5. Verbindung
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Schweigend stand sie da, fokussiert ihren Blick auf die sich bewegenden Schatten, der Personen. Ihr Atmen war ruhig, gleichmäßig hob und senkten sich ihre Schulter, als würde sie friedlich schlafen.
Die Hände in den Taschen der lockeren, dunkelblauen Hose verstaut, biss sie sich auf die Unterlippe und folgte nun mit wachsamen Augen den Gestalten, anstatt nur den schwarzen Konturen ihrer Körper. Die Sonne hatte Schwierigkeiten durch die dichten Baumkronen zu gelangen, um die Atmosphäre weniger gefährlich zu gestalten.
Die Silhouetten verformten sich spielerisch, wie Kinder die wild, springend umher rannten. Mal waren sie riesig und schmal, dann wieder klein und breit, kurzzeitig waren sie ganz verschwunden und blitzen dann plötzlich wieder auf, wenn die Personen eine Stelle durchschritten, wo die wärmenden Strahlen der Sonne es schafften, den Waldboden in Licht zu tauchen.
Vorsichtig hob sie ihren linken Fuß an, sie wollte ihnen folgen, die Leute nicht aus den Augen verlieren, ihren Worten lauschen, doch schon nach wenigen Sekunden ließ sie ihr Bein wieder sinken.
"Warum hast du sie gerettet?" erklang die Frage direkt neben der Frau. Sie brauchte ihren Kopf nicht zur Seite drehen, um zu wissen aus welchem Mund diese Worte kamen. Das junge Mädchen blickte ebenfalls in die Ferne, dabei huschten ihre Augen aber immer wieder zur Angesprochenen. Ihre grünen Haare fielen ihr auf die Schultern und waren somit nur wenige Zentimeter kürzer, wie die Haarpracht der Schwarzhaarigen, die dem Mädchen noch immer keine Antwort entgegen brachte.
Hab ich was falsches gesagt? Dachte sich die Grünhaarige nur, spielte mit dem Blumenkranz in ihren Fingern, die mit dunkelgrünen Nagellack bemalt wurden und versuchte die vier Fremden ausfindig zu machen, doch sie waren verschwunden.
Ein leichter Wind schob sich durch die Äste der Bäume, klammerte sich an die Blätter, welche anfingen zu wackeln.
"Komm. Wir sind zum trainieren hier" sprach die Ältere ruhig, gelassen, keine Spur von Ärgernis war zu hören. Das junge Mädchen nickte zügig und sprang den Felsen hinunter. Ihre nackten Füßen landeten im kühlen Gras, was sie lächeln ließ. Die Schwarzhaarige blickte noch immer in die Ferne, die Augen strahlend blau, wie sie schon immer waren, nur fehlte etwas.
Die weißen, magischen Funken in ihrer blauen Iris waren unauffindbar.
Als sich die Ältere abwandte und ebenfalls vom Felsen sprang, wie die Grünhaarige trug auch sie keine Schuhe, machten sich die Zwei auf den Weg tiefer in den Wald, nur in die entgegengesetzte Richtung, in der die vier Gestalten verschwunden waren.
Lyana pov.
Krampfhaft umklammerte ich die Hand meines Bruders, als wir das große Gebäude betraten. "Was ist denn mit euch passiert" ertönte Meryens besorgte Stimme, sofort war sie von ihrem Stuhl aufgesprungen, um zu uns zu laufen.
Erschöpft ließ ich meinen Kopf wieder auf den Rücken des Erzengels sinken, Raphael hatte mich auf der Plattform Huckepack genommen. Elian wurde von Gabriel festgehalten, musste aber selber laufen.
"Sie sollten sich erstmal ausruhen. Kannst du Ithuriel bescheid geben bitte?" nahm ich Gabriels Stimme war. Es war wirklich komisch, dass wir so erschöpft waren. Unsere Wunden waren schon fast wieder vollständig geschlossen, nur war ich so unfassbar müde. "Natürlich" bestätigte der Engel und Raphael setzte sich wieder in Bewegung.
Ich wollte die Verbindung mit meinem Zwilling, die von unseren umschlossenen Händen ausging, nicht unterbrechen, weshalb ich den Druck verstärkte, nachdem ich gemerkt hatte, wie die Kraft aus Elians Finger entwich.
Raphael blieb stehen, wir waren wohl bei einen unserer Zimmer angekommen. Langsam setzte mich der dunkelhaarige Engel auf meine Fuße ab und griff dann nach meinen Arm. "Es wäre gut, wenn ihr euch kurz loslassen würdet" merkte er dann an, als er versuchte meine Hand aus der meinen Bruders zu bekommen. So kräftig wie ich konnte schüttelte ich jedoch den Kopf, was Raphael zum stoppen animierte.
Ich merkte, dass er etwas sagen wollte, doch wurde er von der Tür aufgehalten, die ruckartig aufgerissen wurde. Auch ohne auf das Gesicht des Übeltäters zu schauen, wusste ich, dass es Dad war, der uns jetzt aus geschockten Augen ansah. "Was ist geschehen?" die Frage galt weder Elian noch mir, sie war an die Erzengel gerichtet, die uns behutsam, als wären wir aus Glas, in das Zimmer verfrachteten. Es war der Rückzugsort unseren Vaters, schon eine Weile war ich nicht mehr hier drin gewesen.
Nur mit Blicken verständigten sich die Engel und wir wurden auf das gemütliche Bett abgelegt, unsere Hände waren noch immer verschränkt.
Der Braunhaarige lächelte mir noch kurz zu, ehe Gabriel und er das Zimmer verließen. Dad setzte sich an die Bettkante, betrachtete unsere Verbindung und lächelte kurz. Ich dachte er wolle unsere Hände genauso auseinanderreißen wie Raphael, als er sich, mit ausgestreckter rechter Hand, vorbeugte. Zu meiner Verwunderung umschlossen seine Finger aber unsere Hände und wieder erschien ein Lächeln aus seinen Lippen.
"Gleich werdet ihr wieder fit sein. Versprochen" verließen die Worte seinen Mund, kurz bevor ein helles Leuchten an unseren verschlossenen Fingern entstand. So schnell wie es kam, war es auch schon wieder verschwunden.
Überraschenderweise fühlte ich mich nun weniger ausgelaugt. Mit großen Augen sah ich Dad an. "Sag ich doch" grinste er stolz, ließ seine Hand aber dort wo sie war. "Trotzdem solltet ihr etwas schlafen" sprach er, sah erst zu mir und dann zu Elian, wobei er leise, lachend seinen Kopf schüttelte.
Verwundert sah ich zu meinem Zwilling, der schon eingeschlafen war. Auch ich musste schmunzeln. "Ruh dich aus. Wir reden später" seine Augen blitzen kurz auf, danach gab er mir einen Kuss auf die Stirn und ging aus dem Raum.
Auch wenn ich sicherlich meinen Bruder loslassen konnte, ließ ich unsere Fingern umschlossen, drehte mich auf die Seite und schloss die Augen. Wenig später war ich auch schon im Land der Träume.
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Und das war es mit diesem Kapitel. Morgen kommt dann ein weiteres Kapitel, in ähnlicher Länge.
Ich hab aber euch noch zwei Sachen mitzuteilen.
Wie schon gesagt habe ich am Freitag ein neues Buch veröffentlicht.
'Die Chroniken der Erzdämonen'
Ist der Name der Geschichte, es ist keine FanFiction aber etwas an Shadowhunters angelehnt. Also jeder der Lust hat, kann ja mal vorbeischauen. :)
Und die zweite Sache ist.
Letztens war die Siegerehrung des Sternawards, bei dem ich mit dem ersten Teil dieser Reihe 'Demon with Angel Eyes' teilgenommen hab.
Leider bin ich knapp am dritten Platz meiner Kategorie vorbei getauscht, habe aber dafür einen Extrasticker erhalten.
Und zwar den Sticker 'Sternenretter' für den besten Hauptcharakter. :)
Ich wollte euch nur meine Freude mitteilen und wünsche euch eine angenehme Woche :)
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