
Vielleicht neue Freunde?
Am nächsten Tag erwachte ich zuversichtlich. Ich hatte mir die Straßennamen und Richtungen in die ich gehen musste eingeprägt. In der Theorie könnte ich den Weg problemlos finden. Ich packte meine Sachen zusammen und lief los. Ich verlief mich 1- 2mal, doch schließlich kam ich relativ schnell beim Geschäft an. Ich hatte nichts mehr zu essen und kaufte in dem Laden deshalb erstmal etwas. Ich versuchte möglichst unscheinbar zu wirken und schaute mich nach guten Verstecken um. Schließlich entdeckte ich eine Truhe mit Luftlöchern, in die ich problemlos hineinpassen würde. In einem unaufmersamen Moment des Verkäufers stieß ich die Truhe auf, kletterte hinein und schloss den Deckel vorsichtig wieder. Dann wartete ich. Dieses eine Mal wollte ich der Stimme bedingungslos vertrauen.
Ich wartete eine Stunde, zwei Stunden, drei Stunden,...... . Ich war offensichtlich eingeschlafen, denn als ich aufwachte, hörte ich Stimmen.《Sie muss hier irgendwo sein.》eine weibliche Stimme. 《Aber wo?》erklang eine männliche Stimme. Das könnten Monster sein, die auf der Jagd nach mir sind, weil sie mich verspeisen wollen.
Ich dachte, jetzt hätten sie mich gefunden. Ich weinte. Ich war doch erst sieben Jahre alt. Ich packte den Hammer fester.《Bitte findet mich nicht. Bitte schaut nicht in diese Kiste.》war das einzige ,was ich denken konnte. Doch kein Gott dieser Welt schien meine Gebete zu erhören. Die Stimmen kamen näher. Als sich der Deckel öffnete, wusste ich, dass ich ein toter Mann war. Doch ich würde nicht kampflos untergehen. Ich berechnete wie hoch ich abspringen müsste, um einen von beiden zu Fall zu bringen. Dann packte ich meinen Hammer fester und sprang ab.
Der Ttuhendeckel öffnete sich und ich hätte beinahe einem 14-jährigen Jungen meinen Hammer auf den Kopf gehauen. Er wich gerade noch rechtzeitig aus. Ich wimmerte nur《Bitte keine Monster mehr, bitte keine Monster mehr.》Der Junge erwiderte nur wütend《Wolltest du mich gerade umbringen?》Ich schoss zornig zurück《Ja, weil ich dachte, du wärst ein Monster.》Ich wollte noch viel mehr schreien, doch da sagte das Mädchen beschwichtigend 《Natürlich wollte sie dich nicht umbringen, Luke! Sie ist ein kleines verängstigtes siebenjähriges Mädchen.》Dann wandte sie sich an mich.《Hast du auch schon mal gegen Monster gekämpft?》《Ja.》antwortete ich schüchtern.《Du kommst jetzt erstmal mit uns und erzählst uns deine Geschichte. Wahnsinn, erst sieben Jahre alt und schon weggelaufen.》sagte sie. Dann steckte sie ein paar Lebensmittel in ihre Tasche und verließ gefolgt von uns den Laden. Ich wusste, dass es nicht gut war, einfach mit fremden Menschen mitzugehen, aber irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl etwas anderes. Ich verspürte eine tiefe Verbundenheit zu ihnen, die ich nicht einmal meinem Dad gegenüber empfunden hatte. Ich entschied mich, erstmal mit ihnen mitzugehen.
Wir gingen durch gefühlte 20 Seitenstraßen und bogen gefühlte 1000 mal ab. Als wir endlich da waren, wusste ich nicht mehr, wo wir waren, geschweige denn, wo wir hergekommen waren. Ich hatte den ganzen Weg lang den wütenden Blick des Jungen, der nun Feuer machte, in meinem Rücken verspürt.
Als wir schließlich gemütlich am Lagerfeuer saßen, erzählte mir das Mädchen, dass sie Thalia heiße und sie in jungen Jahren abgehauen war. Der Junge hieß Luke und war auch als kleiner Junge abgehauen. Beide schienen üble Vorgeschichten zu haben, auf die sie nicht näher eingehen wollten. Dann verlangten sie, meine Geschichte zu hören.
Ich erzählte ihnen von meinem Dad, der fast nie für mich da gewesen war,meiner blöden Stiefmutter, den Spinnen, wie mir niemand geglaubt hatte, als ich ihnen von den Spinnen erzählt hatte, meiner Flucht, dass ich meine Familie nie wieder sehen wollte, meinem Weg durch den Wald, John, der für mich gestorben war, den Monstern, meinen Träumen, der Stimme in meinem Kopf, meinem Tag in Charleston und meiner Zeit in dem Geschäft, in dem ich Luke angesprungen hatte.
Lange Zeit sagte niemand etwas. Schließlich beendete Luke das Schweigen und flüsterte《Es tut mir leid, Kleines.》《Annabeth, ich heiße Annabeth.》antwortete ich leise. Das erste Mal konnte ich sein Gesicht richtig erkennen. Er war so wunderschön mit dieser gebräunten Haut, den sandfarbenen Haaren, den sinnlichen Lippen, diesen wunderschönen strahlenden blauen Augen, die Hoffnung und...... 《Annabeth? Hallo?》 Thalia wedelte mit der Hand vor meiner Nase herum.《Was?》fragte ich immer noch gefangen von Lukes Anblick.《Ich habe dich gefragt, ob du etwas essen möchtest.》erklärte Thalia langsam und deutlich. 《Ja klar.》sagte ich und schaute wieder Luke an. Tausend Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch auf und ich stellte mir vor, wie..... Luke fragte《Wieso starrst du mich so an?》《Äh nichts.》antwortete ich schnell und perplex und hoffte, dass er nicht bemerkt hatte, dass ich mich hoffnungslos in ihn verliebt hatte. Schnell schaute ich weg.
Thalia häufte mir Gemüse und Brot auf den Teller. Ich fragte mich noch, wo sie es her hatte, konnte den Gedanken aber nicht zu Ende führen, denn ich war eingeschlafen.
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