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[Genshin Impact] Kazuha Kaedehara x fem!Reader

Diesmal gibt es einen x-Reader-Oneshot mit einem Game-Charakter! ✨

Den sich @HonigLienchen gewünscht hat!

Ich hoffe, es gefällt dir und jeglichen anderen Leuten, die das hier lesen, natürlich auch. :)

(V/N) = Vorname
POV. = Point of View (aus welcher Sichtweise geschrieben wurde.)
Kursiv = Gedanken

×××××××××××××××××××××

,,Hast du alles was du brauchst, Maus?", fragte mich meine Mutter liebevoll, allerdings durchwühlte sie im selben Moment auch meine Tasche und brachte so meine Sachen wieder durcheinander.

,,Ja, hab ich! Zum mindestens zwölften Mal.", gab ich etwas belustigt zurück, versuchte ihr aber auch die Tasche wieder wegzuziehen. ,,Und wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich so nicht genannt werde möchte, Mum!"

,,Noch bestimmt tausend Mal!", witzelte nun auch mein Vater dazwischen, der mit einem Zweihänder-Schwert zu uns herübertrat. Wie mit Samthandschuhen ging er mit der Waffe um und überreichte mir diese, fast schon feierlich.

,,Ich habe es nochmal geschärft, man kann nie wissen.", meinte er und übergab mir den Zweihänder. Mit einem Schwung meines Handgelenks, war das Schwert kurzzeitig, umgeben von Funken, verschwunden. Nur um dann leicht schwebend auf meinem Rücken wieder aufzutauchen. Ich umgriff lächelnd meine Halskette, die einen blauen Edelstein mitsamt wellenartigen Symbol aufwies, und für dieses Wunderwerk vermutlich auch mitverantwortlich war.

,,Nun gut, ich sollte mich jetzt aber wirklich beeilen, sonst wachen die Hilichurle noch auf und verscheuchen die Fische.", sagte ich zu meinen Eltern gewandt und erhielt erst nur ein zustimmendes Nicken. Als ich dann anfing mir meine kleine Bauchtasche um den Rücken zu schnallen und mir ebenso den Flechtenkorb auf die Schulter zu schwingen, räusperte sich mein Vater, in seinen doch vorhandenen Bart.

,,Pass gut auf dich auf, (V/N). Und bring uns einen dicken Fang mit!"

,,Na klar! Immer doch!", lachte ich und zog meine beiden Elternteile noch in eine kurze Umarmung, bis ich mich dann von ihnen löste um in den frühen Morgenstunden mein geliebtes Zuhause zu verlassen.

Mein Zuhause war, nebenbei bemerkt, eine kleine Farm in einem Vorort von der Hafenstadt Liyue. In den recht bescheidenen Dorf lebte meine Familie schon seit vielen Generationen und betrieb den Bauernhof schon immer mit viel Liebe. Auch wenn wir häufig, durch die ziemlich hohen Steuerabgaben unseres Landes, die Zähne zusammenbeißen mussten. Doch letztendlich haben wir gemeinsam bisher auch immer die harten Zeiten irgendwie überstanden.

Wobei bestimmt auch unsere Verkäufe auf dem wöchentlichen Markt, am Festplatz von Liyue beigetragen haben. Meine Muttter verkaufte dort stets selbstgestrickte Kleidungsstücke sowie Kissenbezüge oder ähnliches, aus der Wolle unserer Schafe. Mein Vater hingegen hat in seiner Freizeit einen Faible für das Schmiedehandwerk entdeckt und versucht an unserem Stand kleine Metall-Figuren und Schlüsselanhänger an den Mann zu bringen. Was bei uns aber immer am beliebtesten ist und weggeht wie geschnitten Brot, sind unsere frischgefangenen Schuppentiere.

Und genau die wollte ich jetzt besorgen!

So folgte ich recht zügig den Sandwegen unseres Heimatlandes, doch hielt ich währenddessen immer noch Ausschau nach Stämmen von Hilichurlen. Da die Sonne sich erst noch langsam zu ihren Platz am Himmel bahnte, waren diese Geschöpfe, wenn ich denn welchen über den Weg lief, glückerweise noch am Schlafen. Ich war zwar bewaffnet und konnte, durch etwas Übung, schon einigermaßen damit umgehen, dennoch war mein derzeitiges Ziel nicht in irgendwelche Kämpfe verwickelt zu werden.

Sondern der Luhua-Teich!

Den ich nach einem gewissen Maß an Fußmarsch-Zeit auch erreichte. Hier fühlte sich die laue Morgenluft noch etwas kühler an, als sie ohnehin schon war. Ich verfluchte mich innerlich, dass ich mich doch etwas dicker hätte anziehen sollen, aber vorläufig konnte ich jetzt auch nicht mehr zurück.

Also suchte ich mir einen großen Felsen nahe des Teiches, auf dem ich Platz nahm und breitete meine Sachen aus. Meine Angel, die ich sogleich aus dem Korb nahm, bekam nun einen neuen Haken mitsamt Fischköder. Dann machte ich einen geeigneten Punkt im See aus, wo sich schon einige Fische tummelten.

Das sind ein paar große Brocken!, ging es mir freudig durch den Kopf und wirbelte, im nächsten Moment, auch schon die Angelrute mit Schwung einmal im Kreis, bis ich den Haken an der Schnur schon mehrere Meter weiter ins Wasser eintauchten ließ. Als ich mich dann auch hinhockte, hieß es nun auch einfach geduldig zu warten.

Ich blieb ganz ruhig und starrte regelrecht auf jede kleine Bewegung der Angelschnur. Das leichte Rascheln in den Blätterkronen um den See, das leise Plätschern des Wassers und das Vogelgezwitscher in doch recht weiter Ferne ließ mich noch weiter in meine innere Ruhe versinken.

Auch wenn ich mich in einem ziemlichen Fokus auf meine Aufgabe befand, gerieten mir dennoch die ein oder anderen Gedanken in den Kopf.

Schließlich hatte mir, das Angeln, erst so richtig ein guter Freund beigebracht.

So lange hatte ich ihn schon nicht mehr gesehen...

Auch wenn diese Erinnerungen sich so weit weg anfühlten, konnte ich mich fast an jedes kleinste Detail erinnern. Öfter hatte ich schon von dem Tag geträumt, als wir uns zum ersten Mal begegnet waren.

Damals hatte ich noch keinerlei Ahnung vom Angeln, doch ich hatte noch ein naiven Optimismus, dass schon irgendwas anbeißen würde. So ging ich eines nachmittags unbewaffnet einfach zu irgendeinen kleinen See, der im Vergleich zum Luhua-Teich aber ziemlich winzig war und probierte irgendein Wasserlebewesen an meine Angel zu bekommen.

Betonung lag hierbei definitiv auf PROBIERTE! Denn egal, was ich auch machte, es biss einfach nichts an. Oder der Köder wurde einfach geschluckt, ohne dass ich es bemerkt hatte, sodass ich nur den blanken Metall-Haken nach dem Einholen in Händen hielt.

Nach einer Weile, geriet ich in ein einziges Fluchen und fuchtelte aufgebracht mit meinen Armen umher. Kurzzeitig landete deswegen meine Angel auch im Wasser, sodass ich diese auch noch erst herausfischen musste. Irgendwann lief mir aus Verzweiflung schon die ein oder andere Träne die Wangen herunter. Zu dieser Zeit war meine Familie schon im Rückstand mit unseren Steuern, weswegen wir wirklich jeden einzelnen Mora brauchten!

Irgendwann sprach mich ein Fremder, vermutlich aus Mitleid, an. Allerdings mit einem sogenannten Haiku, wie er mir kurz darauf erklärte, doch ich verstand nur Bahnhof. Als er dann meine Angelrute zu Gesicht bekam, zählte er einfach eins und eins zusammen. Der Unbekannte warf mir dann ein sanfte Lächeln zu und erzählte mir geradeheraus, dass es an diesem Ort momentan ziemlich schwierig sein dürfte zu fischen. Offenbar war er so gegen Mittag schon mal hier vorbeigekommen und sah, dass ein weißhaariger Junge ebenso probierte Fische zu angeln. Allerdings benahm er sich regelrecht wie ein Elefant im Porzellanladen, sodass er jegliche Meerestiere verscheuchte. Auch die Hilfe von Kazuha, so hieß der damals noch Fremde, wollte der Weißhaarige nicht annehmen.

Ich hingegen nahm das Hilfeangebot vom Jungen mit platinblonden Haar nur allzu gerne an. Kazuha zeigte mir dann einen weitaus besseren Angelplatz, den Luhua-Teich um genau zu sein. Außerdem gab er mir auch Angeltipps und wie ich "eins mit der Natur werde", so nannte er es.

Die Natur hatte für diesen wandernden Samurai offenbar einen sehr hohen Stellenwert, wie ich in den nächsten Tagen erfuhren sollte. Ich verbrachte dann mit Kazuha, seit unserer Begegnung, nämlich genau eine Woche zusammen. Wir angelten gemeinsam, machten Spaziergänge entlang der malerischen Landschaften von Liyue und Kazuha half sogar meiner Familie auf unserer Farm aus. Auch wenn es wirklich nur eine Woche war, die ich mit ihm verbracht hatte, fühlte ich sogleich bei ihm so eine Art 'Verbundenheit'. Weswegen ich ziemlich betrübt war, als er am Achten Tag dann, mit einer Crew von Seeleuten, in See stach.

Ich wollte nicht, dass er mich wieder so schnell verließ.

Aber was sollte ich damals schon dagegen sagen?

Er liebte einfach seine Freiheit... und genau deshalb musste ich ihn ziehen lassen.

Durch einen heften Ruck an meiner Angelsehne, wurde ich aus meinem Reich der Gedanken gerissen und griff hastig nach der Angel. Sofort merkte ich die Kraft des, vermutlich übergroßen, Schuppentieres und musste mich dementsprechend ziemlich stark dagegen lehnen, damit mir dieses Prachtexemplar nicht durch die Lappen ging. Nach einigen Momenten des Bangens, zog ich den großen Klopper jedoch an Land und hielt triumphierend die Angelrute hoch.

,,Das Glück kommt zu den Geduldigen, meistens wenn sie es am wenigsten erwarten."

Ich drehte mich zu der, mir doch so bekannten, Stimme um und ließ die Angel fallen.

Diese platinblonde Mähne mit der orangeroten Strähne würde ich überall wiedererkennen!

,,Kazuha...", sagte ich beinahe atemlos und meine Augen wurden langsam feucht.

,,Ja, ich bin wieder im Lande.", begann er mit seiner ruhigen Tonlage. ,,Sei gegrüß-"

Ich beendete nur allzu schnell seine Begrüßung, da ich ihn sogleich in eine Umarmung zog.

,,Ich hab dich so vermisst...", wisperte ich gegen seine Schulter und spürte gleich darauf ein, wohl trostspendendes, Klopfen, auf meinem Rücken.

,,Ich dich doch auch.", hauchte mein Gegenüber schon fast, Richtung meines Ohrs und löste unsere Umarmung.

,,Die Träne glitzert, im Morgenrot. Seinen Weg zu Boden bahnt. Und durch ihr neues Leben finde.", sprach der Blondhaarige und ließ einer seiner Hände auf meiner Wange ruhen.

,,Aber bei unserem Wiedersehen solltest du nicht weinen...", meinte er und wischte mit seinem Daumen meine salzigen Tränen weg. ,,Du musst lächeln.", fügte er noch hinzu und zeigte mir ein warmes Lächeln, sozusagen als Beispiel.

Ich schob kichernd leicht seine Hand weg und antwortete ihm: ,,Ich freu mich halt so.", trotzdem versuchte ich seiner Bitte nachzukommen. Meine Mundwinkel zogen sich jetzt nach oben, aber durch meine, vermutlich noch traurig aussehenden, Augen, war ich bestimmt nicht wirklich überzeugend.

,,Wie ich sehe, haben meine Lehrstunden Früchte getragen.", wechselte der Samurai dann das Thema und begutachtete den Fisch, der noch zappelnd an Land lag und zum Glück inzwischen nicht wieder in den See gehüpft war.

,,Ja, der ist wirklich der Renner auf dem Wochenmarkt! Wir können uns kaum vor Kunden retten.", meinte ich stolz, auch wenn ich beim zweiten Satz etwas lachen musste.

Mein Gesprächspartner schien, äußerlich, jedoch nicht viel von meinem Gesagten mehr mitzubekommen und verfiel in eine Gebetspose, währenddessen er kurzzeitig die Augen schloss. Im nächsten Moment öffnete er schlagartig sein Sehorgan wieder und sein Schwert schnellte in das Lebewesen vor ihm, um sein weiteres Leiden zu beenden. Dann entfernte Kazuha vorsichtig den Fisch vom Haken und legte ihn in den, dafür vorgesehenen, Flechtenkorb.

,,Dann sollten wir deine Eltern besser nicht warten lassen.", sprach der Platinblonde und holte plötzlich, durch ein Wirbeln seines rechten Arms, ebenso eine Angelrute hervor. Ich musste sofort anfangen zu grinsen.

,,Da hast du recht, also... fangen wir noch ein paar!"

Gesagt, getan. Kazuha ließ sich neben mir, auf dem Felsen, nieder und ich wurde sogleich in ein Deja-vú zurückversetzt.

Diese Zeit, war nämlich fast so wie damals.

Wir redeten zwar nicht großartig viel miteinander, aber genossen sichtlich die ruhige Atmosphäre und vor allem, die Gegenwart des jeweils anderen. Jedes Mal, als ich den nächsten Fisch aus dem Teich zog, zeigte ich ihn meinem Sitznachbarn triumphierend, fast schon wie ein kleines Kind. Nur um von ihm eines seiner sanften Lächeln zu erhaschen, damit er sich kurz darauf wieder seinen nächsten Fang widmete.

~~~

Als nach einer Weile der Holzkorb schon über randvoll war, schwang sich Kazuha nun, trotz meiner Widerworte, den Korb auf die Schultern. Jegliche Versuche, ihn zu überreden, scheiterten. Er tat es einfach damit ab, dass der Korb inzwischen ziemlich schwer geworden war und, dass er, wenn er schonmal da war, mir auch etwas Arbeit abnehmen könnte.

Als hätte er das nicht schon längst getan... Als hätte ich den schweren Fischkorb nicht auch schon, während seiner Abwesenheit, alleine geschafft...

Dennoch ließ er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und so trotteten wir den Weg entlang, den ich heute früh noch alleine ging, und erfreuten uns an den, inzwischen doch recht üppigen, Sonnenstrahlen. Es war momentan Herbst, da war so ein schönes Wetter auch nicht unbedingt selbstverständlich. Dadurch wurden nun aber auch langsam die besagten Hilichurle wach und andere, für Weg-Passanten, gefährliche Wesen.

Kazuha ließ sich von dieser Begebenheit allerdings nicht beunruhigen und schnappte sich sogar einen Grashalm vom Wegesrand, um darauf eine kleine, fröhliche Melodie zu pfeifen.

Der Ton war zwar etwas hoch, aber auch nicht störend.

Es hörte sich sogar irgendwie ganz lustig an.

Selbst die Hilichurle, die uns über den Weg liefen, waren wohl in einer gewissen Art davon fasziniert und starrten uns lange hinterher, ohne uns anzugreifen. Dann kratzten sie sich allerdings auch wieder an ihrem maskierten Kopf, was mich leise aufkichern ließ.

Durch die heitere Musik, kamen wir dann gefühlt viel schneller als gedacht am Bauernhof meiner Eltern meiner an. Als hätten sie es schon geahnt, dass ich gleich da sein würde, warteten sie bereits im Hofeingang auf mich. Erst begrüßten beide mich von Weitem schon, mit einem tatkräftigen Winken, was sich nochmal verstärkte als sie neben mir wohl Kazuha erkannten.

,,Du hast aber seltenen Besuch mitgebracht!", rief mein Vater mit starker Stimme, als wir beiden schon bei ihnen ankamen.

,,Ich war auch mehr als überrascht, als ich ihn beim Angeln auf einmal gesehen habe.", gab ich leicht lachend zu und mein Dad trat, im nächsten Moment, zum Samurai herüber.

,,Na, wo hast du dich überall rumgetrieben, Jungchen? Hättste dich wenigstens ja einmal melden können.", meinte mein Vater direkt, klopfte ihn auf die Schulter und lachte aus rauer Kehle.

,,Paps!", ermahnte ich ihn nur, doch meine Mutter warf gleich ein: ,,Ach, er meint es doch nicht so."

,,Genau!", entgegnete er dann kopfnickend. ,,Nur schön zu sehen, dass du auch mal wieder im Lande bist. Ist ja schon einige Wochen her.", sagte mein Dad zu Kazuha gewandt.

Nach ein bisschen Smalltalk, machten sich meine Eltern mitsamt dem Fisch und allerhand anderer Waren, die wir verkaufen wollten, auf dem Weg zum Wochenmarkt von Liyue. Erst wollte ich mich ebenso, wie jedes Mal, mit ihnen auf den Weg machen, doch die beiden wanken ab.

,,Verbring doch den Tag mit Kazuha zusammen. Wer weiß schließlich, wann er wieder von Dannen zieht. Wir werden schon klar kommen."

Besser konnte der Tag echt nicht mehr werden!

Freudestrahlend bedankte ich mich bei den beiden und zog Kazuha sogleich am Arm hinter mir her, während ich vorauslief. Die ersten paar Meter, gerät er noch etwas ins stolpern, aufgrund meiner plötzlichen Euphorie. Als ich ihn aber aufgeregt erzählte, dass ich ihm unbedingt etwas zeigen musste, konnte er sich sein Grinsen nun doch nicht verkneifen.

~~~

Nach einer Weile, erreichten wir eine Lichtung, die von unzähligen Ahornbäumen umgeben war. Ich wusste nur allzu gut, er liebte diese Art von Blättern und seine Augen weiteten sich dementsprechend deutlich, als er begeistert zwischen den Bäumen hin- und herblickte.

,,Die Ahornblätter,
angestrahlt von der Sonne.
Oh, welch Farbenspiel."

Gleich von Inspiration gepackt, erfand Kazuha gleich ein weiteres Haiku-Gedicht, was mich zum schmunzeln brachte.

,,Ich wusste, dir würde es gefallen.", meinte ich lächelnd und meine Augenpaare erfassten währenddessen jede Bewegung von dem platinblonden Samurai. Der sich inzwischen ins Zentrum der Lichtung begeben hatte und sich zum leichten Wind, der zwischen die dicken Baumstämme pfiff, wiegte.

Als er dann auch noch sein geliebtes Schwert zur Hand nahm, sah es fast so aus, als würde er einen traditionellen Schwerttanz vollführen. Dabei umflog ihn das ein oder andere Ahornblatt und schien beinahe Teil seiner Performance zu sein. Seine leichten Fußschritte waren umgeben von seinem erwähnten Farbspektakel, die die Grasbüschel in Orange-, Gelb und Rottöne färbten.

Es wirkte fast so, als würde Kazuha seelenruhig, auf einem Meer aus Flammen, tanzen. Er schien völlig losgelöst von Zeit, Sorgen und jeglichen Problemen, die sich auf der Welt abspielten. In diesem Moment war er eins mit ganz Teyvat, eins mit der Natur und vor allem eins mit sich selbst.

,,Du hast, in meiner Abwesenheit, eine Vision bekommen. Wie ich festgestellt habe.", sprach Kazuha auf einmal zu mir, weshalb ich kurz zusammenzuckte.

Ich hatte ihn schließlich die ganze Zeit über beobachtet...

Diese Erkenntnis sozusagen von ihm 'erwischt' zu werden, ließ meine Wangen bestimmt rot werden.

,,J-ja, hab ich!", versuchte ich es einfach zu überspielen und hielt ihm den Anhänger entgegen, damit er das Symbol darauf besser erkennen konnte. ,,Als ich eines Morgens wachgeworden bin, lag es einfach auf meinem Nachtschränkchen herum. Da hab ich vielleicht Augen gemacht!"

Mit geschwindten Schritten, kam er nun zu mir herüber und warf einen näheren Blick auf die Kette.

,,Offenbar... bist du ein Hydro-Nutzer.", stellte der Blondhaarige, leicht nachdenklich wirkend, fest.

,,Das stimmt! Und mich freut das wirklich! Ich habe schon immer Seen und Meere geliebt. Da muss unser Gott wohl irgendeine Verbindung, zwischen mir und dem Wasser, gespürt haben... Oh! Und schau mal, was ich inzwischen kann!"

Nach meiner freudigen Erklärung, ließ ich sogleich meinen Zweihänder in der Hand erscheinen. Ich schlug einmal mit Schwung durch die Luft und keine Sekunde später, umhüllte die große Klinge eine Schicht aus Wasser, die zwar ihre Form annahm, allerdings gleich, sage und schreibe, dreimal so groß war, wie die Grundklinge. Stolz reckte ich den Zweihänder empor.

,,Der Schüler überflügelt wohl den Meister.", meinte Kazuha schmunzelnd. Schließlich hatte er mir damals geholfen, das Material für das Schwert zu bekommen und gleich auch Kampftipps gegeben.

Ich ließ den Zweihänder sinken und auch die Wasserummantelung verschwand nun.

,,Ach, so gut wie du bin ich um Längen noch nicht. Ich habe noch viel zu lernen.", milderte ich sein Kompliment verlegen ab und ließ das Schwert nun auch in Luft verpuffen.

,,Man lernt nie aus.", entgegnete er leicht grinsend und plötzlich... knurrte mein Magen.

,,Da hat wohl jemand Hunger?", schmunzelte mein Gegenüber und lief gleich in eine x-beliebige Richtung. Er schien mein Nicken auf seine Frage zwar bemerkt zu haben, dennoch blickte ich ihm fragend hinterher. Kurz bevor der Blondhaarige verschwandt, drehte er sich noch einmal zu mir um und rief: ,,Komm mit! Ich gebe dir einen Fisch aus."

~~~

Einen Fisch ausgeben. Das war wohl Kazuhas Sinn für Humor.

Denn wir fanden auf dem Weg einen kleinen Tümpel, woraus der Samurai in wenigen Minuten schon unser Mittagessen an Land zog.

Währenddessen hatte ich noch nicht mal genug Feuerholz beisammen, so schnell wie er war! Doch nach ein paar flinken Schwerthieben seinerseits war auch dieses Problem fix verflogen. Mithilfe eines Feuersteins, wurden dann die Äste, nach einer kurzen Weile, durch die vielen kleinen Funken entzündet.

Denn Kochprozess übernahm dann ebenfalls Kazuha, weil er es vorzog Essen lieber gemächlich zuzubereiten. So würde es besser schmecken, wie er meinte. Ich versuchte deshalb meinen rebellierenden Magen einfach mal außer Acht zu lassen. Auch wenn sich, durch die aufkommenden Gerüche, schon der Speichel merklich in meinem Mund bildete.

,,Wie war eigentlich deine Reise bisher? Wo warst du überall und was hast du so erlebt?", fragte ich dann meinen Sitznachbar aus, um mich wenigstens irgendwie abzulenken.

Er erzählte mir von Orten, die ich sonst nur vom Hörensagen oder Büchern kannte. Von Zutaten und Gerichten, deren Namen ich nicht mal aussprechen konnte. Von Wesen und wunderschönen Landschaften, die ich mir, durch seine bildlichen Beschreibungen, währenddessen selbst in meinem Kopf ausmalte. Er berichtete aber auch von dem Problemen, die die Crew seines Schiffes durch irgendwelche Wetterextreme durchstehen mussten.

Wie sehr mich seine Erzählungen doch verzauberten... Eigentlich saß ich die ganze Zeit nur mit einem Dauergrinsen neben ihm, während er mir seine Erlebnisse näherbrachte.

Wie gerne ich ihn auf seiner Reise begleitet hätte... Schon als ich noch ganz klein war, war es bereits insgeheim mein Wunsch mal zur See zu fahren. Doch das würde meinen Eltern das Herz brechen... und außerdem werde ich hier gebraucht.

Deswegen hörte ich Kazuha einfach weiter gespannt zu und wir genossen unser Mahl zusammen.

~~~

Die Zeit verging und verging. Ehe wir uns versahen, war es schon recht düster geworden. Wir wollten uns langsam schon auf den Rückweg machen bis es unerwarteterweise plötzlich... schüttete wie aus Eimern. Das Feuer war sogleich erloschen, weshalb ich und vermutlich auch Kazuha völlig perplex im dunklen standen.

,,Woher kommt denn bitte auf einmal der Regen her?!", brüllte ich den peitschenden Tropfen entgegen und spürte dann eine Hand, die mich am Arm packte.

,,Keine Ahnung. Aber lass uns erstmal Schutz suchen!", meinte der Samurai und zog mich hinter sich her. Ich trottete ihn mit unsicheren Schritten hinterher und fragte mich wirklich, wie er in dieser Dunkelheit noch überhaupt etwas sehen konnte.

Nach einer Weile kamen wir an einer kleinen Höhle an, die zwar nicht gerade weitreichend war, allerdings noch als Unterstand durchging.

,,So, hier sollten wir einigermaßen trocken bleiben.", sagte Kazuha ruhig und ließ mich wieder los.

,,Das es auf einmal auch so einen Platzregen geben muss..."

,,Nicht unbedingt ungewöhnlich für diese Jahreszeit.", meinte er und ließ seinen Blick nach draußen wandern. ,,Und es sieht nicht danach aus, dass es vorläufig aufhören wird."

,,Na klasse..." Ich seufzte, hockte mich hin und versuchte mein Haar auszuwringen.

,,Der Nachteil ist, dass uns jetzt kein Feuer mehr wärmen kann."

Der Platinblonde kam dann zu mir herüber, setzte sich neben mich, dabei weit die Arme ausbreitend.

,,Wir müssen uns gegenseitig wärmen, damit wir nicht noch krank werden.", erklärte er, doch ich machte nur große Augen.

,,Nur zu, leg deine Arme um mich.", sagte er noch um mich zu ermutigen.

Nach einem paar Mal abwägen, legte ich doch zögerlich die Arme um ihn und merkte, wie durchnässt auch seine Kleidung durch den Regen war. Als ich dann seine starken Arme auch um meinem Rumpf spürte, fingen an meine Wangen regelrecht an zu glühen. Auch mein Herzschlag verschnellerte sich gerade.

Jetzt war es wieder so stark.

Dieses Gefühl.

Was ich schon mal irgendwann in dieser magischen Woche, die ich damals mit ihm verbracht hatte, gehabt hatte.

Ja... Ich war und bin immer noch in ihn verliebt.

Ich zitterte immernoch etwas, aber Kazuhas Präsenz gab mir ein angenehmes Kribbeln auf der Haut. So eng umschlungen mit ihm, fühlte ich mich irgendwie sehr geborgen. Und auch das trippelnde Geräusch der Regentropfen schien von Sekunde zu Sekunde angenehmer zu werden.

Als ich mich dann noch entschied, etwas meine Augen zu schließen, driftete ich schneller in den Schlaf, als mir lieb war...

*POV. Kazuha*

Sie ist doch tatsächlich eingeschlafen., ging es mir durch den Kopf und bei ihrem Anblick konnte ich nicht anders als zu lächeln.

Sie sieht so friedlich aus... Ich sollte sie nicht wecken.

Ich schwenkte meinen Kopf Richtung Höhlenausgang und beobachtete die literweise Wassermengen, die ihren Weg auf die Erde fanden. Ich hatte zwar schon im vornherein bemerkt, dass es wohl soetwas wie einen Platzregen geben würde und eigentlich meinte Beidou, dass ich, bevor schlechtes Wetter eintreffen würde, wieder an Bord sein sollte. Aber...

Ich wollte die Zeit mit (V/N) noch so lange auskosten wie ich konnte...

~~~

*POV. (V/N)*

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fröstelte es mich sogleich wieder etwas. Und der Grund war schlicht.

Kazuha war einfach weg.

Der Platz, wo er gestern noch gesessen hatte, war 'fast' leer. Denn dort lag heute ein Brief.

"Wenn du dann wach bist, komme dorthin wo die Schiffe Rast machen.", las ich mir selbst vor und fand unter dem Stück Papier ein Ahornblatt.

~~~

Als ich dann am Hafen in Liyue ankam, sah ich schon weitem das große Schiff, mit dem der wandernde Samurai die ganzen Wochen gereist war. Davor bemerkte ich den kleinen Punkt, der durch die Farben seiner Kleidung und seiner Haare, sich deutlich vom dunklen Braunton des Schiffes abgrenzte.

,,Du weißt, ich bin noch nie gut in Verabschiedungen gewesen.", begann er als ich nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Er hatte schließlich mit keinem Wort erwähnt, dass er nur einen Tag bleiben würde...

,,Deshalb dachte ich, du kommst einfach mit mir mit!", sagte er lächlend zu mir und streckte mir eine Hand entgegen.

,,Wie, was!? Wie kommst du denn auf einmal, darauf Kazuha?", fragte ich irritiert und legte meinen Kopf schief.

,,Du weißt, ich schätze meine Freiheit. Doch manchmal sehne ich mich auch nach etwas, dass ich mein zu Hause nennen kann.", versuchte der Samurai mir zu erklären, aber was er mir damit sagen wollte wusste ich nicht. Ich schaute ihn weiterhin nur fragend an.

,,Als ich dann so lange von dir getrennt war, habe ich nachgedacht. Ein zu Hause... muss kein Ort sein. Es kann auch eine Person sein!"

Ich hielt den Atem an, mein Herz klopfte mir bei diesen Worten bis zum Hals.

,,Und das bist du für mich! Wenn ich bei dir bin, fühle ich mich überall wie Daheim. Also würdest du mich auf meinen Reisen begleiten?"

In meinen Augen sammelten sich wieder Tränen vor Freude und meinte: ,,Liebend gern."
Dann verfiel ich wieder in ein leichtes Schluchzen und ließ meinen Kopf sinken.
,,Aber meine Eltern..."

,,Das habe ich schon alles abgeklärt und sie sind einverstanden."

Ich blickte zu ihm hinauf.

,,Der Kapitän übrigens auch.", schmunzelte er anschließend noch und eine braunhaarige Frau kam sogleich vom Schiff herunter und gesellte sich zu uns auf den Steg.

,,Bei mir sind Landratten, die Mumm in den Knochen haben und ihr Dasein als Landratte ändern wollen, immer willkommen!", begrüßte mich die offenbare Kapitänin.

Im nächsten Moment, schlang ich wortlos einfach meine Arme schleunigst um Kazuha und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen.

Ich war einfach so glücklich.

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Wörter: 4082

Obwohl ich mich noch nicht wirklich mit Kazuha auskenne, ist dieser OS bisher der längste von allen geworden. xD

Ich hoffe, er ist nicht zu 'Out of Character' geworden. 😅

Naja, bis denne!

~ Silver/Shiru

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