Nächtlicher Überfall
Meine Sicht:
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, bekam ich ein mulmiges Gefühl. Irgendwas würde heute geschehen. Nur wusste ich nicht was. Also stempelte ich es als Einbildung ab. Aus meinem Rucksack zog ich mir frische Kleidung raus und zog mich um.
Fertig angezogen, ging ich hinaus und streckte mich erstmal. Die anderen waren auch schon alle wach. Gut gelaunt setzte ich mich neben Carol und Sophia. Die Mutter wollte ihrer Tochter Privatunterricht geben. Genauso Lori und Carl. ,, Was lernt ihr beide denn euren Kindern?" fragte ich die Ältere. ,, Naja einfach dies und das. Wir wollen nicht das sie aufhören zu lernen. Vielleicht können wir ihnen so ein bisschen alltägliches geben." lächelte sie schwach und musste es sich beinahe erzwingen. ,, Schon Gut. Ich weiß was du meinst. Aber wenn es für euch passt, könnte ich euch ja mal ein bisschen medizinisches Wissen geben. Wäre sicher hilfreicher als das berechnen von Flächen." grinste ich breit und entlockte sogar der 12-jährigen ein kleines Lächeln. ,, Das wäre echt toll Sully." lächelte Carol mich an und ich nickte. Danach stand ich auf und stellte mich hinter Carl. Er musste gerade eine lange Multiplikation lösen. Er schien sich wirklich anzustrengen. ,, 3065." flüsterte ich ihm zu. Er sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Lori schien nicht so begeistert von mir zu sein. Konnte ich aber auch verstehen. Ich war echt scheiße zu ihr und Carl. ,, Lori, ich weiß wie scheiße ich zu euch war. Es tut mir wirklich leid. Das musste ich mir eingestehen. Aber ich hatte einfach Angst. Angst davor mich an jemanden zu gewöhnen der dann vielleicht stirbt. Aber leider ist mir das trotz aller Bemühungen nicht gelungen und ich hatte mich echt an euch alle gewöhnt. Wenn es noch nicht zu spät ist, würde ich mich gerne für mein Verhalten entschuldigen. Wenn es dich beruhigt oder derartiges, werde ich wenn es sein muss, sogar mein Leben für Carl geben, damit er überlebt für dich." ich sah sie reuevoll an. Doch auf ihrem Gesicht hatte sich ein sanftes und aufrichtiges Lächeln gebildet. Nickend deute sie an mich zu setzten. ,, Das ist lieb von dir. Aber das kann ich nicht annehmen. Es ist deine Entscheidung ob und für wen du dein Leben gibst. Aber ich verzeihe dir." sie sah zu Carl der ebenfalls nickte. ,, Vielen Dank Lori. Wenn dich etwas beschäftigt oder du und Carl Beschwerden habt, dann kommt einfach zu mir. Ich bin immer für euch da." versicherte ich ihr, was ich auch ernst meinte. Sie nickte und ich stand auf um runter an den See zu gehen. Es war noch recht kühl hier, aber das wird sich bald legen. Ich legte mich auf den steinigen Boden und genoss die Ruhe.
Es musste einige Zeit vergangen sein. Die Sonne schien auf mich herab und die Frauen kamen mit der Wäsche. Shane und Carl kamen ebenfalls um Frösche zu angeln. Ich setzte mich auf und zog meine Lederjacke aus. Freiwillig setzte ich mich zu den Frauen und wusch mit ihnen die Wäsche. Wir kamen ins Gespräch und es war echt lustig mit ihnen. Irgendwann sagte Andrea aus heiterem Himmel, ,, Ich vermisse meinen Vibrator." wir sahen sie grinsend an. ,, Ich meinen auch." stimmte Carol zu. Wir fingen an zu lachen. Jacqui und Amy konnten kaum mehr Atmen vor lachen. Ich liebe diese Truppe echt. ,, Man ich fange einfach keinen." jammerte Carl weiter weg von uns. ,, Du musst geduldig sein." meinte Shane bloß ruhig. Ich sah mich weiter um und erkannte Jim auf einem Hügel wie ein Irrer Löcher buddeln. Schulterzuckend wand ich mich an die Frauen. Diese kicherten noch immer. Sogar Jacqui hatte die Sache mit dem Vibrator bestätigt. Nur Amy und ich nicht. ,, Ich bin noch Jungfrau. Aber ich hoffe das wird sich noch ändern." meinte diese lachend. Wir stimmten ihr zu. Sie wird irgendwann ihren Traummann finden. Bestimmt. Nun sahen alle zu mir. ,, Was ist mit dir? Gab es einen heißen Arzt? Ein paar Doktorspiele?" wackelte Amy mit den Augenbrauen. ,, Es gab jemanden. Aber er war nicht mein erster. Ehrlich gesagt würde ich jetzt total die Stimmung ruinieren." kratzte ich mich verlegen am Hinterkopf. ,, Ach da kennst du uns schlecht. Wir bringen dich wieder zum Lachen." meinte Jacqui aufbauend und ich nickte. ,, Naja sagen wir es so, es war nicht freiwillig." Amy sah mich von allen am meisten schockiert an. ,, Du meinst..." ich nickte um sie zu unterbrechen. ,, Ja. Es war mein Onkel. Keine Ahnung ob er noch lebt. Er war früher Sportlehrer an meiner Uni." erklärte ich ihnen kurz. ,, Okay du hattest recht. Die Stimmung ist echt am Arsch. Aber keine Sorge nicht mehr für lange." lächelte Anderea und spritzte plötzlich Wasser in mein Gesicht. Ich quietschte erschrocken auf und sah sie schockiert an, ehe ich zu grinsen begann und sie ebenfalls abspritzte. ,, Was lacht ihr Weiber da. Los wascht endlich weiter die Sachen." ertönte Ed's stimmte hinter uns. Er sah uns abwertend an. Andrea stand auf und schleuderte ihm die Wäsche entgegen. ,, Wenn es dir nicht passt dann wasch sie selber." zischte sie und er holte zum Schlag aus. Carol stoppte ihren Mann, kassierte aber selbst den Schlag. Er schubste Carol auf den Boden. Amy und Jacqui stützten sie auf. Andrea schrie diesen Tyrann an was er nicht für ein Bastard ist und einfach Frauen schlägt. Doch da schubste er sie zu Boden. Ich lief nun auf ihn zu und riss ihn mit einer Wucht zu Boden. Ich saß auf seinem Bauch und schlug ihm mit meiner Faust ins Gesicht. Blut spritzte heraus und seine Nase war gebrochen. Noch ein Schlag und noch einer. Ed hatte nun ein paar blaue Flecken, als er mich unerwartet schlug und mich von ihm schubste. Er stand auf und trat mich in den Bauch. Die anderen wollten ihn beruhigen, doch hörte er nicht auf sie. Da kam Shane an und prügelte ihn windelweich. Ich nahm meine Jacke und verzog mich nach oben, bevor ich den Typen noch töte.
Oben angekommen, kam mir plötzlich Daryl entgegen. Als ich an ihm vorbeigehen wollte, hielt er mich plötzlich am Arm fest. ,, Was ist denn mit dir passiert?" ,, Ed ist passiert." knurrte ich bloß und wurde losgelassen. Murrend ging ich in den Wohnwagen und wusch mein Gesicht und kühlte es etwas, genauso wie meinen Bauch.
Daryl Sicht
Als ich Sully blutend begegnete, überkam mich plötzlich eine unerklärliche Wut. Daraufhin fragte ich sie was passiert sei. Also war es Ed. Dieses Schwein. Shane und Carl kamen hoch und auch die Frauen. Carol stützte ihren Mann worauf ich mich ihnen in die Quere stellte. ,, Darf ich mit Ed kurz unter vier Augen sprechen?" fragte ich sie, worauf sie nickte und uns alleine ließ. Mit schweren Schritten stapfte ich auf ihn zu und packte ihn an seinem Shirt. Auch wenn er blutete und vollkommen entstellt war, war mir das komplett egal. ,, Du hast Sully geschlagen du Bastard. Ich schwöre dir bei allem was dir lieb ist. Wenn du sie noch einmal schlägst oder sie nur ansiehst, Hack ich dir die Arme ab. Und falls du Carol nochmal schlägst und eure Tochter verängstigst, dann Stoß ich dich die Klippe runter. Hast du das jetzt kapiert? Oder muss ich dir zeigen wie ernst ich es meine?" er schüttelte schnell den Kopf und ich stieß ihn von mir weg. Ich ging in den Wohnwagen und sah den weißhaarigen Engel am Waschbecken und einen Lappen nass machen. Diesen legte sie auf ihren Bauch. Ich setzte mich auf die Bank und sie sich gegenüber von mir auf die andere Bank. ,, Hast ja ganz schön was abbekommen." grinste ich sie an. ,, Ach der Hurensohn hat wenigsten ne gebrochene Nase ergattert." grinste sie und dabei tropfte Blut aus ihrer Nase. Sie murrte und ich holte ein Taschentuch aus einer Lade. Dieses reichte ich ihr. ,, Danke." kam es aus ihrem aufgeplatzten Mund. So ein Drecksack. Diese wunderschöne Frau so zu verunstalten. Warte, was denke ich da überhaupt? Ach egal. ,, Sag mal Daryl, wieso bist du zurückgekommen?" ich sah sie verwirrt an.
,, Zum Highway. Du hast nach mir gesucht." ah das meint sie. ,, Naja ich dachte mir einfach, dass wir einen Arzt gebrauchen können." ,, Das ist eine Lüge. Sag mir die Wahrheit. Lüge keinen Lügner an." überrascht darüber, dass sie es bemerkt hat, sah ich sie an. ,, Na schön Sherlock. Du bist mir einfach nicht aus dem Kopf gegangen." nun war sie überrascht. ,, Wieso sollte ich dir nicht mehr aus dem Kopf gegangen sein? Ich meine du warst ja jetzt nicht so begeistert von mir." ich zuckte bloß mit den Schultern, da mir einfach nicht einfiel was ich noch darauf antworten sollte. ,, Na schön. Ich belasse es damit einfach mal." lächelte sie und schmiss das Taschentuch in den Mülleimer, da es aufgehört hatte. Auch den Lappen wusch sie aus und hängte ihn zum trocknen auf. ,, Komm die Sonne wird bald untergehen. Wir sollten Holz fürs Lagerfeuer suchen." schlug sie vor und ich folgte ihr in den Wald hinein.
Meine Sicht
Wir sammelten echt viel Holz. Es dämmerte bereits weswegen wir zurückgingen. Dort schmissen wir alles zusammen und Shane zündete es an. Andrea und Amy kamen mit den Fischen. Also grillen wir Fisch bis es finster wurde. Es war stockdunkel und wir erzählten uns einige Geschichten. Alle außer Ed waren hier und hatten Spaß. Ich saß neben Amy und Carol. ,, Ich geh kurz aufs Klo." gab Amy mir Bescheid. ,, Mach das Geburtstagskind." grinste ich und aß weiter meinen Fisch. Glenn erzählte gerade eine Geschichte während seiner Karriere als Pizzalieferant. Ein Kunde hatte ihn anscheinend mal mehr Trinkgeld gegeben als die Bestellung selbst kostete. Was ein Trottel. Wir mussten lachen, als plötzlich ein schriller Schrei erklang. Erschrocken drehten wir uns zur Quelle und ich glaubte nicht was ich sah. Ein Beißer biss Amy gerade in den Hals. Andrea schrie auf und plötzlich kam eine Horde Beißer aus dem Wald und stürmte auf uns zu. Alle mit einer Waffe kämpften gegen die Walker. Ich war unbewaffnet. Also nahm ich Sophia und Carl auf den Arm und lief auf den Wohnwagen zu. Davor stand der Beißer, der Amy getötet hatte. Ich sprang hoch und kickte seinen Kopf zu Brei. Er fiel hin und ich landete im Wohnwagen. Die beiden Kinder setze ich ab. ,, Egal was passiert. Versteckt euch und kommt erst raus wenn einer von uns hier drinnen ist und euch Bescheid gibt." sie nickten und liefen auf die Toilette. Ich nahm aus meinem Rucksack meine Waffen und stützte mich ins Gefecht. Jeden den ich sah tötete ich aus voller Kraft. Sie sollten büßen für das was sie Amy angetan haben. Andrea war kampfunfähig und hockte heulend bei ihrer Schwester. Also schützte ich sie. Dale war auf dem Wohnwagen und gab ins von dort aus Deckung. Es starben so viele Menschen. Carol und Lori suchten ebenfalls Schutz im Wohnwagen. Jim wurde gebissen. Genauso wie Ed und noch ein paar andere. Wir Überlebenden töteten jeden. Zwar retteten wir uns auch gegenseitig aber am Ende schafften wir es.
Die Sonne ging auf und wir waren noch immer damit beschäftigt aufzuräumen. Andrea saß bei Amy. Auch ich setze mich zu ihr hin und mir fielen Tränen herab. Ich lehnte mich vor und umarmte meine tote Freundin. ,, Du bist an einem besseren Ort." flüsterte ich und legte sie vorsichtig wieder hin. Daryl kam mit einer Spitzhacke und wollte eigentlich jedem Toten damit durch den Kopf schlagen. Doch ich sah ihn warnend an. Also ging er wieder. Auch Dale kam und wollte es beenden. Doch Andrea hielt ihn auf. Daraufhin verabschiedete er sich von ihr und reichte Andrea eine Pistole. Carol schlug die Spitzhacke von Daryl durch Ed's Kopf und weinte ebenfalls. Andrea legte nun eine Meerjungfrauenkette um Amys Hals und umarmte ihre kleine Schwester. Plötzlich schlug diese die Augen auf und wollte sie töten. Ich wollte schon ein Messer durch ihren Kopf stechen, als Andrea ihr eine Kugle durch den Kopf schoss. Sie fiel schlaff in sich zusammen und ich musste anfangen zu weinen. Es war der Moment wo ich realisierte, dass sie tot war. Für immer. Andrea und ich umarmten uns fest und weinten auf unsere Schultern. Die anderen vergruben derweil die Leichen und schließlich begraben wir auch Amy. Einen wundervollen Menschen, der nun tot ist. Aber ich muss sagen, dass es, so schlimm es auch klingen mag, das Beste ist. Nun musste sie nicht mehr auf dieser schrecklichen Welt leben. Sie wird hoffentlich ihren Frieden finden.
Noch am selben Tag brachen wir auf. Es war hier nicht mehr sicher. Wir wollen ins Forschungszentrum und dort nach Hilfe suchen. Ich fuhr mit Dale, Carol und Glenn im Wohnwagen. Jim war kurz vorm Tod, als wir ihn auf einen Hügel nach seinem Wunsch brachten und alleine ließen. Der Abschied fiel mir weniger schwer als der von Amy.
Am selben Abend kamen wir am Zentrum an.
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