Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

[Seraph of the End] Mikaela Hyakuya x male!Reader

Und hier schon die nächste Premiere, mein erster Boy x Boy Oneshot. ✨

Jegliches Feedback ist also gerne gesehen. :)

Diesen Oneshot hat sich diesmal -brave-soul-
gewünscht.

Ich hoffe, es gefällt dir und allen anderen natürlich auch. ^-^

(V/N) = Vorname
(D/HF) = Deine Haarfarbe
POV. = Point of View (aus welcher Sichtweise geschrieben wurde)
kursiv = Gedanken (vom Reader oder Mika)


×××××××××××××××××××××××

POV. Reader

,,Verschwindet, ihr Drecksviecher!"

Kaum war ich aufgewacht, musste ich feststellen, dass sich wiedermal Kakerlaken an dem Rest meiner Dosen-Ravioli bedienen wollten.

Durch ein paar mal Fluchen und hin- und herfuchteln, verzog sich das eklige Käfer-Getier aber zum Glück.

Als ich meine Umgebung nun als erstes auf Eindringen von anderen unliebsamen Gästen begutachtete, wurde mir wiedermal bewusst, weshalb solche Schädlinge sich hier tummelten.

Was früher mal bestimmt eine wunderschöne Wohnung im Zentrum der Tokioter Innenstadt war, war heute nur noch eine einzige Bruchbude.

Löcher in den Wänden und selbst die, die noch vorhanden war, drohte ebenso noch bei der kleinsten Erschütterung einzustürzen.

Möbel, die überhaupt noch als solche erkennbar waren, lagen wie bei einem Müllberg verkeilt übereinander und trieften regelrecht vor Dreck - so wie das ganze Gebäude eigentlich.

Ja, es war ein Drecksloch.

Aber etwas besseres würde ich momentan nicht bekommen.

Ich war nämlich ein Verstoßener...

Ein Verbrecher...

Ein gesuchter Verräter der Menschheit.

Zumindest was die japanische Militär-Einheit, die Mondjäger, betraf.

Ja, ich hatte während eines Einsatzes einen Vampir verschont und sogar vor meinen Teamkollegen beschützt.

Aber was hätte ich denn tun sollen?!

Es war Mika!

Ich weiß nicht wie, warum, aber er war es definitiv!

Früher hatte ich, zusammen mit ihm und anderen Kindern, meine Zeit im Hyakuya-Waisenhaus verbracht. Früher als die Welt noch in Ordnung war.

Doch dann kam sie, die sogenannte "Apokalypse", verursacht durch diese miesen Blutsauger.

Jegliche Kinder, sowie auch wir, wurden von Vampiren verschleppt, um als ihre menschliche Blutkonserve herzuhalten.

Unsere Situation war zwar mehr als Scheiße, doch zum Glück hatten wir noch einander.

Wir hatten uns, als Familie.

Doch ich konnte spüren, dass es Yuichiro und Mikaela nicht genug war.

Sie wollten fliehen!

Diesem vermaledeiten Höllenphuhl entkommen.

Wir alle unterstützen die beiden und bereiteten unsere Flucht vor, vollkommen im ungewissen, was uns in der Außenwelt erwartete.

Als dann der Tag X kam, schien erstmal alles zu funktionieren. Es war relativ einfach.

Zu einfach.

Ein adliger Vampir namens Ferid stellte uns eine Falle und tötete dann meine gesamte Familie... Außer Yuu und mich.

So dachte ich zumindest.

Ich dachte wirklich, dass Mika bei unserem Fluchtversuch damals gestorben war!

Sein blutüberströmter Körper verfolgte mich auch noch lange im Schlaf.

Es brach mir wirklich jedes Mal das Herz...

Und dann plötzlich stand dieser Blondschopf, eines Tages, vor mir.

Diese klaren, wunderschönen blauen Augen, die fast schon Saphiren glichen, würde ich unter tausenden erkennen...

Jedoch stand er auf der Seite der Blutsauger, weshalb er eigentlich mein Feind gewesen wäre.

Mein Teamleiter gab den Angriffsbefehl, doch ich blieb nur wie angewurzelt stehen.

Er schrie mir regelrecht ins Ohr, bis mein Trommelfell unangenehm hämmerte. Doch ich stand weiterhin wie versteinert.

Ich konnte ihn doch nicht angreifen?! Oder gar töten!

Er gehörte zu meiner Familie! Auch wenn er nun wahrscheinlich ein Vampir zu sein schien.

Das änderte für mich überhaupt nichts!

Das änderte vor allem meine Gefühle ihm gegenüber überhaupt nicht...

Leicht betrübt kaute ich monoton auf den Ravioli herum, nachdem ich sie mit meinem Camping-Kocher etwas erwärmt hatte. Da ich mit meinen Gedanken bei Mika war, bekam ich den doch recht faden Geschmack der Nudeltaschen gar nicht richtig mit. Großartig Hunger verspürte ich ebenso nicht, doch ich wusste, ich würde meine Kräfte noch brauchen.

~~~~~~~~~~

POV. Mikaela Hyakuya

Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt!, ging es mir unaufhörlich durch den Kopf.

,,Verdammte Scheiße!", brachte ich nun doch meine Wut hervor und feuerte meine Jacke in den Blechschrank unseres kargen Umkleideraums.

,,Na, da scheint ja jemand schlechte Laune zu haben~", merkte ein lila-haariger Vampir unweit von mir entfernt an. Sein Singsang in seiner Stimme sollte mich wohl zusätzlich provozieren. Jedoch war ich gerade zu aufgewühlt, um ihn einfach zu ignorieren.

,,Klappe, Lacus!", schnauzte ich ihn an und nahm schleunigst meine restlichen Wechselsachen aus meinem Fach. ,,Kümmere dich um deinen eigenen Kram!" Ich schmiss die Tür wieder zu, um meinen Ärger noch mehr Ausdruck zu verleihen.

Als ich dann angefressen an ihm vorbeistiefelte, konnte ich seinen gehässigen Blick förmlich auf mir spüren.

,,Prinzesschen hat mal wieder einen Nervenzusammenbruch, ich verstehe schon.", hörte ich noch belustigt hinter mir, ehe ich dann die Zimmertür von außen zuknallte.

Ich zieh mich einfach in meinem Zimmer um., entschloss ich mich kurzerhand, denn auf Lacus Kommentare konnte ich definitiv verzichten.

So lief ich mit zügigen Schritten die Gänge unseres Verstecks oder auch Palastes umher, schnurstraks in Richtung meines Raumes, das mir Krul zugeteilt hatte.

Dort angekommen warf ich mich allerdings erstmal aufs Bett, anstatt mich fertig umziehen. Fast schon automatisch wanderten meine Hände in mein Gesicht und bedeckten es, wie eine Maske.

Meine anfängliche Wut darüber, dass ich durch diese Verwandlung auf der falschen Seite stand und mich Ferid im entscheidenden Moment einfach bewusstlos schlug, verwandelte sich nun in Freude.

(V/N) lebt! Er hat es wirklich überlebt!

Freudentränen bildeten sich in meinem Augenhöhlen und rinnen über meine Finger. Meine Hände nutze ich im nächsten Moment aber dazu diese wegzuwischen.

Wie sehr ich mir doch gewünscht hatte, ihn wiederzusehen.

Ich musste auflachen vor Freude, was mit der Zeit aber immer mehr einem gequälten Krächzen glich.

Ich war schließlich nun ein Vampir.

Das Wesen, was unsere Familie so sehr verabscheute und fast alle von uns das Leben nahm...

Ich war so glücklich ihn bei meinem Einsatz zu sehen und trotzdem durfte ich nicht einfach zu ihm.

Am liebsten wäre ich auf ihn zugerannt, hätte ihn in meine Arme geschlossen und ihn nie wieder losgelassen.

Doch... ich durfte nicht.

Naja, letztendlich hatte Ferid mir die Entscheidung abgenommen, weil er mich eben k.o. schlug.

Aber...

War ich nicht jetzt (V/N)s Feind? War ich nicht sogar gefährlich für ihn?

Fragend sah ich die Zimmerdecke an, als würde sie mir schon irgendwann eine Antwort geben.

Wenn bloß diese Scheiß-Welt nicht wäre, in der alles so kompliziert geworden ist.

Eine Welt, in der jeder Tag dein letzter sein könnte.

Diese Erkenntnis traf mich wie ein Blitz.

Ich schoss mit meinem Kopf nach oben.

,,Verdammt, ich muss es ihm endlich sagen, bevor es zu spät ist!"

~~~~~~~~~~~~

POV. Reader

Da ich nun meinen Magen zumindest etwas füllen konnte, nahm ich meinen, inzwischen doch recht, abgenutzten Rucksack und machte mich auf den Weg zu einem Bezirk in Japan, der größtenteils wiederhergestellt wurde.

Mein Essensvorrat hat nämlich rapide abgenommen, weswegen ich erstmal für Nachschub sorgen musste. Allerdings musste ich zuerst aber an Geld kommen.

Leichter gesagt, als getan, wenn man von der Armee gesucht wird, würde ich mal sagen.

Die schwarze Kapuze so tief ins Gesicht gezogen, wie es ging streifte ich also durch die reparierten Straßen, an ebenso heilen Gebäuden sowie Wohnhäusern umher.

Es kamen mir irgendwann sogar eine Gruppe Oberschüler entgegen, ihren Uniformen nach zu urteilen. Flüchtig beäugten sie mich misstrauisch, jedoch machten sie sich ebenso schnell wieder aus dem Staub.

Klar, großartig vertrauenserweckend sah ich jetzt nicht aus. Außerdem könnte ich auch ein Vampir sein, der sich hier einfach eingeschleust hatte. Das kam schließlich auch manchmal vor.

Irgendwie war es schon bemerkenswert, dass die trotz der weltweiten Krise einfach normal zur Schule gingen, als ob nichts wäre. Sie wollen wahrscheinlich ein bisschen langweilige Normalität in ihren Alltag zurückbringen, die dem Chaos entgegen wirken soll.

Manchmal hätte ich auch ganz gerne solch einen stumpfen Alltag..., seufzte ich innerlich.

Mein Leben ist ja schließlich ein einziger Horror-Roman geworden. Von dem man, beim Lesen, zwar einerseits geschockt ist, es allerdings immer weiterverfolgt und einfach darauf hofft, dass die Personen darin es irgendwie schaffen. Doch genauso wie im Buch, war auch mein weiterer Werdegang ungewiss.

Von meiner Umgebung sichtlich unberührt, setzte ich meinen Weg weiterhin fort. Bis ich jedoch an einem kleinen heruntergekommenen Gebäude ankam, dass zwischen weitaus größere Häuser gequetscht wurde. Das Schild an der dreckigen Bretterbude hing schon halb unten, verriet aber immernoch den Namen dieses 'besonderen' Etablissements.

"Hashiya", eine Kneipe, in der sich öfters zwielichtige Gestalten herumtrieben. Potenzielle Verbrecher, Mörder, Ausgestoßene oder auch nur verirrte Seelen.

Jeder hier wird seine eigene Vorgeschichte und Sorgen haben, aber letztendlich wollen sich viele hier aber nur die Birne wegsaufen. Um dieser bitteren Realität wenigstens kurzzeitig zu entkommen.

Den Griff meines Schwertes, dass ich damals beim Militär hatte mitgehen lassen, schon mit einer Hand umschlossen, trat ich dann in die Taverne.

Obwohl ich nur mit leichter Kraft, die Holztür aufschob, hatte ich sie schon fast beim Eintreten komplett in der Hand. Aber zum Glück nur fast.

Sofort ertönte eine Türklingel, die allerdings ziemlich im allgemeinen Gemurmel des Raumes unterging.

Als ich doch einige recht gefühlte Tische passierte, musterte mich ein paar Leute, doch ich steuerte unbekümmert weiterhin einen bestimmten Tisch in der Ecke an.

Dort saß ein Mann, mit langem schwarzen Mantel sowie schwarzen Lederhut, der sein Gesicht verdeckte, da er gerade etwas auf der Tischablage döste. Außerdem war unweit von ihm entfernt ein Korkbrett mit allerlei Steckbriefe und Jobangebote.

Bevor ich jedoch ankam, packte mich plötzlich ein Fremder am Ärmel und drehte mich grob zu ihm um.

,,Ey, du Pimpf!", lallte er mir entgegen, wobei ich sofort sein starken Alkohol-Atem vernehmen konnte. ,,Suchst du Streit, oder wat?!", pöbelte er einfach ohne ersichtlichen Grund.

,,Ich will hier keinen Ärger haben.", stellte ich unmissverständlich klar und war schon gedanklich bereit in Kampfstellung zu gehen, denn mein Gegenüber schien mit meiner Antwort nicht wirklich zufrieden zu sein.

,,Dreckiger Lüg-gner! Kommst hier efach rein... HICKS! ... mit Waffe. Und trinkst nischt!", erklärte der bärtige Mann mit ungepflegten Haar ziemlich undeutlich, weshalb ich mich sehr konzentrieren musste, um zu verstehen, was er wollte.

,,Ich suche nur einen Job!", meinte ich. ,,Hab kein Geld."

,,Das is 'ne Kneipe! Und nicht 'ne verkackte Jobstelle!!!", entgegnete er mit aufgebrachter Stimme und versuchte mir, im nächsten Moment, seine noch leicht gefüllte Glasflasche an den Kopf zu schlagen. Ich konnte jedoch schnell genug meine Klinge ziehen und ihn drohend an den Hals halten, weswegen er seine Aktion glücklicherweise abstoppte.

,,Wie bereits gesagt, ich will KEINEN Streit! Wenn ich die Belohnung für meine Arbeit bekommen habe, dann können wir, von mir aus, einen trinken. Ich geb auch einen aus."

Nun ließ er seine Flasche sinken, weshalb ich mein Schwert nun auch wieder wegstecken konnte. Mein Gegenüber fing an breit zu grinsen.

,,Na, jetzt spreschen wir doch die gleiche Sprache!", krächzte er freudig und klopfte mir kräftig gegen die Schulter. ,,Aber beil dich, mit det Job ne?!", merkte der Mann an und nahm wieder Platz.

Ich fasste mir kurz an die schmerzende Stelle und ging jetzt endlich zum Tisch mit dem Mann im schwarzen Mantel. Kurz nachdem ich mich gegenüber von ihm setzte, räusperte ich mich, um ihn zu wecken. Noch mit müden Augen blickte er blinzelnd zu mir herüber.

,,(V/N)!", erkannte er mich dann nach einer Weile. ,,Brauchste wieder bisschen Kohle, wa?"

,,Sonst wäre ich ja nicht hier.", lachte ich kurz auf und der Ältere nippte erstmal an seinem alkoholischen Getränk.

,,Gibt's da irgendwas für mich? Das Übliche, was ich sonst immer gemacht habe?", fragte ich, woraufhin gleich ein Nicken erhielt.

,,Solange dich's nicht juckt, wenn dir vielleicht Blutsauger auf die Pelle rücken..."

,,Kein Problem!"

Solange kein gewisser blonder Vampir unter ihnen ist...

~~~~~~~~~~~~~~~

POV. Mikaela Hyakuya

Ich musste (V/N) finden! Um jeden Preis!

Ich hatte es sogar geschafft, mich unbemerkt aus dem Vampirversteck zu schleichen. Allerdings wusste ich überhaupt nicht, wo ich meine Suche durchführen sollte.

Das war schließlich wie die berüchtigte Nadel im Heuhaufen.

Nach mehrerem hin- und herüberlegen entschied ich mich, kurz angebunden, in den Bezirk anzufangen, wo ich (V/N) wiederbegegnet war. Im Nachhinein betrachtet nicht unbedingt das Klügste, dennoch war es mein einziger Anhaltspunkt.

Schon auf dem Weg dorthin, machte mir mein Blutdurst nach menschlichen Blut schwer zu schaffen. Wie immer versuchte ich, mit dem abgezapften Blut von der Vampirkönigin Krul, diesen zu unterdrücken.

Von Tag zu Tag spürte ich merklich, wie die rote Körperflüssigkeit der Vampirin für mich immer wirkungsloser wurde.

Als ich gerade meinen Zielort erreichte, schlürfte ich schon die fünfte Ampulle des Tages leer. Mein Wohlbefinden verbesserte sich jedoch nur gefühlt minimal. Mein Körper fühlte sich wie unter Strom gesetzt an, gleichzeitig aber auch schwer wie Blei, was mein Vorankommen ziemlich erschwerte.

Trotzdem striff ich weiterhin durch die halbverwüstete Betonmüllhalde. Andauernd den riesigen apokalyptischen Reitern ausweichend.

Gewiss, hätte ich sie auch in meinem leicht angeschlagenen Zustand erledigt, jedoch hatte ich vorerst nicht vor, ein Gemetzel zu veranstalten.

'KYAAAAHHH!'

Plötzlich vernahm ich einen lauten Schmerzschrei, was auch das gigantische Monstervieh unweit, von mir, unruhig werden ließ. Ich versteckte mich deswegen hinter einer halb eingestürzten Backsteinmauer, die mich nur duckend komplett verdecken konnte. Als ich jedoch vorsichtig über die Mauer lugte, rannte das Wesen nur vollkommen orientierungslos mal im Kreis, dann in mehrere Richtungen und wieder zurück.

Es hat offenbar keine Ahnung, woher das Geräusch kam.

Dann kam erneut schriller Todesschrei, den ich nun mit einem Vampir zuordnen konnte. Irgendwas oder irgendjemand wird wohl gegen sie kämpfen.

Das wird doch nicht?!

Fast völlig kopflos rannte ich in die Richtung, woher ich die Geräusche vermutete. Mein Weg führte mich zu einem der zahlreichen zerstörten Wohnblöcke des Bezirks. Und da auch beim besagten Gebäude eine Wand komplett eingerissen war, konnte ich sogleich kämpfende Personen im Inneren erkennen.

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen, als ich die wehenden (D/HF) Haare mitsamt dieses unverkennbaren Profils erblickte. Es war (V/N)! Ich hatte ihn gefunden!

Ohne groß nachzudenken, ließ ich mein Schwert mein Blut trinken, weshalb die Klinge rot aufleuchtete und schloss mich dem Kampfgeschehen an.

Kurzzeitig irritiert von meinem plötzlichen Eingreifen, hielt sich der gleichaltrige Junge für einen Moment zurück. Weshalb, ich nach einem schnellen Schlagabtausch den Blutsauger den Todesstoß versetzte.

,,Scheiß! ... Ver-... räter...", röchelte der rothaarige Vampir mir noch entgegen, ehe er sich in Asche auflöste.

Ich atmete auf und drehte mich einmal um, als ich meinen Namen vernahm.

,,Mika?", wiederholte er und ich merkte richtig, wie es mir eine Gänsehaut bescherte. ,, ... Bist du es wirklich?"

Er trat näher an mich heran, während ich dies bejahte. Als jedoch nun meine Augen von seinem lächelnden Gesicht zu seinem Körper wanderten, fixierte ich unbewusst seine Wunden, aus denen sogar noch etwas Blut quoll.

Sogleich entstandt eine Anspannung in mir, gedrängt durch dieses vermaledeite Verlangen nach Menschenblut. Speichel bildete sich unwillkürlich in meinem Mund und mein eigenes Blut rauschte in meinen Ohren. Die Schmerzen, die ich schon die ganze Zeit hatte, wurde nun immer schlimmer. Ich probierte nun vehement keine Schmerzlaute von mir zu geben.

Mit einer Hand, wühlte ich in meiner Tasche.

Verdammt! Ich hab keine Blutampullen mehr!, musste ich sogleich feststellen.

,,Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermiss-"
,,Komm bloß nicht näher!"

Ich unterbrach ihn brüllend, hob meine Hände schützend vor mich und trat ein Stück zurück, darauf achtend, nicht über irgendwelche zerstückelten Möbelstücke zu stolpern.

,,Wieso denn nicht?", erwiderte (V/N) und lief einfach weiterhin auf mich zu.

,,Falls du es noch nicht bemerkt hast, ich bin doch jetzt ein Vampir verdammt!", zischte ich aufgebracht, um mein Ächzen zu unterdrücken.

,,Das habe ich schon bei unserer letzten Begegnung bemerkt...", gestandt er. Seinen erhobenen Mundwinkeln schlossen sich nun betrübte, mitleidige Augenpaare an.
,,Ich wollt's zuerst zwar nicht glauben, aber... trotzdem bist du ja wohl immer noch mein Bruder!"

Nun hechtete er plötzlich zu mir und umarmte mich, sofort stieg mir sein Blutgeruch in die Nase. Wie sehr ich auch gerne die Umarmung genossen hätte, unser Wiedersehen ein rührseliger Augenblick hätte werden sollen, versuchte ich ihn wegzustoßen.

Doch aufgrund von dem Blutmangel und der Schmerzen, war ich einfach nicht stark genug. Er klammerte weiterhin an mir, als würde es um sein Leben gehen und redete auf mich ein, dass es ihm egal war, was ich bin. Dass es nichts für ihn änderte.

Mein Blutdurst war inzwischen immer unaufhaltbarer. Ich hatte sogar schon Schwierigkeiten meinen Mund zuzuhalten, immer wieder wanderte dieser gefährlich nahe an (V/N)s Hals, die Reißzähne schon gebleckt.

,,Wenn du so weitermachst, werde ich mich nicht mehr zurückhalten können.", hauchte ich gegen seine zarte Haut, vor Verzweiflung schon mit Tränen in den Augenrändern.

Er schaute mich mit einem entschlossenen Blick an und sagte ernst: ,,Dann trink mein Blut, Mika."

,,Bist du wahnsinnig?! Du würdest sterben! Und-!"

Ich musste nun doch ein schmerzverzerrtes Stöhnen von mir geben, was (V/N) sofort dazu brachte sich von mir zu lösen. Er strich nun sein Shirt etwas zur Seite, sodass seine Schulter freigelegt wurde.

,,Sei nicht so ein Sturkopf und trink einfach!", wiederholte er mit mehr Nachdruck.

,,Ich würde dich bestimmt komplett aussaugen! Du wärst dann tot! Und ich ein vollwertiger Vampir! Was hätte ich also davon?!", schrie ich und legte entkräftet den Rückzug an, doch wurde im nächsten Moment an der Hand gepackt.

,,Mika! ... Ich vertraue dir. Du wirst mich nicht töten, da bin ich mir sicher.", meinte (V/N) nun mit ruhiger Stimme.

Ich allerdings antwortete: ,,Ich mir aber nicht!" und bündelte meine letzte Kraft und riss mich von ihm los, aber mit so viel Schwung, dass ich nach hinten stolperte, über eine intakte Holzkiste.

Mit einem krachenden Geräusch, plumpste ich rücklings unsanft auf dem verschmutzten Boden auf. Meinen Kopf stößte ich hierbei ebenso an irgendein Holzdings, wobei ich gefühlsmäßig auf Tischbein tippte.

,,Mika!", hörte ich ein paar Meter besorgt vor mir.

Mehrmaliges Ächzen gab ich von mir, neben schnapphaften Atemzügen. Fast total entkräftet, wollte ich nun meine Augenlidern ein bisschen schließen. Ich hoffte einfach, dass die Schmerzen irgendwann schon nachlassen würden...

POV. Reader

,,Mika!"

Ich rannte zwischen den halbzerstörten Möbelstücke durch, um letztendlich den Blondschopf mit geschlossenen Augen vorzufinden, nach Luft japsend. Sichtbare Wunden schien er auf den ersten Blick nicht zu haben, doch ich wusste, dass es ihm wahrscheinlich dermaßen dreckig ging.

Ohne groß nachzudenken, hielt ich ihm hastig einen meiner Hände vor den Mund. Doch wie auf Kommando schloss er diesen.

,,Mika, verdammt! Sei nicht so ein verdammter Idiooot!"

Ich rammte ihn meine Waffehand inzwischen schon regelrecht gegen die Lippen, doch diese blieben geschlossen. Fast wie ein Metallschloss bei dem der Schlüssel nicht passte, der mir sein Innerstes verwehrte.

Als nächstes zog ich mein Schwert und legte es an meinem Arm an, doch ich zögerte erst. Dann blickte ich jedoch wieder zu Mika.

Ich liebe ihn doch verdammt! Ich kann ihn nicht so leiden lassen!

,,Ey! Was machst du dreckiges Nutztier mit Unseresgleichen?!"

Ein feindlicher Vampir mit zerzausten, schwarzen Haare tauchte plötzlich auf und sprang mir, zum Angriff, entgegen. Seine spitzen Fingernägel trafen, im nächsten Moment, allerdings nur gegen meine erhobene Klinge.

Nachdem ein paar kurzen Hieben und Stichen, kam mir auf einmal eine Idee.

Erst schnitt ich ihm eine Hand ab, anschließend machte ich einen schnellen Ausfallschritt, und vergrub nun meine Zähne in seinem Fleisch anstatt meiner Waffe.

Unter Schmerzschreie seinerseits, riss ich ihm sogar ein Teil, mitsamt einer großen Menge an Blut, heraus. Sogleich merkte ich diesen abartig, fiesen Metallgeschmack der sich auf meiner Zunge ausbreitete, doch das musste ich jetzt ignorieren!

Ich verpasste meinem Gegenüber einen letzten, tötlichen Schlag und erlöste ihn so, von seinem Leiden.

Meinen Würgerreiz versuchend zu unterdrücken, tappste ich mit schnellen Schnitten zu Mikaela herüber. Bei ihm angekommen, beugte ich mich sofort zu ihm herunter, seinem, augenscheinlich schlafenden, Gesicht mit meinem immer näher kommend.

Als ich dann meine Lippen auf seine presste, schlug er schlagartig seine azurblauen Augenpaare wieder auf. In seinen Seelenspiegeln erkannte ich ziemliches Erstaunen.

Ich stupste mit meiner Zunge an seiner Unterlippe an, damit er sein Mund endlich öffnen würde. Nach einer kurzen Weile gewährte der Blonde mir dies auch. Genüsslich aufseufzend, nahm er immer mehr Blut in sich auf, bis meine Mundhöhle gänzlich leer war. Nun konnte ich mich wieder von ihm lösen.

,,Du... hättest das... nicht tun müssen...", meinte er vergleichsweise langsam, da er zwischendrin nach Sauerstoff rang, so wie ich auch.

,,Denkst du... ich würde dich einfach... im Stich lassen? ... Die Person... die ich liebe?..."

Seine Augen weiteten sich bei meinem Geständnis bis zum Anschlag.

,,Du... liebst mich?...", wiederholte er ungläubig. Und stammelte ein paar Satzanfänge vor sich hin, nach den richtigen Worten suchend.

,,Brüderlich, oder?", warf der Vampir fragend in den Raum. Mein Gegenüber, der sich immer noch halbliegend auf dem Boden befand, versuchte eine neutrale Mine aufrechtzuerhalten, doch irgendwie wirkte er nervös.

,,Es mag zwar etwas komisch sein, aber...", begann ich und hielt ihm meine Hand entgegen, um ihn, im nächsten Moment, auf die Beine zu ziehen.
,,Natürlich, mag ich dich als Bruder, aber viel mehr mag ich dich als Person... Verstehst du?"

Erst blieb der Blondharrige stumm, fast wie versteinert, was mir von Sekunde zu Sekunde mehr unbehagen bereitete. Dass sich seine vorherigen versiegten Tränen nun wieder ans Tageslicht kämpften, verbesserte das ganze auch nicht gerade.

Oh man! Ich hab's verbockt!

,,H-hab ich was falsches gesagt?", fragte ich verunsichert nach und lachte kurz auf.

,,Quatsch! Ich liebe dich doch auch! Ich wolltes es dir immer sagen! Aber ich konnte nicht und dann und dann..."

Er blickte in seine Handflächen, die anfingen leicht zu zittern.

,,Und dann sind alle gestorben... und ich dachte... du auch und-"

,,Shhh, ist gut.", sprach ich ihm zu und zog ihn in eine Umarmung. ,,Ich bin ja nicht tot, wir können jetzt also weiterhin zusammen sein."

,,Und es macht dir wirklich überhaupt nichts aus, was ich bin?", murmelte Mika halb abgedämpft gegen meine Schulter.

,,Ich sagte doch schon, mir scheißegal was du bist, Mensch, Vampir, Einhorn! Und selbst, wenn ich irgendwann auch ein Vampir werden würde. Egal! Wir lieben uns, nur das zählt!"

Er musste bei meiner kitschigen Ansprache, doch etwas schmunzeln.

,,Dann ist ja gut."

Von jetzt an, waren wir weder auf der Seite der Vampire noch der, der Menschen.

Für uns gab es nur noch uns zwei.

Gegen den Rest der Welt.

_________________________________

Wörter: 3580

Das war's auch schon wieder mit diesem Oneshot. :)

Bleibt gesund und...

Bis denne!

~ Silver/Shiru

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro