[Haikyuu!] Kenma Kozume x fem!Reader
Hier ist der nächste Oneshot mit dem Zuspieler der Nekoma und Hobbygamer. :3
Der Wunsch für ihn kam diesmal von Haikyuu_neko5
Ich hoffe dir und den anderen Lesern gefällt es. ^-^
(V/N) = Vorname
kursiv = Gedanken
Kurze Randinfo: In diesem Oneshot habe ich ein paar Eindrücke von mir selbst, von einem bestimmten Game, eingebracht. Natürlich musste ich das ganze noch ein bisschen verändern bzw. dramatischer gestalten, was dem OS aber nur zugutekommt. :)
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Wochenende vor der Tür.
Sommer.
Sonnenschein.
Der Himmel war in ein klares hellblau getaucht und nur ein paar einzelne, strahlend weiße Wolken zogen dort oben ihre Bahnen.
Die Temperatur war warm, jedoch nicht stickig, da zwischendurch mal ein seichter Windzug durch die Straße blies.
Kurzum, es war ein perfekter Tag für Unternehmungen.
Besonders draußen.
Und was wollten mein Kumpel und ich heute machen?
Genau!
Die ganze Zeit in der Bude hocken und zocken!
Jedenfalls hatten wir uns heute deswegen bei mir verabredet.
Besagter Kumpel hatte mir, vor einigen Minuten, geschrieben, dass sein Volleyball-Training vorbei und er auf den Weg war.
Ich freute mich innerlich wie ein Schnitzel.
Endlich konnte ich ihm meine neue Errungenschaft präsentieren und gleich mit ihm austesten.
Aber erstmal hieß es, Vorbereitungen treffen!
Ich hurtete in unser Wohnzimmer und wurde gleich direkt von dem Sonnenlicht geblendet, was genau ins Zimmer schien. Ablehnend zischte ich vor mich hin und hielt mir schützend meine Hände halbwegs vor die Augen. Die Jalousien ließ ich deshalb, im nächsten Moment, schon herunter. Der Raum müsste sich schließlich nicht noch mehr aufheizen.
Doch nun war es stockfinster.
Mit der Lampe meines Handy, bahnte ich mir meinen Weg bis zur Stehlampe neben unserer Couch und knippste sie an. Die Lampe machte zwar nicht übermäßig Licht, aber der Fernseher wird sowieso auch noch eine Lichtquelle sein.
Zufrieden nickte ich kurz und ging weiter zum TV-Schrank, woraus ich zwei Controller rauskramte, einen in meiner Lieblingsfarbe und einen in dunkelblau. Provisorisch legte ich beide sanft aufs Sofa, mit etwas Abstand, ab.
So, was fehlt noch? ... Ach ja! Was zu trinken!, dachte ich und schnippste einmal, als hätte ich gerade einen Geistesblitz gehabt.
So ging ich raus, mein Zielort war die Küche, doch kaum hatte ich die Wohnzimmertür geöffnet, kam mir schon süßlicher Backgeruch entgegen.
Als würde ich dem Geruch folgen, wurde auf dem Weg der Duft immer kräftiger. In der Küche dann angekommen entdeckte ich meine Mutter, die wie ich schon vermutete, einen Kuchen bug.
Obwohl sie gerade den Teig mit dem Rührgerät bearbeitete und es dementsprechend etwas laut war, bemerkte sie mich sogleich. Ich wank ihr kurz zu, als sie zu mir herüberschaute. Daraufhin erhielt ich erst nur ein grüßendes Nicken und ein Lächeln, ehe sie sich wieder ihrem Teig widmete. Ich hingegen ging gleich in eine bestimmte Ecke, wo wir einen kleinen Getränkevorrat horteten.
Überlegend huschte meine Augenpaare über verschiedenen Brausen, Wasser, Softdrinks, Eistees, Energy-Drinks und was es sonst noch so gab. Ich nahm mir dann einen Pfirsich-Eistee, ein Mineralwasser, eine Cola, einen Multivitamin-Saft, eine Zitronen-Brause und ein paar Dosen verschiedene Energy-Dosen. Da ich alles versuchte mit einmal wegzubekommen, war ich dementsprechend ziemlich bepackt.
Das wird kurz schon gehen!, dachte ich, obwohl ich mich schon wie ein Pack-Esel fühlte.
Ich umklammerte alle Getränke und begab mich mit schnellen Schritten zum Wohnzimmer. Die Rührgeräusche verstummten kurzzeitig und ich vernahm die Stimme meiner Mutter.
,,Wehe, ihr macht Flecke auf die Auslegeware!", rief sie mir ermahnend hinterher.
Ich probierte gerade mit meinem Ellbogen die Klinke herunterzudrücken, ohne, dass mir was herunterfiel.
Währenddessen brüllte ich in ihre Richtung: ,,Machen wir nicht!", um sie zu beruhigen. Glücklicherweise gelang es mir, die Tür aufzukriegen, sodass ich alles auf dem Couchtisch abstellen konnte.
Im nächsten Moment wollte ich noch schnell zwei Gläser holen, da klingelte es schon an der Tür.
Das ist bestimmt Kenma!
,,Ich gehe schon!", sagte ich laut durchs Haus, da ich schon nach vorne flitzte. Ohne weitere Umschweife öffnete ich dann die Eingangstür und ein Junge mit blonden Haaren, die im Ansatz etwas dunkler waren, kam zum Vorschein.
Ich vermutete, dass er sich wohl zu Hause nochmal umgezogen hatte, er wohnte schließlich nicht weit von hier.
Er trug ein schwarzes T-Shirt, das ihm etwas zu groß war und, dass einen unauffälligen "Game Over" Schriftzug in Pixel-Optik besaß. Dazu eine dünne, graue Jogginghose und schlichte schwarz-weiße Sportschuhe.
,,Hey, Kenma!", begrüßte ich ihn freudestrahlend, ich hingegen bekam 'nur' ein knappes ,,Hey.". Was aber vollkommen okay war.
So war Kenma nun mal.
Sogleich erhielten seine beiden Tragetaschen in den Händen meine Aufmerksamkeit.
,,Wie ich sehe, hast du schon an unsere Verpflegung gedacht." Ich trat zur Seite, um dem Blondschopf Platz zu machen.
,,Okay, akzeptiert! Er möge eintreten!", witzelte ich etwas herum, was Kenma beim Hereinkommen doch zum Schmunzeln brachte.
Kaum war mein Kumpel im Haus, schlüpfte er einfach aus seine Turnschuhe raus, ohne die Hände zu benutzen. Anschließend führte ich meinen Kumpel zum Wohnzimmer, auch wenn er inzwischen schon im Schlaf dorthin finden würde. Auf dem Weg begrüßte Kenma aber noch kurz meine Mutter.
Ich öffnete die dunkelbraune Holztür und entblößte dadurch das fahl belichtete Zimmer.
,,Die Gamerhöhle wurde geöffnet!", sprach ich beinahe schon feierlich.
,,Feinde der Playstation nehmt euch in Acht.", fügte der Blondhaarige noch auf mein ausgedachtes Zitat hinzu.
Ich musste leicht kichern, doch dann fiel mir ein: ,,Ach, ich hab noch gar keine Gläser hingestellt! Geh du schonmal rein, ich hole welche!"
Durch ein wortloses Nicken seinerseits, flitzte ich auch schon in die Küche. Ich ging an meiner Mutter vorbei und steuerte sogleich einen Hängeschrank an. Ein paar schlichte, farblose Glasgläser fanden den Weg in meine Griffel, womit ich die Schranktür wieder vorsichtig schloss.
Nun ging ich wieder Richtung Wohnzimmer, wo ich schon von weiter weg Kenmas Stimme vernahm. Er telefonierte wohl mit jemanden, wie ich vermutete.
Eigentlich wollte ich nicht lauschen, aber einfach mittendrin hereinplatzen wollte ich auch nicht.
,,Vergiss es! Das frage ich sie nicht!"
,,Ist ja noch schlimmer! Spinnst du?!"
Er hört sich ja ziemlich sauer an. So erlebe ich ihn selten. Mit wem er wohl redet?
Dann legte er auf, mein Startsignal zum Reingehen.
,,Sorry, für's Warten.", sagte ich einfach und Kenma blickte, von der Couch aus sitzend, in meine Richtung. Bei ihm angekommen, stellte ich die zwei Gläser auf den Wohnzimmertisch ab.
,,Ich wollte dein Telefonat nicht stören. War's denn was wichtiges?"
Der Gelbäugige schüttelte sofort kräftig den Kopf und wank ab.
,,Kuroo ist nur wiedermal am rumspinnen. Nichts neues.", erklärte er sich daraufhin monoton.
,,Du wolltest mir doch eigentlich noch was zeigen.", wechselte der Blondhaarige geflissentlich das Thema.
,,Ja! Richtig, richtig!"
Ich huschte sogleich zur TV-Anbauwand und kramte eine bestimmte Videospielhülle heraus.
,,Das hier! Tada!", sagte ich hastig vor Aufregung und hielt ihm die Verpackung beinahe wie einen heiligen Gral hin.
Kenma kniff etwas die Augen zusammen, als er sich auf den Titel konzentrierte.
,,Bendy and the Inkmachine, hmm?", las er den Namen laut vor, was ich mit einem kräftigen Nicken bestätigte.
,,Hab schon davon gehört. Aber... ist das prinzipiell nicht ein Horror-Game?" Die Augenbrauen des Blondschopfs zogen sich bei seiner Frage zusammen. ,,Du spielst sowas doch normalerweise nicht."
,,Naja...", begann ich und kratzte mich etwas am Hinterkopf. ,,Ich hab letztens auf YouTube halt den Titelsong gehört und... der hat mir einfach so gefallen, da musste ich das Game haben!"
,,Also wirklich...", meinte mein Kumpel, schüttelte den Kopf und sog belustigt die Luft aus.
Ich machte mich inzwischen dran, die Hülle von der Folie zu befreien und die Disk in meine Konsole zu legen. Mit einem breiten Lächeln, ging ich wieder zurück zum Sofa und ließ mich, meinen Controller in Händen haltend, neben Kenma plumsen.
Mit ein paar fixen Knöpfchen-drücken, war der Fernseher auch schon eingeschaltet sowie die PS4.
Als ich gerade mein neues Spiel im Home-Menü auswählte, erklärte ich weiterhin: ,,Eigentlich ist das Game, streng genommen, eine Mischung aus Horror, Rätsel und Erkundung. Wie schlimm kann das also schon sein?"
Dass der Blondhaarige wortlos mit den Schultern zuckte, bekam ich gar nicht richtig mit, da ich schon so gespannt aufs Spiel war und meine Augen nicht vom Bildschirm nehmen konnte. Nachdem ein paar Entwickler-Namen kurzzeitig erschienen und wieder verblassten, war ich auch schon im Hauptmenü angelangt.
Es war recht schlicht gehalten, der Hintergrund war in einem dreckig, dunklen Gelbton, nur in der Mitte war eine grinsende Cartoon-Figur.
Es war die gleiche, wie auf dem Spiel-Cover.
Bendy.
Unter ihm waren mehrere Auswahlmöglichkeiten.
Lediglich der 'Einstellungen'-Button hielt mich davon ab, sofort auf 'neues Spiel' zu drücken. Währenddessen ich ein paar letzte Einstellungen überprüfte, war ich quasi gezwungen mir die Musik des Menüs anzuhören. Es klang für mich düster, mysteriös und irgendwie verheißungsvoll.
Ich musste dann letztendlich doch etwas schwer schlucken, konnte jedoch jetzt keinen Rückzieher mehr machen! Ich hatte das Spiel schließlich bezahlt!
Na gut, eigentlich meine Eltern...
Egal!
Ich drückte nun einfach den X-Knopf und startete das Spiel.
Wir erfuhren gleich, dass der Protagonist, oder vielmehr der Spieler Schrägstrich ich, in einen alten Workshop unseres Ex-Chefs gebeten wurde. Es handelte sich um eine Firma die Zeichentrick-Filme und passende Fanartikel dazu herstellte. Das Studio ging aber irgendwann pleite.
Nach der Nachricht, wurde man schon in besagten Workshop gebeamt. Vorsichtig ging ich den Eingangsflur entlang. Alles schien durch das gelbliche Licht, das im Spiel vorherrschte, ziemlich retro-mäßig. Außerdem gab es eine comic-hafte Optik, was das ganze noch verstärkte.
Allerdings beruhigte mich das ein wenig.
Was sollte bei so einer Grafik schon gruselig sein?
,,Bendy the dancing demon.", las mein Kumpel neben mir, als ich an einen der vielen Filmplakate, die es dort so gab, vorbeiging.
,,Wusste gar nicht, dass der ein Dämon ist.", erwiderte ich komplett unwissend, doch ließ mich davon nicht beirren und lief weiter voran.
Als ich mich überall in den Räumen genauer umschaute, fand ich mehrmals Schreibtische, vollbepackt mit Zeichenskizzen, aber auch mit Bandaufnahmen ehemaliger Mitarbeiter, die ich mir gleich anhörte. Es gab manchmal sogar kleine Leinwände, wo kurze Filmszenen abgespielt wurden, nachdem ich einen Projektor an machte.
,,Dieser Bendy ist wirklich überall.", meinte Kenma monoton, als ich bestimmt schon an dutzenden Pappaufstellern von ihm vorbeilief.
Er hatte recht.
Fast an jeder Ecke sah man die lächelnde Fratze dieses 'tanzenden Dämons'. Als Skizze, als Projektorreflexion, sogar als kleines Plüschtier am Arbeitsplatz.
Bendy machte mir jedoch keine Angst.
Doch keinerlei Musik im Hintergrund zu hören, gepaart mit den knarrzenden Geräuschen, die ich mit dem Umherlaufen auf dem alten Dielenboden machte, trieb mir doch etwas Unruhe in meinen Körper.
Die ganze Atmosphäre wirkte so erdrückend.
Irgendwann entdeckte ich an einer Wand den Schriftzug: "Dreams come true".
Es war mit schwarzer Farbe geschrieben worden, was zu damaliger Zeit wohl schon verlaufen war. Denn große, schwarze Kleckse befanden sich direkt darunter.
,,Wer hat das geschrieben? Und warum?", sprach ich direkt meine Fragen aus, die mir sogleich bei diesem Anblick kamen. Neben mir vernahm ich ein teilnahmslosen Schnauben von meinem Sitznachbarn.
,,Kein Plan. Geh einfach zu der Tintenmaschine.", schlug Kenma vor. Mit einem wortlosen Nicken, stimmte ich ihm zu.
Es war schließlich die nächste Missionsvorgabe.
Also suchte ich weiterhin die sagenumwobene Tintenmaschine.
Ich ging gerade einen unauffälligen Gang entlang, doch kurz bevor ich den nächsten Raum erreichte, lugte plötzlich, wie von Geisterhand, ein Bendy-Pappaufsteller um die Ecke.
Ich weitete völlig überrascht meine Augen und blieb zwar stumm, doch blieb wie verdutzt stehen.
So schnell wie dieser Bendy doch hervorgelugt war, so schnell war er auch schon wieder verschwunden.
Da ich mich allerdings immer noch nicht in Bewegung setzte, spürte ich auf einmal eine Hand auf meinem Oberschenkel und zuckte deswegen minimal zusammen.
,,Alles gut, (V/N)-chan?"
Ich blickte nach links, direkt in die Augenpaare von Kenma. Seine katzenartigen Augen lagen nun lediglich auf mir, das Videospiel vollkommen außer Acht lassend. Durch die Stehlampe, die vergleichsweise schwach leuchtete, wirkte seine Seelenspiegel fast schon goldgelb.
Mir war bisher gar nicht wirklich aufgefallen, wie schön seine Augen eigentlich sind...
,,Wir können auch was anderes spielen.", meinte er und klang dabei doch etwas besorgt. Seinen liebgemeinten Vorschlag erstickte ich jedoch sofort im Keim.
,,Nein, nein. Später ja. Aber ich wollte wenigstens das erste Kapitel durchbekommen.", sagte ich schnell und widmete mich wieder dem Spielgeschehen.
,,Ich dachte nur, du hättest dich erschreckt...", nuschelte er, nun verschwunden aus meinem Blickfeld, etwas unverständlich und zog seine Hand wieder weg.
,,Erschreckt? Ach, was! Hahaha! Ich war nur ein bisschen überrascht, mehr nicht! Hatte damit nicht wirklich gerechnet!"
Ich versuchte, von meiner kurzzeitigen Unsicherheit bestmöglichst abzulenken. Denn ja innerlich schwappte gerade meine Unruhe doch leicht über und ich wollte meinen, dass ich etwas Herzklopfen hatte.
Ihm und mir selbst wollte ich das allerdings nicht eingestehen.
Ich hab doch auch schon den ein oder anderen Horrorfilm gesehen. Wieso macht mich also so ein Kindergarten schon so fertig?!
Ich ließ meine Spielfigur ein paar mal verärgert gegen den Pappaufsteller, den ich um die Ecke fand, springen und warf ihm die ein oder andere leichte Beleidigung an den Kopf. Eine Waffe hatte ich schließlich nicht, sonst hätte ich den gleich zu Brennholz verarbeitet.
Kenma hingegen schien, von meinem kleinen Wutausbruch, ziemlich belustigt zu sein.
Ich probierte meine Fassung wiederzufinden und ließ meine Spielfigur den Gang weiterlaufen. Jetzt allerdings war ich vielmehr darauf erpicht, dass an jeder Ecke so ein blöder Jump-Scare nochmal passieren könnte.
Doch der kam nicht.
Der Weg wurde mit der Zeit immer verzwickter, viele lange Holzdielen hingen einfach kreuz und quer mitten im Raum, als würde sie mir den Weg versperren wollen. Trotzdem konnte ich, durch ein paar Lücken, meinen Ziel näherkommen.
Und nachdem ich ein paar Zahnräder, die ich zuvor in Werkzeugkoffern vorfand, in jeweilige, dafür vorgesehene Apparaturen einsetzte, war ich meinem Ziel näher denn je.
Die Tintenmaschine war nur noch ein paar Meter von mir entfernt. Schon von weitem allerdings bemerkte ich, dass der Türrahmen nun von ein paar Brettern verbarrikadiert wurde. Nur da einzelne Lücken gelassen wurden, konnte ich die Maschine noch einigermaßen sehen.
Ich war doch schonmal an diesem Gang vorbeigelaufen, da waren diese Bretter definitiv noch nicht!
Ich fragte mich ehrlich gesagt schon, wie ich da durchkommen sollte, doch lief weiter darauf zu.
Weiter und immer weiter.
Weiter und immer weiter.
Dann BAMMM! Ging alles ganz schnell.
Nach dem anfänglich lauten Geräusch bäumte sich nun ein großer, menschengroßer Bendy vor mir auf.
Nur die Holzbretter trennten uns.
Dass dieser Bendy tintenüberströmt war und mir dämonisch entgegen grinste bekam ich aber nur flüchtig mit.
Ich nahm nämlich gleich die Beine in die Hand und legte den Rückzug ein!
Ich versuchte einfach zu fliehen.
Doch ich wusste nicht wohin!
Wo sollte ich schon vor so einem Vieh sicher sein?!
Ich rannte einfach durch die Gegend. Doch die Umgebung wurde immer dunkler, sodass ich eigentlich auch kaum etwas sehen konnte! Ich wusste inzwischen nicht mal mehr, wo ich überhaupt war!
Panik stieg in mir hoch und mein Herz pochte mittlerweile auch ganz schön stark.
Die bedrohliche Musik, die regelrecht aus den Boxen hämmerte, machte das ganze auch nicht gerade besser.
Ich war schon halb am verzweifeln, da tauchte irgendwann ein kleiner Hoffnungsschimmer, am Horizont, auf.
Ein Exit-Schild!
Zwischen meinen Atemzügen, atmete ich einmal erleichtert aus und sprintete schnurstraks darauf zu.
Ich war schon beinahe angekommen, doch dann...
RATSCH!
Der Holzboden unter mir krachte ein und ich fiel weit in die unteren Stockwerke des Gebäudes.
Sehr weit entfernt vom Ausgang...
Ich fiel eine ganze Weile, bis ich letztendlich in einer größeren Tintenpfütze landete.
Fast wie paralysiert verweilte ich kurzzeitig an diesem Punkt und versuchte meine hektische Atmung zu beruhigen.
Ich atmete ein und aus.
Ein und aus.
Ein und aus.
Mein Atmen normalisierte sich zunehmenst. Meinen Herzschlag spürte ich dennoch ziemlich, gegen meine Brust schlagend.
Ich wollte nicht mehr.
Ich wollte dieses Spiel nicht mehr weiterspielen.
Ich konnte einfach nicht!
Das sah mir wohl auch Kenma an.
Denn er rückte nah an mich heran und legte seinen Arm um mich. Schon fast wie eine Katze schmiegte er sich an mich und platzierte seinen Kopf auf meiner Schulter.
Innerlich zuckte ich dabei doch leicht zusammen. Auch wenn wir schon so lange Zockerkumpanen waren, hätte ich sowas von ihm nicht erwartet.
"Ist ja gut... es ist nur ein Game... Es ist alles gut...", redete er in seiner ruhigen Tonlage auf mich ein. Der Blondschopf sprach so leise, dass es fast einem Flüstern glich und doch verstand ich jedes Wort so klar.
"Ich weiß..."
Mein Kopf, in dem sich gerade so viele Fragen und andere Gedanken tummelten, sank etwas nach unten. Meine Augenpaare fixierten nun schlicht den Controller in meinen Händen.
,,Es ist nur ein Spiel und ich dreh hier so am Rad.", meinte ich weiter und geriet in ein kurzes Lachen, um vor meiner Scham abzulenken, doch das verstummte gleich wieder. ,,Ich bin wirklich dumm...", fügte ich noch murmelnd hinzu.
,,Quatsch... Rede dir doch nicht sowas ein...", wollte Kenma mich aufmuntern und strich mir sanft an der Schulter, worauf er seine Hand abgelegt hatte.
,,Du hast sowas halt noch nie gespielt und dich zu sehr ins Spiel vertieft. Das kann eben auch mal passieren..."
Dann herrschte lange Zeit Ruhe, in der wir einfach in dieser Position verweilten.
Meine Atmung hatte sich inzwischen normalisiert, doch mein Körper schien immer noch verrückt zu spielen. Mein Herz schlug mir andauernd bis zum Hals, obwohl ich das Game schon eine ganze Weile auf Pause gestellt hatte. Dadurch konnte ich auch richtig spüren, wie mir das Blut in den Ohren zirkulierte.
Ein Teil von mir hatte, auch wenn es komisch klang, irgendwie Angst davor, dass Kenma das laute Pochen meines Herzens mitbekommen könnte.
So ruhig wie es im Raum war, wäre das auch gefühlt nicht verwunderlich gewesen. Nur unsere hörbaren Atemzüge waren in dieser, doch recht angenehmen, Stille zu hören.
Mal davon abgesehen, dass ich das Ein- und Ausatmen des Blondhaarigen relativ gut auf meiner Haut spüren konnte, so nah wie er mir war.
Er war mir so nah, dass ich sogar seinen Duft in mich aufnehmen konnte. Es war eine Mischung von seinem Duschgel, da er nach seinem Training so gut wie immer duschte, und seinem eigenen Körpergeruch.
Auch wenn es vielleicht seltsam war, irgendwie hätte diese Szenerie für mich ewig so weitergehen können.
Es war so angenehm und beruhigend.
Und doch... spielte sich in meinem ganzen Körper gerade eine Achterbahn an Gefühlen ab, sodass ich gleichzeitig auch nicht zur Ruhe kam.
Es war wirklich paradox...
Was machte dieser Junge bloß mit mir?
Nach einer ganzen Weile zuckte Kenma jedoch hoch, als wäre er aus einem Schlaf oder einer Starre erwacht, und entfernte sich von mir.
,,S-sorry! ...", gab er schnell von sich und hielt sich eine Faust vor Mund und Nase, um etwas seine geröteten Wangen zu versteckten, die ich bei diesem schwachen Licht aber sowieso nicht hätte erkennen können. ,,Lass uns lieber Mario Kart zocken!", wollte er das Thema wechseln.
Ich hielt etwas verwundert meinen Kopf schief und fragte hingegen: ,,War dir das etwa... unangenehm?"
Leichte Traurigkeit konnte ich in meiner Stimme dabei auch nicht verbergen.
,,Nein, nein!", kam es aus ihm, wie aus einer Pistole geschossen. ,,Es ist nur..."
Er holte einmal kräftig Luft, ehe er weitersprach: ,,Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist... Ich fühle mich häufig so... komisch bei dir. Aber gut komisch! Ich! ... kanns nicht wirklich beschreiben, was das ist..."
Seine katzenartigen Augen gingen leicht betrübt nach unten, sodass er nun seinen Händen seine Aufmerksamkeit gab.
Ich wollte gerade etwas erwidern, da kam plötzlich meine Mutter reingeschneit.
,,(V/N), Kenma, kommt ihr Kuchen essen?"
,,Ja, Mum gleich!"
Damit gab sie sind wohl zufrieden und ging wieder raus.
Kenma hatte zwar zwischenzeitlich nach oben geschaut, wer denn reinkam, doch nun schaute er wieder nach unten.
Ich rückte etwas näher an ihn heran und gab ein ruhiges: ,,Hey..." von mir, doch er blickte nicht auf.
,,Ehrlich gesagt... geht's mir ähnlich...", gestand ich.
Nun schoss sein blondhaariger Kopf regelrecht nach oben und er blickte mich mit großen Augen an.
,,Wirklich?!"
Ich musste schmunzeln.
,,Ja, wirklich."
Ich nahm seine Hand in meine, was ihn immer noch völlig perplex dreinblicken ließ.
,,Lass uns einfach gemeinsam herausfinden, was das für ein Gefühl ist. Ja?"
Ein Lächeln huschte über seine Lippen, während er nickte.
,,Aber vorher...", begann ich.
Ich löste mich von ihm und... sprang auf und sprintete zur Wohnzimmertür, welche ich beherzt aufriss.
,,Müssen wir unseren Kuchen schnabulieren!"
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Wörter: 3302
So, das war's auch schon wieder mit diesem Oneshot. :)
Bei Interesse, könnt ihr euch den Titelsong vom Spiel ja mal anhören. Ich habe den einfach mal hier unten eingefügt. ^-^
Ansonsten...
Bis denne!
~ Silver/Shiru
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