13. Er sagt sowieso 'Nein'
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Lyana pov.
Niemand hatte uns etwas erzählt. Sie haben nur um den heißen Brei geredet. Sind der Frage ausgewichen, ob sie wissen, wer diese Dämonin war. Denn sie wissen etwas, da bin ich mir zu 100% sicher. Doch Elian und ich blieben weiterhin ahnungslos, was mich im Endeffekt auch gar nicht mehr so störte. Natürlich war ich neugierig, aber wenn uns niemand etwas darüber sagte, konnte man es auch nicht ändern. Mein Bruder war da aber anderer Meinung.
Nachdem die Engel mein Zimmer wieder verlassen hatten, schmiss ich mich auf mein Bett. Der Blonde ließ sich neben mir auf die weiche Matratze fallen. „Wir erfahren bestimmt bald etwas" konnte ich ihn sagen hören. Die Aussage passte zu ihm, was mich lächeln ließ. Er war immer so optimistisch, als würde ihm alles in die Hände fallen. Diesmal schien es aber nicht so zu sein. Seufzend setzte ich mich auf.
„Das denke ich nicht. Sie schweigen entschlossen" schmunzelte ich, was mein Zwilling wohl oder übel einsehen musste. Diesmal musste er genervt seufzen. „Das stört mich aber. Sie wissen doch etwas, warum erzählen sie uns nichts darüber?" grummelte mein Bruder schmollend. Behutsam strich ich ihm über den Rücken. Vielleicht hatte er aber Recht, vielleicht erfahren wir es ja doch bald.
Langsam schüttelte ich den Kopf. „Dein Optimismus ist ansteckend" meckerte ich worauf Elian anfing herzlich zu Lachen. Empört zog ich eine Schnute, was meinen Zwilling nur noch mehr zum Gackern brachte. Lange konnte ich dem nicht standhalten, weshalb ich wenig später auch anfangen musste.
Doch das Lachen meines Bruders stoppte abrupt, als ihm wohl etwas in den Sinn kam. „Was ist mit unseren Schützlingen" fragte er flüsternd, doch ich konnte es verstehen. Augenblicklich war mir auch mein Gelächter im Halse stecken geblieben. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Was war mit Nathan und Lucy? Kleine Tränen stiegen mir in die Augen. Wir hatten so lange gewartet bis wir endlich in den Dienst treten konnten und schon nach einem Tag durften wir nicht mehr weiter machen? Schniefend wischte ich mir über die Augen. „Nein Lyana. Nicht weinen" meinte Elian erschrocken und nahm mich in den Arm.
„Daran haben sie mit Sicherheit nicht gedacht und... Und dann können wir bestimmt wieder auf die Erde" sprach mein Zwilling mit einem überzeugenden Lächeln auf den Lippen. Er war immer so positiv. Aber genau das brauchte ich, genau das liebte ich so an ihm. „Du bist der beste kleine Bruder, den man haben kann" lächelte ich, schniefte noch einmal und umarmte ihn ganz fest.
Die Worte brachten ihn zum Grinsen, bis ihm wohl klar wurde, was ich da genau gesagt hatte. „Hey! Ich bin nur drei Minuten jünger als du" beschwerte er sich und kitzelte mich. Lachend wandte ich mich unter ihm, was ihn ebenfalls zum Kichern brachte. Nach einigen Augenblicken, in denen ich bestimmt sechsmal „Stopp" gerufen hatte, hörte auch wieder auf.
Sofort raffte der Blonde sich auf und nahm meine Hand. Er musste sein Vorhaben nicht erläutern, ich konnte es mir denken. „Dann los" lächelte ich und lief los. Eigentlich wollte mein Bruder mich hinter sich herziehen, aber nun war es umgekehrt. „Nicht so schnell" rief er stolpernd, weshalb ich mein Tempo etwas herunterschraubte. „Entschuldigung" kam es auch direkt aus meinem Mund, was er mit einem Nicken abtat.
Jetzt mussten wir nur noch... Ja, mit wem wollten wir eigentlich sprechen. Sofort blieb ich stehen, was dazu führte, dass Elian gegen mich knallte. „Aua", brummte er und rieb sich den Kopf. „Mit wem wollen wir eigentlich reden?" stellte ich die alles entscheidende Frage, die sich mein Bruder wohl noch nicht gestellt hatte. „Hm", murmelte er nachdenklich und kratzte sich am Hinterkopf. Beim Gespräch gerade eben waren nur Liora, Michael und unser Vater dabei gewesen. Wussten die anderen Erzengel schon davon? Bestimmt, sie hatten sich sicherlich schon darüber unterhalten.
In einer Sache waren wir uns einig, dass wir nicht mit Michael darüber sprechen wollte. „Der sagt doch sowieso nein" meinte ich und Elian nickte bestätigend. „Wer sagt sowieso nein?", konnte ich eine bekannte Stimme direkt neben uns hören.
Erschrocken sprang ich etwas zur Seite, meinen Zwilling zog ich direkt mit. „Ah. Michael. Erschreck mich doch nicht so" bat ich ihn und versuchte nebenbei mein Herz wieder zu beruhigen. Mit hochgezogener Augenbraue sah der Erzengel uns jedoch nur auffordernd an. „Wer sagt sowieso nein?" wiederholte er seine Frage und verschränkte seine Arme vor der Brust. Vorsichtig stupste mein Bruder mich an und nickte zu Michael, als wolle er das ich etwas sage. Was?
Keine Ahnung was ich sagen soll. Konnte er bitte aufhören uns so intensiv anzustarren? „Ähm. Also. Das ist nicht so wichtig" erwiderte ich nervös lächelnd und schob unauffällig Elian etwas nach vorne. Misstrauisch musterte der blonde Engel uns. „Aha. Das kaufe ich euch nicht ab" kam es daraufhin auch schon sofort von ihm. „Also? Über wenn habt ihr gesprochen?" verlangte er nun eine richtige Antwort und kam ein Schritt näher. „Hm. Elian sag auch mal was!" flüsterte ich meinem Bruder zu, was er mit einem 'Du hast dich verhört' quittierte und sich dann hinter mich stellte.
„Ihr seid wirklich...","Michael. Warum belagerst du denn die beiden so?", war das unsere Rettung? Die Stimme konnte ich eindeutig Raphael zuordnen. „Ich rette euch mal schnell" kicherte der Braunhaarige amüsiert, nahm meine Hand und zog uns mit sich. Meine Finger verstärkten ihren Griff um die meines Bruders, um ihn nicht loszulassen. „Raphael! Ich war noch nicht fertig" rief der Erzengel uns hinterher, was den Angesprochenen jedoch nicht zu stören schien.
Eine Weile liefen wir weiter, bis wir zum Stehen kamen. „Was habt ihr denn gemacht?" fragte der Braunhaarige nun interessiert. „Wir wollten ihm eine Frage nicht beantworten" erklärte mein Bruder, woraufhin der Engel verstehend nickte und dann leise lachte. „Hm. Ich verstehe" erwiderte er nur und wollte sich schon zum Gehen abwenden, ich hielt ihn jedoch fest. Es war perfekt, dass er uns gerettet hatte. Raphael war ein Erzengel, er konnte uns sicher helfen.
Elian hatte meine Geste wohl richtig gedeutet, denn er begann zu sprechen. "Du weißt doch sicherlich, dass Lyana und ich hierbleiben sollen" fing mein Zwilling an. Der Gesichtsausdruck des Engels änderte sich minimal. „Wegen dem Dämon" antworte er woraufhin wir kräftig nickten. „Was ist mit unseren Schützlingen? Jemand muss doch bei ihnen sein" meinte nun ich hastig. Der Braunhaarige sah uns einen Moment schweigend an, er schien zu überlegen. „So weit ich weiß, kümmern sich zwei anderen Engel um sie, bis ihr wieder in den Dienst treten könnt" klärte er uns auf, was mich traurig werden ließ.
Raphael bemerkte dies sofort und legte seine Hand auf meine Schulter. „Keine Sorge. Ihr bleibt sicherlich nicht lange hier. Wir müssen nur etwas überprüfen" lächelte er freundlich. „Und was genau?" wollte mein Bruder auch schon wissen. „Das kann ich nicht sagen" war seine Antwort darauf, ehe er sich nun tatsächlich abwandte und ging.
Seufzend sah ich meinen Bruder an. Und was nun? „Wollen wir schauen wer die Engel sind, die auf Lucy und Nathan aufpassen?" fragte mich Elian mit einem zaghaften Lächeln. Nickend sah ich ihn an. „Sicher" antworte ich noch.
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Hallo.
Tut mir Leid, dass so lange nichts kam. Ich versuche es zu ändern, aber ich bin froh, dass ich es tatsächlich vollbracht habe ein Kapitel zu schreiben.
Ich hoffe es gefällt euch.
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