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Kapitel 3

„Wir sind abnormal. Abnormal Stark, abnormal Schnell, abnormal Wiederstandsfähig. Wir sind die zweite Säule des letztens Olymps.",

Leitgedanke der Säule Castrum unter der Losung von den Kindern Gaia's.


Ich bin erst seit fünf Minuten auf der Straße und es fühlt sich jetzt schon so an, als würden meine Füße absterben. Jeder Schritt ist Schmerzhaft, aber aus Angst noch von der Tankstelle aus, sichtbar zu sein, erlaube ich es mir nicht zu humpeln. Außerdem müssten sie mich, sobald sie fertig mit Tanken sind, überholen. Schließlich sind wir auf einer Straße ohne Abzweigungen und in der gleichen Richtung unterwegs. Ich darf somit nicht Angreifbar wirken. Einfach gesagt, schwergetan. Vielleicht hätte ich in die andere Richtung gehen sollen, nur um später wieder umzukehren. Nein das wäre unnötige Energie Verschwendung.

Meine Schultern spannen sich automatisch an, als ich die Motorgeräusche hinter mir höre, welche scheinbar Näherkommen. Mein Blick richtet sich krampfhaft nach vorne. Es wird alles gut gehen. Sie fahren an mir vorbei und kümmern sich nicht weiter um einen normalen Menschen. Die Motorgeräusche werden lauter und mir wird klar, nichts wird gut gehen. Sie sind zu langsam, um einfach an mir vorbeizufahren. Als hätte ich den Teufel an die Wand gemalt, nimmt ihr Auto direkt neben mir an Schrittgeschwindigkeit auf. Zuletzt ist mir mein Herz so in die Hose gerutscht, als ich die Bibliothek meiner Familie in Brand gesetzt habe.

Ein paar Meter vor mir hält das Auto an und dieser verdammte Mann mit den goldenen Augen steigt aus. Er geht direkt auf mich zu und baut sich vor mir auf. Es Bedarf nicht viel um sich vor mir aufzubauen. Seine Größe reicht aus. Ich gehe ihn grade mal bis zur Schulter und mit eins achtzig bin ich nicht klein. Ich habe schon immer größere Männer bevorzugt, aber jetzt in dieser Situation wünschte ich mir, er wäre kleiner.

Seine Stimme ist dominant und ruhig. Sie ruft ihn mir das Bedürfnis hervor meinen nicht vorhandenen Schwanz ein zu ziehen und nach unten zu gucken. „Steig ein! Wir müssen in die gleiche Richtung und nehmen dich mit. Die Strecke zu laufen ist unrealistisch und in deinem Zustand erst recht."

In mir kommt das unrealistische Verlangen hervor, seinen Worten Folge zu leisten und sie nicht in Frage zu stellen. Es ist komisch wie ich mich auf einmal in Bewegung setze und auf das Auto zugehe. Seine Hand schließt sich um meinen Oberarm, um mich zu stützen und ich wehre mich nicht dagegen. Verwirrt von mir selbst, wird es mir klar. Seine Worte. Seine Stimme. Sie besitzen Macht. Starke Gestaltwandler, die als Anführer ihrer Rasse fungieren, besitzen die Macht, den eigenen Leuten, mit der Stimme, ihren Willen aufzuzwingen. Diese Stimme wird auch Alphastimme genannt und sie funktioniert nicht nur bei dem eigenen Rudel oder dem eigenen Clan, sondern auch bei schwachen Menschen, die sich der Manipulation nicht bewusst sind.

Scheiße er ist ein Alpha und lässt mich in sein Auto steigen, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Nein warte, das ist falsch. Ich bin zwar ein schwacher Mensch, jedoch bin ich mir der Manipulation bewusst und kann mich somit dem Befehl verweigern. Ich muss mich nur dagegen-... Einen Meter vor der offenen Autotür bleibe ich ruckartig stehen, genau in den Moment, in dem ich den Befehl in Gedanken verweigert habe. Mein plötzliches Verharren überrascht ihn und ich nutze die Gunst der Stunde aus, um mich loszureißen. Stehen zu bleiben, kommt nicht in Frage. Ohne weiteres verlassen meine Beine den Asphalt und fliegen über den sandigen jedoch harten Boden der Wüste. Das Adrenalin macht den Rest. Es ist als wäre ich nie erschöpft gewesen und hätte die letzten zwei Tage nicht ohne Essen verbracht. Die schmerzenden Füße bemerke ich kaum und meine Tritte auf den Boden sind effizient und schnell. Ich renne wie man es mir beigebracht hat. Große Schritte machen und auf die richtige Atmung achten. Ich kann fühlen wie ich an Geschwindigkeit aufbaue und wie sämtliche Energiereserven zum Einsatz kommen.

Das bin ich. Nicht die Bonneville, der man das professionelle Laufen beigebracht hat, sondern Savannah. Savannah, die rennen kann wie eine Wüstenkatze. Hier und jetzt mache ich meinen Namen alle Ehre, während sich meine Füße geschickt von dem Boden abrollen und der Luftwiderstand meine langen Haare hinter mir her wirbeln lässt. Dabei vergisst sich schon fast der Fakt, dass ein Gestaltwandler hinter mir herjagt, der keine Probleme hat mich einzuholen. Vor einem Gestaltwandler kann man nicht wegrennen. Ich hatte von Anfang an nicht daran gezweifelt, dass er mich einholen wird. Es war nur ein gedankenloser Akt der Verzweiflung. Mehr nicht. Ich bemerke den Luftzug, als er an mir vorbeizieht. Kann seine schemenhafte Gestalt neben mir wahrnehmen, die sich ein paar Schritte vor mir allzu deutlich manifestiert. Ich spüre seinen Arm, in den ich reinrenne, kann fühlen wie er mich umschließt und sich mit mir dreht, um den Schwung aus meinem Körper zu nehmen. Mein Herz rast und meine Beine zittern vom ganzen Adrenalin. Mit meinen Händen greife ich an den Arm, der meinen Oberkörper umschließt, nicht um mich wieder loszureißen, sondern um halt zu suchen.

Ich schließe meine Augen und kann das Zucken seiner Muskeln im Rücken spüren. Er ist unruhig. Etwas das er und ich gemeinsam haben. Ich erstarre, als ich bemerke wie er seinen Kopf nach vorne beugt. Er vergräbt ihn in meinen Haaren und atmet hörbar ein. „S-sch... Bitte nicht weinen... Alles wird gut.", murmelt er in mein Ohr und sein Ton ist so sanft, dass ich ihn schon fast glaube und dann wird mir erst die Bedeutung seiner Worte bewusst. Ich weine und tatsächlich kann ich heiße Tränen auf meiner Wange spüren.

„Es tut mir leid. Ich hätte dir nicht befehlen sollen ins Auto zu steigen. Nicht in diesen Ton." Er streicht mir mit seiner Hand eine Strähne hinters Ohr und wischt mir dann mit dem Handrücken über die Wange.

Ich weiß nicht wann man zuletzt so sanft mit mir umgegangen ist. Nein ich kann noch nicht einmal sagen, ob man mir je eine solche Zärtlichkeit entgegengebracht hat, aber das hier ist so Falsch. Er ist ein Fremder. Ein Gestaltwandler, der mich mit seiner Alphastimme dazu zwingen wollte ins Auto einzusteigen und jetzt entschuldigter er sich bei mir auf eine solch intime und vertrauensvolle Geste, die mich mehr als nur ein bisschen irritiert. Ich kann seine Hitze in meinen Rücken fühlen und diese unglaubliche Angespanntheit, als wäre er jeden Moment bereit zu reagieren, wobei mir offen bleibt auf was, schließlich stelle ich als Mensch keine Gefahr für ihn da.

Ich weiß nicht was ich auf seine Worte erwidern soll, um ehrlich zu sein ist diese ganze Situation verrückt er ist ein Alpha eines Rudels und ich ein unbedeutender Mensch, der in der Regel nichts über Gestaltwandel wissen sollte und doch stehe ich jetzt hier und werde von in umarmt? Vielleicht doch eher Festgehalten? Mein Gehirn arbeitet schon auf Hochtouren, mit dem Ziel, einen Zusammenhang zwischen mir und diesen Mann hinter mir zu finden und doch ist das einzige Ergebnis, einsetzende Kopfschmerzen meinerseits.

Eine logische Erklärung muss her und zwar jetzt sonst bekomm ich nach der mittlerweile abklingenden Heulattacke, noch ein Panikattacke hinterher. Weiß er, wer ich bin? Befinden er und die anderen zwei Gestaltwandel sich vielleicht gezielt auf der Suche nach mir. In ansteigender Panik rutscht mir dieser Verdacht auch sofort raus, „wurden sie von meiner Familie geschickt, um mich aufzuspüren?". Der letzte Ort an den ich zurück will ist meine Familie. Nur über meine Leiche.

„Was? Nein!" Seine Stimme ist ruhig, aber man hört ihn die Überraschung und Verwirrung definitiv an. Seine Arme die sich zuvor noch vorne um mich geschlungen habe, befinden sich nun innerhalb weniger Sekunden auf meinen Rücken. Er hat mich in einer so fließenden Bewegung umgedreht, dass ich erstmals begreifen muss, ihn jetzt direkt mit dem Gesicht zugewandt zu stehen. Seine Augen bohren sich wie selbstverständlich in Meine.

Er mustert mich aufmerksam, „hast du Probleme mit deiner Familie? Ist das der Grund warum du ihr mitten in der Wüste alleine herum wanderst?"

Sein Blick ist bohrend und in mir kommt das Bedürfnis auf, ihn ehrlich und umfassend zu antworten. Es ist diesmal nicht die Alphastimme, die das in mir bewirkt, sondern seine plötzliche Autorität und Ernsthaftigkeit. Ich beiße mir noch rechtzeitig auf die Zunge bevor mir eine Antwort rausrutscht, die zu viel preis gibt.

Stattdessen antworte ich störrisch und wage, „vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Geht dich schließlich nichts an, Fremder." Die Betonung lege ich dabei stark auf das letzte Wort, um meine Aussage zu bekräftigen.

Er verzieht das Gesicht, als würden ihn meine Worte aufs übelste missfallen. „Ich bin der Fremde der dir mitten in der Einöde seine Hilfe anbietet. Der Fremde, der dir auch mit eventuell, vorhanden Familien Problemen helfen würde."

„Was interessiert dich meine wahnsinnige Familie? Bist du etwa genauso Kontrollsüchtig wie sie?" Seine Körperhaltung wird während unseren Gespräch immer angespannter, als wäre wütend. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie gibt er mir nicht das Gefühl als wäre er wütend auf mich, obwohl ich ihn mit meinen bissigen Verhalten allen Grund dazu gebe.

„Deine Familie ist dir gegenüber nicht wohl gesonnen?" Diese altmodische Ausdrucksweise irritiert mich für einen Moment.

„Für gewöhnlich beantwortet man die Frage seines Gegenübers bevor man selber eine stellt." Zur Verdeutlichung das mir sein Verhalten nicht passt und ich nicht vor habe weiter auf mich in diesem Gespräch einzugehen, versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien. Er lässt es zu das ich mich von ihn löse, fährt sich daraufhin aber mit seiner Hand durch die Haare, als wäre er überfordert.

Kann es sein, dass er genauso überfordert mit mir ist, wie ich mit ihm?

Dieser Mann ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Ich verstehe ihn nicht, einfach alles an ihm ist Merkwürdig. Hat er als Alpha nicht eine Verantwortung gegenüber seinem Rudel? Was will er dann hier mitten in Wüste und vor allem mit mir?

Als würde er meine immer größer werdende Verwirrung ansehen setzt er zum Reden an, „Ich und auch meine Freunde haben eine Art Kodex, der beinhaltet jemanden wie dich nicht vollkommen hilflos mitten im nirgendwo alleine zu lassen." Verdächtiger hätte er sich wahrscheinlich nicht ausdrücken können.

„Jemanden wie mich?", meine rechte Augenbraun zieht sich bei meiner Nachfrage leicht hoch. Dieser Mann ist einfach nur seltsam.

„Ja also jemand der unseren Beschützer Instinkt anspricht." Dabei schaut er mich intensiv an als würde er wollen, dass ich es verstehe. Dieser Beschützer Instinkt ist typisch für Gestaltwandler, aber in der Regel nur für das eigene Rudel. Soll ich ihn darauf ansprechen? Nein damit würde ich ihn verraten, dass ich weiß, was er ist.

Ich versteh es nicht ganz, aber wenn ich ihn ansehe, wirklich ansehe, dann weiß ich, dass er mir nichts tun wird. Sein Blick, seine ganze Ausstrahlung wirkt gefährlich, aber instinktiv bin ich mir der Tatsache bewusst, dass diese Gefahr nicht für mich gilt. Das ist eine naive Annahme, aber mein Bauchgefühl ist ihm gegenüber wohlgesonnen. Er überragt mich, ist ein Alpha und die anderen beiden Männer sind nicht minder gefährliche Raubtiere, aber irgendwas in mir scheint es als richtig anzusehen, Hilfe von ihnen anzunehmen.

Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann weiß ich, dass ich es niemals alleine bis in die nächste Stadt schaffen würde. Es wäre ein Risiko mitzugehen, gar keine Frage, aber wann habe ich mich jemals vor einer Gefahr gescheut, wenn sie eventuell was Besseres beschert. Gott ich bin nicht wie meine paranoide Familie und war immer stolz drauf, also warum es nicht wagen? Ich meine sehr viel tiefer kann ich eh nicht fallen, den Abgrund habe ich schließlich schon erreicht.

„Ich bin ehrlich zu dir. Ich vertraue dir kein bisschen." Meine Worte sind abweisend, vielleicht schon gemein. Ich sehe wie er sich anspannt und sein Blick vollkommen auf mich fokussiert, als würde er sich jedes meiner Worte in seine Seele brennen. Eine skurrile Vorstellung, die ich einfach beiseite schiebe.

„Aber ich denke meine momentanen Optionen halten sich in Grenzen, deswegen kann es keine allzu schlechte Wahl sein euch bis zur nächsten Stadt zu begleiten. Mein Name ist übrigens Savannah Hastings. Freut mich diese Bekanntschaft zu machen." Zögernd halte ich ihn meine Hand hin und er nimmt sie selbstbewusst entgegen. Meine Hand wirkt in seiner um ein Vielfaches kleiner und überraschenderweise fühlt es sich kein bisschen unangenehm an.

„Lothar Ares von Ascian, die Freude ist ganz meinerseits", stellt er sich selber vor und würde ich nicht wissen das die Namen von Übernatürlichen ziemlich ausgefallen sein können, hätte ich mich jetzt über seinen Namen lustig gemacht. Trotzdem Übernatürliche haben eine Schwäche für extravagante, bescheuerte Namen und am liebsten würde ich gerne, nestelnd seinen Namen wiederholen und dabei meine Nase wie ein Schnösel kräuseln.

Er scheint ziemlich zufrieden zu sein als er meine Hand schlussendlich loslässt. Irgendwie sieht es so aus als würde er leicht Lächeln. Ein Wunder das mir erst jetzt, wo er den Ansatz eines Lächelns gezeigt hat, auffällt dass er die ganze Zeit über nicht gelächelt hat. Er ist wohl eher der ernstere Typ Mann.

Überlegend wendet er sich auf einmal in Richtung Straße, „Ist ein ganz schönes Stück, das wir in die Wüste gerannt sind." Als ich mich selber in Richtung Straße wende, kann ich in einiger Entfernung das Auto sehen und frage mich grade wo darin das Problem liegt.

Er dreht sich zu mir bevor er automatisch zu einer Erklärung ansetzt, „Deine Füße bluten und sind ziemlich zerschrammt. Ich glaube kaum das deine Fußsohlen besser aussehen. Es ist mir eine Frage wie du unter diesen Umständen so eine Geschwindigkeit aufbauen konntest."

„Ich bin schon immer viel gelaufen", erwidere ich knapp.

„Okay, jedoch solltest du in nächster Zeit aufs Laufen verzichten, wenn deine Füße gut verheilen sollen. Das betrifft auch die Strecke bis zum Auto. Ich werde dich tragen." Anscheinend mag er es Aufforderungen zu machen, aber wenigstens verzichtet er diesmal auf seine Alphastimme.

Um ehrlich zu sein will ich mich nicht tragen lassen. Es ist mir unangenehm und ich hasse es Schwäche zu zeigen. Insgeheim weiß ich, dass das meiner Erziehung zu verschulden ist, jedoch ändern es nichts an meiner Einstellung. Gegenüber dieser Einstellung steht jedoch der Gedanke daran, die 50 Schritte bis zu dem Auto eigenständig hinter mich zu bringen. 50 Schritte mit Glasscherben in der Fußsohle, die sich nach dem kurzen Sprint noch tiefer in mein Fleisch gegraben haben. Also sage ich schnell, bevor er mich einfach hochhebt, „Nur Huckepack, ansonsten laufe ich".

Seine Augen funkeln amüsiert auf, jedoch dreht er sich um und geht leicht in die Hocke ohne ein Kommentar abzugeben.

Ich beiße mir auf die Zunge, zögere aber nicht weiter, als ich auf seinen Rücken steige. Mit den Händen halte ich mich an seinen Schultern fest, jedoch greift er sofort nach diesen und verschränkt meine Arme vor seiner Brust. Meine Schwerpunkt fällt damit nach vorne und ich spüre seine ausgeprägte Rückenmuskulatur. Mir steigt die Hitze ins Gesicht. Absolut schlechter Zeitpunkt um wie ein kleines Mädchen zu erröten, also stelle ich schnell eine Frage, um mich abzulenken.

„Ihr fährt die Straße Richtung Westen lang. Was wolltet ihr im Osten?"

„Wir haben dort Bekannte besucht", antwortet er knapp, während er sich ohne Schwierigkeiten erhebt und losläuft. Weiter Nachfragen tue ich nicht, schließlich weiß ich das es am Ende der Straße nur eine große Ranch, namens Smoky Valle, und einen Trailer Park für die Minenarbeiter existiert. Der Ausschlag gebende Punkt daran ist, dass sowohl die Mine als auch die Ranch von Menschen betrieben werden, demnach sind seine Bekannten entweder Menschen, sehr unwahrscheinlich sonst wäre er näher drauf eingegangen, oder es gibt irgendeinen geheimen Ort für Übernatürliche mitten in der Wüste von Nevada, was wiederum sehr wahrscheinlich ist, irgendwo müssen sie ja in Ruhe leben können.

„Was hast du dort gemacht?", hackt er ebenfalls nach.

„Bin ne zeitlang getrampt und dann eingeschlafen, der alte Mann der mich mitgenommen hat, weckte mich erst auf als er sein Ziel erreicht hat. Diese große Ranch am Ende der Welt." Meine Antwort entspricht der Wahrheit, zu meiner Schande.

Dieser grenzenlosen Dummheit scheint Lothar sich auch bewusst zu sein, denn ich höre wie er scharf die Luft einzieht und spüre wie sich seine Muskeln anspannen. „Haben deine Eltern dir nie beigebracht, dass man nicht Trampen sollte, vor allem als Frau nicht?"

„Dir ist schon klar, was ich mache, wenn ich bei dir und deinen Freunden mitfahre?" Auf meine Gegenfrage hin, folgt Schweigen seinerseits.

Ich erbarme mich einer Antwort um kein unangenehmes Schweigen entstehen zu lassen, „Meine Eltern haben mir nie die wichtigen Sachen beigebracht. Erwartungen, die hatten sie zur genüge. Aber das Bedürfnis, mir etwas mit auf den Weg zu geben, war bei ihnen kaum bis eigentlich gar nicht vorhanden." Gott ich glaube, jetzt habe ich die Stimmung vollkommen ruiniert.

„Das hört sich traurig an."

„Es war eher frustrierend, als traurig. Außerdem habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie, also tut es nicht mehr zur Sache. Erzähl mir was von dir und deinen Freunden, damit ich behaupten kann, dass ich nicht bei total Fremden mitgefahren bin.", versuche ich das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Eine die weniger unangenehm und emotionale ist.

„Da wir gleich beim Auto sind, wird das wohl nicht möglich sein, aber wir können uns die ganze Fahrt über kennenlernen. Dann kannst du behaupten, bei Jemanden, den du mittlerweile gut kennst, mitgefahren zu sein." Im Grunde habe ich nicht den Wunsch ihn näher kennen zu lernen. Er ist immer noch ein Gestaltwandler und die bedeuten für gewöhnlich Ärger. Also rational betrachtet. Aber irrational sieht die ganze Sache schon wieder anders aus. Er ist definitiv mein Typ und zu einem guten Abenteuer sage ich für gewöhnlich nicht ‚Nein'. Aber ich muss auch mal Vernünftig sein, schließlich befinde ich mich schon in einer misslichen Lage, da muss ich erstmal rauskommen, bevor ich mich in die nächste Scheiße reite. Also sieht mein Plan wie folgt aus, ich fahre mit und seile mich sobald wir die nächste Zivilisation erreicht haben von ihnen ab, um dann meinen Weg in Richtung Norden fortzusetzen. In den Norden, raus aus Nevada oder nördlich in die Sierra Nevada, das Gebirge, welches die Great Basin Desert westlich abschneidet. Egal wohin, Hauptsache Schnee und Kälte. Mein einziges Ziel ist die Hitze Arizonas hinter mir zu lassen und weit in den Norden zu kommen. In Nevada befinde ich mich schon und noch ist es mir zu heiß. Ich will Schnee. Die eisige Kälte auf der Haut fühlen und meinen eigenen Atem sehen. Vergessen was hinter mir liegt und neu anfangen, Neues erleben, anders leben. Einfach nur Ich sein, mich neu erfinden. Mich selber finden. Wer bin ich wirklich? Wer ist Savannah Hastings?

Ich hab den Schritt gewagt mich von meiner Familie zu lösen, hatte es schon Jahre zuvor gewollt und es immer als eine Art vom Ende angesehen. Mich nicht getraut, hatte mich gefürchtet vor den Unbekannten, vor den Konsequenzen, die eine Flucht mit sich bringen könnte. Aber es ist kein Ende. Es ist eine Chance. Der Anfang von etwas Neuem. Ich musste nur Mut aufbringen und Klug genug sein. Wenn ich erfolgreich sein werde, wird aus dieser Chance, ein Leben, das ich schon immer führen wollte. Freiheit. Frieden. Und wirklich Leben. 

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