Ich stand in der völlig Überfüllten Straßenbahn und blickte hinaus wie wir an der Landschaft vorbei schliffen.  

Die Tage vergingen wie im Flug. Mittlerweile lagen zwei ganze Jahre zwischen dem Kuss von Hanma und mir und heute. 

Ich war immer einen Umweg zur Schule gegangen, um auf gar keinen Fall zu riskieren noch einmal in seine Nähe zukommen. Wieso hatte ich den Kuss auch erwidert? Ich fühlte mich so dumm. 

Mittlerweile studiere ich schon an einer renommierten Universität. Von Hanma hatte ich lange nichts mehr gehört. Irgendwie schade- Nein! Den Gedanken sollte ich sofort wieder vergessen! 

Ein Klingeln ertönte, kurz darauf war eine Stimme zu hören: „Roppongi.". Die Türen öffneten sich. Die Straßenbahn blieb überfüllt, sie war gefühlt von einem bedrückten schweigen. Roppongi hatte sich ins negative Entwickelt. Es ist immer wieder groß in den Nachrichten, dass wieder ein unschuldiger Mensch auf offener Straße zusammengeschlagen wurde. Gangs hatten hier das sagen übernommen, nicht einmal die Polizei traute sich noch etwas gegen diese zu unternehmen. 

Dementsprechend stieg hier auch nie jemand aus. Außer natürlich die, die hier einen Job hatten und arbeiteten. „Entschuldigen Sie. Dürfte ich - Dankeschön.", zwängte ich mich durch die Masse zum Ausgang durch. 

Ich hatte mir meinen Nebenjob, neben der Uni, auch anders Vorgestellt, aber was sollte ich den tun? Ich brauchte schließlich das Geld. Ich arbeitete in einem kleinen Café. Es war den ganzen Tag über so gut wie nichts los, schließlich traute sich keiner mehr hier her. Ich nutze die Zeit für meine Hausarbeiten. 

Plötzlich öffnete sich die Tür des Ladens. Noch immer in mein Buch blickend begrüßte ich sie: „Willkommen im Café 甘い夢 [Amai yume]. Wie sie sehen, sehen sie nichts, das heißt setzten sie sich hin wo immer sie möchten, weil eh kein Tisch besetzt ist."

Mein gegen über machte keine Anstalten sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, geschweige den auch nur einen Ton zu machen. Seufzend legte ich mein Buch zur Seite und blickte nun hoch. Vor mir standen um die sechs, große und ziemlich breit gebaute Typen. 

„Das klingt nicht gerade einladend.", meinte nun einer von ihnen zu mir. Wollte der mir jetzt etwa erklären wie ich meinen Job zu tun hatte. „Sie dürfen auch gerne wieder gehen.", erwiderte ich Schulterzuckend. Weniger Arbeit für mich und ich könnte mich so wieder auf mein Buch über „Mutationen und Genetik" konzentrieren. 

„Vier Sake bitte.", sagte einer der Typen, bevor sie Anstalten machten, sich an den nächst besten Tisch zusetzten. Na toll, dachte ich mir genervt und legte mein Buch zur Seite.

Ich holte das Getränk. Als ich zurück kam vernahm ich einen starken Rauch Geruch. „Entschuldigung, das Rauchen im Café ist leider verboten.", versuchte ich dem Typen freundlich zu erklären, während ich die Sake Flaschen auf den Tisch stellte. Er saß so, dass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. 

Er drehte dieses jedoch nun zu mir. „Sagt wer?", fragte er provozierend. Diese Augen. Sie ähnelten denen von Hanma... wieso dachte ich nur in letzter Zeit wieder so viel an ihn? 

Plötzlich stürmte ein Mädchen in den Laden. Ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, hatte sie mich schon zur Seite gestoßen und blickte nun zu dem Typen mit der Zigarette. Sie fiel dem Typen sofort um den Hals. „Ich habe dich ja so vermisst.", quietschte sie fröhlich vor sich hin. Der Typ, recht unbeeindruckt, erwiderte das gesagte nur. 

Das Mädchen drehte sich nun zu mir. „Was glotzt du denn so? Wahrscheinlich hast du niemanden und dann auch noch kein Geld zu haben und hier arbeiten zu müssen. Das ist ja schon fast armselig.", gab sie zickig von sich. 

Genervt zuckte mein Auge ein paar mal kurz. Was war den das bitte für eine? 

„Mach dich bloß nicht an meinen Hanma ran. Erstens du bist unter seinem Niveau und zweitens gehört er schon mir.", fuhr sie fort. 

„Hanma also...", sagte ich schmunzelt. Ich hätte mich auch gewundert, wenn noch jemand so schöne Augen wie er gehabt hätte. Er hatte sich vom aussehen leicht verändert. Er sah noch besser aus, wenn das überhaupt möglich war.

„Kami, ich kann mich nicht daran erinnern dich eingeladen zu haben. Geh bitte.", sagte Hanma kühl. „Ouch, du ärmste.", stichelte ich auf sie ein und blickte sie herausfordernd an. 

„Soll ich dich verprügeln?!", fragte mich, die mit Kami angesprochen, sichtlich gereizt. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht... sollst du?", stellte ich mit einem ironischen Unterton die Gegenfrage. 

Bevor ich reagieren konnte hatte Kami auch schon zum Schlag ausgeholt und mir direkt in mein Gesicht geschlagen. 

Hanma sprang sofort auf. „Ist alles in Ordnung Y/N?", fragte er mich besorgt. „Du kennst sie?", schrie Kami ihn schon förmlich an. „Ich wusste ja gar nicht, das du neben mir auch auf solche da stehst.", lachte ich. „Du stehst auf sie?", schrie Kami weiter. „Bitte nicht so laut, du vertreibst mir noch die Kunden.", versuchte ich sie zu beruhigen, mit dem Wissen, das keiner außer uns in diesem Laden war. 

Kami wollte schon wieder zum Schlag aus holen, doch ich kam ihr zuvor und schon lag die ärmste auf dem Boden. 

„Ist das etwa ein Liebesgeständnis? Nach all den Jahren?", fragte Hanma mich nun amüsiert und kam mir näher. Das war es wohl. Ich hatte mich in meinen Stalker von vor zwei Jahren verliebt. Wie das klang, ich musste innerlich schmunzeln.

„Das ist es. Und du? Haben sich deine Gefühle nach all den Jahren geändert?", fragte ich ihn. Ich blickte tief in seine Augen, während ich meine Hände auf seine Brust legte. Hanma griff nach diesen und heilt sie fest. „Nein, eher haben sie sich verstärkt.", hauchte er und kam meinem Gesicht immer näher. 

Kurz darauf trafen sich unsere Lippen auch schon. Es fühlte sich richtig an und wir spürten beide die Liebe des andern durch diesen Kuss. 

ENDE

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~994 Wörter 

Die Fortsetzung zum ersten Teil, auf Wunsch von Lilhype777 . Ich hoffe sie gefällt dir! 

Ich danke euch allen fürs lesen und Voten! Vielen Dank! Wir sind einfach schon bei 4K Reads! 

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag/ Abend und viel Spaß mit den nächsten OS's! 

Bye-bye <333