Kapitel 1
Kapitel 1: Der Streit eskaliert
Ich rieb mir müde über die Augen. Mein Kopf brummte schon den ganzen Tag, und der Bildschirm vor mir machte es nur schlimmer. Der Zeitplan für nächste Woche war immer noch ein Chaos, und ich fühlte, wie sich der Druck auf meiner Brust immer schwerer anfühlte. Es war, als würde jede Kleinigkeit von mir abhängen – wie immer.
„Seungmin, ich brauche, dass du endlich verstehst, worum es hier geht!" Meine Stimme klang härter, als ich es beabsichtigt hatte, aber ich hatte keine Geduld mehr übrig.
Seungmin saß lässig auf der Couch, die Arme vor der Brust verschränkt, und schaute mich mit diesem kühlen Blick an. Ich hasse es, wenn er das macht – so zu tun, als wäre alles, was ich sage, unwichtig.
„Vielleicht wäre das nicht der Fall, wenn du mal aufhören würdest, alles alleine machen zu wollen." Seine Stimme war ruhig, fast zu ruhig, was mich nur noch mehr reizte. „Du willst immer die Kontrolle über alles, und dann wunderst du dich, dass niemand mehr helfen will."
Ich starrte ihn an, völlig sprachlos. Entschuldigung? War das sein Ernst? Ich spürte, wie meine Hände sich zu Fäusten ballten, und ein bitteres Lachen entwich meinen Lippen. „Entschuldigung?" Ich stand auf und deutete auf den Laptop. „Ich mache das hier, damit wir als Team funktionieren, Seungmin. Und wenn das bedeutet, dass ich manchmal die Extrameile gehe, dann mache ich das für euch!"
Er lachte, dieses kurze, abfällige Lachen, das mir jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht vorkam. „Für uns?" Er schüttelte den Kopf, als würde ich etwas Lächerliches sagen. „Das machst du für dich, Chan. Du willst dich beweisen, weil du denkst, dass du immer perfekt sein musst. Aber weißt du was? Das bist du nicht."
Die Worte trafen mich härter, als ich zugeben wollte. Ich biss die Zähne zusammen und spürte, wie mein Herz in meiner Brust hämmerte. Perfekt? Dachte er wirklich, dass ich das alles mache, um... was? Mich zu profilieren?
„Weißt du, was dein Problem ist, Seungmin?" Ich trat einen Schritt auf ihn zu, meine Stimme zitterte vor Wut. „Du bist immer so kalt, so distanziert. Du kritisierst, aber hilfst nie. Du machst es dir leicht."
Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, bereute ich sie. Aber Seungmin ließ sich nichts anmerken. Seine Augen wurden schmal, und er stand auf, bis wir fast auf Augenhöhe waren.
„Und weißt du, was dein Problem ist, Chan?" Seine Stimme war jetzt niedriger, fast ein Knurren. „Du siehst nicht, was direkt vor dir ist. Ich bin immer da, immer bereit zu helfen, aber du bist so beschäftigt mit deiner verdammten Heldenrolle, dass du es nicht merkst!"
Ich blinzelte, unfähig, etwas zu sagen. Seine Worte schwirrten in meinem Kopf, mischten sich mit der Wut, der Scham und... irgendetwas anderem. Etwas, das ich nicht benennen konnte, das mich aber noch mehr aus dem Gleichgewicht brachte.
Für einen Moment standen wir uns einfach nur gegenüber. Der Raum fühlte sich heiß und stickig an, die Luft zwischen uns schwer.
Dann brach Seungmin die Stille. „Weißt du was?" Seine Stimme war jetzt leise, fast ein Flüstern, aber jedes Wort schnitt mir ins Mark. „Vielleicht sollten wir einfach nicht mehr reden. Dann musst du auch nicht mehr meckern, dass ich nicht genug tue."
Bevor ich irgendetwas erwidern konnte, drehte er sich um und verließ den Raum. Die Tür zu seinem Zimmer knallte laut zu, und ich blieb allein zurück.
Ich ließ mich auf die Couch fallen und fuhr mir mit beiden Händen durch die Haare. Mein Herz raste immer noch, und mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen.
Die Worte, die er gesagt hatte, wiederholten sich in einer Endlosschleife in meinem Kopf. Du siehst nicht, was direkt vor dir ist. Ich schluckte schwer und ließ meinen Kopf in meine Hände sinken.
Warum musste es mit ihm immer so kompliziert sein?
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