homeless - [chapter 10]
Wir liefen durch dunkelen Gassen und ich hatte Angst. Ich versuchte mir zwar nichts anmerken zu lassen, aber ich zitterte schon vor Panik.
Wer garantierte mir, dass dieser Mann mich an einen sicheren Ort brachte und nicht irgendein verwahrloster ist, der mir was antun will.
Mich erpresst mit Geld, weil er weiß, dass ich viel besitze, oder mich entführt.
Es war kalt draußen und vielleicht war das auch ein Grund für mein starkes zittern, aber erster Linie wegen Angst.
Meine Hände waren vor Kälte rau und rot und das waren sie sonst nie. Ich kannte dieses Gefühl nicht, vor allem so eine unreine Haut nicht. Selbst mein sonst so makelloses Gesicht schien wie zerstört. Meine Haare sahen ungewaschen und ungepflegt aus. Ich hatte Augenringe und meine Hände an sich waren schmutzig.
Wir kamen an einer verlassenen Halle an, wo man drinnen leises Gerede hörte und leichtes Licht aus den kaputten Fenstern schien. Ein weißer Rauch entstand im Himmel, durch meinen Atem, als ich hoch zu den kaputten Fenstern sah.
»Komm'.«, sagte Anonymous und lief durch die große Tür, die er zuvor geöffnet hatte. Schüchtern und ängstlich lief ich ihm hinterher. Das Gerede wurde leiser und ich sah eine Menschengruppe um ein kleines Feuer sitzen. Alle schauen in unsere Richtung. Einer von ihnen lächelte und stand auf. »A. Bruder, wie geht's?«, fragte dieser und schlug bei Anonymous ein. »Gut.«, gab dieser von sich und löste sich. »Das ist Thaddeus.«, sagte er dann anschließend und zeigte auf mich.
Der vorhin lächelnde Typ schaute auf einmal verächtlich auf mich und musterte mich missbiligend. »Was will dieser reiche Vollspaßt hier?«, fragte er mit einem scharfen Ton. Reicher Vollspaßt. Was nehmen die bitte alles für Wörter in den Mund? Und irgendwie verletzten diese Wörter.
Nun wurden auch die anderen Leute auf uns aufmerksam.
»Das ist also der Sohn von Herr Tjarks, von Tj Records?«, fragte ein anderer Mann ungläubig und schaute mich feindselig an. »Ja.«, gab Anonymous von sich und schaute zu mir rüber. Ich hörte einen weiteren Mann spöttisch auflachen. »Was will ein stinkreicher Sack bei Obdachlosen?«, fragte dieser.
Wie sie redeten gefiel mir immer noch nicht. Sie redeten so grob und aggressiv. Sie redeten beleidigend, fluchend. Etwas was ich nicht kannte und mich abschreckte.
»Kann er vielleicht paar Tage bei euch bleiben?«, frage der grün-blau Äugige, der sich wieder zu den anderen drehte. »Nein, wieso sollten wir ihn aufnehmen?«, fragte jetzt auch der letzte Mann. Ein stich ins Herz. Ich wurde noch nie abgewiesen. Von niemanden. Mir rannte jeder hinterher und ich bekam alles was ich wollte. Jeder wollte mit mir zutun haben und nun wurde ich das erste mal abgewiesen.
»Er ist abgehauen. Braucht für paar Tage einen Schlafplatz.«, sagte Anonymous ruhig. Ich schaute auf den Boden und hörte mir die Diskussion der Leute an, bis ich dazwischen ging.
»Ich gebe euch gerne Geld, oder Nahrung. Ein Unterschlupf, wenn ich für paar Tage hier bleiben könnte. Dann wäre ich euch sehr verbunden.«, murmelte ich und sah auf meine dreckigen und verstaubten Finger. ,,Wieviel?", fragte nun einer der Gruppe. »500 für jeden von euch.«, sagte ich und sah die Jungs dann an.
Sie schauten sich gegenseitig an.
»Ok, eine Woche kann dieser Sack hier bleiben.«, sagte einer der Männer schroff. Anonymous nickte und ging einfach.
So stand ich nun alleine zwischen den Männern und wusste nicht was ich sagen oder tun sollte. Ich hatte ehrlich gesagt auch große Angst vor ihnen.
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