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⋆⁺₊⋆ book lover ⋆⁺₊⋆
『 3345 』
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You know you're in love when you can't fall asleep because reality is finally better than your dreams.
ʚ Harry ɞ
Gähnend trat ich in die Küche, schaltete die indirekte Beleuchtung ein und schlurfte zur Kaffeemaschine. Mit wenigen Handgriffen waren die Espressobohnen gemahlen und die Milch aufgeschäumt. Ich brauchte noch einen Moment bis ich wach genug war um einen Cappuccino zuzubereiten. Diesen und auch ein Glas Orangensaft mit etwas Olivenöl platzierte ich auf einem Tablett. Dazu legte ich noch das Tablettendöschen für den heutigen Tag und wollte alles zusammen ins Schlafzimmer bringen.
"Bin schon da", hörte ich meinen Verlobten sprechen und spürte kurz darauf seine Arme um meine Taille. "Guten Morgen", lächelte ich automatisch, stelle das Tablett auf die Arbeitsplatte zurück und schlang meine Arme um Louis.
"Morgen", grummelte er vor sich hin und vergrub sein Gesicht an meiner Brust. Sanft lächelnd strich ich durch seine wirren Haare. "Wie hast du geschlafen?", wollte ich wissen, erhielt aber keine Antwort. "Hast du überhaupt geschlafen?" - "Hab' gelesen."
Enttäuschung machte sich in mir breit und ließ mich seufzen. "Wolltest du nicht die Vorlesung durchgehen und dich für heute entsprechend vorbereiten?" - "Wollte ich, aber dann war alles andere spannender und ich habe die Zeit vergessen", erwiderte Louis und löste sich aus meiner Umarmung. "Also hast du mich nicht für die Arbeit, sondern für ein Buch versetzt und ich durfte die Nacht allein verbringen?", murrte ich mit zusammengezogenen Augen. Es war nicht das erste Mal das ich gegen Bücher verloren und Nächte allein verbracht hatte. Louis war ein absoluter Bücherfreak, anfangs fand ich es unfassbar süß wie er immer über alles schwärmte, doch manchmal machte ich mir auch Sorgen wie sehr er sich selbst vergaß, wenn er in die entsprechenden Welten eintauchte.
"Sag das nicht so", jammerte er und boxte mir sanft gegen den Oberarm. "Mhmmmm, wie soll ich es denn dann formulieren?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und lächelte leicht als Louis mich im Nacken zu sich zog und seine Lippen auf meine drückte. Sanft erwiderte ich den Kuss, legte meinen Arm stützend um seine Taille und hielt ihn eng bei mir.
"Wann musst du los?", fragte ich zwischen unseren Küssen und hob Louis auf die Arbeitsplatte. Direkt zog er mich so nah wie es nur ging zu sich und legte seine Hände an meine Wangen. "Wir haben noch etwas Zeit", erwiderte er stattdessen und wollte mich direkt wieder küssen, doch ich lehnte mich ein wenig nach hinten und griff zu den Tabletten, die ich ihm eigentlich bringen wollte. "Zuerst das hier", sprach ich und hielt ihm die kleine Dose vor die Nase. "Und das hier", lächelte ich leicht und reichte ihm zusätzlich noch das Glas Orangensaft.
Grummelnd nahm Louis seine Tabletten mit dem Saft ein und schlang anschließend seine Arme um meinen Hals. "Danke", wisperte er und legte seine Stirn an meine. "Ich weiß doch, dass du es sonst vergisst oder absichtlich nicht nimmst", erwiderte ich leise und blicke in seine klaren blauen Augen. Louis sah mich nach meinen Worten nicht gerade begeistert an, er wusste aber ganz genau, dass ich die Wahrheit sprach. "Miep", murmelte er vor sich hin und zog seine Augenbrauen zusammen. "Küsst du mich jetzt wieder?", wollte er dann ungeduldig wissen und brachte mich zum Schmunzeln.
"Hab' einen angenehmen Tag!", rief ich ihm noch nach bevor ich die Haustür schloss und mich dem Haushalt widmete. Zuerst stand Wäsche auf dem Plan, dicht gefolgt von Staubsaugen und Wischen. Ich hatte absolut gar keine Motivation irgendwas zu tun, doch Louis erwartete heute Abend Gäste. Da war es also das Mindeste, das ich für ihn tun konnte, wenn er derjenige war, welcher am meisten von uns arbeitete.
Sobald unser kleines Häuschen geputzt, aufgeräumt und für die Gäste heute Abend dekoriert war, zog ich mich in mein Arbeitszimmer zurück, setzte mich an meinem Schreibtisch und loggte mich bei der Arbeit ein. Es vergingen einige Stunden, bis ich zum ersten Mal auf die Uhr sah. Seufzend strich ich mir durchs Gesicht und überflog noch ein letztes Mal den Entwurf meiner E-Mail.
Schon seit einiger Zeit hatte ich den Gedanken gehabt meine Anstellung zu kündigen. Wirklich glücklich machte mich der Job nicht, auch wenn das flexible Arbeiten ein unfassbarer Pluspunkt war, gab es so viele negative Punkte, die ich nicht länger ignorieren konnte. Tatsächlich hatte ich auch schon andere Stellen in Aussicht, nur hatte ich mich noch nicht vollständig für etwas entschieden und noch immer hatte ich den Traum von einem eigenen kleinen Laden in der Innenstadt... Ich wollte mit etwas neuem ins Jahr starten und wenn ich das jetzt wirklich durchziehen wollte, dann musste ich wegen meiner Kündigungsfrist heute noch etwas unternehmen. Übermorgen wäre es bereits zu spät.
Ein letztes Mal las ich die E-Mail durch, gab den Empfänger ein und mit einem flauen Gefühl im Magen drückte ich auf 'Senden'.
Einige Minuten saß ich regungslos vor meinem Laptop, versuchte meine Gedanken zu sortieren und griff einen Moment später zu meinem Handy. Nur um Louis eine Nachricht zukommen zu lassen. Es dauerte nicht eine Sekunde, da klingelte mein Handy. "Hey", nahm ich den Anruf entgegen und musste ein wenig Schmunzeln. "Wie fühlst du dich damit?", fragte er direkt und wollte wissen, was ich als nächstes machen wollte. "Alles gut, ich bin ein wenig nervös, aber ich bin froh, dass ich es endlich getan habe", erzählte ich, schaltete dabei meinen Laptop aus und begab mich in die Küche. "Ich glaube ich brauche noch einen Moment um alles zu realisieren. Ich weiß auch nicht wie mein Chef reagieren wird", gab ich zu und hörte mir Louis' Worte dazu an. Wir telefonierten noch eine Weile, sprachen darüber wann seine Kollegen heute Abend kommen würden und ob wir noch etwas für das Essen aus dem Supermarkt benötigten.
Kurz nachdem ich von Einkaufen zurückkehrte erhielt ich mehrere Nachrichten von meiner Exfrau, weshalb ich sofort alles stehen und liegen ließ, um in den Wagen zu steigen und loszufahren. Bei ihr angekommen kramte ich den Hausschlüssel aus meiner Jackentasche und bevor ich die Gelegenheit hatte die Tür aufzuschließen, wurde sie bereits von Elaine geöffnet.
"Danke", sprach sie erleichtert und schlang ihre Arme um meinen Hals. "Soll ich die beiden mit zu mir nehmen, damit du den Abend für dich hast?", fragte ich und legte meine Arme um ihre Taille. "Wenn die zwei das wollen... Ich weiß auch gerade nicht, was in die Mädchen gefahren ist", erwiderte sie meine Frage und löste sich langsam von mir. "Danke, dass du immer so schnell da sein kannst, Harry", bedankte sie sich, weshalb ich direkt mit dem Kopf schüttelte. "Das ist das Mindeste, wir hatten doch gesagt das unsere Trennung sich niemals auf die Kinder auswirken wird. Niemals, egal was vorgefallen ist", lächelte ich leicht und strich ihr kurz über die Wange.
"Wo sind die Quälgeister denn?", wollte ich wissen, zog meine Schuhe aus und folgte Elaine ins Wohnzimmer. Unsere beiden Töchter saßen in ihren Hochstühlen am Esstisch und waren fleißig dabei sich das Essen ins Gesicht zu schmieren anstatt es zu essen. "Papa", kam es direkt von den beiden als sie mich erblickten und strampelten mit ihren Beinchen wild umher. "Na, sorgt ihr wieder dafür das eure Mutter graue Haare bekommt?", grinste ich und drückte beiden einen Kuss auf die Stirn.
"Sie waren im Kindergarten schon sehr launisch... Es ist ein Wunder das sie gerade nicht weinen." - "Dann ziehen wir unsere Planung einfach nach vorne und die beiden bleiben die Woche über bei uns", schlug ich vor. "Meinst du Louis ist einverstanden? Ich weiß wie sehr er mit dem Ganzen noch am kämpfen ist..."
"Er muss damit zurecht kommen, wenn meine Kinder mich brauchen, dann ist das nunmal so. Louis weiß aber auch, dass die beiden immer meine Priorität sein werden. Er ist dadurch nicht weniger wichtig, aber er kann sich selbst versorgen. Die beiden hier nicht", erklärte ich und sah sie mit einem aufmunterndem Blick an. "Es ist schön, dass du dir Gedanken machst, aber wir werden da schon zurechtkommen", fügte ich noch hinzu. Elaine schien zufrieden zu sein. "Okay, dann packe ich mal das Nötigste zusammen. Hast du noch alles Zuhause, oder brauchst du noch Windeln oder frische Wäsche?" - "Alles gut, war heute erst einkaufen und habe auch die Wäsche erledigt."
Während Elaine oben war, versuchte ich noch die Mädchen zum Essen zu animieren und schaffte es tatsächlich, dass sie noch ein wenig aßen. "So ihr kleinen Monsterchen", summte ich, wischte ihre Münder und auch die keinen Hände ab und hob beide nacheinander aus ihrem Stuhl. Gähnend kuschelten sich beide an meine Schulter als ich mich mit ihnen auf das Sofa setzte. "Wir fahren gleich zu Louis und mir", erklärte ich ihnen und strich Grace durch die feinen Löckchen. "Lou", quietsche sie daraufhin und brachte mich zum Lächeln. "Ganz genau", schmunzelte ich und blickte zu Frida, welche schon beinahe wegnickte.
Elaine brauchte noch eine Weile bis sie alles zusammengesucht hatte. Sie half mir noch dabei die zwei in die Kindersitze zu verfrachten und lies mich noch das Neuste vom Kindergarten wissen. Da wir aber auch beinahe täglich Kontakt hatten, damit wir für die Zwillinge auch entsprechend da sein konnten, gab es nicht viel Neues.
"Danke nochmal, ich weiß das es dennoch einiges abverlangt seine Pläne so umzuwerfen." - "Mach dir bitte keine Gedanken, du würdest das Gleiche tun", lächelte ich und verabschiedete mich mit einem Stirnkuss von ihr.
Auf der Rückfahrt bemerkte ich, wie quengelig die beiden wirklich waren und konnte verstehen, dass Elaine an ihre Grenzen kam. Alleine war es dann doch eine sehr große Herausforderungen beiden so gerecht wie nur möglich zu werden.
Louis war noch nicht von der Arbeit zurück, als wir drei das Haus betraten. Grace lief auf wackeligen Beinen langsam an meiner Hand und Frida war nach wie vor launisch und kämpfte gerade mit den Tränen. "Ich müsste noch ein wenig für das Abendessen vorbereiten", überlegte ich laut und wusste nicht recht, wie ich es am besten anstellen sollte. Kurzerhand breitete ich die Spieldecke unterm Küchentisch aus, baute eine kleine Höhle und füllte diese mit Kuscheltieren und Spielsachen.
Tatsächlich konnten sich beide für eine Weile selbst beschäftigen, die ganze Zeit hörte ich es Rascheln und Kichern, welches mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Als Louis zur Tür hineinkam, war ich sogar schon so gut vorbereitet, dass der Esstisch im Wohnzimmer gedeckt, und das Essen fertig auf der Herdplatte warmgehalten wurde.
"Ich bin wieder Zuhause", rief er, weshalb ich ein "Wir sind in der Küche", erwiderte. "Wir?", hakte er nach und sobald er die Höhle entdeckte weichte seine verwirrte Miene auf. "Oh, die zwei sind da?" - "Ja, Elaine hatte geschrieben. Die beiden sind momentan nicht so gut drauf, und-"
"Du musst das nicht erklären", unterbrach er mich direkt. "Ich gehe kurz duschen, okay? Dann bin ich da", lächelte er leicht und verschwand ins Bad ohne mich vorher zur Begrüßung geküsst zu haben, so wie wir es immer taten.
Eigentlich.
Leise seufzend legte ich mich zu den beiden unter den Tisch und begann ihnen eins der Bücher vorzulesen. Ich schaffte es nicht einmal die Geschichte zu beenden, da waren die beiden bereits eingeschlafen. Vorsichtig deckte ich sie zu, erhob mich und folgte Louis.
"Kann ich reinkommen?", fragte ich und klopfte an der Tür. "Ja", hörte ich meinen Verlobten leise und trat einen kurzen Moment später ins Bad. Mit einem 'Hey' ging ich auf ihn zu und nahm ihm das Handtuch ab, mit welchem er seine Haare abtrocknete und übernahm es für ihn. "Ist alles okay?", fragte ich und sah über den Spiegel hinweg in seine Augen.
"Ich... Ich bin einfach überfordert. Die Zwillinge... Ich- Ich weiß nicht, ob- also", stotterte Louis und brach zu meiner Verwunderung in Tränen aus. "Lou...", hauchte ich leise, warf das Handtuch auf die Kommode und schlang meine Arme um seine Taille.
"Du musst gar nichts wissen. Das alles ist neu für dich, du hattest dich nie mit Kindern auseinandergesetzt und natürlich kann das alles überwältigend sein", begann ich meine Gedanken auszusprechen und verteilte Küsse in seinem Nacken. "Es ist okay so zu fühlen Liebling", besänftige ich ihn und verstärkte meine Umarmung.
Louis drehte sich in meinen Armen und vergrub sein Gesicht an meiner Brust. "Ich liebe dich", lächelte ich leicht und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. "I-Ich dich auch", hörte ich ihn schniefen und lachte leise. "Möchtest du noch etwas Zeit für dich? Bis deine Kollegen kommen dauert es noch eine Stunde."
"Ich würde gerne noch ein wenig lesen, wenn's okay ist...?" - "Ist es", nickte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich ihm seinen Freiraum ließ und zurück zu meinen Töchtern kehrte, welche weiterhin tief und fest in der Höhle schliefen. Sanft nahm ich eine nach der anderen hoch und brachte sie in ihr gemeinsames Zimmer und legte sie in das Bettchen, das sie sich teilten. Doch sobald ich Grace abgelegt hatte, wachten beide auf und begannen sofort an zu weinen.
Ich versuchte beide zu besänftigen und ging mit ihnen die normale Abendroutine, welche Elaine und ich versuchten relativ gleich zu halten, damit die Mädchen auch mitmachten, durch und saß am Ende zufrieden bei den beiden im Sessel und sah ihnen beim Schlafen zu.
"Alles okay bei euch?", fragte Louis leise und steckte den Kopf zur Tür rein. "Ja, alles gut", erwiderte ich, erhob mich vom Sessel und ging zu ihm. Sanft schloss ich ihn in meine Arme, ging mit ihm ein wenig umständlich aus dem Zimmer hinaus und drückte meine Lippen auf seine. Louis erwiderte den Kuss, schlang seine Arme um meinen Hals und zog mich noch ein wenig mehr zu sich. "Und bei dir?", hakte ich vorsichtig nach als ich mich einen Moment von ihm löste. "Ich denke", lächelte er leicht und verband unsere Lippen wieder miteinander.
Fest hielt ich ihn bei mir, genoß den Moment und löste mich erst von ihm, als es unten an der Tür klingelte. "Oh, schon so spät?", fragte er ein wenig verwirrt, was mich zum Schmunzeln brachte. "Jap, anscheinend? Na los, begrüß deine Gäste, ich komme gleich nach", lächelte ich und stupste ihn leicht an. "Geht das so?", wollte er noch wissen und sah an sich herab. "Ja, du siehst gut aus", erwiderte ich und scheuchte ihn anschließend die Treppe hinunter.
Sobald ich das Babyphone angeschaltet hatte, begab ich mich in die Küche, um einen kleinen Aperitif vorzubereiten und Louis ein wenig bei seinen Gästen zu unterstützen. Er und seine Kollegen trafen sich einmal im Monat, immer war jemand anderes der Gastgeber, manchmal gingen sie Essen, manchmal ins Kino. Hauptsache sie konnten mal abgesehen von der Arbeit miteinander Zeit verbringen.
"Hi Harry", begrüßte mich John und stupste mich mit seiner Schulter an. "Wie geht's dir? Louis meinte du hättest den Schritt endlich gewagt?" Lächelnd nickte ich. "Ja, heute habe ich es geschafft die Kündigung abzuschicken." - "Soll ich dir noch die Nummer von meiner Schwägerin schicken? Sie verkauft doch den kleinen Laden nahe der Hauptstraße."
Langsam nickte ich. "Ja, bitte. Einen Versuch ist es wert", stimmte ich zu und bedankte mich als er mir direkt die Daten per SMS schickte. Auch die anderen empfingen mich herzlich als ich die Aperitifs verteilte und fragten nach meinem Wohlbefinden. Es war ein unfassbar schöner Abend, und als wir beim Nachtisch waren, meldeten sich die Mädchen, weshalb ich mich entschuldigte und nach oben gehen wollte, doch Louis war schneller und schenkte mir ein nervöses Lächeln, bevor er das Wohnzimmer verließ.
Überrascht sah ich ihm nach und konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Die beiden sind heute hier?", fragte Selma überrascht und lehnte sich mit ihrer Kaffeetasse neugierig nach vorne. "Ja, die Mädchen sind hier", beantwortete ich ihre Frage und war mir sicher, dass da noch was kommen würde. "Louis spricht hin und wieder von ihnen, er meinte aber, dass sie erst nächste Woche-"
"Feste Pläne sind schwierig bei anderthalbjährgigen", unterbrach ich sie vorsichtig und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. "Sie sind momentan nicht so gut drauf. Entweder ist es ein Wachstumsschub oder die Zähne. Oder beides", fügte ich noch hinzu. "Möchte jemand noch einen Nachschlag?", fragte ich in die Runde und holte den Kuchen einfach aus der Küche, anstatt nur Stücke abzuschneiden.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über alle möglichen Dinge, bis ich mich allmählich wunderte wo Louis abgeblieben war. "Ich sehe mal nach den dreien", entschuldigte ich mich und stieg die Treppen hinauf. Im Kinderzimmer brannte kein Licht, dafür aber bei uns im Schlafzimmer. So leise wie möglich öffnete ich die Schlafzimmertür ein wenig mehr und lächelte bei dem Anblick, welcher sich mir bot.
Louis saß angelehnt an das Kopfteil auf unserem Bett, die Mädchen an seiner Seite, tief und fest am schlafen. "Hey", machte ich auf mich aufmerksam und schenkte Louis ein kleines Lächeln als er von seinem Buch aufsah. "Sobald ich mich bewege fängt... ehm Grace? Oder Frida? Zumindest fängt eine... Ich glaube es ist Grace... an zu quengeln und- und ich kann das nicht, ich kann dann nicht einfach-"
Ich stoppte sein Gestotterte mit einem Kuss, stützte mich dabei auf der Matratze ab und seufzte leise in den Kuss hinein, als Louis mir etwas entgegen kam. "Grace trägt den blauen Strampler, Love", lachte ich leise und tippte auf ihre Brust, da wo ihr Name aufgestickt war. Ich hatte angefangen das bei all ihren Klamotten nachzubessern. "Oh", äußerte er peinlich berührt und sah mit roten Wangen zur Seite.
"Möchtest du hier bleiben, oder soll ich dich ablösen?" So müde wie er bereits aussah, konnte ich mir seine Antwort bereits denken. "Ich bleibe hier oben, wenn es in Ordnung ist. Gerade ist es auch so gemütlich und so friedlich wie sie schlafen... Ich möchte sie nicht wecken", erklärte er mir seine Gedanken und sah wieder zu den Kleinen hinab.
"Okay, dann schaue ich mal nach unseren Gästen und komme später dazu", beschloss ich und küsste ihn noch einmal, bevor ich wieder nach unten ins Wohnzimmer zurückkehrte. "Louis lässt sich entschuldigen, die Mädchen nehmen ihn vollkommen in Beschlag", sprach ich und ließ mich wieder auf meinem Platz nieder. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis sich Selma als erstes verabschiedete und John und Tommy ihr eine halbe Stunde später folgten.
Sobald ich das Wohnzimmer wieder hergerichtet und in der Küche soweit alles verräumt hatte, machte ich mich im Badezimmer fertig und löste Louis ab, so dass er auch das Bad aufsuchen konnte. Währenddessen legte ich die beiden in das Beistellbettchen, welches ich auf Louis' Seite des Bettes geschoben hatte.
"Oh zu mir?", fragte er und blieb in Boxershorts im Türrahmen stehen. "Ich muss morgen ziemlich früh raus und an das Grab von Mom die Kerzen tauschen", erwiderte ich und sah ihn entschuldigend an. "Tut mir leid, ich komme momentan nicht mehr wirklich mit wann was ansteht", entschuldigte er sich und kam zu mir unter die Bettdecke. "Dafür bin ich ja da", lächelte ich und drückte meine Lippen an seine Schläfe. "Nimmst du die Blumen mit, die Selma heute mitgebracht hat? Ich denke Anne würde sich mehr darüber freuen", fragte er leise und kuschelte sich an meine Brust. "Kann ich machen", erwiderte ich und schlang meinen Arm um ihn.
Es war mitten in der Nacht als ich durch ein Weinen geweckt wurde, Louis schlief noch tief und fest, wurde dadurch auch nicht wach, weshalb ich versuchte mich irgendwie von ihm zu befreien und das kleine Nachtlicht anzuschalten. "Mhm, was ist den los kleine Maus?" Sanft strich ich Frida über die Wange und atmete erleichtert aus als sie sich schnell wieder beruhigte. "Schlecht geträumt?" Als Antwort brabbelte sie nur Unverständliches, das Einzige was ich raushören konnte war ein 'Papa', weswegen ich sie zu mir auf die Brust nahm. Bevor Grace durch das Fehlen ihrer Schwester aufwachte, nahm ich sie ebenfalls zu mir und legte sie bei Louis in die Arme.
Es dauerte eine Weile bis ich es geschafft hatte wieder einzuschlafen. Als ich morgens vom Wecker wach wurde, überraschte mich Louis erneut. Er war bereits wach, laß den Mädchen aus seinem Buch vor und trank nebenbei seinen morgendlichen Cappuccino.
"Liest du ihnen gerade A Court of Thorns and Roses vor?"
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02/12/2024
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