Panda im Tutu.
Schnell machte ich mich auf den Weg. Es war kalt und dunkel auf den Straßen, denn immerhin war es schon fast zwei Uhr früh. Ich war noch nie bei Angi gewesen. Trotzdem wusste ich wo sie wohnte, denn schließlich hatte ich sie schon einige Male nach Hause gebracht. Immer war ich unten auf dem Bürgersteig stehen geblieben.
Man konnte genau sehen, dass sie geweint hatte. "Danke, dass du gekommen bist.", flüsterte sie schon fast, als ich sie fest im Türrahmen ihrer Wohnung umarmte. Es war schön, wieder ihre Wärme zu spüren. Die letzten Wochen hatte ich sie unglaublich vermisst. Ich hätte sie gebraucht. "Kein Ding."
"Doch, es ist ein Ding. Du musst das nicht mitmachen K. Es reicht, wenn ich alleine leiden muss. Ich will dich nicht in meine Probleme mit reinziehen."
"Aber geteiltes Leid ist halbes Leid.", lächelte ich ihr aufmunternd zu, worauf sie nervös zu Boden sah. "Lass uns in mein Zimmer gehen. Meine Mitbewohnerin schläft schon.", wechselte sie schnell das Thema. Sie hatte sich ihre Haare unordentlich zusammengebunden. Sie trug eine Sportleggins und einen großen Pullover mit einem Pandabären im Tutu als Aufdruck, der im Mangastil gezeichnet war.
Ihr Zimmer war recht klein und von oben bis unten vollgestopft mit Büchern, DVDs, Schallplatten und allem möglichen Kleinkram. An den Wänden hingen einige ungerahmte Polaroid Fotos, die wahllos auf die Tapete geklebt wurden. "Ist das Vincent?", zeigte ich auf eins. Vorsicht nickte sie, sah zu Boden und knetete ihre Hände. Es zeigte ihn, wie er versuchte eine Ballettpose einzunehmen und Angi im Hintergrund auf einem grünen Sofa saß und unglaublich über ihn lachen musste. Sie war ein paar Jahre jünger, vielleicht siebzehn oder achtzehn, hatte blonde Haare, sah glücklich aus. Er war ziemlich groß, normal gebaut und hatte dunkelbraune, fast schwarze Haare. Auch er grinste breit und schien wohl über sich selbst zu lachen.
"Das war der Abend, an dem ich die Zusage für die Tanzschule bekommen hab'.", grinste sie etwas.
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