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⋆⁺₊⋆ divorce papers ⋆⁺₊⋆
『 3182 』
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If you spend your time hoping someone will suffer the consequences for what they did to your heart,
then you're allowing them to hurt you a second time in your mind.
ʚ Harry ɞ
Als Liams Handy klingelte wurde es schlagartig still. Fest biss ich mir auf die Lippe und hob zögerlich meinen Blick von meinem Teller und sah zu meinem besten Freund. "Es tut mir leid", entschuldigte er sich und nahm das Telefonat an. Stillschweigend sah ich ihm zu, wusste ganz genau, was gleich passieren würde und allein der Gedanke daran schnürte mir den Hals zu.
"Ich muss leider los", sprach Liam an uns gerichtet und erhob sich von seinem Platz. "Danke für alles Jungs, falls es möglich ist, komme ich natürlich direkt wieder." - "Alles gut, Li", erwiderte ich und brachte ihn noch zur Tür. "Kommt ihr zu zweit zurecht?", fragte er, bevor er hinaus ging und sah mich mit einem prüfendem Blick an. "Ich denke nicht", murmelte ich und schüttelte dann meinen Kopf. "Du hast ja meinen Schlüssel, wenn was ist, komm einfach zu mir, okay? Ich bin für dich da", lächelte er leicht und verabschiedete sich mit einer Umarmung von mir. "Du musst nicht die ganze Zeit im Hotel leben. Entweder kommst du zu mir oder zu einem der Jungs von der Wache. Wir sind alle eine Familie, vergiss das nicht."
Sobald ich wieder am Tisch saß spürte ich, das Louis schlechte Laune hatte. "Geh schon", brummte Louis nicht gerade begeistert und warf seine Serviette auf den Teller. "Tolles Weihnachtsessen", murmelte er vor sich hin, allerdings hörte ich ihn trotzdem.
"Ich habe keinen Bereitschaftsdienst", erwiderte ich lediglich und sah ihn an. "Hast du doch sonst immer", stichelte Louis weiter weswegen auch meine Laune langsam kippte. "Und heute habe ich mal keinen Dienst Louis. Nur weil ich in der Vergangenheit nicht dazu im Stande war auch einmal abzulehnen, heißt es nicht, dass ich mich immer noch so in den Dienstplan einbinden lasse. Ich wusste das dir der Abend wichtig ist und daher habe ich heute einen freien Tag", erklärte ich mit ruhiger Stimme und konnte nicht anders als mit dem Kopf zu schütteln.
Typisch. Bevor er überhaupt wusste was los war, sprach er Worte aus, die langsam einfach nur noch verletzend waren.
Louis gab keinen Ton von sich, stattdessen erhob er sich von seinem Platz und begann die Teller zu stapeln. "Warte, lass mich dir helfen", sprach ich unsicher und wusste nicht ganz, ob er doch lieber seine Ruhe haben wollte. Jedoch erhielt ich ein stummes Nicken. Überrascht blinzelte ich, stand auf und begann den Tisch abzuräumen.
Mit einem kurz angebunden 'Danke' nahm Louis mir die Teller in der Küche ab und stellte sie in die Spüle. Für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach in von hinten zu umarmen, meine Hand zuckte bereits in die Richtung seiner Hüfte, doch ich traute mich nicht. Louis schien meinen Blick auf seinen Rücken zu spüren, denn er drehte sich um und blickte mir direkt in die Augen.
"Ich... Ich denke du solltest jetzt trotzdem gehen Harry", sprach er mit unsicherer Stimme und legte sich das Geschirrtuch über die Schulter. "Wir beide hier im Haus allein, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Ich-"
"Verstehe...", brachte ich noch so gerade heraus und trat einen Schritt nach hinten. Ein taubes Gefühl breitete sich in meinem ganzen Körper aus, hören konnte ich nur noch das Rauschen meines eigenen Blutes. "Ich kann auch-", fing ich an und überlegte, wie ich den Satz beenden sollte. Doch was sollte ich tun? Wenn er meine Anwesenheit nicht aushielt, dann brachte es auch nichts, wenn ich mich in einem anderen Raum unseres Hauses auffalten würde.
Mit Magenschmerzen ging ich ins Wohnzimmer zurück, nahm mein Handy vom Esstisch und schlupfte im Flur in meine Schuhe. Sollte ich wirklich einfach alles dabei belassen und gehen? Heute war der letzte Tag an dem ich mit Gewissheit sagen konnte das ich Louis sehen würde. Was passierte nach morgen? Würden wir uns überhaupt noch über den Weg laufen?
Meine Gedanken kreisten immer weiter und dennoch zog ich mir meine Jacke über, griff nach meinem Autoschlüssel und der Hotelkarte.
Bei dem Gedanken jetzt zu gehen wurde mir unfassbar schlecht. Doch was blieb mir anderes übrig? Schweren Herzens öffnete ich die Haustür, betrachtete die Schneeflocken, welche vom Himmel fielen und kämpfte mit mir selbst. Meine Beine waren unfassbar schwer und hielten mich zurück. Tief atmete ich durch, versuchte meine Tränen zurückzuhalten und trat raus in den knöchelhohen Schnee.
"Harry...?"
Louis' Stimme war so leise, dass ich dachte ich hätte sie mir nur eingebildet. Doch die folgenden Worte überzeugten mich vom Gegenteil. Schnell drehte ich mich zu ihm herum. "Könntest du vielleicht doch... bleiben?" Viel zu perplex starrte ich meinen Ehemann an und erwiderte nichts. Ich konnte nicht. Zu groß war die Angst, dass er es doch nicht so meinte und sich gleich wieder anders entscheiden würde. "Harry?", hakte er nach und ging ein paar Schritte auf mich zu. "Könntest du bitte bleiben?" Ich blinzelte ihn an, begann kraftlos zu nicken und hörte mich selbst ein 'Natürlich' aussprechen.
Louis nickte, überbrückte den letzten Meter und trat zu mir raus auf die Veranda. Sanft umschloss er meine Hand mit seiner und sah mir einen Moment in die Augen, bevor er mich zurück ins Haus zog und die Tür hinter meinem Rücken schloss.
"Ich kann einfach keinen klaren Gedanken fassen... Einen Moment lang habe ich das Verlangen dir alles mögliche an den Kopf zu schmeißen und dich einfach nur anzuschreien... Im nächsten Moment habe ich einfach nur noch Heimweh, du fehlst und mit dieser Leere komme ich überhaupt nicht zurecht. Ich sollte es doch gewöhnt sein... So oft wie du nicht Zuhause warst, eine Schicht nach der anderen hattest. Ich- Ich weiß doch wie es ist ohne dich einzuschlafen und dennoch war in den letzten Wochen das Einschlafen am schwersten."
Bevor ich etwas sagen konnte schüttelte er bereits den Kopf. "Louis, bitte...", murmelte ich und legte meine Hand an seine Wange. Ich spürte die Wärme seiner Haut und schluckte als ich in seine tränengefüllten Augen blickte. "Ich nehme das Gästezimmer, okay? Und wenn... Wenn du nicht einschlafen kannst, kannst du immer noch zu mir?", schlug ich vorsichtig vor und schloss aus Angst vor Ablehnung meine Augen.
"Okay", erwiderte Louis nach einem Moment und legte seine Hand auf meine. "Okay", wiederholte ich seine Worte und öffnete meine Augen. Unsicher sah ich ihn an, wusste nicht, ob ich bereits gehen sollte, oder ob er meine Gesellschaft brauchte. Was ich brauchte war auf jeden Fall meinen Mann, aber nehmen konnte ich es mir einfach nicht. Nicht mehr. Nicht nach dem wir die letzten Wochen kaum miteinander gesprochen hatten und wenn, dann waren es nur Streitereien.
"Ich gehe dann mal hoch", brach ich die Stille und löste mich von Louis. Er nickte, ließ mich ohne ein weiteres Wort nach oben gehen. Mit einem schweren Gefühl in meiner Brust betrat ich unser Schlafzimmer, um mir ein paar Dinge aus dem Kleiderschrank zu holen. Als ich meine Sachen zusammengesucht und ins Bad gehen wollte, fiel mir auf, welche der beiden Bettseiten Louis nutzte. Und es war nicht seine Seite, weshalb sich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen bildete.
Im Flur lief ich Louis über den Weg, welcher abrupt stehen blieb, da wir beide in die gleiche Richtung wollten. "Du kannst gern zu erst ins Bad", bot ich an und ging einen Schritt nach hinten. Louis bedankte sich leise, ging voran ins Bad und schloss die Tür hinter sich. In der Zwischenzeit richtete ich mir das Gästezimmer her. Seufzend wartete ich auf dem Bett und starrte an die Wand gegenüber. Ich hatte diesen Raum noch nie gemocht. In den letzten Wochen vor meinem Auszug hatte ich unzählige schlaflose Nächte hier verbracht.
Ich dachte das ich bereits aufgegeben hatte. Aber jetzt gerade wusste ich nicht, was ich fühlte. Das erste Mal seit Wochen war Louis derjenige, welcher auf mich zugekommen war. Bis gerade eben dachte ich auch noch, das dieses Weihnachtsessen ein Fehler war. Doch nachdem einige abgesagt hatten, wollte ich Louis nicht auch noch stehen lassen.
Das konnte ich einfach nicht.
Ich wusste nicht, ob wir überhaupt wieder zueinander finden würden und wenn, ob es dieses Mal tatsächlich halten würde. Es war nicht nur mein Job der zwischen uns stand, aber auch wenn es nur das wäre wusste ich, dass ich diesen nie aufgeben könnte. Wie auch, wenn er mir so viel bedeutete...
Natürlich verstand ich seine Ängste, ich würde ihm auch nie seine Gefühle absprechen, aber... wie sollte ich etwas aufgeben was ich weit vor ihm geliebt habe?
Ich hörte wie Louis das Bad verließ, den Schritten nach zu urteilen war er nun im Schlafzimmer, weshalb ich selbst das Bad aufsuchte und mich für die Nacht fertigt machte.
Als im Bett lag bekam ich keine Auge zu. Stunde um Stunde verging, nicht ansatzweise holte mich die Müdigkeit ein und als ich es nicht mehr aushielt und die Decke zurückschlug hörte ich Schritte im Flur und das Klicken des Lichtschalters im Bad.
Leise seufzend drehte ich mich auf die Seite, versuchte eine bequeme Position zu finden und schloss meine Augen.
"Harry...? Schläfst- Schläfst du schon?", hörte ich gedämpft meinen Mann sprechen. "Nein, ich bin wach", erwiderte ich mit belegter Stimme und räusperte mich. Ich brauchte einen kurzen Moment, setzte mich auf und sah mit zusammengekniffenen Augen zu ihm.
"Kannst du auch nicht schlafen?", fragte er zögerlich und blieb weiterhin im Türrahmen stehen. "Mir geht einiges durch den Kopf", erwiderte ich wahrheitsgemäß und strich über meine nackte Brust. "Möchtest du darüber sprechen?" Mehr als verwirrt blickte ich wieder auf und konnte nicht ganz glauben was er gesagt hatte. "Du... Du würdest mir zuhören?", gab ich überrascht von mir und konnte meinen Ohren kaum trauen. In der Vergangenheit hatte er mir so selten zuhören wollen, direkt abgeblockt und mir die Schuld für alles was passierte gegeben. Ich wusste langsam das es die Verzweiflung war und nicht, dass er mir wirklich die Schuld für alles was wir beide nicht geschafft hatten, gab.
"Ich würde es versuchen", beantwortete er mir meine Frage und ließ sich neben mir auf der Bettkante nieder. Für einen Moment betrachtete ich ihn im Schein des Flurlichtes und richtete dann meinen Blick auf den Boden.
"Hast du die Papiere unterschrieben?", fragte ich nach einigen Minuten unangenehmer Stille und knibbelte an meiner Nagelhaut. "Wir hatten Silvester als letzten Tag festgelegt, aber... Ich kann einfach über nichts anderes nachdenken", versuchte ich meine Frage zu rechtfertigen und schluckte als ich keine Antwort erhielt.
Mit flauem Gefühl im Magen wartete ich auf seine Antwort und schloss langsam meine Augen als er mit einem 'Ja' antwortete. Tief atmete ich durch, versuchte dieses simple Wort irgendwie zu verstehen.
Tränen schossen mir in die Augen und ich tat auch nichts dagegen sie zurückzuhalten.
"Aber es fühlte sich direkt falsch an. Ich habe sie entsorgt. Ich dachte ich könnte dich gehen lassen, kann ich aber nicht. Und ich weiß nicht wie wir es hinbekommen sollen... Ich möchte keine Paartherapie, oder sonst was. Ich möchte einfach-" Louis' Stimme versagte und ein Schluchzer kam ihm über die Lippen.
"Dich heute so... so fertig zu sehen hat mir einfach erneut das Herz gebrochen", weinte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Was habe ich dir nur angetan?", schluchzte er und sank in sich zusammen.
Sanft legte ich meinen Arm um ihn und zog ihn nah an mich heran. "Du trägst nicht alleine die Schuld", erwiderte ich leise und atmete erleichtert auf als er meine Umarmung erwiderte und meine Nähe akzeptierte.
Vorsichtig ließ ich mich nach hinten in die Kissen fallen und zog ihn direkt mit. Tief durchatmend strich ich mir mit dem Handrücken über die Augen und blickte für einen Moment an die Decke. Er hatte die Scheidungspapiere weggeschmissen? Hat er sich für mich entschieden?
Ich konnte das alles gar nicht richtig begreifen und wurde von Louis aus meinen Gedanken geholt als er versuchte sich auf meiner Brust abzustützen und sich die Tränen wegzuwischen. Still blickte ich ihn an, strich mit meinem Daumen unter seinem Auge entlang und lächelte leicht als er sich an meine Hand schmiegte.
"Kommst du zurück? Bitte?", weinte er und ließ seinen Kopf hängen. Sanft strich ich durch seine Haare, zog ihn zu mir und drehte uns so, das er unter mir lag. Schniefend blickte er mich an. "B-Bitte", wiederholte er sich leise und als ich langsam begann zu nicken, weinte er nur noch mehr.
Sanft legte ich meine Stirn an seine, versuchte ihn zu beruhigen, doch auch ich war den Tränen nahe und konnte kaum ein zusammenhängendes Wort über die Lippen bringen. Louis schlang seine Arme um meinen Nacken, zog mich näher an sich heran, weshalb ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub.
Da es relativ schnell unbequem wurde, erhob ich mich langsam. Louis schien nicht gerade erfreut zu sein, doch ich nahm seine Hand und bat ihn mir zu folgen. Sanft zog ich ihn ins Schlafzimmer, stupste ihn zu meiner Seite des Bettes und setzte mich nah neben ihn. "Geht es wieder?", fragte ich leise und legte meine Hand an seine Wange. Leicht schüttelte er seinen Kopf und strich über seine Augen.
"Meinst du es klappt?", fragte ich nach einem Moment der Stille und blickte ihn an. "Kommst du wirklich zurecht, wenn ich wieder zur Wache fahre?", wollte ich wissen und hatte Sorge, dass es nach ein paar Tagen wieder kippen würde. Spätestens wenn ich nach einem Einsatz verwundet zurückkehrte. "Ich muss, wenn ich weiterhin mit dir verheiratet sein will", erwiderte er und rieb sich die Augen. "Dir könnte überall was passieren, aber ich muss langsam lernen, dass es nunmal so ist, dass du für deine Arbeit dein Leben geben würdest, wenn es bedeutet das du damit andere retten könntest", sprach Louis und wurde zum Ende hin immer leiser.
"Ich kann dir nicht versprechen, dass niemals etwas passieren wird, aber die Chance ist nicht so hoch, wie du es dir jedes Mal ausmalst Lou... Wirklich nicht. Wir alle sind trainiert darin zu wissen was zu tun ist", lächelte ich leicht und atmete tief durch. "Ich bin schließlich auch nie allein. Wir alle passen aufeinander auf. Lou, ich übe diesen Job seit dem ich 17 Jahre alt bin aus. In den 25 Jahren ist es noch nie zu einer Verletzung gekommen, die ich nicht überstanden habe", fügte ich noch hinzu und sah meinen Mann an. Er jedoch hatte seinen Blick auf meine Brust gerichtet, wo sich eine ziemlich große wulstige Narbe befand. "Die hab ich deinetwegen", erinnerte ich ihn und stupste mit meinem Zeigefinger gegen seine Stirn.
Es war das erste Mal seit langem das wir ein normales Gespräch führten. Beinahe hatte ich es schon vergessen, wie es sich anfühlte nicht direkt angeschrien zu werden.
Louis und ich sprachen noch eine Weile über seine Ängste, ich konnte sie ihm nicht alle nehmen, aber wenigstens ihm versichern, dass er es mir sagen sollte, wenn er sich wieder so fühlte.
Es war schon spät in der Nacht als wir uns endlich unter die Decken kuschelten. Zu meiner Verwunderung wollte Louis auch jetzt nicht von mir ablassen, weshalb ich meine Arm um seine Taille legte und ihn noch etwas mehr an meine Seite zog.
Zufrieden seufzte er und kuschelte sich ein wenig mehr an meine Seite, platzierte seinen Kopf auf meiner Brust und zog die Bettdecke zurecht. Schon bald war er eingeschlafen, doch ich fand einfach keine Ruhe. Mit ihm im Arm lag ich ewig wach, hatte schon das Gefühl die Stunden würden gar nicht vergehen, bis langsam aber sicher die ersten Sonnenstrahlen das Zimmer erhellten.
Louis schlief noch friedlich, weshalb ich so sanft wie möglich versuchte aufzustehen, ohne ihn aus seinem Schlaf zu reißen. Als ich es endlich geschafft hatte mich zu lösen, lief ich die Treppe hinunter in die Küche und bereitete mir einen Kaffee zu. Währenddessen klingelte bereits mein Diensthandy, welches ich gestern Abend im Flur hatte liegen lassen.
"Styles?", meldete ich mir kurz angebunden und lächelte als ich Liams Stimme hörte. "Soll ich dich für unsere Nachtschicht am Hotel abholen, oder bist du noch..." Er beendete den Satz nicht, weshalb ich etwas schmunzeln musste. "Du kannst mich von Zuhause abholen, danke", lächelte ich und hörte Liam noch ein "Okay, wir reden später" sagen, bevor er auflegte.
Während ich meinen Kaffee trank begann ich die Küche aufzuräumen, machte den Abwasch und verräumte das saubere Geschirr zurück in die Schränke. Da Louis immer noch zu schlafen schien, begann ich mich ums Frühstück zu kümmern.
Sobald ich jedoch den Tisch gedeckt hatte, stand Louis verschlafen in der Küche, rieb sich die Augen und erschrak leicht, als er mich erblickte. "Ich... Ich dachte kurz du wärst weg", nuschelte er müde und gähnte ausgiebig. "Ich bin noch da", erwiderte ich und lehnte mich gegen die Arbeitsplatte. "Noch?", fragte Louis und kam ein paar Schritte näher. "Wir sollten darüber sprechen, wie wir das alles hier angehen werden. Ich weiß nicht, ob wir überhaupt noch gemeinsam eine Ehe führen, oder ob jeder einfach nur versucht etwas am Leben zu erhalten, was seit einigen Monaten mehr als nur ein paar Risse bekommen hat, die vielleicht nie wieder geschlossen werden können", sprach ich ehrlich und presste meine Lippen fest aufeinander als Louis den Kopf schüttelte und kurz darauf nickte. "Ich weiß", gab er leise zu und seufze.
"Manchmal habe ich das Gefühl ich hätte einfach nie etwas sagen sollen, dir das alles nicht einfach an den Kopf-"
"Dann hätte es sich alles nur in die Länge gezogen und wir wären immer noch unglücklich Louis... Es ist zwar schwer und tut unfassbar weh, aber so haben wir wenigstens unserem Frust Platz gemacht und können schauen, wie wir alles angehen werden. Ich habe Interesse daran, das wir wieder besser zueinander finden", erklärte ich und Louis stimmte mir direkt zu. "Ja, ich auch."
Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen öffnete ich meine Arme und musste Louis nicht einmal um eine Umarmung bitten, da kam er schon auf mich zu und drückte mich fest an sich. "Kann... Kann ich dich- Kann ich dich küssen?" Doch ich lehnte entschuldigend ab. "Ich fühle mich dazu noch nicht wirklich bereit", versuchte ich zu erklären und spürte wie Louis sich ein wenig versteifte. "Tut mir leid", entschuldigte er sich und begann wieder zu weinen, was mich einfach nur noch mitnahm.
Tief atmete ich durch, legte meine Hand an sein Kinn und zwang ihn dazu mich anzusehen. Seine Augen waren noch von gestern gerötet und die Tränen liefen ihm vereinzelt über die Wangen. Ich wusste selbst nicht warum ich mich gerade nicht so öffnen konnte und versuchte das beklemmende Gefühl hinunterzuschlucken.
Sanft küsste ihn seinen Mundwinkel, hielt die Luft an als mein Herz sich kurz in meiner Brust überschlug, nur um dann doppelt so schnell zu schlagen. Unwohlsein gepaart mit einer unfassbaren Nervosität sorgte dafür, dass ich einen kurzen Moment brauche bevor ich meine Augen schloss und meine Lippen auf seine drückte.
Louis erwiderte den Kuss direkt und in binnen weniger Sekunden verpuffte das Unwohlsein. Was blieb, war mein schneller Herzschlag und das Gefühl, dass wir es vielleicht doch schaffen konnten wieder zueinander zurückzufinden.
🩶
03/12/2024
Unveröffentlichtes Buch: What if...?
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