Kurz vor Weihnachten
Noch am selben Tag wollte sich Daryl bei mir entschuldigen. Er klopfte an die Tür und bat mich sie zu öffnen. ,, Verpiss dich." knurrte ich nur aufgelöst und weigerte mich strickt ihm zu öffnen. Meine Gefühle für ihn änderten sich nicht. Wie denn auch? Um sie zu verschließen, war ich einfach zu schwach. ,, Sully, es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen." das war es ja grad. Er hatte nichtmal zugedrückt wie die anderen. Er hat seine Hand nur um meinen Hals geschlungen. Deshalb konnte ich ihn nichtmal hassen. Hätte er mich doch verletzt, wäre es einfacher ihn aus meinem Leben zu verbannen. Hat er aber nicht. ,, Es tut mir leid." mehr sagte er nicht, ehe er verschwand.
Seit diesem Tag sind ein paar Wochen vergangen. Maggie, Glenn, Lori, Carol, Rick, T-Dog, Hershel, Beth und sogar Carl wollten mit mir reden. Doch jeden schloss ich aus. Ich hatte mich hier eingesperrt und kam nur Nachts raus um mir was zu essen zu holen und zu duschen. Niemand bemerkte mich und darüber war ich mehr als froh. Es war kurz vor Weihnachten und alles um mich herum verlor seine Farben. Ich verlor an Gewicht und Augenringe, die bis nach Afrika reichten zierten meine grauen Augen. Immer öfters drängten sich meine alten Erinnerungen an Früher in meinen Kopf und spielten die Szenarien immer wieder durch meinen Kopf. Jedesmal wenn ich meine Augen schloss, verfiel ich in Erinnerungen und Trauer. Doch durch den Gewichtsverlust blieb mir nichts anderes übrig als zu schlafen und mich der erholsamen Schwärze hinzugeben.
Daryl Sicht
Ich wusste nicht was mich da geritten hat, sie so zu verängstigen. Ihr Blick war so verletzt und von Angst erfüllt. Ihre grauen Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und das nur wegen mir. Die sperrte sich ein und mit jedem Tag bekam ich mehr Angst zu spüren. Was wenn sie tot ist? Was wenn sie bereits zu einem Beißer wurde? Was wenn sie kurz vorm sterben ist? Ich ging ununterbrochen auf und ab. Die anderen wollten ebenfalls mit Sully sprechen, doch sie schickte alle weg. Nun ist es knapp vor Weihnachten und langsam hatte ich die Schnauze voll. Carl sagte mir, was sie sich wünscht. Doch sie würde es nie aussprechen. Also besorgte ich ihr Geschenk. Tatsächlich musste ich lange danach suchen. Erst in der nächsten Stadt fand ich die Waffe. Beißer waren genug dort und somit hatte ich eine Beschäftigung von einem halben Tag. Beinahe wäre ich für diesen Handschuh draufgegangen. Doch zum Glück nur fast. Mit meiner Triumph wäre ich nicht von Fleck gekommen, also lieh ich mir Maggies Wagen. Mit diesem war die Fahrt mehr oder weniger gut gelaufen. Naja jedenfalls hatte ich Sullys Geschenk besorgt und fuhr wieder zurück. Die Beißer, die mich verfolgten und hinter dem Wagen liefen, hing ich schnell ab. Zum Glück.
Zurück bei der Siedlung und dem Haus angekommen, parkte ich vor der Einfahrt und stieg aus. Das Geschenk versteckte ich unter dem Poncho und ging hinein. ,, Bin wieder da!" rief ich so beiläufig und betrat das Wohnzimmer. Die Gruppe saß bedrückt in diesem und beschäftigten sich so nebenbei ein bisschen mit putzen und so. ,, Was ist euch über die Leber gelaufen?" zog ich eine Augenbraue hoch. ,, Sully kommt einfach nicht raus. Musstest du wirklich so zu ihr sein? Ich hab sie dir hochgeschickt." kam es betrübt von Carol. Entnervt fuhr ich mir über das Gesicht. ,, Was soll ich denn tun? Die Tür eintreten und sie raustragen?" ,, Naja wenigstens mit ihr reden. Sie hört dir immer zu. Das weißt du." erwiderte sie einfach. Während ihres Rates, zog ich den Handschuh hervor und legte ihn auf den Wohnzimmertisch. ,, Ist das so einer wie in dem Film?" fragte ich meine Freunde. ,, Was willst du damit Daryl?" fragte Rick verwirrt. ,, Der ist für Sully, Dad." kam es von Carl und sah sich die extravagante Waffe an. ,, Oh, naja wenn du diese komische Waffe aus,"A Nightmare on Elm Street", meinst, dann Ja." nickte Rick und ich seufzte erleichtert. ,, Glück gehabt. Ich wäre für das Teil fast draufgegangen." seufzte ich und Glenn nahm es und sah es sich an und überprüfte die Schärfe der Krallen. ,, Sie sind stumpf. Damit kann sie niemanden töten." schüttelte er den Kopf. ,, Dann schleife ich sie eben noch." zuckte ich mit den Schultern und nahm sie ihm aus der Hand. ,, Das kann ich auch machen." kam es hilfsbereit von Hershel. Abwehrend hob ich eine Hand und schüttelte den Kopf. ,, Nein, das muss ich machen. Aber danke für das Angebot." sein liebevolles Lächeln strahlte aus dem faltigen Gesicht und ließ ihn wie einen Heiligen wirken. Er steckte mich damit an und mir entfloh ebenfalls ein leichtes Lächeln. Doch so schnell es gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder. ,, Ich bin in der Küche." teilte ich ihnen mit und begab mich dort hin und setzte mich auf einen Stuhl. Mit meinem Messer schärfte ich die Krallen, damit sie das stärkste Metall zerschneiden könnten. Die Waffe soll alles so schnell wie Butter zerschneiden können. Sully ist mir diesen Aufwand wert.
Es müssen Stunden vergangen sein, denn alles im Haus war still. Draußen war es finsterste Nacht und die Kerze, die ich angezündet habe, erlosch schon fast. Plötzlich hörte ich das Knarzen der Holztreppen. Schnell versteckte ich den Handschuh unter den Poncho auf dem Stuhl neben mir. Ich stellte mich schlafend. Meine Atmung verlangsamte ich und lauschte den Schritten, die näher kamen. Sie waren kaum hörbar und verdammt leise, so, dass ich nichtmal sagen konnte, ob sie schon in der Küche war oder nicht. Glücklicherweise öffnete ich meine Augen nicht, denn erst ein paar Sekunden später hörte ich das öffnen der Schranktüren und eine Dose, die geschoben wurde. Langsam öffnete ich meine Augen und schielte zu der weißhaarigen Schönheit. Aus der Schublade nahm sie sich einen Löffel. Sully versuchte angestrengt die Dose zu öffnen, rutschte allerdings mit dem Stiel des Löffels ab, mit dem sie den Dosenverschluss anheben wollte. Sie biss die Zähne zusammen und stütze sich mit dem Unterarm auf der Küchenanrichte ab. Ihre Beine zitterten und generell bebte ihr blasser, schlanker Körper, der abgenommen hatte. ,, Was starrst du mich so an? Hast du nichts besseres zu tun?" zischte sie mich nun an. Jedoch wandte sie den Blick nicht von dem Löffel in ihrer geballten Hand nicht ab. Langsam stand ich auf und ging auf sie zu. Mit links öffnete ich die Dose und schob ihr die Dosenfrüchte hin. ,, Tut mir leid." flüsterte ich in die Stille. Sully nahm aggressiv die Dose und wollte gehen. Doch hielt ich sie am Handgelenk fest. Sie sah auf meine Hand, die sie umschloss. Danach blickte sie mich an. ,, Lass mich los." biss sie die Zähne zusammen. Ich drückte nichtmal zu. Sie könnte sich einfach lösen. ,, Ich sag es nur noch einmal und dann nie mehr. Also pass gut auf. Lass. Mich. Los." betonte sie die drei Wörter ganz deutlich. ,, Du kannst dich einfach lösen. Ich kann nicht." schüttelte ich den Kopf. Es gab einen Grund warum ich es nicht konnte. Einer, für den mein Bruder mich windelweich geprügelt hätte. Ich liebe diese Frau mehr als alles andere auf der Welt. Jedoch könnte ich es ihr niemals sagen. Das würde vermutlich so rüber kommen," Hey Sully ich liebe dich genauso wie das töten von Beißern". Nicht sehr gefühlvoll. Ich hab es eben nicht so mit Worten wie manch anderen. ,, Wieso solltest du nicht können?" fragte sie mich aus finsteren Augen. ,, Du würdest wieder gehen." nun sah sie mehr als verwirrt aus. ,,Ich möchte nicht, dass du wieder hinauf gehst. Sag mir vorher, was ich falsch gemacht habe? Dann lass ich dich ohne Anstalten wieder gehen." versprach ich ihr. ,, Lässt du mich danach in Ruhe?" ein Stich zog sich durch mein Herz, trotzdem nickte ich einfach und sie seufzte. Mit einem schwachen Ruck entzog sie sich mir und wir setzten uns an den Tisch. Sie begann zu essen und erzählte mir plötzlich ihre Geschichte.
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