Und nach spätestens einer halben, bis Dreiviertelstunde bin ich dermaßen erschöpft, dass ich im Stehen einschlafen könnte.

Und doch finde ich keine Ruhe.

Dass ich es tatsächlich bis ins Terminal geschafft habe, das grenzt an ein Wunder.

Und bislang bin ich noch nicht zusammengebrochen, ich habe noch nicht nach Luft schnappen müssen, wie ein Karpfen auf dem Trockenen, oder mich gar übergeben.

Auch, wenn es sich seit dem ich meinen Hausflur hinter mir gelassen habe, so anfühlt, als würde eines davon binnen der nächsten paar Minuten grauenvolle Realität werden.

Ich weiß,... natürlich, tief in mir drinnen weiß ich, dass nichts davon eintreffen wird.

Manchmal denke ich, ich stände kurz vor dem Ersticken, doch in Wahrheit kriege ich noch genug Luft, um weiter zu laufen.

Es gibt Tage, da habe ich de Eindruck mir würde jede Sekunde schwarz vor Augen und ich erlebe alles wie durch einen dichten Nebel und laufe neben meiner selbst her und doch kann ich nicht wirklich zu mir zurück finden.

Und trotzdem bin ich bis heute kein einziges Mal umgekippt.

Und ab und an graut es mir davor, auch nur den Mund aufzumachen, weil ich befürchte mein halbverdautes würde wie in einer Fontäne nach oben schießen, doch die Wahrheit ist, dass ich mich das letzte Mal übergeben habe, als ich 16 war, nach einer wirklich äußerst durchzechten Nacht.

Es war Tanz in den Mai, ich glaube, damit ist alles gesagt.

Tatsächlich fürchte ich mich vor dem eigentlichen Katastrophenszenario inzwischen weniger, als vor der Angst, welche ich vor ihm entwickelt habe.

Und ich glaube schöner und vor allem präziser, könnte ich mein Störungsbild auch nicht zusammenfassen.

„Dies ist der letzte Aufruf für Lufthansa Flug M720 nach Tokio Narita, wir bitten alle Passagiere sich an Gate 25 einzufinden."

Ich zucke inständig zusammen, als plötzlich eine monotone Frauenstimme aus den mich umgebenen Lautsprechern tönt.

Der letzte Aufruf?

Irritiert sehe ich mich in dem kleinen Cafè um, in welchem ich sitze.

Keiner der anderen Gäste scheint der Durchsage großartig Aufmerksamkeit zu schenken, doch ein Blick auf die Uhr lässt keinen Zweifel zu: Es ist beinah elf.

Und als last boarding time war zehn nach, auf meinem Ticket angegeben.

Hektisch schlinge ich die letzten Schlucke meines Tees hinunter, merke, wie ich bereits wieder nervös werde und sich leichter Schwindel einstellt, während ich meine schmutze Tasse, samt Untersetzter, in den Geschirrwagen stelle.

„This is the last call for Lufthansa flight M720. Passengers for Lufthansa flight M720 please go to Gate 25."

Gate 25,... .... Gate 25,.....?

Meine Beine fühlen sich irgendwie schwach und zittrig an, doch ich versuche es darauf zu schieben, dass ich diese Nacht kaum ein Auge zugemacht habe.

Ich fühle mich immer wie erschlagen, wenn ich nicht ausreichend Schlaf bekomme, denn ich habe den Eindruck es verstärkt manche Symptome zusätzlich.

22, ... 23, ... 24, ...

Das letzte Stück renne ich etwas, denn die Schlange zum Einlass ist nicht sonderlich lang, höchstens zehn Leute, wenn überhaupt, warten noch auf ihren Bordzugang.

Geschafft!

Für einen kurzen Moment gelingt es mir die dämonischen Gedanken an meine wackligen Beine, das Druckgefühl auf meinem Brustkorb und das neblige Gefühl in meinem Schädel aus zu blenden.

Als ich an der Reihe bin, reiche ich der Dame am Schalter meinen Reisepass, in welchen ich mein Flugticket geklemmt habe, doch sie hebt nur die Hand, um mir zu suggerieren, das ich kurz warten soll, lächelt mir dann kurz entschuldigen entgegen, ehe sie sich einem anderen Passagier zuwendet.

„Hören Sie, ich kann gerade leider nichts für Sie tun, wir müssen warten, bis,..."

„Ich muss in dieses Flugzeug, ja, mh, anders geht es nicht, nh!"

Schüchtern schiele ich durch den dichten Schleier, meiner langen, schwarzen Haare, zur Seite, erhasche somit einen flüchtigen Blick auf den doch ziemlich aufgebracht scheinenden, jungen Mann, zu meiner Rechten.

Oder ist es doch ein Mädchen?

Nein,... die langen, blonden Haare wirken im ersten Moment zwar irritierend, doch der Kleidungsstil, seine Stimmlage, doch auch der restliche Habitus und die Haltung lassen keinen Zweifel zu.

„Ich verstehe, dass Sie das möchten, doch ich,..."

„Ich möchte nicht, ja, ich muss, mh! Ich hab da eine Ausstellung, mh, ja, haben sie schonmal von einem Künstler gehört, ja, der zu seiner eigenen Ausstellung nicht da war, mh?!"

Ein bisschen tut mir das Personal schon leid, ich kann bloß hoffen, dass die Zahl auf dem Gehaltscheck das wieder wett macht, womit es sich vermutlich tagtäglich herumschlagen muss.

„Ich muss nun hier weitermachen, bitte stellen Sie sich an die Seite und wir werden gleich schauen, warum der Computer ihr Ticket nicht annimmt,...", erklärt sie, beherrscht freundlich und dafür zolle ich innerlich meinen Respekt.

„Und wenn das Flugzeug in der Zeit wegfliegt, ja, ne?", empört sich der junge Mann weiter, wirft der Personaldame dabei einen äußerst angesäuerten Blick zu und ich spüre, wie mir wieder leicht schwindelig wird.

Was für eine unangenehme, angespannte Situation.

Ruhig atmen Genshi, ... das hier hat nichts mit dir zu tun,...

„Das Flugzeug wird nicht abheben, bevor wir nicht geklärt haben, was mit Ihrem Ticket ist.", erwidert die Dame in einem Tonfall, der keine Widerworte zulässt, dennoch nicht unfreundlich wirkt und ich kurz frage ich mich ernsthaft, wie VIEL sie diesen Leuten zahlen.

Und ob das nicht auch mal ein Idee für mich wäre, mal ganz davon abgesehen, dass ich bereits einen Beinah-Nervenzusammenbruch auszusitzen habe, wenn ich bloß daneben stehe.

„Geben Sie mir bitte Ihren Reisepass?", wendet sich die Dame dann letztlich an mich und ich nicke hastig, reiche ich dann mit zitternden Fingern meine Personalien.

Dabei wage ich schiele ich kurz nach rechts und für den Bruchteil einer Sekunde kreuzen sich der Blick des blonden Mannes und der Meine, ehe ich erschrocken weggucke.

Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, denn ich hasse es, Menschen direkt in die Augen zu schauen, was nicht unbedingt von viel Selbstbewusstsein zeugt, das weiß ich.

Dennoch ist es mir stets unangenehm gewesen, doch der Blick des Blonden setzt dem Ganzen ja die Krone auf!

Er ist wütend, aber das hatte man ja bereits der Wahl seiner Worte und seiner Art zu spreche entnehmen können.

Doch in seinen Augen liegt noch etwas ganz Anderes.

Maßlose Arroganz, Überheblichkeit und dennoch,... hatten sie einen strahlend hellen blau-grauen Farbton.

Ich kann mich nicht erinnern jemals dermaßen intensivfarbige, blaue Augen gesehen zu haben.

Bei de Gedanken daran läuft es mir heißkalt den Rücken runter.

„Frau Mori?"

Ich zucke kurz zusammen, hebe dann den zerstreuten Blick und schaue dann die Personaldame an, welche mir meinen Reisepass entgegen hält.

„Ähm, ... ja, entschuldigung, danke.", murmle ich beschämt, ehe ich meine Unterlagen in einem Innenfach, in meinem Rucksack verschwinden lasse, dann beschämt durch die sich öffnenden Schiebetüren trete.

„Guten Flug.", kann ich die Personaldame sagen hören und ich lächle schwach, hauche ein „Dankeschön", von welchem ich mir sicher bin, dass sie es nicht gehört hat.

Während ich die Fluggastbrücke, gen Flugzeug nach unten entlang laufe, komme ich nicht umhin einen letzten Blick zurück, zum Boardingschalter zu werfen und erschrecke mich tatsächlich kurz, als mir klar wird, dass der Blonde mich noch immer Nase rümpfend mustert.

Wieso starrt er mich denn so penetrant an?

Ich kann doch nichts dafür, dass sein Ticket vom Scanner nicht angenommen wird?

Unsicher drehe ich den Kopf also wieder nach vorne, doch noch immer meine ich den abschätzigen Blick in meinem Rücken spüren zu können.

Was hat der denn bitte für ein Problem, ...?

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