Mit zitternder Hand, und nicht ganz standfesten Knien, ergriff ich die Hand des Fluches vor mir. Ryomen Sukuna, na klar! Jetzt dämmerte es mir. Der mächtigste Fluch, nicht umsonst war er der König der Flüche. Aber irgendwie hatte ich ihn mir anders vorgestellt. Wo ich jetzt so sein Gesicht betrachtete, sah er gar nicht aus wie ein Fluch. Eher menschlich, sogar recht attraktiv. Ich wurde von seiner dunklen und rauen Stimme zurück in die Realität geholt: »Gute Entscheidung, Kleines. Es wäre eine Verschwendung, bei diesen dreckigen Jujuzisten zu bleiben.«

Seine rechte Hand hielt immer noch meine rechte Hand, mit der linken bewegte er sich auf mein Gesicht zu. Er zog die Augenklappe ab, die ich bloß hochgeklappt habe, um mein rotes Auge preis zu geben. Mit großem Verachten betrachtete er sie, und schleuderte sie dann in die Blutlache meiner toten Mitschüler. »Wo wir hingehen, brauchst du den Scheiß nicht, Kleines. Du wirst dein Auge von nun an nie mehr verdecken.«

Und das tat ich tatsächlich nie wieder. Im Gegenteil, von nun an war ich stolz auf mein Auge, auf meine Herkunft, und besonders auf meine Kräfte. Denn als ich mich mit Sukuna zusammen tat, schwor ich von dem Tag an nicht nur Treue, sondern auch Hass gegen Jujuzisten. 

Und so saßen Sukuna und ich eines Abends zusammen in seiner Sphäre, er auf seinem Thron, und ich saß auf meinem eigenen neben ihm. 

»Sobald ich meine Finger beisammen habe, und meine volle Stärke beisammen habe, werde ich Satoru Gojo umbringen. Der Typ ist mir wirklich ein Dorn im Auge.« Überrascht sah ich ihn an. »Satoru Gojo? Ist das nicht der stärkste Jujuzist, der bei seiner Geburt das Gleichgewicht der Welt verändert hat?« »Genau der. Er ist schuld, dass die Ära der Flüche endete. Aber das wird sich bald ändern.« Er grinste, und streckte mir seine Hand aus, wie damals vor 4 Jahren. »Hilfst du mir?«

Satoru Gojo mochte der stärkste Jujuzist sein, doch selbst wenn ich dabei sterben sollte, wollte ich an der Seite von Sukuna sterben. Er bedeutete mir alles, und dementsprechend hätte ich alles getan. Außerdem folgte ich ihm schon lange nicht mehr, weil er mir einen Ausweg verschafft hat, weil ich von dort weg wollte und er mich wegholte. Mittlerweile folgte ich ihm aus ganz anderen Gründen. Ich wollte meine Stärke nutzen, um ihn zu schützen. Wollte bei ihm bleiben, ihn bei seinen Zielen unterstützen, und ihn glücklich sehen. 

Ja, ich hatte mich in den König der Flüche, Ryomen Sukuna, verliebt. Man könnte sich fragen, warum. Warum ausgerechnet er? Ein herzloses Monster, das pure Böse. Ein kaltblütiges Monster, das mich wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken opfern würde. Aber nein, ich kenne ihn besser. 

Als wir einmal wieder zusammen unterwegs waren, natürlich um die Jujuzisten ein wenig aufzumischen, da wurde ich unachtsam. Ich bemerkte den Jujuzisten, der mich gerade austreiben wollte nicht, und konnte ihn gerade so noch umbringen. Dabei wurde ich allerdings auch schwer verletzt. Bevor ich das Bewusstsein verlor, konnte ich noch Sukunas Stimme hören. Sie war wütender, als ich sie je gehört habe, und hat sich noch nie so verletzt angehört. »Es wird dir leid tun, dass du sie auch nur angerührt hast, dreckiger Hurensohn.« 

Ich wachte damals in einem Bett auf. Für gewöhnlich zogen wir immer umher, blieben manchmal nachts in den Wäldern, schliefen meist aber sicher in seiner Sphäre. Jedoch lag ich nun in einem Bett. Als ich mich damals umsah, fiel mir sofort die Wärme Hand auf, die meine geradezu zu erdrücken schien. Ja, Sukuna saß neben mir. Er saß auf der Bettkante, hielt meine Hand, und schien noch nicht bemerkt zu haben, dass ich wach war. 

Ich richtete mich langsam auf, und sofort als ich mich bewegte, zog Sukuna schnell seine Hand weg, und sie fühlte ich direkt leer an. »Du scheinst wach zu sein. Dann kann ich ja endlich aufhören, Babysitter zu spielen.« 

Er verließ den Raum. Doch bevor er rausging, konnte ich einen kurzen Blick auf mir spüren. Einen erleichterten und dennoch besorgten Blick. Er hatte sich Sorgen gemacht, auch wenn er es nie zugegeben hätte. Ich lächelte, und an dem Tag war mir klar, er würde mich nicht verraten. Ich wusste es einfach. 

Zurück in der Realität ergriff ich Sukunas Hand. »Natürlich werde ich dir helfen.«Er lächelte, und anstatt meine Hand loszulassen, zog er mich mühelos zu sich rüber. Und so stand ich nun vor ihm, woraufhin er etwas tat, wovon ich sonst nur geträumt habe. Er legte seine Hände um meine Hüften, zog mich näher zu sich und drückte sein Gesicht gegen meinen Bauch. Völlig perplex stand ich da, mein Gesicht war heiß und vermutlich knallrot. 

 »Setz dich«, nuschelte er in meinen Bauch. Ich tat, was er sagte, und setzte mich unsicher und verwirrt auf seinen Schoß. Passierte das gerade wirklich? Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab, und atmete durch. »Weißt du«, fing Sukuna auf einmal an zu reden, »ich existiere inzwischen schon über tausend Jahre. Ich habe alles gesehen. Auch an Frauen. Seien es Menschen oder Flüche gewesen, ich habe sie schon alle gesehen. Aber in tausend Jahren habe ich niemanden gesehen, der so ist wie du.« 

Es herrschte eine kurze Stille. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. »Jedenfalls, ich habe damals schon bemerkt, dass du was Besonderes bist, Kleines. Aber es wurde anders. Ich hatte vorher noch nie so ein Gefühl. Erst dachte ich, ich müsse kotzen, aber später habe ich es verstanden. [Y/N], ich bin in dich verliebt. Ich, Ryomen Sukuna, habe mich verliebt. Und wenn du mich lässt, dann verspreche ich dir, dass ich dir alles ermöglichen werde. Ich werde dir eine bestmögliche Zukunft bieten. Und jeder, der dich verletzt, wird sich wünschen, nie geboren worden zu sein.« 

Mein Puls raste. Noch nie flatterte mein Magen so sehr. Ich zitterte am ganzen Körper. Da er auf eine Antwort zu warten schien, lehnte ich mich wieder zurück und sah ihn lächelnd an. »Ja, das hört sich sehr gut an.« Ich umarmte ihn und flüsterte in seine Halsbeuge: »Ich liebe dich, Sukuna. Danke, dass du mich damals gefunden hast.«

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~ 1030 Wörter 

Dieser Oneshot wurde geschrieben von: 

Darkpurple_Saki

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Für: mondengelsao